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Full text of "TIGER I"

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Der Panzer-Kampfwagen 

Tiger und seine Abarten 



Walter J* Spielberger 
Hilary L Doyle 


Erweiterter 
Band 7 der Serie 
Militärfahrzeuge 


m Tigerfibel 


Motor 
buch 
I Verlag | 














WALTER J. SPIELBERGER 


DER PANZERKANIPFWAGEN 
TIGER 

UND SEINE ADARTEN 


Motor 

buch 

Verlag 


Maßstabskizzen: Hilary L. Doyle 




Einbandgestaltung: Michael Kreutz. 


Bildnachweis: Dipl.-Ing. Willi Esser 4, Bundesarchiv/Militärarchiv 12, Dipl.-Ing. Theodor Icken 10, Col. Robert J. Icks 1, 
Thyssen-Henschel 232, Archiv Walter J. Spielberger 271. 

Maßstabskizzen: Hilary L. Doyle und D. R Dyer. 

Farbillustrationen: Anthony J. Kaye und Patrick B. Loughran. 


ISBN 3-87943-456-5 

6. Auflage 1998 

Copyright © by Motorbuch-Verlag, Postfach 10 3743, 70032 Stuttgart. 
Ein Unternehmen der Paul Pietsch Verlage GmbH + Co. 

Sämtliche Rechte der Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung 
sind Vorbehalten. 

Druck: Philipp Reclam jun., 71254 Ditzingen. 

Bindung: E. Riethmüller, 70176 Stuttgart. 

Printed in Germany. 



Inhalt 


Vorwort 7 

Lebenslauf Dr. Erwin Aders 9 

Panzerkampfwagen VK. 3001 (H) 

- Prototyp Henschel 11 

Panzerkampfwagen VK. 3001 (MAN) 

- Entwurf MAN 11 

Panzerkampfwagen VK. 3001 (DB) 

- Entwurf DB 11 

Panzerkampfwagen VK. 3001 (P) 

- Prototyp Porsche 11, 23 

Panzerkampfwagen DW 1 

- Prototyp Henschel 11 

Panzerkampfwagen DW 2 

- Prototyp Henschel 12 

Panzer-Selbstfahrlafette V (12,8 cm L/61) 

- Prototyp Rheinmetall 18 

Panzerkampfwagen VII (VK. 6501) »SW« 

-Prototyp Henschel 24 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) »101« 

- Prototyp Porsche 28 

Panzerkampfwagen VK. 3601 (H) 

- Prototyp Henschel 37 

Panzerbefehlswagen VK. 3601 (H) 

- Vorschlag Henschel 37 

Panzerkampfwagen VK. 3601 (H) als schwerster Beton¬ 
knacker - Vorschlag 37 

Panzerkampfwagen VK. 3601 (H) als Berge- und 
Abschleppwagen Henschel 37 


Panzerkampfwagen VK. 4501 (H) Ausf. H 1 Henschel 

39 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (H) Ausf. H 2 Henschel 

70 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. E mit 
Bandagenlaufwerk Henschel 56 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. E mit 
Stahllaufwerk Henschel 56, 102 


Panzertransportfahrzeug (Porschetyp 142) 72 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. E mit 

8,8 cm KwK L/71 - Vorschlag 101 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) »102« 

- Prototyp Porsche 104 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) »103« 

- Prototyp Porsche 104 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) als StuG 

(8,8 cm Pak L/71) - Vorschlag 104 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) als Sfl für 
21 cm Mörser (f) - Vorschlag 104 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) mit "" 

8,8 cm KwK L/100 - Vorschlag 105 

Panzerkampfwagen VK 4501 (P) mit 

8,8 cm KwK L/71 - Vorschlag 105 

Panzerkampfwagen VK. 4502 (H) 

- Vorschlag Henschel 106 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. F - Planung 106 
Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. E mit 
gebogener Bugplatte - Vorschlag 106 

Panzerkampfwagen VK. 4503 (H) 

- Prototyp Henschel 107 

Panzerkampfwagen VK. 4502 (P) mit vorne 
liegendem Turm »180« - Vorschlag 142 

Panzerkampfwagen VK. 4502 (P) mit hinten 
liegendem Turm »180/181« - Vorschlag 142 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. B mit 
Porscheturm Henschel 107 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. B mit 
Produktionsturm Henschel 133 

Panzerjäger Tiger (P) »Elefant« für 

8,8 cm Pak 43 L/71 Ni-Werke 142 

Panzerbergewagen Tiger (P) Ni-Werke 148 

Ramm-Panzer Tiger (P) - Projekt 148 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. E 


als Sturmgeschütz (ss. Sfl) - Vorschlag 100,132,152 



Panzerjäger Tiger »Jagdtiger« Ausf. B Ni-Werke 152 
Panzerkampfwagen VI »Tiger« mit Flammenwerfer 


-Vorschlag 160 

Panzerjäger Tiger Ausf. B mit Flammenwerfer 
-Vorschlag 160 

Panzerjäger Tiger Ausf. B mit 

8.8 cm Pak 43 - Ausweichlösung 161 

Panzerjäger Tiger Ausf. B mit 

Porsche- (258) Laufwerk - Prototyp 162 

Panzerkampfwagen VI »Tiger« Ausf. B mit 
10,5 cm KwK L/68 - Vorschlag 166 

Panzerjäger Tiger Ausf. B mit 

12.8 cm Pak L/66 - Vorschlag 166 

Panzermörser 38 cm »606/4«, Gerät 562 Alkett 169 

17 cm K 43 (Sfl) Gerät 5-1702 - Vorschlag 172 

17 cm K 44 (Sf)/Gw VI - Prototyp 174 

21 cm Mrs 18/43 (Sfl) Gerät 5-2107 - Vorschlag 474 
21 cm Mrs 18 (Sf)/Gw VI - Vorschlag 176 

24 cm K 4 mit »Tiger« Ausf. E Lastenträger 
-Vorschlag 176 

28 cm K 5 Gerät 566 Lastenträger 606/5 (Tiger B) 
-Vorschlag 176 

Geschützwagen für 30,5 cm Grw (Sfl) (606/9) 

Gerät 817 - Vorschlag 177 

Sfl für 42 cm GrW - Projekt 177 

Panzerbefehlswagen Tiger Ausf. E. Henschel 177 

Panzerbefehlswagen Tiger Ausf. B Henschel 178 


Bergepanzer Tiger Ausf. E - Truppenumbau 179 

Schutträumgerät Tiger - Prototyp Henschel 179 

Gleiskettenschlepper mit Dampfantrieb 

- Vorschlag Henschel 180 

Kampfpanzer mit Dampfantrieb 

- Vorschlag Henschel 180 

Panzerfahrzeug »Kätzchen« - Projekt 187 

Anlagen 

A Technische Angaben über Tiger E 190 

B Technische Angaben über Tiger B 193 

C Original Rechnung über Tiger E an Japan 196 

D Vorläufige technische Lieferbedingungen 197 

E Technische Daten 200 


F Zulieferfirmen für das Tiger B-Bauprogramm 206 
G Vergleich Panzerdicken Tiger E, B und Jagdtiger 

207 

H Organisation des Hauptausschuß Panzerwagen 


und Zugmaschinen 208 

I Maybach Motordaten 209 

J 8,8 cm Kampfwagenkanone 43 (L/71) - Maß-, 
Gewichts- und Leistungsangaben (8,8 cm 
Kampfwagenkanone 36 (L/56) 210 

K 12,8 cm Panzerjägerkanone 80 - Maß-, 

Gewichts- und Leistungsangaben 212 

L Die Tigerfibel 214 

Literaturverzeichnis 258 

Abkürzungen 259 



Vorwort 


Selten hat ein Panzerfahrzeug die Gemüter von Fach¬ 
leuten und Laien in einer solchen Weise erregt, wie der 
heute fast schon legendäre Panzerkampfwagen »Ti¬ 
ger« der Deutschen Wehrmacht des Zweiten Weltkrie¬ 
ges. In der Nachkriegszeit entstanden Bände aus beru¬ 
fenen, leider aber auch aus unberufenen Federn, die 
über die Entwicklung und den Einsatz dieser Fahrzeuge 
berichteten. Wie schwierig es wirklich ist, diese einma¬ 
lige Leistung der deutschen Industrie objektiv zu erfas¬ 
sen, hat auch der verantwortliche Entwicklungschef, 
Dr. Erwin Aders, erfahren müssen, der Ende Januar 
1945 folgendes darüber zu berichten wußte: 

»Noch im September oder Oktober 1942 wurde der 
Panzerkampfwagen Tiger Ausf. E von maßgebender 
Stelle ein >lahmer Karren< genannt und der von Krupp 
nach reiflicher Überlegung zylindrisch geformte Turm 
mit einer Konservendose verglichen. Dazu gab ein er¬ 
ster verkehrter Einsatz Veranlassung. Nach einigen 
Monaten setzte zur Überraschung aller Beteiligten jene 
Verherrlichung in der Presse ein, die uns ebenso unan¬ 
genehm berühren mußte in ihren Übertreibungen, wie 
die frühere Geringschätzung.« 

Diese Auseinandersetzung geht heute noch weiter. Die 
nur noch wenigen »echten« Tigerleute, denen das 
Fahrzeug eine wirkliche Überlebenschance gegeben 
hatte, sind heute noch überzeugt, daß der »Tiger« das 
einzige brauchbare Panzerfahrzeug überhaupt war. 
Weit über das subjektive Erleben hinaus, war es daher 
unsere Aufgabe, die technische Entwicklung dieses 
Fahrzeuges in möglichst vielen Einzelheiten zu erfas¬ 
sen und damit der Nachwelt zu erhalten. 

Wenn man den Gesamtwert der »Tiger«-Entwicklung 
und Produktion vorsichtig mit ca. 500 Millionen Reichs¬ 
mark ansetzt und dann das tatsächliche Ergebnis ins 
Verhältnis bringt, erhebt sich die Frage, ob dieses Fahr¬ 


zeug wirklich das war, was die Truppe brauchte. Hitlers 
detaillierter Einfluß wird auch hier immer wieder deut¬ 
lich. Daß man sich technisch ins Grenzgebiet vorwagte, 
wurde jedem an der Entwicklung Beteiligten sehr bald 
klar. Unwidersprochen ist die Leistung der Industrie, 
die innerhalb von 12 Monaten ausdem Nichts die ersten 
Versuchsfahrzeuge schuf. Dadurch wurde der Truppe 
endlich ein Fahrzeug in die Hand gegeben, welches je¬ 
den Panzerkampf mit guten Erfolgsaussichten führen 
konnte. Rohstoffknappheit und die Auswirkungen der 
alliierten Luftüberlegenheit verhinderten auch hier eine 
ausreichende Versorgung der Truppe. »Tiger«-Panzer 
waren nicht nur beim Gegner gefürchtete, sondern bei 
der eigenen Truppe sehr seltene und äußerst wertvolle 
Fahrzeuge, die nie in ausreichendem Maße zur Verfü¬ 
gung standen. Die heutige Kriegsgeschichtsschrei¬ 
bung übersieht nur zu oft, daß in Wirklichkeit weniger 
als 2000 dieser Fahrzeuge gefertigt wurden. Verglichen 
mit den Produktionszahlen an Feindpanzern in Ost und 
West ist das eine wahrlich bescheidene Zahl. Daß ihr 
Ruf auch heute noch andauert, ist Anerkennung für die 
Leistungen der Industrie, die sie schuf und der Besat¬ 
zungen, die sich mit ihnen durchsetzten. Beiden soll 
dieses Buch ein Stück Vergangenheit in Erinnerung 
bringen. Ich bin der Thyssen-Industrie AG, Henschel 
Wehrtechnik in Kassel, für die freundliche Überlassung 
der Memoiren von Dr. Erwin Aders und vor allem Herrn 
H. H. Schmidt für seine Unterstützung dankbar. Ein 
Großteil der Bilder aus der »Tiger E« Produktion wurde 
ebenfalls von Henschel zur Verfügung gestellt. Unterla¬ 
gen und Bilder meines Archives stammen teilweise aus 
meiner Zeit bei den Nibelungenwerken oder wurden 
aus Originaldokumenten zusammengetragen, wobei es 
der entscheidenden Unterstützung des Bundesarchi- 
ves/Militärarchives, Freiburg, zu danken ist, wenn eine 


7 



Fülle von Informationen, Zeichnungen und Fotos hier¬ 
mit erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden kön¬ 
nen. Sehr geholfen haben Col. Robert J. Icks und Hofrat 
Dr. Friedrich Wiener. Auch Major a.D. Dipl.-Ing. H. 
Scultetus und Oberst a.D. Dipl.-Ing. Theodor Icken 
hatten daran entscheidenden Anteil. Die Herren P. 
Chamberlain und U. Feist haben in jahrelanger Arbeit 
wichtiges Material zusammengetragen, welches jetzt 
diesem Buch zugute kommt. Und letztlich ist immer 
wieder der Beitrag von Hilary L. Doyle zu erwähnen, 
dessen Zeichnungen den Band komplettieren. So ent¬ 
steht eine derartige Dokumentation immer nur durch 


die Zusammenarbeit vieler, wobei wir hoffen, daß sich 
auch unsere Leser aktiv an dieser Forschung beteiligen, 
um weitere Auflagen noch vollkommener zu machen. 
Jeder noch so kleine Beitrag hilft. 


T Mufti 

Walter J. Spielberger 


8 



Lebenslauf Dr.-Ing. habil. Dipl.-Ing. Erwin Aders 


Paul Erwin Aders wurde am 7. 5. 1881 in Düsseldorf ge¬ 
boren. Er studierte an der Technischen Hochschule 
Aachen, wo er 1906 das Staatsexamen ablegte. An¬ 
schließend war er als Konstrukteur in Firmen des Ma¬ 
schinen- und Kraftfahrzeugbaues tätig. 

Während des Ersten Weltkrieges diente er bei der 
Kraftwagentruppe und später bei der Kraftwagen-Ver¬ 
suchsabteilung in Berlin. 

1919 kam er als Oberingenieur zur Maschinenfabrik 
Augsburg-Nürnberg, 1925 zur Vogtländischen Maschi¬ 
nenfabrik nach Plauen und 1929 zur Daimler-Benz AG. 
1933 ging er als Privatdozent zur Technischen Hoch¬ 
schule nach Aachen. 1936 wurde er Leiter der Entwick¬ 
lungsabteilung der Firma Henschel & Sohn in Kassel 
und übernahm dort die Panzerentwicklung. Höhepunkt 
seines Schaffens war die Entwicklung des Panzer¬ 
kampfwagens Tiger. 

Dr.-Ing. habil. Erwin Aders ist am 6. 1.1974 im Alter von 
93 Jahren in Dillenburg gestorben. 



9 


Entwicklung 

Den Abschluß der Produktionsfahrzeuge der deutschen 
Panzerwaffe des Zweiten Weltkrieges bildeten die 
Panzerkampfwagen »Tiger« und »Panther«. 
Tiefgreifende Fortschritte im Panzerbau waren und 
sind nicht zuletzt abhängig von der Verfügbarkeit ge¬ 
eigneter Aggregate, so u. a. Hochleistungsmotoren, die 
möglichst viel Leistung bei möglichst geringem Raum¬ 
bedarf erbringen. Deshalb seien auch hier die Bemü¬ 
hungen um die Entwicklung von Panzermotoren in den 
dreißiger Jahren vorangestellt. 

Schon ab 1935 beschäftigte man sich seitens des Waf¬ 
fenamtes mit der Beschaffung von Hochleistungsmoto¬ 
ren für eine Verwendung in schweren Panzerfahrzeu¬ 
gen. Am 28. Oktober 1935 fand eine technische Bespre¬ 
chung im Heereswaffenamt statt, die sich u. a. mit 
»600 PS Maschinen für den Großtraktor« befaßte. Die 
Daimler-Benz AG schlug damals den Flugzeugmotor 
»M 71« (später DB 600) für eine Verwendung in Kampf¬ 
wagen vor. Ausgelegt für eine Dauerleistung von 
550 PS und einer Spitzenleistung von 600 PS bei 2200 
U/min, sollte diese Maschine auf stehende Zylinder 
umgebaut werden. In seiner Weiterentwicklung waren 
Benzin-Einspritzung und die Umstellung auf Dieselbe¬ 
trieb vorgesehen. Das für den Panzerbetrieb in Erwä¬ 
gung gezogene Triebwerk führte bei Benzinbetrieb die 
Bezeichnung »MB 503«, in Dieselausführung 
»MB 507«. Am 3. Juni 1937 bestellte WaPrüf 6 zwei 
Probemotoren, deren Lieferung für Frühjahr 1938, ab¬ 
nahmebereit auf dem Prüfstand, in Aussicht gestellt 
wurde. Die Verwendung dieser Probemotoren hatte 
sich jedoch im Laufe der Zeit, gegenüber anderen vor¬ 
dringlichen Aufgaben (Rheinmetall-Borsig »Gerät 
040«) wiederholt geändert. Schließlich wurden zwei 
Stück zu Dieselmotoren »MB 507« umgebaut und zum 
Einbau in den Panzerkampfwagen »VK. 3001 (DB)« vor¬ 


gesehen. Anfang 1937 waren der Industrie Neuauflagen 
in Bezug auf die vorgesehene Panzerentwicklung ge¬ 
macht worden. Die Henschel & Sohn AG erhielt dabei 
als Arbeitsgebiet die Entwicklung schwerster Panzer¬ 
fahrzeuge. In der Folge entstanden bei Henschel die er¬ 
sten Studienfahrzeuge eigener Konstruktion. Entwürfe 
über Panzerkampfwagen der 30 t Klasse lieferten ab 
1937 im Auftrag des Waffenamtes die Firmen Daimler- 
Benz, Henschel und MAN. Ende 1939 wurde auch die 
Dr.-Ing. h.c. F. Porsche KG beauftragt, sich an dieser 
Entwicklung zu beteiligen. 

Während die Entwürfe der Firmen MAN und Daimler- 
Benz später zum Fahrzeug »Panther« überleiteten, 
schufen die Erfahrungen mit den Prototyp-Fahrzeugen 
der Firma Henschel und Porsche die ersten Vorausset¬ 
zungen für das spätere Fahrzeug »Tiger». Entspre¬ 
chend den vom ObdH. gegebenen Weisungen war als 
Bestückung für den schweren Panzerkampfwagen 
Henschel vorerst die 7,5 cm KwK L/24, später jedoch 
eine 10,5 cm KwK L/28 vorgesehen. Dies machte einen 
Turmkranzdurchmesser von 1650 mm erforderlich. 

Die Aufgabenstellung für das Fahrzeug »DW« 1 
(Durchbruchwagen 1) erfolgte Ende Januar 1937 durch 
Baurat Kniepkamp vom Heereswaffenamt. Das für 30 t 
Gewicht festgelegte Fahrzeug hatte eine zweiteilige 
Wanne. Ihr hinterer Teil war mit einer Schraub-Verbin- 
dung angesetzt, da die Walzwerke noch nicht in der 
Lage waren, eine Seitenwand dieser Länge ungeteilt 
herzustellen. Notausstiegluken wurden im Wannen¬ 
boden vorne rechts beim Funker und hinten links im 
Motorraum vorgesehen. Für das Kettenantriebsrad war 
eine Panzerschürze entworfen worden, die mittels 
Handkurbel und Zahnradübertragung hochgewunden 
werden konnte. 

Die Beschußversuche ergaben keine brauchbaren Er¬ 
gebnisse. Die Panzerblechstärke betrug rundherum 
50 mm. Ein Fahrgestell wurde gebaut und eingehend 


11 



Panzerkampfwagen DW 1 



erprobt. Seine Gleisketten hatten 300 mm Teilung, die 
Kettenbolzen waren in Nadellagern geführt und ge¬ 
schmiert. Eine nachträgliche Anbringung von Gummi¬ 
polstern war vorgesehen. Als Triebwerk diente der 
Maybach »HL 120« Motor mit 280 PS Leistung. Der 
Turmantrieb sollte über Schraubenräder, unmittelbar 
vom festeingebauten Stück des Hauptwellenstranges 
erfolgen. Als Schaltgetriebe kam ein Maybach »Vario- 
rex« Getriebe zum Einbau. Das Lenkgetriebe wies drei 
hintereinandergeschaltete Cletrac-Stufen auf. Das mit 
sechs Bremsen und vier Ortlinghaus-Kupplungen ver¬ 
sehene Lenkgetriebe erwies sich als Fehlkonstruktion 
und mußte grundsätzlich neu entwickelt werden. Die 
hydraulische Druckübertragungsanlage wurde von der 
Firma Teves geliefert. Die Untersetzung des Kettenan¬ 
triebes, der innen verzahnt war, wurde mit 1 : 21,5 fest¬ 
gelegt. Henschel verwendete Außenbackenbremsen 
eigener Fertigung mit Jurid-Belägen. Wegen unerträg¬ 
licher Qualmentwicklung beim Bremsvorgang mußte 
auf einen Götze-Hartgußbelag ausgewichen werden. 
Die Bremsbetätigung erfolgte hydraulisch. Der Abfede¬ 
rung der Stahlguß-Scheibenlaufräder mit Vollgummi- 
Doppelreifen diente eine Drehstabfederung, wobei Fe¬ 
derstäbe mit Vollquerschnitt und Hohlfedern (Röch¬ 
ling) hintereinander geschaltet waren. (Federkonstante 
ca. 12-13 kp/mm). Federbrüche wurden nicht festge¬ 
stellt. Die Laufradkurbeln waren Einzelschmiedestücke 
mit eingeschrumpften Zapfen für die Laufrollen. In der 


Wanne selbst waren sie in Novotext-Büchsen gelagert. 
Am Laufwerk waren vorne und hinten außen angelenkte 
Spezial-Stoßdämpfer der Fa. Boge & Sohn angebracht. 
Die Leitradachsen waren innerhalb der Wanne gelagert, 
ihre Verstellung erfolgte von innen. Die Leiträder waren 
aus Stahlguß gefertigt und hatten Vollgummibandagen. 
Das rücklaufende obere Kettentrumm wurde über drei 
gummibereifte Stützrollen geführt. Das Fahrzeug er¬ 
reichte eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h. 

Am 2. 4. 1937 wurde anläßlich einer Besprechung mit 
der In. 6 ein Nachfolgetyp des »DW 1« mit der Bezeich¬ 
nung »DW 2« gefordert. Das Fahrzeug galt als Weiter¬ 
entwicklung des Panzerkampfwagens VI. Der tatsächli¬ 
che Auftrag dafür wurde erst am 9. 9. 1938 erteilt. Ge¬ 
genüber dem Fahrzeug »DW 1« ergaben sich Abwei¬ 
chungen beim Lenkgetriebe, bei dem Seitenvorgelege, 
der Haltebremse, der Gleiskette, den Antriebsrädern 
und der Drehstabfederung. Das Dreiradien-Lenkge- 
triebe arbeitete mit Magnetkupplungen. Die Umlauf¬ 
richtung war umgekehrt worden, was Änderungen am 
Kettenantrieb und an den Bremsen, sowie an der Lage¬ 
rung des Getriebeblockes und der Drehstabfederung 
erforderte. Da sich das ursprünglich verwendete Lenk¬ 
getriebe des »ZW 38« (Panzerkampfwagen III) zwar bei 
Straßenfahrt, aber nicht im Gelände bewährt hatte, 
wurde auf die großen zwei Radien ganz verzichtet und 
nur die erste Cletrac-Stufe beibehalten, die über Knüp¬ 
pel mechanisch geschaltet wurde. 


12 








Die Gleisketten des Fahrzeuges »DW 2« hatten ge¬ 
schmierte Kettenglieder mit Nadellagerführung der 
Kettenbolzen. 


Der Prototyp des Panzerkampfwagens »DW2« mit 
abgenommenem Antriebsrad. 


Der Antrieb der Ketten erfolgte mit einfacher Stirnrad- 
Untersetzung über ein Planetengetriebe. Eine Lorenz- 
Sykes-Pfeilverzahnung wurde verwendet, die Unterset¬ 
zung war mit 1 : 12 geringer als beim »DW 1«. Die ge¬ 
schmierte Gleiskette hatte nunmehr 260 mm Teilung, 
dadurch ergab sich ein bedeutend ruhigerer Lauf des 


Fahrzeuges. Die Antriebsräder wurden auf die 260 mm 
Teilung umgestellt, wobei versuchsweise verschiedene 
Lagerungen der Antriebsräder mit Nadellagern und No- 
votext-Büchsen untersucht wurden. Nunmehr kam eine 
einfache Drehstabfederung zum Einbau, die auf eine 


Panzerkampfwagen DW 2 


I 


13 















Panzerkampfwagen VK 3001 (H) 

Federweichheit verzichtete (Federkonstante 32 
kp/mm). Sie hatte sich als ausreichend erwiesen. Ein 
Fahrgestell dieses 30 t Fahrzeuges mit einer Höchstge¬ 
schwindigkeit von 35 km/h wurde gebaut und erprobt. 
Das Nachfolgemuster VK. 3001 (H) hatte eine einteilige 
Wanne mit seitlichen Einstiegluken vorne rechts und 
links. Seitlich waren Ausbauten für die Kühlluftzufuhr 
angeordnet. Auch der Lufteintritt durch schräg ge¬ 


bahnte Querschlitze in der Motorraum-Abdeckung 
wurde versucht. Die Panzerstärke betrug an der Stirn¬ 
wand 60 und seitlich 50 mm. Nunmehr wurden unge- 
schmierte Ketten mit 520 mm Breite und 130 mm Tei¬ 
lung verwendet. Der Führungszahn der Kette lag in der 
Mitte. Als Antriebsaggregat kam ein Maybach »HL 116« 
6-Zylinder Vergasermotor zum Einbau, der 300 PS bei 
3000 U/min leistete. Für die Motorkühlung waren zwei 


Die nach drei Wagenlängen starke Anhäufung der^. 
Erdmassen vor dem Fahrzeug. 


Das Fahrzeug VK. 3001 (H) mit vorgebauter Panzer- 
eingrabevorrichtung. 

Bei den Versuchen hatte sich nach 4maliger Vorwärts¬ 
fahrt die Stauwand leicht verformt. 







Die stark verdichtete Erdmasse staut sich gegen die 
kastenförmig ausgebildete Stauwand. 


Der Panzerkampfwagen VK. 3001 (H) mit vor sich herschiebenden 
Erdmassen bei einer Geschwindigkeit von ca. 2,5 km/h. 


Die aufgehäuften Erdmassen ragen bis in Fahrerseh 
schlitzhöhe. 


Das Bild zeigt das Fahrzeug von hinten nach der vier¬ 
ten Vorwärtsfahrt. Der Erfolg der Eingrabevorrichtung 
ist minimal. 


Trotz erheblicher Erdbewegung hat sich das Fahrzeug 
noch kaum eingegraben. 


Das gleiche VK. 3001 (H) Fahrzeug beim Versuch mit 
dem Laufgrabenpflug LP 500 der Firma Scheid. 
Rückansicht des Fahrzeuges mit angebautem Pflug. 


I 













Mit 9 km Stundengeschwindigkeit konnten endlose Gräben ge 
zogen werden. 


Das Bild zeigt den Panzerkampfwagen mit Grabenpflug bei einer 
Geschwindigkeit von 14 km/h. Mit zunehmender Geschwindig¬ 
keit wurde der Graben unsauber. 


Die Druckstangen werden eingelegt, 


Nun ist der Laufgrabenpflug einsatzbereit, 


Der Pflug wird zum Pflügen fertig gemacht. 

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Der Pflug hängt in der Anhängevorrichtung, um durch 
kurzes Vor- und Rückwärtsfahren sich soweit einzu¬ 
graben, daß die Druckstangen eingelegt werden kön- 

Das Graben beginnt. Bei einer Grabtiefe bis zu 60 cm können 
durch das seitlich aufgeworfene Erdreich Tiefen bis zu 80 cm er¬ 
reicht werden. 









Durch die starre Aufhängung des Pfluges konnten 
Gräben gleichbleibender Tiefe nicht kleiner als 90 m 
im Radius gezogen werden. 


Kühler mit vier Lüftern hinter dem Motor angebracht. 
Sie wurden durch Keilriemen angetrieben, die mit fe¬ 
derbelasteten Spannrollen versehen waren. Nach wie 
vor wurde ein Maybach »Variorex« Getriebe verwendet. 
Das Lenkgetriebe vom Typ »L 320 C« mit drei Radien 
und Druckölsteuerung besaß 5 Kupplungen in Ölbad. 


Beim Kettenantrieb war man von Flanschzapfen abge¬ 
gangen. Die Umkehrung erfolgte durch Anwendung 
des Gehäuses als Tragkörper. Das Stirnrad zeigte ge¬ 
rade Flanken, die hintereinander liegenden Planeten¬ 
getriebe hatten ein Untersetzungsverhältnis von 
1 : 10,75. Die mechanische Perrot-Innenbackenbremse 
war weitgehend vom Fahrzeug »ZW 38« übernommen 
worden. Pro Laufwerkseite kamen sieben Scheiben- 
Laufräder in geschachtelter Anordnung zum Einbau. 
Nach wie vor waren drei Stützrollen mit Gummibanda¬ 
gen und Kegelrollen-Lagerung vorhanden. Die Lauf¬ 
rad-Kurbeln waren aus einem Stück geschmiedet, da 
für eine zusammengesetzte Bauart kein Platz vorhan¬ 
den war. Sie waren in Novotext-Büchsen in der Wanne 
gelagert. Auf der linken Fahrzeugseite waren sie schie¬ 
bend, auf der rechten schleppend angeordnet. Einfa¬ 
che Federstäbe mit ungleich starken Köpfen (Patent 
Porsche) verbanden die Federelemente. Drehstäbe und 
Laufkurbeln konnten genau eingestellt werden (No¬ 
nius-Wirkung), die Federkonstante betrug unterschied¬ 
lich 33 bzw. 28 kp/mm. Vorne und hinten waren je Seite 
Hemscheidt Stoßdämpfer vorgesehen, die unmittelbar 


Die Auslegung der VK. 3001 Wanne zeigt das typische stufenförmig abgesetzte Vorderteil mit Angabe der Pan¬ 
zerstärken. 

1 - -Ä45 - — 



17 




auf die Kurbelzapfen aufgesetzt waren. Die Leiträder 
waren wiederum aus Stahlguß, die Gummibandagen 
waren entfallen. Das Gesamtgewicht des VK. 3001 (H) 
Fahrzeuges betrug 30 t, die Höchstgeschwindigkeit 
35 km/h. 

Insgesamt wurden drei Versuchsfahrgestelle gebaut, 
acht weitere Fahrzeuge vorbereitet. Von Krupp kam 
dazu ein Turm mit kurzer 7,5 cm Kanone. Versuchs¬ 
weise kam bereits ein Maybach OLVAR Getriebe vom 
Typ 40 12 16 zum Einbau. Dieses wurde ursprünglich 
für einen Motor mit 400 PS Leistung entwickelt (40 = 
400 PS/12 = Md 120 mkp/16 = i = 16). Es hatte acht 
Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Für das 7. 
und 8. Fahrzeug war ein neues Lenkgetriebe vom Typ 
SMG 90 vorgesehen. Im September 1942 wurde die be¬ 
schleunigte Fertigstellung von vier dieser Fahrgestelle 
als Schulfahrzeuge gefordert. 

Eines der VK. 3001 (H) Fahrgestelle lief bis Kriegsende 
bei der Henschel Versuchsanstalt in Haustenbeck i. L. 
Es wurden damit Versuche verschiedener Art durchge¬ 
führt. U. a. erhielt das Fahrzeug eine für den Panzer¬ 
kampfwagen III vorgesehene Panzereingrabevorrich- 
tung. Diese bestand aus einer oberen Stauwand und ei¬ 
nem unteren Schaufelteil mit vorne angeschweißten 
Aufreißerzähnen. Durch mehrmaliges Vor- und Zurück¬ 
fahren des Panzers sollte ein Tiefe erreicht werden, die 
dem Fahrzeug bis zur Kettenabdeckung Deckung bot. 
Die Vorrichtung wurde von der Firma W. & J. Scheid, 
Limburg (Lahn) gefertigt, sie konnte sich nicht durch¬ 
setzen. 

Ebenfalls von der Firma Scheid wurde ein Laufgraben¬ 
pflug vom Typ LP 500 geschaffen, der im Gegensatz zur 
Eingrabevorrichtung nun hinten am Fahrzeug ange¬ 
bracht wurde. Als Versuchsfahrzeug kam wiederum das 
als Berge- und Abschleppfahrzeug in Haustenbeck sta¬ 
tionierte VK. 3001 Nr. 2 (ohne Turm) zur Verwendung. 
Eine Anhängevorrichtung, welche unmittelbar am Heck 
des Panzers mit zwei langen Bolzen verschraubt war, 
diente zur Aufnahme des eigentlichen Pfluges, welcher 
an der Anhängevorrichtung in Bezug auf Höhe einge¬ 
stellt werden konnte. Gräben bis zu 80 cm Tiefe konn¬ 
ten gezogen werden. Die im Januar 1944 durchgeführ¬ 
ten Versuche zeigten, daß das Fahrzeug mit pflügen¬ 
dem Laufgrabenpflug nur sehr große Kurven fahren 
konnte. Auch war die Tiefe des Grabens ungenügend. 


Ein beweglich aufgehängter Pflug wurde von der Firma 
Scheid für Mitte Februar 1944 zugesagt. Auch diese 
Vorrichtung war zum Anbau an einen Panzerkampfwa¬ 
gen III vorgesehen. Das Gerät wurde jedoch nicht einge¬ 
führt. 

Am 25. 5. 1941 hatte Hitler die Entwicklung von Selbst¬ 
fahrlafetten für Geschütze der Kaliber 10,5 und 12,8 cm 
gefordert, die zur Bekämpfung von Bunkern und für die 
Abwehr von stark gepanzerten Kampfwagen, wie sie 
aus England und Amerika erwartet wurden, vorgesehen 
waren. Während die 10,5 cm Kanone auf ein Panzer IV 
Fahrgestell gesetzt wurde, hatte man für die 12,8 cm 
Kanone eine Abart des Henschel »VK. 3001« Fahrge¬ 
stelles verwendet. Die Größe des Geschützes zwang zu 
einer Sonderausführung der Panzerwanne, die Panzer¬ 
blechstärke betrug seitlich 30 mm. Der Aufbau war 
■oben offen. 

Das erste Versuchsmuster der 12,8 cm Panzer-Selbst¬ 
fahrlafette V sollte im August 1941 zur Auslieferung ge¬ 
langen und mit dem Allgemeinen Heeresamt bezüglich 
des Bedarfes Verbindung aufgenommen werden. Die 
12,8 cm Kanone mit einer Kaliberlänge von L/61 war die 
stärkste Panzerabwehrwaffe im Truppengebrauch 
während des Zweiten Weltkrieges. Ursprünglich als 
Flugabwehrgeschütz entwickelt, wurde dieses »Ge¬ 
rät 40« bei Rheinmetall ab 1936 erzeugt. Die ersten Pro¬ 
duktionsmodelle wurden 1938 an das Waffenamt gelie¬ 
fert. Die Geschoßanfangsgeschwindigkeit (Vo) betrug 
910 m/sek, das Geschoßgewicht 26 kp, der Seiten¬ 
richtbereich der Waffe insgesamt 14° und die Erhöhung 
ging von -15° bis +10°. Die Waffe wog 7 t. 5 Mann Be¬ 
satzung waren vorgesehen. Im Fahrzeug wurden 18 
Schuß der getrennten Bereitschaftsmunition mitge¬ 
führt. Auf Grund des gegenüber dem VK. 3001 erhöhten 
Gesamtgewichtes von ca. 36 t kamen pro Laufwerkseite 
acht Laufräderzum Einbau. Die Reihenfolge der Innen- 
und Außenräder (Größe 700/98-550) war so bemessen, 
daß vorne und hinten sich je 1300 mm für das auf- und 
ablaufende Kettenstück ergaben. Gegenüber dem 
VK. 3001 (H) mußte die Gleiskette entsprechend verlän¬ 
gert werden. Jede Kette hatte 85 Glieder. Bei einer Ket¬ 
tenbreite von 520 mm ergab sich eine Auflagelänge von 
4750 mm. Die beiden letzten Laufrollen jeder Fahrzeug¬ 
seite erhielten nachträglich stärkere Drehstäbe, da sich 
bei den Schießversuchen so starke Nickbewegungen 


18 























19 













,W9/AW/a\€) 





Die drei Bilder geben Einzelheiten des oben offenen Kampfraumes dieser Selbstfahrlafette. Die Unterbringung 
der Munition ist gut zu erkennen. Kartuschen und Granaten wurden getrennt gelagert. 





Links im Kampfraum ist der Richtschützensitz, rechts 
der des Kommandanten zu erkennen. Darüber sind 
die jeweiligen Rieht- und Beobachtungsgeräte unter¬ 
gebracht. 










Das von der Firma Porsche entwickelte Versuchsfahr¬ 
zeug VK. 3001 bei der Fahrerprobung im Gelände. Das 
Fahrzeug hatte einen benzinelektrischen Antrieb. Die 


Antriebsräder lagen vorne. 



zeigten, daß es dem Richtschützen unmöglich war, den 
Schuß zu beobachten. 

Den Antrieb besorgte ein Maybach »HL 116« 6-Zylinder 
Vergasermotor in Sonderausführung. Er lag höher als 
der Kühler. Der Keilriemenantrieb für die Lüfter sowie 
der Weg für die Kühlluft mußte geändert werden. Die 
Kettenantriebe wurden wegen der durch die Vergröße¬ 
rung der Kettenauflagelänge bedingten höheren Lenk¬ 
leistung niedriger untersetzt. Eine trockene Dreischei¬ 
benkupplung übertrug den Kraftfluß auf ein 6-Gang 
ZF-»SSG 77« Aphon-Getriebe. Der Kraftstofftank faßte 
450 I, die Außenmaße betrugen 9800 x 3180 x 1670 mm. 
Eine Höchstgeschwindigkeit von 19,6 km/h wurde er¬ 
reicht. 2 Fahrzeuge der »12,8 cm Selbstfahrlafette 
L/61« (Pz. Sfl. V) wurden bei Rheinmetall-Borsig in 
Düsseldorf gebaut. Beide Fahrzeuge kamen, entgegen 
der ursprünglichen Verfügung, zum Einsatz nach Ruß- 


22 















Das auch als »Leopard« bezeichnete Fahrzeug beim 
Abbiegen von der Hauptstraße in der Nähe der Nibe¬ 
lungenwerke. 


land. Eines fiel nachweisbar im Herbst 1943 in russische 
Hände. 

Von seiten der Firma Porsche entstand als erstes Ent¬ 
wicklungsfahrzeug im neugebauten Nibelungenwerk 
das »Sonderfahrzeug I« mit der Porsche Arbeitsbe¬ 
zeichnung »Leopard«. Die offizielle Heeresbezeich¬ 
nung lautete »VK. 3001 (P)«, die Porsche Typenbe¬ 
zeichnung »100«. Zwei Versuchsfahrzeuge wurden ge¬ 
fertigt, die vorgesehenen Drehtürme der Firma Krupp 
jedoch niemals aufgesetzt. Zwei nebeneinanderlie¬ 
gende Porschemotoren des Typs »100«, von der Firma 
Simmering-Graz-Pauker AG in Wien gebaut und er¬ 


probt, mit einer Leistung von je 210 PS bei 2500 U/min, 
waren mit je einem Dynamo gekuppelt. Von dort er¬ 
folgte die Kraftübertragung auf zwei Elektromotoren zu 
den vorne liegenden Antriebsrädern. Die luftgekühlten 
Triebwerke hatten je ein Gebläse. Als Zehn-Zylinder mit 
72° V-Stellung der Zylinder ausgelegt, hatten diese Ver¬ 
gasermaschinen bei 105 mm Bohrung und 115 mm Hub 
einen Hubraum von 10 1. Lenkung und Geschwindig¬ 
keitsregelung erfolgten elektrisch in Verbindung mit 
einem »NITA« Spezialgetriebe mit Strömungswandler 
der Firma Voith/Heidenheim. Laufwerksmäßig waren 
Lauf- und Stützrollen vorgesehen. Die Laufrollenauf- 



23 











} PS bei 2500 U/min, 
jppelt. Von dort er- 
si Elektromotoren zu 
rn. Die luftgekühlten 
ds Zehn-Zylinder mit 
jgt, hatten diese Ver- 
jng und 115 mm Hub 
3 und Geschwindig- 
i in Verbindung mit 
t Strömungswandler 
ifwerksmäßig waren 
i. Die Laufrollenauf- 



23 




hängung erfolgte mittels Kniehebelgelenken an längs¬ 
liegenden Drehstäben. Beide Fahrgestelle wurden 
1941/42 eingehenden Versuchen unterworfen, wobei 
vor allem die Motoren laufend Anlaß zu Schwierigkeiten 
gaben. 

Für dieses Fahrzeug sollte auch ein Dieseltriebwerk 
entwickelt werden, welches ebenfalls als luftgekühlter 
»V 10« Motor ausgelegt war. Ein Vorkammer-Verbren¬ 
nungssystem war vorgesehen. Das Triebwerk wurde 
nicht gebaut. Die Porsche Typenbezeichnung dafür 
lautete »200«. 

In der Zwischenzeit hatte Henschel als Weiterentwick¬ 
lung des »Panzerkampfwagens VI« mit Schwerpunkt 
»stärkster Panzer« den am 1.9.1939 durch das Waffen¬ 
amt in Auftrag gegebenen » Panzerkampfwagen VII« 
(VK. 6501) in Angriff genommen. Bei dem Auftrag über 
eine Nullserie sollte Henschel Fahrgestell und Aufbau 
beistellen, während Krupp für den Turm verantwortlich 
war. Die Henschel Werksbezeichnung für dieses Fahr- 


ftg2 f/g 



Porsche verwendete zur Abfederung des VK. 3001 
eine patentierte, längsliegende Drehstabfederung. 
Die Skizzen zeigen den technischen Aufbau des Rol¬ 
lenwagens. 

zeug lautete »SW«. Zur Zeit der Aufgabenstellung sah 
man keine Möglichkeit, ein Fahrzeug dieser Größe zu 
bauen, welches in das Eisenbahnverladeprofil paßte. Es 
war daher vorgesehen, das Fahrzeug in drei Teile zu 


Die Kettenanordnung am Porschetyp »100« (VK. 
3001). 














Porsche verwendete zur Abfederung des VK. 3001 
eine patentierte, längsliegende Drehstabfederung. 
Die Skizzen zeigen den technischen Aufbau des Rol¬ 
lenwagens. 

zeug lautete »SW«. Zur Zeit der Aufgabenstellung sah 
man keine Möglichkeit, ein Fahrzeug dieser Größe zu 
bauen, welches in das Eisenbahnverladeprofil paßte. Es 
war daher vorgesehen, das Fahrzeug in drei Teile zu 

Die Kettenanordnung am Porschetyp »100« (VK. 
















Die Auslegung der Wanne beim Porsche VK. 3001. Der 
Drehturm wurde nicht aufgesetzt. 


Panzerkampfwagen VK 6501 (H 
26. 03. 1941 

SW-Turm (80 mm rundum) 
AW-Turm (100 mm rundum) 




























Das von Henschel konzipierte Schwerfahrzeug VK. 
6501 sollte zum Transport in drei Lasten zerlegt wer¬ 
den. Dazu wurden vom Waffenamt Straßen-Schienen- 
kräne in Auftrag gegeben. Das Bild zeigt den Fauntyp 
»L 900 D 567«, der für dieses Projekt vorgesehen war. 


zerlegen und mittels fahrbarer Kräne auseinanderzu¬ 
nehmen und wieder zusammenzusetzen. Mit einem 
Zeitraum von drei Wochen zwischen Einsätzen an ver¬ 
schiedenen Orten wurde gerechnet. Bei den fahrbaren 
Kränen von Faun, Nürnberg, mit Aufbauten von Demag, 
Benrath, handelte es sich um den Faun Typ »L900 
D 567«, den das Waffenamt 1938 als Straßen-Schienen- 
kran (LK 5 S) in Auftrag gegeben hatte. Das erste Ver¬ 
suchsmuster des Kranes wurde 1939 erprobt, sieben 
Stück einer ersten Ausführung wurden gebaut. Ein¬ 
zelne Fahrzeuge kamen zur Versuchsabteilung Senne¬ 
lager und später auch nach Kummersdorf. Zwei zu¬ 
sammen sollten Gewichte bis zu 20 t heben können. Die 
Wanne des VK. 6501 war dreiteilig ausgelegt, die seitli¬ 
che Blechstärke betrug 80 mm. Die Verbindung erfolgte 
durch Spannbolzen, Joche und Bolzen mit kegeligem 
Sitz in den Seitenwänden (Aussehen von innen etwa wie 
eine Husaren-Verschnürung). Die Abdichtung beim 
Waten erfolgte durch Dichtungskitt. Seitliche Kräfte, 
z. B. bei Beschuß wurden durch übereinander ange¬ 
ordnete zylindrische Klötzchen in beiderseits eingefrä¬ 


sten Nuten aufgenommen. Die Blechstärke der Stirn¬ 
wand vor dem Fahrer betrug 100 mm. Alkett hatte die 
80 mm Sehklappe in Doppelschieberform entworfen. 
Ein 12-Zylinder Maybach Motor vom Typ »HL 224« der 
bei 3000 U/min 600 PS leistete, war zum Antrieb vorge¬ 
sehen. Die Kühlluft strömte von der Seite ein, die warme 
Abluft wurde hinten durch einen breiten Schlitz abge¬ 
führt. Die Auspuffrohre sollten nicht durch die Rück¬ 
wand geführt werden, sondern über sie hinweg. Das 
Schaltgetriebe war von Maybach neu entwickelt wor¬ 
den. Die Übertragung erfolgte über zwei Nebenwellen 
in einer Weise, so daß ohne Unterbrechung der Zugkraft 
beim Schalten eine Nebenwelle weitertreiben sollte. Die 
andere wurde abgeschaltet und auf den anderen ge¬ 
wünschten Gang gebracht. Danach erfolgte die Ab¬ 
schaltung der ersten Nebenwelle und Nachschaltung, 
während die zweite Welle den Antrieb zu übernehmen 
hatte. Der Antrieb der Lenkgetriebe mit 3 Radien ging 
über zwei Kegelräder. Diese Konstruktion wurde durch 
vier Henschel-Konstrukteure geschaffen, die sich zu 
diesem Zweck über ein Jahr bei Maybach in Friedrichs¬ 
hafen aufgehalten hatten. Gebremst wurde das VK. 
6501 durch mechanische Perrot-Bremsen. Der Ketten¬ 
antrieb erfolgte erstmalig umgekehrt wie beim »DW 2«, 
so daß nicht ein Zapfen, sondern das abdeckende 
Stahlgußgehäuse die Abstützung des Kettenzuges auf 
die Seitenwand zu übertragen hatte. Diese Anordnung 
wurde vorbildlich für alle weiteren Konstruktionen, 
nicht nur bei Henschel, sondern auch bei anderen Fir¬ 
men. Das Antriebsrad wurde erstmals als Schutzglocke 
in Panzerguß ausgeführt. 

Das Schachtellaufwerk zeigte pro Seite neun Stahllauf¬ 
räder mit Gummibandagen. Die Laufradkurbeln waren 
im Gesenk geschmiedet. Für die Produktion waren Ge¬ 
senkstücke der Firma Krupp vorgesehen. Zum ersten 
Male wurde versucht, den Laufrädern einen Sturz zu 
vermitteln um elastischen Verformungen Rechnung zu 
tragen. Die Drehstäbe waren massiv ausgelegt und ihre 
Kerbverzahnung an den Enden verschieden stark ge¬ 
formt. Je Fahrzeugseite waren vier Stoßdämpfer der 
Firma Boge vorne und hinten direkt auf die Zapfen der 
Laufradkurbeln aufgesetzt. Blechkonsol-Anschläge für 
die Laufradkurbeln mit Gummipuffern waren an allen 
Laufrädern vorgesehen. Die Leiträder bestanden aus 
Stahlguß mit geschmiedeter Panzerstahl-Nabe. Eine 


26 



H110 




Stabfeder mit 70 mm 0 sollte die Leitradachse abfe¬ 
dern. Die Verstellung erfolgte nicht mehr durch 
Schwenkung, sondern durch eine Verschiebung der 
gesamten Leitradachse. Das Leitrad hatte eine Gummi¬ 
bandage. 


Ende Mai 1941 wurde festgelegt, die 8,8 cm Flak auch 
als Panzerbewaffnung zu verwenden. Die Skizze zeigt 
den Längsschnitt durch die 8,8 cm KwK L/56 für das 
VK. 4501 der Firma Porsche. 


Das 65 t schwere Fahrzeug war für eine Höchstge¬ 
schwindigkeit von 25/26 km/h ausgelegt. Der Besat¬ 
zung von 5 Mann sollten im Drehturm eine 7,5 cm KwK 
L/24 sowie ein MG 34 zur Verfügung stehen. Ein weite¬ 
res MG 34warin Kugelblende beim Funker vorgesehen. 
Zwei Versuchsfahrzeuge waren geplant. Die Wannen 
wurden aus Flußstahl gefertigt. Zahlreiche Teile, wie 
z. B. Schwingarme wurden bearbeitet, bzw. als Rohteile 
beschafft. Im Hinblick auf die Auslastung des Werkes 
und der Versuchsabteilung durch den Bau des VK. 4501 
(Panzerkampfwagen »Tiger«) wurde Ende des Jahres 
1942 von WaPrüf 6/111 die Genehmigung erteilt, die vor¬ 
handenen Bestände restlos zu verschrotten und von ei¬ 
ner Erprobung des VK. 6501 abzusehen. 

Am 26.5. 1941 hatte auf dem Berghof eine Bespre¬ 
chung bei Hitler stattgefunden, in der auch grundsätzli¬ 
che Bewaffnungsfragen erörtert wurden. Unter ande¬ 
rem wurde dabei ein Panzerfahrzeug gefordert, wel¬ 
ches als »Spitze« der Panzerverbände mit etwa 20 
Stück je Panzerdivision folgende Merkmale aufweisen 
sollte: 

-eine größere Durchschlagsleistung gegenüber 
Feindpanzern 

-selbst stärker als bisher gepanzert zu sein und 
-eine Geschwindigkeit von 40 km/h nicht zu über¬ 
schreiten. 

In Auswertung der vorliegenden Kriegserfahrungen 
und auf Grund der von Hitler erhobenen Forderungen 
auf erhöhte Panzerdurchschlagsleistung schälte sich 
somit für die Fertigung-Ausstoßbeginn Mai/Juni 1942 
- ein Wagen 4501, Typ Porsche mit 8,8 cm Kanone, so¬ 
wie ein Wagen 3601 Typ Henschel mit der Waffe 0725 
mit konischem Rohr heraus. 


Es wurde verlangt, beide in der Entwicklung befindli¬ 
chen Fahrzeuge von Professor Porsche und der Firma 
Henschel voranzutreiben, so daß im Sommer 1942 mit 
ihrer Verwendung in der vorgesehenen Stückzahl (je 6) 
gerechnet werden könnte. Dabei blieb es bei der Lö¬ 
sung Porsche, nämlich der Verwendung der 8,8 cm Ka¬ 
none, deren Wirkung noch zu steigern war, daß Panzer 
von 100 mm Stärke noch auf etwa 1500 m durchschla¬ 
gen wurden. Da die 8,8 cm Kanone ursprünglich als 
reine Flugabwehrwaffe entwickelt worden war, schien 
eine planmäßige Weiterentwicklung für Panzerbe¬ 
kämpfung möglich und forderbar. Gegen eine Verwen¬ 
dung des Rohres 0725 bei der Lösung Henschel wäre 
nichts einzuwenden, doch könnte dieses Geschütz in 
großen Stückzahlen nur bei einer befriedigenden Wolf¬ 
ramversorgung in Betracht gezogen werden. Die Mon¬ 
tage der 8,8 cm Kanone auf dem Henschel Panzer¬ 
kampfwagen war zu untersuchen. Der Auftrag an die 
Firma Krupp zur Durchkonstruktion des Turmes mit 
Waffe 0725 wurde am 26. 5. 1941 erteilt. Das erste Rohr 
0725 stand — Zurückstellung anderer Arbeiten voraus¬ 
gesetzt — am 1.11.1941 zum Beschuß zur Verfügung. 
Die im Anschluß daran vorzunehmende Munitionsent¬ 
wicklung sollte voraussichtlich anfangs 1942 beendet 
sein. Über die Auswirkung des Vorziehens der ersten 12 
Fahrzeuge sollte noch berichtet werden. 

Das Waffenamt wies darauf hin, daß bei beiden Lösun¬ 
gen Neuland beschritten würde. Bei der Lösung Por¬ 
sche waren der luftgekühlte Panzermotor sowie das 
benzin-elektrische Prinzip noch nicht erprobt. Die 
Firma Henschel hatte zwar mit dem seit zwei Jahren lau¬ 
fenden 30 t Fahrzeug bezüglich Trieb- und Laufwerk 
eine Fülle von Erfahrungen machen können, weitere 


27 






Die im Maßstab 1 :1 erstellte Holzattrappe des von 
Porsche entwickelten VK. 4501 zeigt den Fahrerplatz 
mit den Bedienungshebeln. In der Fahrzeugmitte lie¬ 
gen Druckluftbehälter zur Bremsunterstützung. 


Der Wegfall der mechanischen Übertragungsteile und 
die Verlegung des Antriebs nach hinten ergaben 
vorne im Fahrzeug ungewohnt großzügige Platzver¬ 
hältnisse. Links oben die Fahrersehklappe, rechts 
oben das vom Funker bediente MG 34. 


28 











Versuchsarbeiten waren jedoch nötig. Hitler erklärte 
nochmals, daß beide Lösungen unabhängig voneinan¬ 
der durchzuführen seien. 

Unter Ausnützung der beim Bau des VK. 3001 (P) ge¬ 
wonnenen Erfahrungen entstanden im Nibelungen¬ 
werk die ersten Prototypen des Fahrzeuges »VK. 4501 
(P)«, für das im Zuge der Leistungssteigerung der 
Kampfwagen-Waffen der Einbau der 8,8 cm KwK L/56 
vorgesehen war. Der Turm dazu wurde von Porsche bei 
Krupp unmittelbar in Auftrag gegeben und in direkter 
Zusammenarbeit dieser beiden Firmen entwickelt. Das 
Waffenamt hatte entgegen sonstiger Gepflogenheiten 
hierfür keinen Entwicklungsauftrag an die Firma Krupp 
erteilt. 

Vom »Sonderfahrzeug II«, dem Porschetyp »101«, war 
ursprünglich eine Versuchsserie von zehn Fahrzeugen 
aufgelegt worden. Bei einem Gesamtgewicht von ca. 
59 t hatte der »Panzerkampfwagen VI, VK. 4501 (P) Ti¬ 
ger (P)« zwei nebeneinanderliegende »V-10« Verga¬ 
sermotoren vom Typ »101/1« eingebaut. Die Zweimoto¬ 
renanordnung wurde gewählt, um eine möglichst hohe 
Antriebsleistung im beschränkten Motorraum unterzu¬ 
bringen. Die Kurbelwelle jedes Triebwerkes war direkt 
mit einem elektrischen Generator verbunden, der wie- 


Ein Blick aus dem Kampfraum in den Turmdrehkranz. 






Blick auf den Verschluß der Attrappenbewaffnung 
Ganz rechts im Bild das Turm-MG. ▼ 



derum je ein Kühlgebläse für die Motorkühlung aufge¬ 
baut hatte. Beim Motortyp »101« handelte es sich um 
einen luftgekühlten Viertakt-Vergasermotor mit Ma¬ 
gnetzündung. Die Zylinder waren in V-Form (72°) ange¬ 
ordnet und mit hängenden Ventilen ausgestattet, wel¬ 
che über Stößel betätigt wurden. Ansonsten ergaben 
sich folgende technische Daten (Motortyp 101/3 A): 
Konstruktion Porsche, Fertigung Simmering-Graz- 
Pauker. 

Der Vorschlag für den Einbau des Funker-MG in Ku¬ 
gelblende. 















Antriebs - Schema des Porsche-Tiger Typ 101 


Fahrtrichtung 



Hauptstromwicklung 
754». Volle Starke d Fremderregung. 

Beginn d umgekehrten Haupterreging, 
Einsatz der Öldruckbremse 
25t, 0 ÄuDerste BremsstelLng, volle Rückwärtsfahrt 


Stetig. I. Generator Iu.n parallel 
’ H: Anlasser Generator Iu.ll 
* UI Fahren mit Generator IuHin Rehe 
' TV Fahren mit Generator I 
' Y Fahren mit Generator H 


Institut für Kraftfahrwesen Dresden 



VKL50HP) Typ 101 « 


Porsche - Tiger 


Antriebs - Schema 

30 10 42 [ 

120-12 



Panzerkampfwagen 
VK 4501 (P) 


-w 



u = uoov 

J = 800 A 


Henschel- 



n 1 =n 2 

Üi =Ü2 


Ha * nj 

Ü a > Üi 


30 



Fahrtrichtung 



Institut für Kraftfahrwesen 

Institut für Starkstrom - Technik 

TH Dresden 

-er--—CT-- \LI/—-"-CT-' 


Institut für Kraftfahrwesen Dresden 

Analogie des 
Wendevorganges 

VK 4507 (PJ Typ 101 

Porsche - Tiger 

Laufwerk- Schema 

30.10. U2 I 120-10 

30.10 1,2 I 120-10 






















Höchstleistung(pro Motor) 320 PS bei 2500 U/min 


Kraftstoffverbrauch 

Kolbengeschwindigkeit 

Drehmoment 

Bohrung 

Hub 

Hubraum 

Zylinderzahl 

Verdichtungsverhältnis 

Zylinder 

Zylinderkopf 

Ventilanordnung 

Kurbelwellenlager 

Motoraufhängung 

Zündkerzen 

Vergaser 

Kühlung 

Komplettes Gewicht mit 
Motor und Generator 
Motorgewicht (trocken) 
Gewicht mit Kühlgebläse 
Zündfolge 


250-270 g/PS/h 
12,1 m/sec. bei 2500 U/min 
105 mkp bei 1900 U/min 
115 mm 
145 mm 
15060 cm 3 
10 

5,9:1 

Stahl 

Leichtmetall 
hängend mit Stößel und 
Kipphebel 
6 Gleitlager 
3 

Bosch W 225 
1 Solex 50 JFF 2 
Luftkühlung durch 
Schaufelräder 

1500 kp 
450 kp 
80 kp 

1-8-3-10-5-9-4-7-2-6 





Die Motorenattrappe zeigt die Verbindung Trieb¬ 
werk-Generator. Über dem Generator die Kühlge¬ 
bläse für den Motor. 



31 
















Bei den ersten Motoren des Baumusters 101 zeigt sich 
die Keilriemenverbindung zwischen Motor, Generator 
und Kühlgebläse. 


Die Lichtmaschine war gleichzeitig als Anlasser ausge¬ 
bildet, und durch zwei 12V Batterien gespeist. Die Mo¬ 
toren wurden nacheinander angelassen. Die Dauerver¬ 
suche mit den luftgekühlten Motoren wurden bei der 
Simmering-Graz-Pauker AG in Wien durchgeführt. Als 
Anlaßaggregat sollte für die folgende Serie von 35 Fahr¬ 
zeugen ein halbierter Volkswagenmotor (Typ 141) ver¬ 
wendet werden. Dieser wies bei 2200 U/min eine Lei¬ 
stung von 9 PS auf. Um jedoch ein Haupttriebwerk zu 
starten, waren mindestens 18 PS erforderlich. Darauf 
wurde wieder auf einen Bosch Schwungkraftanlasser 
vom Typ »AL/SED« zurückgegriffen. Die elektrischen 
Kraftübertragungsteile hatte die Firma Siemens- 
Schuckert beigestellt. Der Antrieb erfolgte elektrisch 
über zwei Gleichstromgeneratoren zu Elektromotoren, 


9 

Die Skizzen zeigen die Übersicht über den Einbau der 
Motoren 101. 




Quer im Fahrzeug lagen die beiden elektrischen An¬ 
triebsmotoren. 


welche direkt auf die hintenliegenden Antriebsräder 
wirkten. Die Antriebsübersetzung betrug 1 : 15, der 
Durchmesser des Antriebsrades 794 mm. Eine Höchst¬ 
geschwindigkeit von 35 km/h wurde erwartet. Das 
Laufwerk wies pro Seite 12 Doppelstahlrollen auf, die 
paarweise an längsliegenden Drehstäben aufgehängt 
waren. Die Rollenbelastung betrug 4250 kp pro Rad. 
Um einen erträglichen Bodendruck von ca. 1 kp/cm 2 zu 
erzielen, mußten die Ketten im Laufe der Entwicklung 
von ursprünglich 500 mm auf 600 mm verbreitert wer¬ 
den, um schließlich eine endgültige Breite von 640 mm 


















Das Bild zeigt eine der ersten Wannen des VK. 4501. 
Vorne der Turmdrehkranz, hinten der Motorraum mit 
der vorderen Lagerung für beide Motoren. 



Die Wanne des zweiten Prototyps von vorne. Die Öff¬ 
nungen für die Fahrersehklappe und die MG-Kugel- 
blende sind gut zu erkennen. 


(Kettentyp Kgs 62/640/130) zu bekommen. Die Ketten¬ 
teilung betrug 130 mm. 

Der über den Generatoren liegende Hauptkraftstofftank 
faßte 520 I, der Fahrbereich betrug dadurch nur 50 km. 
Da Hitler diese Fahrzeuge besonders in Afrika einsetzen 
wollte, wurde ein Aktionsradius von mindestens 150 km 
verlangt. Dafür war aber im Fahrzeug kein Platz. 















Die Darstellung des Porsche Federstab-Rollenwa- 
gens, der auch beim VK. 4501 wieder verwendet wur 


Die luftgekühlten Motoren dieser Fahrzeuge waren 
von Beginn der Entwicklung an mit Problemen bela¬ 
stet. Um die in der Zwischenzeit fertiggestellten VK. 
4501 Prototypen fahrtechnisch erproben zu können, 
verwendete man das VK. 3001 (P) als Stromversor¬ 
gungsfahrzeug. Die Bilder zeigen wie das VK. 3001 (P) 
über Kabel die elektrische Einrichtung des VK. 4501 
(P) speist. 








34 



Das VK. 4501 (P) mit Versuchsturm in schwierigem Ge 
lande. Auf dem Turm Professor Dr. F. Porsche. 


Die mittlere Bildserie zeigt ein VK. 4501 (P) bei Staub¬ 
versuchen. Wie man sieht, ist der Motorraum durch 
die beiden Motoren restlos ausgefüllt. 



























Reichsminister Speer besuchte öfters die Nibelun¬ 
genwerke, um sich vom Baufortschritt der Porsche Ti¬ 
ger Fahrzeuge zu überzeugen. Hier wird ihm mit einer 
Leiter der Eintritt in das Fahrzeug erleichtert. 


Speer erprobte grundsätzlich die Fahrzeuge selbst, 
Hier eine erste Probefahrt im Werksgelände. Im Hin¬ 
tergrund ein Panzer IV. 


Bei der Besichtigung eines Prototyps, auf den bereits 
ein Turm aufgesetzt wurde. Unten Fahrversuche auf 
fester Straße. 


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i) 













Der hohe Bodendruck des VK. 4501 (P) führte immer 
wieder zu solchen Zwischenfällen. Hier wurden zwei 
weitere Porsche Tiger benötigt, um das festgefahrene 
Fahrzeug flott zu machen. 


Die zweite Serie von 35 Fahrzeugen sollte bis Januar 
1943 ausgeliefert sein, den Rest von 45 Fahrzeugen er¬ 
wartete man bis Ende April. Die letzte Serie sollte den 
Typ »101/2« Motor erhalten, bei dem beide Ölkühler 
nunmehr hinten am Motor lagen. Auch war der Zünd¬ 
magnet im »V« des Triebwerkes untergebracht. 

Neben dem Typ »101« Triebwerk mit Luftkühlung, wel¬ 
ches auf Grund technischer Schwierigkeiten nicht in 
Fertigung gegeben werden konnte, befaßte sich Por¬ 
sche auch mit der Entwicklung wassergekühlter Verga¬ 
sermotoren für dieses Fahrzeug. Dabei wurde der Typ 
»130« als V-10 Zylinder Motor mit einer Zylindereinheit 
von 130 x 145 mm für Elektroantrieb ausgelegt, wäh¬ 
rend der Typ »131« mit gleichen Abmessungen für ein 
Fahrzeug mit hydraulischem Antrieb verwendet werden 
sollte. Bei einem Hubraum von 19,3 I erwartete man 
eine Nennleistung von 400 PS bei 2500 U/min. Wie¬ 
derum war eine Doppelanordnung der Triebwerke vor¬ 
gesehen. Ebenfalls für das Fahrzeug »101« wurde eine 
Vorkammer-Dieselmaschine mit Luftkühlung projek¬ 
tiert, die ebenfalls für Elektroantrieb ausgelegt werden 
sollte. Beim Einzylinder Prüfmotor Typ »191« ergab 
sich eine Zylindergröße von 120 x 145 mm = 1,64 I. Das 
Simmering-Vorkammerverbrennungssystem sollte 
verwendet werden, vom »V10« Zylinder Triebwerk 
»190« versprach man sich bei einem Hubraum von 
16,4 I eine Leistung von 400 PS bei 2500 U/min. Keines 
dieser Triebwerke wurde jedoch gebaut und alle Versu¬ 
che zugunsten einer 16-Zylinder »X« Dieselmaschine 
eingestellt. 

Lediglich einige der Prototypfahrzeuge wurden mit 
dem Krupp Drehturm bestückt, der die 8,8 cm KwK 
L/56, sowie ein koaxiales MG 34 aufnahm. Ein weiteres 
MG 34 war in einer Kugelblende 80 in der Fahrerfront 
vor dem Funkersitz eingebaut. An Munitionsvorrat wur¬ 
den 70 Schuß mitgeführt, davon waren 50 griffbereit in 
der Wanne, der Rest unmittelbar über dem Wannenbo¬ 
den untergebracht. Die übliche 5-Mann-Besatzung be¬ 
diente das Fahrzeug. 

Für das bereits in Produktion befindliche Fahrzeug 
wurde eine 25 mm Bodenpanzerung befohlen. Be¬ 
waffnungsmäßig sollte fernerhin der wahlweise Einbau 
einer 15 cm KwK L/37 bzw. 10 cm KwK L/70 untersucht 
werden. Professor Porsche sagte die Ablieferung der 
ersten Produktionsfahrzeuge zum 12. 5. 1942 zu. 


36 


1940 bis 1941 erfolgte bei Henschel eine Neueinrich¬ 
tung und Vergrößerung des Panzerbaues im Werk III, 
Mittelfeld. Die Auswirkungen dieser Erweiterung ka¬ 
men jedoch erst um 1942/43 richtig zur Geltung. Die 
Produktion umfaßte bei Henschel neben der Bearbei¬ 
tung der von den Stahlwerken angelieferten Panzerge- 
häüse die Laufwerksteile, die Gleiskettenantriebe, die 
Gleiskettenumlenkung mit Nachstellung der Ketten¬ 
spannung; wenn vorgesehen die Stützrollen, die Lenk¬ 
getriebe, die Zahnkränze für das Turmdrehwerk, die 
Fahrersitze und die Bedienungselemente, die Muni¬ 
tionslagerung, die Antriebe für die Kühlerlüfter, die 
Auspuffanlage, die Einstieg- und Bedienungsluken, so¬ 
wie alle Zusammenbauarbeiten bis zum betriebsferti¬ 
gen Fahrzeug. Angeliefert bzw. beigestellt wurden von 
Unterlieferanten und Heeresdienststellen die ge¬ 
schweißten und vergüteten Panzergehäuse, die Gleis¬ 
ketten, die betriebsfertigen Panzerdrehtürme, die opti¬ 
schen Hilfsmittel, die Gummibandagen für das Lauf¬ 
werk, sämtliche Wälzlager, die Gelenkwellen, die Was¬ 
serkühler mit den Lüftern, die Motoren, die Wechselge¬ 
triebe, die Federelemente, die Stoßdämpfer und andere 
Ausrüstungsgegenstände wie Werkzeuge und Meßin¬ 
strumente. 

Henschel hatte in der Zwischenzeit den Wagen 3601*) in 
Angriff genommen, der über Auftrag des Waffenamtes 
vom 26. 5. 1941 bei den Firmen Henschel (Fahrgestell) 
und Krupp (Turm) gebaut werden sollte und für welchen 

*) Offiziell auch als Panzerkampfwagen VI, Ausf. B bezeichnet. 


folgende Baubedingungen festgelegt worden waren: 
Panzerung vorne 100 mm, seitlich 60 mm - Geschwin¬ 
digkeit v max 40 km/h, Waffe mit 100 mm Panzerdurch¬ 
schlag auf 1400 m; ferner große Sprengwirkung der 
Granate. Henschel war beauftragt von diesem »VK. 
3601« insgesamt 1 plus 6 Versuchsstücke zu bauen, die 
ab April 1942 zur Auslieferung gelangen sollten. Bei ei¬ 
nem Gewicht von 36 bis 40 t war ursprünglich als 
Hauptbewaffnung ein Geschütz mit konischem Rohr 
vom Typ 0725 vorgesehen. Die Panzerstärke des Tur¬ 
mes war auf 80/60 mm festgelegt worden. Ein geänder¬ 
tes Laufwerk hat nunmehr große Scheibenräder mit fla¬ 
chen Blechscheiben ohne Wölbung, welche die Stütz¬ 
rollen überflüssig machten. Trotzdem es sich sehr bald 
herausstellte, daß das »VK. 3601« nur als Zwischenstufe 
der weiteren Entwicklung gelten konnte, sah das am 
30. 5. 1941 aufgestellte »Panzerprogramm 41« die Aus¬ 
rüstung der Panzertruppe mit dem »Panzerkampfwa¬ 
gen VI-VK. 3601« in größeren Stückzahlen vor. Als Er¬ 
stausstattung waren 116 Stück, insgesamt jedoch 172 
Fahrzeuge dieses Typs vorgesehen. Als Abarten sollten 
diese Fahrzeuge auch als »Panzerbefehlswagen« sowie 
als »schwerste Betonknacker« gefertigt werden. Da der 
Turm für dieses Fahrzeug-auf Grund einer Führerver¬ 
fügung, daß konische Rohre nicht mehr verwendet 
werden durften - nicht mehr durchentwickelt wurde, 
beschloß man im September 1942 vier dieser Fahrge¬ 
stelle, außer dem einen Versuchsfahrgestell für Ober¬ 
baurat Kniepkamp, beschleunigt zum Abschleppen 



37 






von Tiger-Fahrzeugen fertigzustellen. Die Fahrgestelle 
mußten geändert werden, um eine 40 t Seilwinde der 
Firma FAMO-Ursus aufzunehmen. Dabei war vor allem 
der Abtrieb vom Schaltgetriebe festzulegen. Die Fahr¬ 
zeuge sollten fernerhin anstelle des ursprünglich vor¬ 
gesehenen Maybach-Motors HL 174 mit dem Motor 
HL 210 versehen werden. Die Fahrgestelle wurden — 
ohne daß bei der Tiger-Produktion ein Einbruch ent¬ 
stand - noch 1942 fertiggestellt, da Hitler beanstandet 
hatte, daß für die Tiger kein Abschleppfahrzeug vor¬ 
handen sei. 

Die unzureichenden Durchschlagsleistungen der bis¬ 
herverwendeten Hauptwaffen verlangten neue Lösun¬ 
gen. 

Am 26. 4. 1941 hatte Hitler auf dem Berghof folgende 
Weisung gegeben: »Ergibt sich aus einem geringeren 
Kaliber als 8,8 cm (z. B. 6 oder 7,5 cm) eine gleiche 
Durchschlagsleistung, so kann aus Gründen der Muni¬ 
tionsausstattung und der Turmgewichte diesem der 
Vorzug gegeben werden. Das gewählte Kaliber muß zur 
Bekämpfung von Panzern, Erdzielen und Bunkern ge¬ 
eignet sein.« Nach Untersuchungen des Waffenamtes 
erforderte eine 8,8 cm Kanone einen Bedienungskreis¬ 
durchmesser von 1850 mm gegenüber einen solchen 
von 1650 mm für die Waffe 0725. Der vergrößerte Turm¬ 
drehkreis allein ergab bei 80 mm Front- und 60 mm Sei¬ 
tenpanzerung ein Turmmehrgewicht von 2,2 t. 

Mitte 1941 stellte man die Forderung nach einer Pan- 
zerdurchschlagsleistung von 100 mm auf 1500 m Ent¬ 
fernung. Mitte Juli 1941 vergab das Waffenamt an die 
Firma Rheinmetall den Auftrag für einen Turm, dessen 
Geschütz eine Panzerdurchschlagsleistung von 
140 mm auf 1000 m haben sollte, ohne dabei ausdrück¬ 
lich das Kaliber 8,8 cm zu fordern. 

Der Auftrag für die 8,8 cm KwK erfolgte ebenfalls im Juli 
1941 an die Friedrich Krupp AG, die diese Waffe aus der 
8,8 cm Flak entwickelte. Die Rohrlänge betrug 4930 mm 
= L/56, das Gewicht der Waffe 1310 kp. 

Rheinmetall versuchte die geforderte Schußleistung 
durch Verwendung einer KwK mit zylindrischem Rohr 
zu erreichen, die auf der Grundlage der von Hitler ge¬ 
forderten Pak 44 entstehen sollte. Die Verwendung sol¬ 
cher Rohre war jedoch weitgehend von der Rohstoff¬ 
lage abhängig. Deutschland konnte es sich nicht mehr 
leisten, größere Mengen von Wolfram für die Geschoß- 


Ais Zwischenstufe der Entwicklung blieb das VK. 3601 
der Firma Henschel stecken. Die Bilder unten zeigen 
einen von Minister Speer gefahrenen Prototyp im Ge¬ 
lände. Auf der Seite der Wanne sitzt Professor Por¬ 
sche. Deutlich erkennbar ist der schmale Panzerka¬ 
stenoberteil, der es unmöglich machte, eine 8,8 cm 
Kanone unterzubringen. 


58 








erzeugung zu verwenden, wenn dadurch der Bedarf der 
Industrie an Werkzeugstählen nicht gefährdet werden 
sollte. Minister Todt hatte zu diesem Zeitpunkt auf den 
vorhandenen Vorrat von ca. 700 t hingewiesen, von 
dem etwa 260 t für Munition zur Verfügung standen. Der 
Bedarf für die Waffe 0725 wurde mit etwa 1 kp Wolfram 
pro Granate angegeben. Solange diese Versorgung 
nicht sichergestellt war oder für die Industrie ein eben¬ 
bürtiger Ersatz gefunden wurde, mußte notgedrungen 
die Entwicklung und Leistungssteigerung der Kaliber, 
die nicht wolframgebunden waren, vorgezogen wer¬ 
den. Eine weitere Weisung Hitlers befahl, daß konische 
Rohre nicht mehr verwendet werden durften. Daher 
mußte für den Panzerkampfwagen 3601 der Firma Hen- 
schel der von Professor Porsche bei Krupp entwickelte 
Turm unter geringen Abänderungen übernommen 
werden, da infolge der Kürze der Zeit eine andere Lö¬ 
sung nicht mehr möglich war. Diese Maßnahme zwang 
fürdie Entwicklung bei Henschel zu einerÄnderung des 
Fahrgestelles, so daß auch der Typ Henschel zu einem 
45 t Fahrzeug wurde (VK. 4501 (H)). Frontal wurde eine 
Panzerung von 100 mm als notwendig erachtet. Seitlich 
genügten für die Fahrzeuge von Porsche und Henschel 
60 mm. Gleichzeitig waren vorne vor allem Ketten und 



Turmabnahme beim ersten VK. 4501 Versuchsfahr¬ 
zeug in der Henschel Erprobungsstelle Haustenbeck 
i. L. 


Die Abnahme des Turmes erfolgt durch einen 18 t 
Zugkraftwagen mit 101 Kran (Sd. Kfz. 9/2). Rechts im 
Hintergrund ein Tiefladeanhänger 22 t (Sd. Anh. 116). 




Da aber auch Henschel die 8,8 cm Kanone einzu¬ 
bauen hatte, entstand das VK. 4501 (H), bei dem nun 
der Panzerkastenoberteil über das Laufwerk hing. 










Antriebsrad durch Panzer zu schützen. Der Auftrag an 
die Firma Henschel auf eine Neukonstruktion des Fahr¬ 
zeuges mit Ketten- und Triebradschutz und der Mög¬ 
lichkeit zur Aufbringung eines Turmes mit der 8,8 cm 
Kanone wurde am 28. 5. 1941 erteilt. 

Der durch die Führerforderung verlangte Ketten- und 
Triebradschutz sollte heb- und senkbar angebracht 
werden. Die erforderliche aufwendige hydraulische An¬ 
lage und ihre Störungsanfälligkeit, sowie die Tatsache, 
daß bei schräg seitlichem Beschuß sowieso keine aus¬ 
reichende Festigkeit erwartet werden konnte, führte zur 
Aufgabe dieses Vorhabens noch anläßlich der ersten 
Vorführung. 


Produktion 

Das »VK. 4501 (H)« bestand aus dem Fahrgestell und 
dem um 360° drehbaren Turm. Der Turm mit Panzerfüh¬ 
rerkuppel, Panzerblende und Geschütz stützte sich mit 
dem Turmkugellager auf der Panzerwanne ab. Zur Auf¬ 


nahme des größeren Turmdrehkreises wurde eine neue 
Wanne mit seitlichen Ausbauten nötig, in denen auch 
die Kühlanlage untergebracht war. Die Panzerwanne 
war durch eine Trennwand in Kampfraum und Motor¬ 
raum geteilt und diente zur Aufnahme des Triebwerkes, 
der Kraftübertragung und der Laufwerklagerung. 

In die ersten 250 Fahrzeuge wurde der Maybach 
»HL 210 P 30« Motor mit 600 bis 650 PS Leistung ein¬ 
gebaut. Ab Fahrgestell Nr. 250 251 erfolgte der Einbau 
des Triebwerkes »HL 230 P 45« mit 650 bis 700 PS. Da¬ 
bei handelte es sich um einen wassergekühlten 12-Zy- 
linder Ottomotor mit zwei Zylinderreihen in V-Form und 
Trocken-Sumpfschmierung. Die Pumpen-Umlaufküh- 
lung bestand aus zwei Kühlerblöcken, die hintereinan¬ 
der in den Kühlwasserkreislauf eingeschaltet waren; 
den Lüftergehäusen mit je zwei Lüftern für jeden Küh¬ 
lerblock, dem Ölkühler, der Wasserpumpe sowie den 
Anschlüssen und dem Thermostat für die Kühlwasser¬ 
übertragung. Der Antrieb der Lüfter erfolgte vom Motor 
aus über ein Zweiganggetriebe, eine Zweischeiben¬ 
kupplung, einen Kegeltrieb und je ein Winkelgetriebe. 


Die Draufsicht zeigt die allgemeine Auslegung des Fahrzeuges. 



Krattstotteintüllöftnung 


Kühlwasserüberdruckventif 


Einsteigluken 


Kühllufteintritt 


Kühlluftaustritt 


Mm iööbb 

feßpois ~ r gb 

»opge^ mm 


.Motorraumbelüftung 


Fahrersehklappe 


Kettenabdeckung 


Kugelblende-MG 


40 




Gelenkwellen 


Sehaltbrett 


Lenkgetriebe. 


Triebrad¬ 


leitrad 


llkühler Lichtmaschine 


Kühiluftgebläse 


Lenzpumpe 


Richtungshebei 


Kühlluftleitung 


Turmantrieb 


Wechselgetriebe 


Windhutze 


Kampfraum 


ölfilter Molorraum 


Windhutze 


Kupplungsfußhebel 


I Trennwand 


Luftfilter 


Auspufftopf 

Magnetzünder 

Lüfterantrieb 


Gleiskette 


Kraftstoffpumpen mit Filter 


Ein Längsschnitt durch das Fahrgestell. 


Draufsicht und Kraftfluß schematisch dargestellt. 


Oleinfüllrohr 
für Seitenvorgelege 


Gelenkwelle für Turmantrieb 
und Lenzpumpe 


Sammler 


Kraftstoffbehälter 



Seitenvorgelege 


Lenk- und Fahrbremse 


Lenkgetriebe 


Lenk- und Fahrbremse 


Kühler 

Lüfter 

Magnetzünder 

Auspufftopf 

Lüfterantrieb 

Winkelgetriebe 


Schalthebel für Turmantrieb 
und Lenzpumpe 


Gelenkwellen 


Trennwand 


41 















Pz-Führerkuppel 



Deckel für 

Kraftstoff obloß 
Decke! für 
Lichtmaschine u, 
Kraftstoffpumpen 


Decke! fCr—— 
Ge'nebeblabi 


~ßodenvenhS 

, Decke! für 
Wasser- und 
^Motarölobioß 

Decke! für 
Kraftstoffabiaß 


Sodenvenbi" 


Innenloufrod 

Zusatz (aufrod zum 
Innenloufrod 


Außenlaufrad 
Zusatzlaufrad zum 


Laufwerk 


Außeniaufrad 


Die Panzerwanne von unten. 



Der Motorraum vor Einbau des Triebwerkes 




Luftfilter 


Kuhtwasseraustrrtt 


Betätigung für 
Lüfterkuppfung 


Auspuffmantelrohr 


Lichtmaschine 


Ötfilter 


Hebel für 

Kühlwasserregler 

Kühlwassereintritt 

QlKühler 

Kühtwasserabtaß 


Kraftstoffpumpen 


Schwungrad 


L ichfmaschtnense/fe 



Magnetzünder 


Lüftergetriebe 


Ötemfültrohr 


Schwungkraft- 

an/asser 


Ölbehälter 


Elektrischer 

Anfasser 


Ölabtaßschraub en 


Anlasserseite 



Eine schematische Darstellung des 
Maybach »HL 230« Motors. 


Der Motor von der Schwungradseite 
gesehen (links). 

Der Motor von hinten. 


42 










>1 




Sflulii 



























Die Kurbelwelle 


Eines der sieben rollengelagerten Hauptlager. 


Kolben und Gabelpleuelstange mit Kolbenbolzen und 
Lagerschalen. 


Die Zylinderköpfe mit entfernten Nockenwellen und 
Kipphebeln. 


Die Ventile und Ventilfedern 
Eines der mit Natrium gefüll¬ 
ten Auslaßventile ist aufge¬ 
schnitten. 






Einzelteile der Kühlanlage. Die vollständigen Lüfter 
links und rechts (1) (2) und die Kühler (3) (4). 


Insgesamt waren dazu 19 Zahnräder erforderlich. Bei 
den ersten 250 Serienfahrzeugen war eine vereinfachte 
Zweistufenkühlanlage eingebaut. Ein an der Trenn¬ 
wand eingebautes Gebläse übernahm die Kühlung des 
Wechselgetriebes sowie der Auspuffkrümmer. Ein 
Fliehkraftregler begrenzte die Höchstdrehzahl auf 2500 
U/min. Die vier eingebauten Kraftstoffbehälter faßten 
etwa 534 I. Die Reserven beider Behälterpaare reichten 
für eine Straßenfahrt von etwa 30 km. Der Kraftstoff 
wurde von zwei Solex-Doppel-Stößelpumpen zu den 
Vergasern gefördert. Vier Solex-Doppel-Geländever- 
gaser erzeugten das Kraftstoff-Luftgemisch. Die ölbe¬ 
netzten Luftfilter waren auf dem Motor untergebracht. 
Die Verwendung der Fahrzeuge in Afrika und Südru߬ 
land führte für längere Zeit zur zusätzlichen Anordnung 
von vorgeschalteten »Feifel« Trockenfiltern. Diese wa¬ 
ren außen an der hinteren Wannenwand angebracht 
und mittels biegsamer Schläuche an einen zusätzlichen 




























Luftschlitz angeschlossen. Diese Zusatzfilter wurden 
anfangs 1944 wieder aufgegeben. 

Der Motor war mit dem Wechselgetriebe durch zwei Ge¬ 
lenkwellen verbunden. Sie waren im Turmantriebsge¬ 
häuse gelagert. Der Turmantrieb erfolgte von einer Ne¬ 
benwelle im Wechselgetriebe über eine Gelenkwelle, 
eine Konuskupplung und über das zweite Kegelräder¬ 
paar im Turmantriebsgehäuse. Von dort aus wurde der 
Antrieb über eine Scheibenkupplung zum Flüssigkeits¬ 
getriebe und mit einer Gelenkwelle zur Richtmaschine 
übertragen. 

Das Maybach »OLVAR« Wechselgetriebe vom Typ »OG 
40 12 16« arbeitete halbautomatisch. Es handelte sich 
um ein 8-Gang Rädergetriebe mit Klauenschaltung und 
eingebauter Hauptkupplung. Sämtliche 8 Vorwärts- 
und 4 Rückwärtsgänge wurden mit dem am Getriebe 
angeordneten Wählhebel vorgewählt. Die selbsttätige 
Durchführung der Schaltung erfolgte mit Hilfe von Öl¬ 
druck. 


Die Hauptkupplung war als nasse Scheibenkupplung 
ausgebildet. Sie war im Wechselgetriebe eingebaut und 
diente zum Unterbrechen des Kraftflusses zwischen 
Motor und Getriebe. Die Zahnräder des Wechselgetrie¬ 
bes waren schräg verzahnt und paarweise dauernd im 
Eingriff. Durch Betätigung des Vorwählhebels wurden 
im Gangwähler die Kanäle des Öldrucknetzes so geöff¬ 
net oder geschlossen, wie es für die Durchführung der 
gewünschten Gangschaltung erforderlich war. Das 
Auskuppeln, Gangeinlegen sowie Einkuppeln erfolgte 
vollautomatisch. Die Möglichkeit einer Notschaltung 
von Hand war gegeben. Die Gesamtuntersetzung des 
Getriebes betrug 1:16. 

Das Zweiradien-Lenkgetriebe, Typ »L 600 G« der Firma 


J 






m 
















































































































Fahrzeug mit Verladeketten und Luftschacht für Unterwasserfahrt. 










































































Ml wMElL ~ 




























msrnrnwimfr 
















Aussenrrommei Lomeuentrager 


Ausseniamelien Jnnenlomfllen Drudcsdieibe 

i . - / 



Deckt!. _ 

Kolben _ 

t'erd'chfungsnng 

Schraubenfeder- 


Bremshebel 
Bremsbelag 
Kupplungsfusshebel 
20-25mm Leerweg 


Kolben fürKupplungs » 
befdfigung durch Öldruck 
Sicherheifsvenfi! 

Holle 

Kupplungsmuffe 

Gabelwelle 

Kupplungshebel 

Kochsfellmuffen 
Haltefeder zur 
Kochsfellmuffer 


der Kupplung 

’i- höchste!teufte? so weit rechts drehen bis 
j ?. Leerweg zwischen Mitnehmer u. Schleife 6mm beträgt od. da dieses Maß schlecht meßbar 
3. der leerweg am Kupplungsfußhebef gemessen 20 2S mm beträgt. 


Federbuchse 
Aussen-Feder 
Jnnen-Feder 
Federteller mit 
lylindersiift 

Flanschwelle . 

'tesfchofitrieb) 


Die Hauptkupplung des VK 4501 (H). 


Henschel, war an das Wechselgetriebe angeflanscht. 
Ursprünglich waren drei Radien vorgesehen, jedoch 
mußte wegen einer Schwachstelle im Getriebe auf den 
kleinsten Radius verzichtet werden. Ähnlich wie beim 
»L 320 C« Lenkgetriebe des »VK. 3001« wurden die ver¬ 
schiedenen Radien durch Lamellen-Kupplungen und 
Öldruck geschaltet. Zur Notlenkung des Fahrzeuges 
war an jeder der beiden Fahrbremsen ein Lenkhebel 
angebracht. Die Lenkung selbst erfolgte entgegen der 
sonst bei Panzerkampfwagen üblichen Hebellenkung 
durch ein mit dem Lenkapparat in Verbindung stehen¬ 
des Lenkrad. Die Steuerung des Öldruckes geschah ur¬ 
sprünglich an einer größeren Anzahl von Fahrzeugen 
durch einen Henschel Rohrschieber. Später mußte aus 
Vereinheitlichungsgründen ein Lenkapparat der Südd. 
Argus-Werke verwendet werden. Die Lenkapparate wa¬ 
ren untereinander austauschbar. Vom Lenkgetriebe 
wurde der Antrieb durch je eine Seitenwelle auf die 
vorne liegenden Seitenvorgelege übertragen. Dabei 



Das Lenkgetriebe in ausgebautem Zustand. 



3 


51 




Schnitt E-r 


Die drei Zeich¬ 


nungen zeigen 
den Aufbau des 
»L801« Lenk¬ 
getriebes der 
Firma Henschel. 























LeoMgerritöe IfM 

j?fi 


Schnitt E-r 


02iBt,SSn&2 


“i’j& f'jMävt siyat i 


1 






















Bremsbelag . Bremsring Bremsscheibe Bremsbelag 
Bremseinheit 


mm Umfongnchhtng 
Bremsbelag 




ft in Umfangrichhmg 
Bremsbelag 


Bremsring 


Bremsgehäuse 
Bremsring x Ej. . 

Bremsscheibe 


Gehäusedecke! Bremsgehäuse Rückzugfeder 


i uy ; Mitnahme durch 
Bremsgehäuse Reibung(Senowirkung) 
Bremsscheibe 

. Bremsträger 
Schaulöcher im Brems = 
gehöuse und Decket 
Rollenkäfig 
Führungsrollen 
Druckkugel 


Antrieb vom 
Lenkgetriebe 


Gestänge bei neuer 
Bremse inh eit hiereingehängt 

'Betätigungshebel mit 
Lochsegment 
- Betätigungs welle 
Rollenkeil « 

-Heilrollen 

Auflauf flächen f. Bremskeil 


Die von Dr.-Ing. Klaue entwickelte und von der Firma ^ 
Argus gebaute Betriebsbremse. 

Der Kettenantrieb mit Einzelteilen. ► 


Eine Darstellung des Seitenvorgeleges. 


▼ 




Triebrad 


Bremsgehäuse 
^ Bremsring 
Bremsscheibe 
^Druckkugel 
^Bremsbelag 


\Stirnradvot 


Umlaufende Teile 


Labyrinthdichtringe 


Kettenantriebsflansch 
DruckschmierkopkA x \ 


Feststehende Teile 


1 x Bremsträger 


Antriebsflansch 


Druckschmierköpte- 


Kugelschale 


Seitenwelle 


Lage der öleinfullrohre 

OkmUiefi zum teteavofgekg» 


Umlaufrad 1 
\fi/\ittenvollrad 
\\lmlaufradträger 
nAittenhohlrad 


>talbkreisf. Winkelblech 

des Umlaufgetriebes 


' v Ölstandrohr 
~~Halteschroube U CVandroV 
"Verschlußschraube Lr üinon, 
"Ölablaßschraube 


Verdrängerkolben 










Seitenwelle x. 


Lage der öleinfullrohre 

: “ . . ■ - - ■ 

vrtd vom kmtn'der fz.-^/'anr*- 


\ Umlaufrad > '*halbkreisf. Winkelblech 

^Mittenvollrad , .. , , . . L 

Njmfoüfradlröger des Um/aufgefnebes 
iMiftenhohlrod 


Yerseht uf: 
schraube 


"ölstandrohr 
~HalteSchraube für Osfandmhr 
Verschlußschraube L? oinondrohr 
Ölablaßschraube 


'Öleinfullrohi 







p 

handelte es sich um Zahnkupplungen mit geringer Be¬ 
weglichkeit. Die Fahr- und Lenkbremse war als Schei¬ 
benbremse ausgelegt, bei der sich die Bremswirkung 
selbständig verstärkte. Der Bremsbelag bestand aus 
Buna mit eingegossenen Stahlspänen. Ursprünglich 
sollten die Bremsen hydraulisch betätigt werden, auf 
Grund zahlreicher Probleme mit dieser Anordnung 
wurde eine mechanische Betätigung eingeführt. 

Die Seitenvorgelege, ähnlich wie beim »VK. 3001«, un¬ 
tersetzten über ein Stirnradvorgelege und ein Umlauf¬ 
getriebe die Antriebsdrehzahl im Verhältnis 1 : 10,75. 
Das Laufwerk bestand je Fahrzeugseite aus dem An¬ 
triebsrad, 4 Innen- und 4 Außenrädern, 8 Zusatzlaufrä¬ 
dern, den Drehstabfedern, den Stoßdämpfern, dem 
Leitrad mit Kettenspanner und der Gleiskette. 

Das Kettenantriebsrad war am Antriebsflansch des 
Vorgeleges befestigt. Die Zahnkränze waren gegenein¬ 
ander austauschbar. Die Laufräder waren geschachtelt 
angeordnet. Nach Beginn der Entwicklungsarbeiten 
stellte sich heraus, daß das zu erwartende Gesamtge¬ 
wicht die Tragfähigkeit der Gummireifen bei weitem 
überstieg. Daher mußte zusätzlich außen je ein weiteres 
Laufrad vorgesehen werden. Die Laufräder (Größe 
800 x 95 E) selbst waren vom »VK. 3601« übernommen 
worden und waren als Scheibenräder mit Gummiban- 



Das Antriebsr; 


dagen ausgebildet. Die zu diesem Zeitpunkt noch nicht Einzelheiten d< 
ausgereifte Entwicklung der neuartigen Hartgummi- Drehstab. 
Grundfelgen mit Drahteinlagen bildete Anlaß zu vielen 
Klagen der Truppe. Die Lebensdauer der Gummiban- II 
dagen war zu gering und verlangte ein dauerndes Aus¬ 
wechseln der Laufräder. Das Schachtellaufwerk kam 



dadurch in Verruf. Zur Führung der Kettenzähne trugen 
die Laufräder Kettenführungsringe. Jedes Laufradpaar 
war mit dem Zusatzlaufrad in zwei Rollenlagern auf ei- 


Das eingebaute Antriebsrad und andere Einzelheiten 
des Laufwerkes. 


















Dtchtting—_ 
Drudefeder--* 


Innenlaufrad 


Niederdruck raum 
j Seegerring 


Kdbenschafl 


Zuleitung von Schmierbatterie 


Abschluß- 

declteK 


Drehstabfeder 


Sprengring 
Zuteilung von 
Sdmuerbolterie 


; f*' f 


Äußerer 1 
/yhrutery 

innerer 


Unddrdlenlager 


^H^Rhrmerbafter'e* -• | 

jV Zahnrmg / 'Y'' I 
■ \ Ringmvtteri ' j*P$V {¥"■ ' (. 

Z. Stoßdämpferhebe 1 // j 

Stoßdämpferbolzen // i 

, Schwingarm 


ringorm 


Felgenkram 

Zusatzlaufrad 
Varlangerungsnobe. 


Sicherungsblech tur^_ 
Naben Verschlußkappe 


^Nobenverschlußk app 


Loufradreifen — 


* Die Darstellung der Laufradaufhängung mit Einbau des Stoßdämpfers. 




nem Schwingarm gelagert. Diese zeigten auf der rech- 
r ten Seite nach hinten, auf der linken Seite nach vorne 

und waren zweifach mit Preßstoffbuchsen in der Wanne 
gelagert. Nach einer Produktion von ca. 800 »VK. 4501« 
Fahrzeugen wurden die ursprünglichen Laufräder 
durch gummigefederte Stahlräder der Firma Deutsche 
Eisen-Werke ersetzt. 

Die Federung der Laufräder erfolgte je Schwingarm 
durch einen Drehstab. Die Drehstabköpfe waren mit 


Das Leitrad mit Kettenspannvorrichtung. 


Spindel zum Schwenken 



10 


Der Stoßdi 
in allen Eir 

Einzelheit« 









Zuleitung von Sthmierbattene 


Drehstabfeder 


Sprengring 
Zuleitung vor 
Sdvnierbatfer 


Schwingarm 
bangt durch 


u des Stoßdämpfers 


Der Stoßdämpfer mit Aufhängung 
in allen Einzelteilen. 

Einzelheiten des Leitrades. 






Die Laufrollen des ur- Später kam dieses gummigefederte Stahl- 
sprünglich eingebauten laufwerk zum Einbau. 

Laufwerkes. 


Kerbverzahnung versehen und im Schwingarm und in 
einem Flansch der gegenüberliegenden Wand der Pan¬ 
zerwanne eingespannt. 

Die ersten und letzten Schwingarme jeder Fahrzeug¬ 
seite waren mit stärkeren Drehstäben ausgerüstet. Zur 
Dämpfung der Fahrzeugschwingungen waren an den 
ersten und letzten Schwingarmen innerhalb der Pan¬ 
zerwanne einseitig wirkende Stoßdämpfer angebracht. 
Das Leitrad mit Kettenspanner war zweifach in der 
Wanne gelagert. Zum Spannen der Gleisketten wurde 
die Leitradkurbel nach hinten geschwenkt. 
Ursprünglich war eine 520 mm breite Gleiskette, mit 
130 mm Teilung vorgesehen. Durch das Ansteigen des 
Gesamtgewichtes ergab sich eine Kettenverbreiterung 
auf 725 mm. Dadurch wurde das Eisenbahnladeprofil 
überschritten. Henschel schlug zwei nebeneinander¬ 
liegende Ketten vor, das Heereswaffenamt jedoch be¬ 
stand auf zwei verschiedenen Ketten, nämlich einer Ge- 



Gruppe: Gi 


Einzelteile des gummigefeder¬ 
ten Stahllaufwerkes. 



Panzerkampfwagen Tiger 
Ausf. E. (Sd. Kfz. 181) 
Abschlußausführung 


56 








Gruppe: Gummifederndes Laufwerk V 


Einzelteile des gummigefeder 
ten Stahllaufwerkes. 


Panzerkampfwagen Tiger 
Ausf. E. (Sd. Kfz. 181) 
Abschlußausführung 





lande- und einer Verladekette. Diese bestand aus 96 
Gliedern, die durch ungeschmierte Kettenbolzen ver¬ 
bunden waren. Beim Auflegen der Verladekette mußten 
die äußeren Zusatzlaufräder abgenommen werden. 
(Bezeichnung der Transportkette »Kgs 63/520/130«, 
der Gefechtskette »Kgs 63/725/130«) Im Motorraum 
war eine selbsttätige Feuerlöschanlage eingebaut. 
Beim Überschreiten einerTemperatur von 160°Can den 
elektrischen Wärmefühlern wurde eine bestimmte 
Löschmittelmenge etwa 7 Sekunden lang zu besonders 
gefährdeten Stellen gespritzt. 

Verlangt war fernerhin wegen des hohen Gesamtge¬ 
wichtes eine Tauchfähigkeit bis zu 4Va m. Alle öffnun- 



Die Gleiskette des Fahrzeuges »Tiger«. Links die Ver 
lade-*, rechts die Gefechtskette. 



gen sowie Trennfugen am Fahrzeug waren mittels 
Gummidichtungen wasserdicht gemacht worden. Ein 
dreiteiliges Rohr konnte zu einem etwa 3 m hohen Ka¬ 
min zusammengesetzt werden, um am Motordeckblech 


Die Verladeketten wurden grundsätzlich von der Deutschen Reichsbahn auf den für den 
Tiger-Transport vorgesehenen Tieflade-Eisenbahnwaggon (Typ SSyms) mitgeführt. 


Abschlußausführung des Laufwerks 


57 








Ein Tiger E fertig für UK-Fahrt- Das Luftzufuhrrohr ist 
aufgesetzt. 


Luft Einlaß Luftzufuhr zu den Luftfiltern 


Der Motorraum des Fahrzeuges mit aufgesetzten 
Luftzufuhrrohren für Unterwasserfahrt. 


Luftzufuhrrohre 


vorgeschaltete 

Luftfilter 


Entlüftung 


Auspuff 


58 









Das im Bau befindliche Tauchbecken der Firma Hen 
schel in Haustenbeck/L., welches für die UK-Versu 
che (Tiger) geschaffen wurde. Das Becken hatte ein« 
Länge von 60 m, es war 18 m breit bei einer Tiefe vor 






Ein Tiger kurz vor der tiefsten Stelle des Beckens 


Das UK-Becken mit Kommandobrücke und Beobach 
tungshaus. Unten links waren 2 schwere Ablaßschie 
ber eingebaut. 


Beim 19. Tauchversuch in 4,1 m Tiefe zeigte sich über 
dem Wasserspiegel plötzlich starker weißer Rauch. 
Die beiden Schieber des Beckens wurden aufgeris¬ 
sen. Nach 6 Min. 20 Sek. lag die Kommandantenkup- 
pel frei, nach 9 Min. war das Becken leer. Aus unbe¬ 
kanntem Grund hatte sich die automatische Feuer- 


Die Besatzung war mit Tauchrettern ausgerüstet. 


löschanlage eingeschaltet. Die Bilder zeigen das 
Fahrzeug nach dem Versuch mit noch immer großer 
Rauchentwicklung. 



59 



* 



Oben zu erkennen das Teleskop mit Richtungsanzei 
ger. Davor die am Turm aufgebaute Lichtsignalanla 


Das Versuchsfahrzeug V3 für UK-Fahrt hergerichtet. 
Die Kugelblende für das Funker-MG wurde durch eine 
besondere Kappe abgedeckt. 


Das Fahrzeug bei der Einfahrt in das Becken. Wasser 
tiefe 4,3 m. 




60 













Am 12. 7.1943 wurden erstmals Tauchversuche in ei¬ 
nem offenen Gewässer (See) vorgenommen. Die Bil¬ 
der zeigen das Fahrzeug bei der Einfahrt und beim 
Durchqueren des Wassers. 




Das Fahrzeug nach Beendigung des Tauchversuches 
bei der Ausfahrt aus dem Becken. Die Dampfentwick¬ 
lung wurde durch die nassen und warmen Auspuff¬ 
töpfe hervorgerufen. 

Diese Aufnahmen zeigen das Fahrzeug im Wasser 
nach mehrmaligen Wendungen und bei der Ausfahrt. 




* ** 


61 






S eSbsttatiger. Feuertest 


jfttfoffbeh Belufii 















Schotsbreiffeüchw 


rof’sSoftHohr 


Abeiendscfcolier- 


tor- und Kampfraum. Das Instrumentenbrett des »Tiger E 


Die Bilder zeigen die Munitionsträger für die 8,8 cm Patronen 




















Die beiden Aufnahmen zeigen den Fahrerraum des 
»Tigers«. Über dem Lenkrad die Fahrersehklappe. 
Links vorne der Kurskreisel. Links neben dem Sitz ist 
der vordere Stoßdämpfer zu sehen. Unter dem Arma¬ 
turenbrett der Vorwählhebel für die Getriebe-Schal¬ 
tung. 


Das Bild zeigt die geöffnete Fahrerluke von außen; die 
Zeichnung ergänzt das Bild. 













Die Zeichnungen zeigen Einzelheiten der Kugel¬ 
blende für das Funker-MG 34. 



■* 

foijj 




Pf 

3 M 

'O 




aufgeschraubt, die Versorgung mit Verbrennungsluft 
sicherzustellen. Die Auspuffgase wurden über gelen¬ 
kige Abdeckplatten ins Wasser geleitet. Eine Lenz¬ 
pumpe beseitigte etwaiges Sickerwasser. Die Abdich- 




Der Funkersitz mit dem in der Bugplatte eingebauten 
MG 34. Darüber ist die Einstiegklappe zu sehen. 
Rechts im seitlichen Ausbau ist die MG-Munition un¬ 
tergebracht. Die Funkgeräte befanden sich links vom 
Funker über dem Getriebe. Der vordere rechte Sto߬ 
dämpfer ist hinter dem Betriebsbremsengehäuse zu 
erkennen. 


tung der Motortrennwand wurde besonders sorgfältig 
durchgebildet, um das Eindringen von CO in den 
Kampfraum unmöglich zu machen. Monatelange Ver¬ 
suche führten dazu, daß Fahrzeuge bis zu 2 V 2 Stunden 
mit laufendem Motor unter WassecVerbringen konnten. 
Nur die ersten 495 Fahrzeuge wurden teilweise mit die¬ 
ser Tauchvorrichtung ausgestattet. 

Für die Tauchversuche wurde in der Henschel Erpro¬ 
bungsstelle Haustenbeck ein Betonbecken geschaffen, 
welches eine Tauchtiefe bis zu 6,66 m erlaubte. Das Ge¬ 
samtwasservolumen im Becken betrug ca. 4400 m 3 . Die 
Ein- und Ausfahrt hatte eine Steigung von 15°. An der 
tiefsten Stelle des Beckens waren zwei schwere Abla߬ 
schieber zum Entleeren eingebaut, dies konnte inner¬ 
halb von 9 bis 11 Minuten durchgeführt werden. Ober¬ 
halb des Beckens war eine Kommandobrücke aufge¬ 
baut und dahinterliegend ein Beobachtungshaus, wel¬ 
ches neben Meßgeräten, Telefon, Radio-Sende- und 
-Empfangsanlagen beherbergte. Bei Tauchversuchen 
wurde auf dem Fahrzeug ein Spezialblinkgerät ange¬ 
baut, welches 18 verschiedene Signale anzeigen konn- 



te. Am 12.7. 1943 fanden erstmals Tauchversuche in 
einem auf dem Übungsgelände liegenden See statt. 
Taucher waren eingesetzt, um im Notfall die bereits am 
Fahrzeug befestigten Abschleppseile am Bergefahr¬ 
zeug (Panther) anhängen zu können. Die Gesamttauch¬ 
zeit während dieses Versuches betrug 1 Stunde 33 Mi¬ 
nuten. Im Fahrzeug wurde eine Wassertiefe von durch¬ 
schnittlich 1,5 bis 3 cm gemessen. Die Luft im Fahrzeug 
war gut, die Temperatur etwas niedriger als die Außen¬ 
temperatur. 

Der um 360° drehbare Turm stützte sich mit dem Trag¬ 
ring auf dem Turmkugellager ab. Er bestand aus dem 


Der Drehturm des Fahrzeuges »Tiger E« mit der neuen 
Kommandantenkuppel. Unten das Turmgehäuse ohne 
Blende. ► 

Die schematische Erklärung des Turmschwenkwer¬ 
kes. 


Flüssigkeitsgefriebe 
Sesdhwindigkeitsregelung 




den. 


imandantenkup- 
und MG. Mit 
srbunden. Unter 
er für die elektri- 
angeordnet. Das 
ich erfolgte von 
. Der Seitenrich- 
/velches hydrau- 
it hydraulischem 
trendrehzahl von 
eschwenkt wer- 














Turmmantel, dem Turmdach mit Kommandantenkup¬ 
pel und der Walzenblende mit Geschütz und MG. Mit 
dem Turm war die Drehbühne fest verbunden. Unter 
derselben war der Schleifringübertrager für die elektri¬ 
schen Leitungen zum drehbaren Turm angeordnet. Das 
Richten des Geschützes der Höhe nach erfolgte von 
Hand durch eine Höhenrichtmaschine. Der Seitenrich¬ 
tung diente das Turmschwenkwerk, welches hydrau¬ 
lisch oder von Hand betätigt wurde. Mit hydraulischem 
Antrieb konnte derTurm bei einer Motorendrehzahl von 
1500 U/min in einer Minute um 360° geschwenkt wer¬ 
den. 



1 



65 









Blick in den Turm nach vorne rechts 


Die rechte Seite des Turmes mit der Notausstiegslu 



Blick unter den Verschluß der Kanone. Links oben der 
Einblick für das Turmzielrohr. ► 


66 







auf den Richtschützensitz und das Turm 


Blick 
schwenkwerk. 






Oie ursprüngliche Form der Kommandantenkuppel in 
allen Einzelheiten. 


Ein Schnitt durch die ursprüngliche Kommandanten 
kuppel. 

Abflußöffnung 
Kopfschutz 


Kopfschutz 


Feststellschraube 


Ringlagerung 


Panzerglasblock 


iGummidichtungen 


Gummidichtung 


•Halterung für Scherenfernrohr 


Scharnier 



wmmtMm 

Hil ifti 

n 























Feststellmarke 



Einzelheiten der Mündungsbremse der 8,8 cm KwK 36 
L/56. 


Der Antrieb des Turmschwenkwerkes führte vom 
Wechselgetriebe über eine Gelenkwelle zu einer Kegel¬ 
reibungskupplung, welche vom Funker mit dem Hand¬ 
griff für den Turmantrieb durch Herunterdrücken ein¬ 
geschaltet wurde. Von dort führte der Antrieb über 


mehrere Stirn- und Kegelräder zu der am Flüssigkeits¬ 
getriebe eingebauten Scheibenkupplung. Diese wurde 
vom Ladeschützen, sobald geschwenkt werden sollte, 
eingeschaltet. Das Flüssigkeitsgetriebe trieb über 2 Ke¬ 
geltriebe und die obere Gelenkwelle die untere 
Schnecke des Turmschwenkwerkes, die über ein 
Schneckenrad und ein Kegelradumlaufgetriebe das im 
Turmdrehkranz eingreifende Antriebsritzel drehte. 

Die Betätigung des Turmschwenkwerkes von Hand er¬ 
folgte durch ein Handrad vor dem Richtschützensitz, 
welches über 2 Kegeltriebe und eine Gelenkwelle auf 
die obere Schnecke im Turmschwenkwerk wirkte. 
Diese trieb über eine Rutschkupplung das obere Kegel¬ 
rad des Umlaufgetriebes und durch die Umlaufräder 
das Antriebsritzel des Turmzahnkranzes. Ein Hilfstrieb 
für den Kommandanten drehte gleichfalls die obere 
Schnecke im Turmschwenkwerk, jedoch konnte der 
Richtschütze durch Ein rastenlassen einer Klinke an 
seinem Handrad diesen sperren. Die Rutschkupplung 
im Turmschwenkwerk und ein Überdruckventil im Flüs¬ 
sigkeitsgetriebe verhinderte eine Beschädigung des 


Die Unterbringung von Ausrüstungsgegenständen außen am Fahrzeug. 

Beladeplan - außen 


9. Spaten 

10. Axt 

11. Drahtschere 

12. Gepäckkasten 

13. TETRA Feuerlöscher 

14. Schutzschiene für Antenne 

15. Ersatz Kettenglieder „i* 

16. 15t Winde 



1. Nahverteidigungswaffen 

2. Abschleppkabel 

3. 15 mm Drahtseil zum Aufziehen der Ketten 

4. Rohrreinigungsgerät 

5. Abdeckung für Lufteinlaß zum Motorraum 

6. Vorschlaghammer 

7. Schaufel 

8. Windenauflage 


17. Kettenwerkzeug 

18. Abschleppösen 

19. Andrehkurbel für Schwungkraftanlasser 

20. Brechstange 

21. Scheinwerfer 

22. Nebelkerzenwerfer 

23. Öffnungen zum Einschrauben eines Tarnge¬ 
rüstes (Tarnung als LKW oder Bus) 



68 














Turmantriebes, sollte die Kanone gegen ein Hindernis 
stoßen. 

Das Flüssigkeitsgetriebe (Böhringer-Sturm-Ölgetriebe) 
bestand aus zwei gleichen Pumpen mit umlaufendem 
Gehäuse, von denen die eine angetrieben wurde und 
die andere als Ölmotor arbeitete. Sie waren durch einen 
Saug- und Druckkanal in einem feststehenden Rohr¬ 
körperzu einem geschlossenen Kreislauf vereinigt. Die 
Regelung der Antriebsdrehzahl am Ölmotor und damit 
der Schwenkgeschwindigkeit des Turmes erfolgte 
durch Regelung der Fördermenge der Pumpe. Durch 
Verstellen der Außenmittigkeit des Umlaufgehäuses 
wurde einerseits der Arbeitsraum der Pumpe und damit 
ihre Fördermenge verändert, andererseits die Förder¬ 
richtung und damit die Schwenkrichtung umgekehrt. 
Diese Verstellung geschah durch Kippen der Fußraste 
des Richtschützen. Die größte vom Flüssigkeitsgetriebe 
erzeugbare Drehgeschwindigkeit ließ sich mit einem 
Hebel am Getriebegehäuse, der die Außermittigkeit des 
Ölmotors änderte, einstellen. 

Die Winterausrüstung eines Panzerkampfwagens be¬ 
stand aus folgenden Teilen: 

- Kühlwasserheizgerät mit Lötlampe. Das Gerät war in ' 
der linken unteren Ecke des Triebwerkraumes einge¬ 
baut. Es wurde von außen mit der Lötlampe beheizt. 

Die Lötlampe war im Kampfraum neben dem Funker 
untergebracht. 

-Anschlüsse und Absperrklappe für Kühlwasserüber- - 


1 

Die Unterbringung der Ausrüstung °°J“?, e e p ',e n ' Turn,dach ' 


am Turmdach. 



1. Atemschlauch 

2. Dichtstopfen für Turm¬ 
MG (bei Tiefwaten) 

3. Nebelkerzenabfeuerung 

4. Handgriff für den 
Panzerführer 

5. Halterung für das 
Scherenfernrohr des 
Panzerführers 

6. Leselampe für den 
Panzerführer 

7. Leselampe für den 
Richtschützen 

8. Leselampe für den 
Ladeschützen 

9. Halterung für Turm¬ 
zielfernrohr 

10. Bügel für die KwK 
Erhöhung 

11. Steckdose für Zielfern¬ 
rohr und Erhöhungs¬ 
anzeigerbeleuchtung 

12. Steckdose für Abfeuer¬ 
vorrichtung 

13. Ausgleichvorrichtung für 
Ladeschützendeckel 

14. Handgriff für den 
Ladeschützen 

15. Abgasventilator 12 V, 







tragung (entfiel bei Fahrzeugen mit fest eingebautem 
Kühlwasserheizgerät). 

- Einrichtung zur Verwendung eines Kurbelwellen- 
Benzinanlassers. 

-Anlaßkraftstoff-Einspritzpumpe (Sum-Pumpe an der 
Trennwand). 

- Sammler-Isolierkasten; durch Einschalten der Heiz¬ 
platte, die am Boden des Isolierkastens angebracht 
war, konnte der Sammler während der Fahrt von der 
Lichtmaschine warmgehalten werden. Das Aufleuch¬ 
ten der grünen Kontrollampe zeigte an, daß die Heiz¬ 
platte eingeschaltet war. 



Beladeplan - rechte Turm- 
und Kampfraumseite 


1. Gepäckkasten 

2. Kolben und Zweibein für 
Turm-MG 

3. MG-Gurtsäcke - 6x150 Schuß 

4. Gasmaske 

5. Feldflasche 

6. Entlader 

7. MG-Werkzeug 

8. Munitionsbehälter, 16 Schuß 

9. Munitionsbehälter, 4 Schuß 

10. Munitionsbehälter, 6 Schuß 

11. Ersatzlauf für Turm-MG 

12. Turmausgleichsfedergehäuse 

13. Abzug für Nebelkerzenwerfer 

14. Notausstiegluke 

15. Turmsicherungskasten 




- 3 * 

Beladeplan und Munitionsunterbringung an der rech 


ten und linken Fahrzeug- und Turmseite. 



Beladeplan - linke Turm- und r~ 
Kampfraumseite 

1. Aufnahme für Karten 

2. Fernglas 

3. MG Dichtstopfen *• 

(für Tiefwaten) * 

4. Leuchtpistole 

5. Gasmaske 

6. Rohr- und Wiegenbuch 

7. Aufnahme für den 
Richtschützen 

8. Prismeneinsatz 

9. Munitionsbehälter, 16 Schuß 

10. Munitionsbehälter, 4 Schuß 

11. Gepäckkasten 

12. Drahtkorb (für Flaggen usw.) 

13. Antrieb für Richtungsweiser 
in der Kuppel 

14. Turmdrehrad für Panzerführer 

15. Anweisungen zum Abdichten 
des Turmes 

16. Notbatterie für Abfeuerung 

17. Notnetz 

18. Steckdose für Eigenver¬ 
ständigung Pz.-Führer 

19. Steckdose für Eigenver¬ 
ständigung Richtschütze 

20. Turmrichtungsanzeiger 

21. Abzug für Nebelkerzenwerfer 


69 










' Dreh bühnen Flur 


gelederte 

Stifte 


gefederteX 
HaltestifteV 
legen die m 
Klappen fest 


Beladeplan - 
Kampfraumflur 

1. Munitionsbehälter, 

4 Schuß 

2. Munitionsbehälter, 

16 Schuß 

3. Munitionsbehälter, 

6 Schuß 

4. Gepäckkasten 

5. Klappen für Munitions¬ 
behälter 

6. Feststeller für Klappen 

7. Kleinteileaufbewahrung 

8. Behälter für 
Verschlußersatzteile 

9. TETRA Feuerlöscher 

10. Aufnahme für 

3 Wasserkanister 

11. Drahtkorb für Flaggen 

12. Turmdrehmotor 

13. Fußbetätigung für 
Turmdrehmotor 

14. Turmantrieb 

15. Aufnahme für Turm-MG 
bei Tiefwaten 


A Munitionslagerung und Einzelheiten des Kampfraum¬ 


bodens. 



-Anschlußplatte zum Anschluß eines Fremdstromge¬ 
rätes zum Aufladen und Schnellheizen des Sammlers. 
Die Anschlußplatte hatte eine Minusklemme, eine 
Plusklemme (Mittelklemme) zum Laden und Warm¬ 
halten und eine Plusklemme zur Schnellheizung. 

Für die technische Entwicklung der Panzerfahrzeuge 
bei Henschel zeichnete Dr.-habil. Dipl.-Ing. Erwin Aders 
verantwortlich, der seit 1936 bei dieser Firma arbeitete. 
Henschel hatte zwei verschiedene Ausführungen des 
Fahrzeuges vorgesehen, wobei Krupp für die Ausf. 
»H 1« den Turm mit der 8,8 cm KwK 36 L/56 bestückte. 
Die Ausf. »H 2« sollte den von der Rheinmetall-Borsig 
vorgeschlagenen Drehturm mit der 7,5 cm KwK 42 L/70 
aufnehmen. Das Holzmodell dieses Turmes zeigte eine 
an derTurmrückwand angebrachte Kugelblende für ein 
MG 34. Der Turm wurde nicht fertig. 

Infolge der Dringlichkeit für Fahrzeuge dieser Art - vor 
allem nach Beginn des Rußlandfeldzuges-wurden die 
VK. 4501 der Firmen Porsche und Henschel ohne vor¬ 
herige Erprobung in Serienfertigung gegeben. Bei 
Henschel war Mitte 1941 eine Zahl von 60 Fahrzeugen 
in zwei Baureihen festgelegt worden. Bauteile wurden 
für 100 Stück bestellt. Ohne daß auch nur ein Fahrzeug 

Lagerung der Ausrüstungsgegenstände und Munition 
im Querschnitt. 



Panzerkampfwagen Tiger 
Ausf. H 2 (Vorschlag) 



Beladeplan - Fahrerraum 


1. Atemschlauch 

2. Prismeneinsatz 

3. Feldflasche 

4. Magnetlampe 

5. Scheinwerfer 

6. Munitionsbehälter, 
6 Schuß 


7. Kurskreisel 

8. Fernrohr Zubehör 

9. Gasmaske 

10. Platz für Ölkanne 

11. Fernhörer, Mikrofon 

12. kleines Fach für 
Einstellwerkzeuge 


Beladeplan - Funkersitz 

1. Prismeneinsatz 7. Scheinwerfer ^ 

2. Feldflasche 8. MG Werkzeug ^ 

3. Gurtsäcke-16 x 150 Schuß 9. Atemschlauch 

4. Erste Hilfe Kasten 10. 2 MG-Ersatzläufe 

5. MG Zubehör 11. Gasmaske 

6. MG Kolben und Zweibein 12. Werkzeugkasten 


Unterbringung von Ausrüstung 
rer- und Funkerraum. 


und Munition im Fah- 




























Während Henschel den Turm mit der 8,8 cm KwK 36 
L/56 bestückte, wurde von Rheinmetall-Borsig ein 
Turm mit der 7,5 cm KwK 42 L/70 entworfen. Das Ti¬ 
ger-Fahrzeug mit diesem Turm sollte als Ausführung 
H 2 bezeichnet werden. Der Turm wurde nicht gebaut. 
















Die Skizze zeigt die Scheinwerferan¬ 
ordnung bei der letzten Ausführung 
des Tigers E. 



Nach Wegfall der Kühlwasserübertragung konnte nachträglich ein 
Kühlwasser-Heizgerät eingebaut werden. Die Skizze zeigt die Ein¬ 
bauanweisung. 


gebaut oder im Versuchsbetrieb gelaufen war, erfolg- das Fahrzeug »Tiger«. Mindestens 10 dieser Granaten 
ten Bauteile-Bestellungen sowie die Werkzeug-Be- mußten in jedem Wagen vorhanden sein. 

Schaffung für eine Massenproduktion von mindestens" Bereits am 26. 10. 1940 war durch die AG K/In 6*) von 
1300 Fahrzeugen, zusätzlich dem dazu erforderlichen der Kämper-Motoren AG. ein Entwurf über ein Panzer- 
Ersatzteilbedarf. Am 4.4. 1942 befahl Hitler die Ent?l transport- und Bergegerät für das »VK. 3601« gefordert 


Wicklung einer Panzergranate 40 mit erhöhter Durch- 
schlagswirkung für die 7,5 und 8,8 cm Geschütze für 

Panzertransportfahrzeug /]~ 

(Porsche Typ 142) ~ [~ 


*) Amtsgruppe Kraftfahrwesen, Inspektion 6 des Oberkommandos des Heeres. 
















i 


i 


e Scheinwerferan- 
etzten Ausführung 


ite nachträglich ein 
kizze zeigt die Ein- 


10 dieser Granaten 
n sein. 

die AG K/In 6*) von 
urf über ein Panzer- 
•VK. 3601« gefordert 


imandos des Heeres. 




worden. Die Firma Kämper war für die Dieselmotoren 
sowie für den Zusammenbau der Fahrzeuge verant¬ 
wortlich, während die elektrischen Motoren von der 
Firma Brown-Boverie und Cie. geliefert werden sollten. 
Von der Firma A. Teves kam die hydraulische Anlage. 
Maschinenwagen sowie Triebanhänger erhielten All¬ 
radantrieb in Form von gleichen Einheitstriebradpaa¬ 
ren mit je einem Elektromotor pro Rad. Zwei Stück des 
Kämper 150 PS Dieselmotors »6D13E« (6-Zylinder, 
13,5 Ltr. Hubraum) waren mit den BBC Generatoren ge¬ 
kuppelt und ermöglichten eine Höchstgeschwindigkeit 
von 40 km/h. Das Gewicht des Maschinenwagens be¬ 
trug ca. 201, das des Anhängers ca. 18 t. Das Fahrzeug 
war vollgummibereift. 4 bis 6 Mann Besatzung waren 
vorgesehen. Zwei Versuchsfahrzeuge waren 1942 in 
Montage, eine Nullserie von 30 Stück in Vorbereitung. 
Hitler hielt es am 25. 5. 1942 nicht für notwendig, daß für 
das Fahrzeug »Tiger« genau so viele schwere Trans¬ 
portfahrzeuge wie Panzer gefertigt werden sollten. Er 
erachtete eine Stückzahl von zunächst 60 bis 80 dieser 


Unabhängig von dieser Lösung beschäftigte sich die 
Firma Porsche ab 1941 mit der Lösung eines Schwer¬ 
transportfahrzeuges für Panzer- und Materialbeförde¬ 
rung. Der Porscheentwurf »142« brachte ein 5achsiges 
Transportfahrzeug mit diesel-elektrischem Allradan¬ 
trieb. Die 3achsige Zugmaschine war als Sattelschlep¬ 
per ausgelegt. Im Prinzip sollte die Last zwischen der 
Zugmaschine und einem 2achsigen Nachläufer aufge¬ 
hängt befördert werden. Dazu wurden genormte Auf¬ 
hängevorrichtungen an allen für diese Beförderungsart 
in Frage kommenden Panzerfahrzeuge notwendig. Der 
Abstand zwischen Zugmaschine und Nachläufer 
konnte dadurch variabel gehalten werden, was beson¬ 
ders bei verschieden großen Panzerfahrzeugen von 
Wichtigkeit war. Eine am Nachläufer vorhandene Lenk¬ 
vorrichtung mittels zweier Lenkhebel ermöglichte eine 
elektrische Lenkung wie beim Panzer selbst. Die beiden 
Nachläuferachsen wurden elektrisch angetrieben. Die 
Gesamtlastzuglänge betrug 17,4 m. 

Am 9. 10. 1942 wurde von Seiten der Daimler-Benz AG. 


Fahrzeuge für ausreichend. Ferner hielt er ein Verhält¬ 
nis von 1 : 2 für durchaus angebracht. Außerdem ver¬ 
langte er, daß diese Transporter auch für andere 
Schwerlasten verwendbar sein mußten. 


darauf hingewiesen, daß 1941 für das Schwerlastzug- 
Projekt ein Probemotor des Baumusters »MB 819« ab¬ 
geliefert worden war. Dabei könnte sich bei günstigem 
Ausfall der Ersterprobungen vielleicht später ein lau¬ 
fender Serienbedarf ergeben. Der ursprünglich für 
Kampfwagen entwickelte 12-Zylinder Dieselmotor hatte 
450'PS Leistung. 

Noch am 3. 12. 1942 wurde bestätigt, daß sich bei der 
Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg ein 
Schwerlastzug für die »Organisation Todt« in Entwick¬ 
lung befände, für dessen Generatorantrieb zunächst 





73 






Ein Tiefladeanhänger mit einer Nutzlast von 60 t zum 
Transport von Fahrzeugen der Tiger-Klasse. 48 Voll¬ 
gummi-Reifen 670 x 170. Hersteller: Karl Käßbohrer, 
Ulm. Fabriks-Nummer 17498- Baujahr 1944- Eigen¬ 
gewicht 23 000 kg - Nutzlast 68 000 kg - Druckluft¬ 
bremse. 

zwei der »MB 819« Probemotoren zur Verfügung ge¬ 
stellt wurden. Ein künftiger Bedarf wurde nach wie vor 
von den Erprobungsergebnissen abhängig gemacht. 
Das Projekt wurde jedoch nicht abgeschlossen. Zum 
Transport der »VK. 4501« wurden lediglich einzelne 
Schwerlastanhänger geschaffen, die bis zu 60 t Trag¬ 
kraft hatten. 

Im März 1942 betonte Hitler sein Interesse, die ersten 
»Tiger« sofort an die Front zu bekommen. Die Erpro¬ 
bung könne gleichzeitig mit dem Fronteinsatz vorge¬ 
nommen werden. Die neuen Fahrzeuge sollten in mög¬ 
lichst noch gesteigerter Menge ab Mai 1942 zur Verfü¬ 
gung gestellt werden. Ihre Einsatzmöglichkeit wäre von 
allergrößter Wichtigkeit. 

Am 19. 3. 1942 nahm Hitler zur Kenntnis, welche Anzahl 
von »Tiger«-Fahrzeugen bis Oktober 1942 und bis März 
1943 zur Verfügung stehen würden. Es war reine The¬ 
orie, als man ihm bis Ende September 1942 60 Porsche 
und 25 Henschel Fahrzeuge und bis Ende Februar 1943 
weitere 135 Porsche und Henschel »Tiger« versprach. 
Dabei sollte möglichst schnell entschieden werden, ob 


das Porsche oder das Henschel Fahrzeug gebaut wer¬ 
den sollte, damit nur eines in größerer Serie ausgestos- 
sen würde. Unter Umständen war eine Vorentschei¬ 
dung möglich, falls die Porsche Lösung außerordent¬ 
lich befriedigen würde. 

Am 22. 3. 1942 fragte Hitler nach zusätzlicher Kühlung 
für den Wüsteneinsatz dieser Fahrzeuge, gleichzeitig 
aber auch nach einer Fahrzeugheizung. Professor Por¬ 
sche bestätigte, daß diese Probleme zu bewältigen 
seien und er für sein Fahrzeug bereits eine Lösung ge¬ 
funden habe. 



Um Hitler zu seinem Geburtstag am 20. 4.1942 die Ti¬ 
ger-Fahrzeuge vorführen zu können, wurde von Hen¬ 
schel und Porsche (im Nibelungenwerk) in Tag- und 
Nachtarbeit je ein Fahrzeug vorzeitig fertiggestellt. 
Die Bilderzeigen das erste Fahrzeug in den Nibelun¬ 
genwerken. 



74 





Das erste Fahrzeug vor dem Abtransport nach Ra¬ 
stenburg. Vorne links an der Wannenseite ist noch die 
verschweißte runde Öffnung zu sehen, an der ur¬ 
sprünglich eine Aussteigluke vorgesehen war. 


Für den Henschel Tiger mußte der Eisenbahn-Gegen¬ 
verkehr eingestellt werden, da das Fahrzeug das 
Lichtraumprofil überschritt. 



























Dr. Aders beschrieb in seinem Nachlaß die Vorführung 
der ersten »Tiger« Fahrzeuge in einerWeise, die wir un¬ 
seren Lesern nicht vorenthalten wollen: »... während 
mit allen verfügbaren und erlangbaren Kräften gearbei¬ 
tet wurde und die Vorbereitung der Fertigung bereits für 
mehrere hundert Fahrzeuge geplant war, kam der 
Hauptamtsleiter Otto Saur* auf den - damals erschrek- 
kenden - Gedanken, das erste Fahrzeug am 20. 4. 1942 
dem Führer als Geburtstagsgabe vorzustellen. Mit einer 
Überzahl an Arbeitskräften in mehreren Schichten, un¬ 
ter Nichtachtung aller Wirtschaftlichkeitserwägungen 
gelang die Verwirklichung des kecken Vorhabens 
schließlich; aber es blieb nicht mehr die Zeit für eine 
Fahrerprobung. 500 m mag das Fahrzeug gefahren 
sein, ehe es auf einen Plattformwagen gesetzt wurde. 
Das war der 18. April. Die Gleisketten ragten zu beiden 
Seiten je 50 mm über das Eisenbahnprofil hinaus. Die 
Eisenbahn-Direktionen sperrten daher die Linie Kas¬ 
sel-Rastenburg (Ostpreußen) für alle anderen Trans¬ 
porte derart ab, daß Begegnungen vermieden wurden. 
Auf einem Nebenbahnhof beim Hauptquartier lief der 
Transport am 19. April ein. Ein 70 tKran der Reichsbahn 
stand um 9 Uhr unter Dampf bereit. Wir durften aber 
nicht sogleich auf einer öffentlichen Straße ins Haupt¬ 
quartier fahren, sondern mußten warten, um mit unse¬ 
rem >Nebenbuhler< (Porsche) zusammen die gesperrte 
Straße zu benutzen. 

Professor Dr. h. c. F. Porsche hatte nämlich von Hitler 
(unter Ausschaltung des WaA) auch einen Auftrag er¬ 
halten und anscheinend nicht ablehnen wollen. Er 
schlug für sein 501 Fahrzeug mit dem gleichen Dreh¬ 
turm (den Krupp konstruierte) zwei Motoren vor, und 
zwar in Diesel-Bauart, luftgekühlt, ferner elektrische 
Leistungsübertragung auf zwei Elektromotoren am hin¬ 
teren Ende des Fahrzeuges. Die Lenkung sollte elek¬ 
trisch erfolgen. 

Wir hatten eine Stunde zu warten und nutzten sie zu 
Probefahrten und Einstellarbeiten aus; auch um einer 
Gruppe von Offizieren aus dem Hauptquartier Erklä¬ 
rungen zu geben, von denen besonders die jüngeren 
eine schwärmerische Geistesverfassung erkennen lie¬ 
ßen. Der Transport aus St. Valentin (Nibelungenwerk) 
traf gegen 10 Uhr ein. Ein Plattformwagen mit einem 

* Hauptamtsleiter = Staatssekretär im Reichsministerium für Beschaffung und Munition 
(Speer) 


Notstrom-Aggregat war dabei, man hatte offenbar un¬ 
terwegs noch Schweißarbeiten gemacht. Die Gleisket¬ 
ten lagen dabei, sie wurden ausgelegt, und das Fahr¬ 
zeug wurde darauf gesetzt. Zufälliger- und unglückli¬ 
cherweise stand es nun quer zum Schienenweg. Die er¬ 
ste Fahrt mit eigener Kraft mußte also mit einer Dre¬ 
hung im rechten Winkel beginnen. Das gelang nicht, die 
Gleisketten wühlten sich bei den hartnäckig wiederhol¬ 
ten Versuchen nach und nach immer tiefer ein und 
standen nach einer Stunde auf der Packlage der Pfla¬ 
sterung. Der Konstrukteur Reimspieß erbat Hilfe bei 
uns, sein Kollege von der elektrischen Planung (Zadnig) 
verbat sie sich aber. Porsche stand dabei und ließ alles 
geschehen. Wir erhielten dann Weisung zur Abfahrt 
zum Eingang des Hauptquartieres und stellten unser 
Fahrzeug im Walde ab. Später erst erfuhren wir, daß 
nach unserem Abgang der Dampfkran noch einmal an¬ 
geheizt worden war und das Porsche Gefährt am Kran¬ 
haken in die Abfahrtrichtung gedreht wurde. Auf fester 
Straße entsprach es den Erwartungen und erreichte 
auch den Abstellort im Walde. 

Am nächsten Morgen - 20. 4. 1942 - fuhren die beiden 
Panzerfahrzeuge ins Hauptquartier. Gegen 10.30 Uhr 
versammelten sich die>Großen< des 3. Reiches und der 
Wehrmacht. Goebbels und Göring fehlten. Als Hitler 
gegen 11 Uhr erschien, wurden die Vertreter der Indu- 
strie in der Reihenfolge Krupp - Nibelungenwerke - 
Henschel vorgestellt. Porsche erhielt dann das Kriegs- 
"werdienstkreuz I. Klasse. Danach ließ sich Hitler eine 
halbe Stunde lang die Konstruktion des Porsche-Fahr¬ 
zeuges und des Drehturmes (Ob. Ing. Heerlein, Krupp) 
erklären. Es war offenkundig, daß alle Vorurteile schon 
zugunsten von Porsche gefällt waren. Für Henschel 
hatte Hitler nur 2 bis 3 Minuten übrig. Immerhin bestieg 
er auch den Henschel Panzer, rang sich eine Frage ab, 
die das Kühlsystem betraf (weil er die Gitter für die 
Kühlluft im Dach sah) und stieg wieder hinunter. Ich 
hatte schon bei dieser Gelegenheit das Gefühl, daß Hit¬ 
ler meine Abneigung und meine kalte Einstellung 
spürte und wohl dadurch gehemmt war. Die eigentliche 
Vorführung bestand an dem Vormittag in der Gerade¬ 
ausfahrt der Fahrzeuge auf der guten festen Landstra¬ 
ße, die an der >Wolfsschanze< vorbeiführte; beide Pan¬ 
zer verschwanden schnell in der Ferne, keiner kam aber 
sogleich wieder zurück. Bei Henschel mußten die noch 


76 



unerprobten Bremsen erst richtig eingestellt werden; 
von Porsche erfuhr man nichts. Während wir dann noch 
beim Hauptquartier auf weitere Weisungen warteten, 
wurde bekannt, daß am Nachmittag vor Göring noch 
eine zweite Vorführung stattfinden werde. 

Der Reichsmarschall kam gegen 15 Uhr in geradezu 
operettenhafter Aufmachung, in großer Pracht und 
Herrlichkeit. Er übergab den Marschallstab samt dem 
Galanteriedegen einem Volksgenossen aus St. Valentin 
zum Halten und bestieg nach Hitler den Porsche-Pan¬ 
zer. Wieder wurde erklärt, aber das Henschel-Fahrzeug 
diesmal gar nicht beachtet. Als bei den Fahrübungen 
das Porsche-Fahrzeug abgegangen war, drängte zu 
meinem Entsetzen der Hauptamtsleiter Otto Saur dar¬ 
auf, daß sich der Henschel-Panzer auf dem neben der 
Straße gelegenen Brachfeld tummele. Ich war auf ein 
katastrophales Versagen gefaßt, wurde aber auf gewis¬ 
sermaßen >triumphale< Weise enttäuscht. Wie wenn die 


Vorführung eingeübt gewesen wäre, fuhr unser Panzer 
davon, überquerte ohne Zögern, wie selbstverständ¬ 
lich, einen Feldweg mit leichter Steindecke und gewann 
in der Ferne wieder die Landstraße.« 

Im Juni 1942 wurden Untersuchungen eingeleitet, ob 
das Fahrzeug »Tiger« mit 120 mm Frontpanzerung ver¬ 
sehen werden konnte. 

Am 23.6.1942 wurde Hitler mitgeteilt, daß bis zum 
12. 5. 1943 insgesamt 285 Stück »Tiger« Fahrzeuge zur 
Verfügung stehen würden. Er zeigte sich befriedigt. 
Minister Speer wies auf Grund von Erprobungsunterla¬ 
gen auf die Anfälligkeit dieser Schwerfahrzeuge hin, 
worauf Hitler folgende Forderungen stellte: 

-Die »Tiger« müssen noch in diesem Jahr, und zwar 
spätestens im September frontreif sein. 

-Es sei eine schonende Fahrweise vorzusehen, denn 
man könnte sonst jedes Fahrzeug unbrauchbar ma¬ 
chen. 


Diese Vergleichs-Modellbilder zeigen den 
Unterschied zwischen den Tiger-Ausfüh¬ 
rungen der Firmen Henschel und Porsche. 
(Dunkel: Porsche, hell: Henschel) 


















1942 


-Es sei zunächst eine Verwendung in Frankreich vorge¬ 
sehen und da dort die erschwerten russischen Ver¬ 
hältnisse ausschieden, sollten die erleichterten Ver¬ 
wendungsbedingungen bei der Prüfung der Fahr¬ 
zeuge ebenfalls berücksichtigt werden. 

—Der schwerste russische Kampfwagen (KW II) sei unter 
denselben Beanspruchungen einem Dauerversuch zu 
unterwerfen. Es wäre dann zu sehen, daß auch der 
russische Panzer materialmäßig nicht der Höchstbe¬ 
anspruchung gewachsen sein werde. 

—Schwere Fahrzeuge müßten eben mit Gefühl gefahren 
werden. 

-Beide »Tiger« Fahrzeuge wären demgemäß nach den 
erleichterten Versuchsbedingungen zu prüfen. 
Laufende Schwierigkeiten mit den Motoren verzöger¬ 
ten die Fertigstellung der in der Zwischenzeit in den Ni¬ 
belungenwerken aufgelegten Porsche-Fahrzeuge. 
Henschel begann im August 1942 mit der Serienpro¬ 
duktion des »Panzerkampfwagens Vl-Tiger E« (Sd. 
Kfz. 181). Das zugeteilte Fahrgestellnummerband lief 
von 250 001 bis 252 000. Folgende Stückzahlen wurden 
von Henschel als alleiniger Hersteller gefertigt: 

Einen Einblick in die Fertigung des Panzerkampfwa¬ 
gens »Tiger«, Ausf. E, vermittelt diese Bildfolge: 

Die Gesamtansicht der Großteilfertigung. ► 

Die Schwingarmstraße der mechanischen Abteilung.^ 


1943 


1944 


Januar 

- 

35 

93 

Februar 

- 

32 

95 

März 

- 

41 

86 

April 

1 

46 

104 

Mai 

- 

50 

100 

Juni 

- 

60 

75 

Juli 

- 

65 

64 

August 

8 

60 

6 

September 

3 

85 

- 

Oktober 

11 

50 

— 

November 

25 

60 

- 

Dezember 

30 

65 

- 


78 

649 

cm.: 

623 







































Das Ausbohren eines Schwingarmes auf dem 4-Spin 
del-Horizontal-Bohrwerk. 








































Der Einbau der Leitradkurbel auf der Montagestraße. 


Der Einbau der Schwingarme auf der Montagestraße. 


t 


In die Schwingarme werden die Drehstabfedern ein¬ 
geführt. 


4 $ ■$¥ 













Das Aufsetzen der Laufräder auf die Schwingarme. 

Anschließend wurden die Fahrgestelle mit Flaschen¬ 
gas eingefahren. 


Im Takt 8 wurde die Kette aufgezogen. 
























Der von Wegmann angelieferte Drehturm wurde bei Anschließend wurden die Tiger endgültig ausgerü 
Henschel auf das Fahrgestell aufgesetzt. stet. 


Fertiggestellte Fahrzeuge vor der Übergabe. Ganz rechts zwei - ebenfalls von Henschel hergestellte - Panzer¬ 
kampfwagen »Panther«. 



83 











84 










Die vier Aufnahmen zeigen die Übernahme eines fa¬ 
brikneuen Fahrzeuges durch eine Panzerbesatzung. 
Es ist eine Verladekette aufgezogen. 





Diese Gegenüberstellung zeigt das Fahrzeug mit Ver¬ 
ladekette im Vordergrund, während das andere das 
Gefechtslaufwerk zeigt. 


Die Aufträge verteilten sich wie folgt: 



Stück¬ 

zahl 

Verkaufs¬ 

auftrag 

■ Heeresauftrag 

Versuchs¬ 

2 

424 047 

SS 006-6307/41 

fahrzeuge 

1 

424 048 

SS ” 

Serie 

30 

420 437 

SS 4911-210- 

Serie 

30 

420 438 

5904/41 

SS ” 

Serie 

40 

420 439 

SS ” 

Serie 

200 

420 442 

SS 4911-210- 

Serie 

124 

420 480 

5910/41/42 

SS ” 

Serie 

250 

420 520 

SS ” 

Serie 

490 

420 560 

SS ” 

Serie 

128 

420 660 

SS ” 

Serie 

- Nachtrag 

45 

420 750 

SS " 


Bemer¬ 

kungen 


Fgst. Nr. 
250675-251 
164 

Fgst. Nr. 
251165-251 
292 




'■Swäig 


»Tiger« und »Panther« beim Verladen im Werksbahn 
hof der Firma Henschel auf SSyms-Waggon. 


Bis zum 9. 7. 1942 war das Versuchsfahrzeug in Kum¬ 
mersdorf 320 km gefahren. Es zeigten sich Motorschä¬ 
den, die ersten vorderen Laufradkurbeln waren stark 
verbogen und mußten ausgewechselt werden. Das Ge¬ 
triebe ließ sich nur bis zum 6. Gang schalten. Der Kraft¬ 
stoffverbrauch pro km betrug 5,5 I. 

Henschel drängte zu diesem Zeitpunkt immer noch 
darauf, die Panzerfertigung zugunsten der Lokomotiv- 


85 
















Produktion aus dem Werk Kassel nach Berlin-Falken¬ 
see zu verlegen. 

In der Sitzung der Panzerkommission vom 14. 7. 1942 
wurde entschieden, daß sofort je 2 weitere Henschel 
und Porsche Tiger-Fahrzeuge zu Versuchen nach 
Kummersdorf abgestellt werden sollten. Davon war je 
eines unter erleichterten und eines unter erschwerten 
Bedingungen zu erproben. In diesem Zusammenhang 
wurde mitgeteilt, daß außer den Drehstabfedern am Ti¬ 
ger keine höchstbeanspruchten chromlegierten Feder¬ 
stähle verwendet wurden. Am 15. 7. 1942 hatte man be¬ 
schlossen, auch diezweite Serie Henschel-Tiger mit der 
8,8 cm KwK L/56 auszustatten. Bis zum 1.5. 1943 wur¬ 
den 145 Einheiten als Mindestausstoß festgelegt, diebis 
Vierseitenansichten eines fabrikneuen Panzer- zu diesem Zeitpunkt nicht nur fabrikatorisch erstellt, 
kampfwagens Tiger Ausf. E. sondern einsatzfähig, d. h. eingefahren, ausgerüstet 


87 
















Mita«! 


Ein Tiger mit vorgebautem Schneepflug (Juli 1942) 


Tiger E bei Schneeversuchen im Großglocknergebiet 
unter Leitung von Major (Ing.) Dipl.-Ing. Th. Icken. 











Das Kettenwechseln wurde schon in der Ausbildung 
eingehend geübt. Bei einem Kettengewicht von rd. 3 t 
keine Leichtigkeit (Zeitdauer 25 Minuten). 


Beim Einsatz ergab sich an den Ladebahnhöfen im¬ 
mer dieses Bild der Umkettung von Verlade- auf 
Marschketten. 














TU 





Beide Aufnahmen zeigen den Breitenunterschied bei 
Verlade- und Marschketten (Breitenunterschied 
400 mm). 


Der Wartung dieser kostbaren Fahrzeuge wurde gro¬ 
ßer Wert beigelegt. 


Auch das Bergen wurde eingehend geübt. Unten die 
speziell zum Panzerbergedienst eingesetzten 18 t 
Zugkraftwagen, die teilweise als Sd. Kfz. 9/6 mit einer 
40 t Seilwinde versehen wurden. 


w w w w w V Wv\r% w 

" .v. v. v.uv.ugiww wv. 


91 










und abgenommen sein mußten. Aus Kummersdorf 
wurde am 16. 7.1942 eine Tagesleistung des Versuchs¬ 
fahrzeuges von 209 km im Gelände berichtet. Oberst 
Thomale, der selbst lenkte, zeigte sich zufrieden. Bis 
zum 22. 7. 1942 waren bei einem Gefechtsgewicht von 
56,7 t insgesamt 960 km gefahren worden. In mittel¬ 
schwerem Gelände ergab sich eine Durchschnittsge¬ 
schwindigkeit von 18 km/h, während der Kraftstoffver¬ 
brauch 430 I je 100 km betrug. Das Fahrzeug war in sei¬ 
nerjetzigen Form noch nicht frontreif. Die Ausstattung 
eines einsatzfähigen Verbandes mit etwa 25 Fahrzeu¬ 
gen war nicht vor dem 1.10.1942 zu erwarten. 

Bei Vergleichsfahrten mit dem Porsche-Fahrzeug am 
27. 7. 1942 in Kummersdorf - in schwierigem Gelände 
und Sand - versagte dieses ganz. Das Henschel-Fahr- 
zeug erfüllte alle Forderungen. Porsche erhielt darauf 
weitere drei Monate für Versuche zugebilligt. Dabei 
sollte das Seitenvorgelege anstelle einer 1 : 15 eine 
1:19 Untersetzung bekommen, der Durchmesser der 
Antriebs- und Leiträder sollte verkleinert werden. Nur 
jedes zweite Kettenglied wurde mit einem Führungs¬ 
zahn versehen. Durch den Ausfall der Porsche-Tiger 
wurde Henschel angewiesen, bis zum 1.5. 1943 nun¬ 
mehr mindestens 210 seiner Fahrzeuge zu bauen. 

Eine Führerforderung verlangte eine Tiger-Kompanie 
mit neun Fahrzeugen, vollständig ausgerüstet, abge¬ 
nommen und einsatzbereit am 26. 8. 1942 ab Werk Kas¬ 
sel. Dazu wurde der Henschel-Tiger als einsatzfähig irfe 
Westen und Osten bei einer Marschgeschwindigkeit 
zwischen 15 und 20 km/h erklärt. Undichtigkeiten am 
Motor brachten Ölverluste bis zu 15 I auf 100 km. Dies 
wurde als tragbar in Kauf genommen. Schäden an den 
Bandagen der Laufräder veranlaßten Oberst Thomale, 
bereits ab dem 101. Fahrzeug ein neues, verbessertes 
Laufwerkzu fordern. Dieswarentwicklungsmäßig nicht 
zu machen. Für den Winterbetrieb wurden von Hen¬ 
schel in Zusammenarbeit mit Wegmann 9 Panzer¬ 
kampfwagen III mit Anschlußflanschen für Kühlwasser¬ 
übertragung ausgerüstet. Beim Einsatz sollte zunächst 
jeder Tiger von einem »ZW«-Fahrzeug begleitet wer¬ 
den. In Fallingbostel* fanden Schieß-Dauerversuche 
statt. Die Fahrschulausbildung für die Besatzungen er¬ 
folgte in Kassel-Wilhelmstal. 


* Dort wurden die Tiger-Abteilungen 501 und 502 aufgestellt. 


Oberst Thomale erklärte, daß der Porsche-Wagen we¬ 
gen zu geringem Aktionsradius, Ölundichtigkeiten am 
Motor und dadurch wesentlich verschlechterter Motor¬ 
kühlung und grundsätzlichen Fehlern am Laufwerk ab¬ 
gelehnt werden mußte. 

Die neun für die Truppe bereitgestellten Henschel- 
Fahrzeuge hatten vordere Schwingarme aus verbesser¬ 
tem Material, die Keilriemen für den Lüfterantrieb wa¬ 
ren geändert. Für Unterwasserfahrt waren Drosselklap¬ 
pen zwischen Motor- und Kühlerraum angeordnet so¬ 
wie Flansche für den Anschluß zum Kühlwasseraus¬ 
tausch durch die begleitenden »ZW«-Fahrzeuge. Diese 
wurden nicht von Wegmann (wegen derfehlenden 5 cm 
KwK L/60), sondern von Alkett bzw. Daimler-Benz gelie¬ 
fert. Intern wurde der Henschel-Tiger als Gerät »c 10« 
ausgewiesen, die verbesserte Ausführung als »eil«. 
Diese sollte mit 5 Stück im Januar 1943 einsetzen. Die 
»c 10« Produktion sah insgesamt 185 Einheiten vor. An¬ 
fangs September 1942 wurde die Fertigungskapazität 
bei Henschel mit 50 Geräten »c 11« und 30 Stück »c 10« 
festgelegt. 

Am 19. 8. 1942 sprach General der Artillerie, Leeb, als 
Chef des Waffenamtes, der Firma Henschel seinen 
Dank für die Erfüllung des Ausstoßes der von Hitler so 
dringend geforderten Tiger aus. Die Forderung, den 
Panther-Motor auch im Tiger einzubauen, zwang May¬ 
bach zum Vorschlag, eine Zwischentype zwischen dem 
VK. 4501 und dem geplanten VK. 4503 derart zu bauen, 
daß ab Fahrzeug 200 ein VK. 4502 mit dem Panther-Mo¬ 
tor einschließlich der Panther-Kühlanlage ausgerüstet 
werden konnte. Laut Maybach war es nur erforderlich, 
die Heckwand der Wanne auf etwa 22° gegen die 
Senkrechte zu neigen. Henschel leitete diesbezügliche 
Untersuchungen ein. Für die ersten neun »c 10« Geräte 
entfiel die Warmwasserübertragung. Sie sollte nach¬ 
träglich eingebaut werden. 

Der Auslieferungstermin für die ersten vier Serien-Tiger 
wurde auf den 18. 8. 1942 vorverlegt. Die Geräte 5 und 6 
gingen am 27. 8. 1942 nach Fallingbostel. Nach wie vor 
bereiteten die Maybach OLVAR-Getriebe größte 
Schwierigkeiten, hauptsächlich durch das Versagen 
des Druckölpumpenantriebes und durch das Reißen 
des Druckzylinders im Getriebeoberteil. Ferner trat eine 
laufende Verschmutzung des Öldruckreglerventiles 
ein. 


92 




Die ersten vier Tiger der Panzerabteilung 502 wurden 
am 29. 8. 1942 bei Mgaeingesetzt. Hier wird ein Tiger 
von zwei 18 t Zugkraftwagen geborgen. 


Die Ersatzmotoren mußten direkt mit Ju 52 in das Ein¬ 
satzgebiet eingeflogen werden, um die Tiger wieder 
einsatzfähig zu machen. Das Bild zeigt das Entladen 
eines Panzermotors. 




Diese Original-Aufnahmen vom ersten Tiger-Einsatz 
bei Mga stammen von Oberst a. D. Dipl.-Ing. Th. Icken. 
Von den vier eingesetzten Fahrzeugen, die alle aus¬ 
gefallen waren, konnten drei geborgen werden, das 
vierte wurde gesprengt. 



Das Bild zeigt die Gefechtsfeldversorgung mit Munition durch mittlere Schützenpanzerwagen (Sd. Kfz.251). 








Reichsminister Speer entschied Ende August 1942, 
Henschel einen Anschluß-Auftrag über 300 Tiger zu er¬ 
teilen. Zur Frage der Typenbereinigung wurde festge¬ 
legt, die Tiger I bis Fahrzeug 140 in der bisherigen Aus¬ 
führung zu fertigen. Die Fahrzeuge 141 bis 300 sollten 
unverändert, aber mit schrägem Bug geliefert werden. 
Die von Maybach vorgeschlagene Einführung eines 
Zwischentyps mit Panther-Heck, -Motor, -Lüfter- und 
Kühlanlage wurde verworfen. 

Die Zahnradfabrik Friedrichshafen hatte in der Zwi¬ 
schenzeit ein elektrisches Getriebe entwickelt, welches 
It. Schreiben vom 2. 9. 1942 erstens im VK. 3601 und 
zweitens im VK. 4501 erprobt werden sollte. 

Am 10. 9. 1942 erging die Weisung, für den Tiger auch 
eine Kampfraumbeheizung zu schaffen. 

Der erste Einsatz von Tiger-Fahrzeugen aus der Hen¬ 
schel Produktion erfolgte am 29. 8. 1942 in der Nähe 
von Leningrad. Der schlecht vorbereitete Angriff schei¬ 
terte am ungeeigneten Gelände und führte zur voreili¬ 
gen Preisgabe des Geheimnisses. Mitte September 
1942 trafen von der Front die ersten Meldungen über 
Schäden an Schalt- und Lenkgetrieben ein, die Oberst 
Thomale zur Auffassung brachten, daß der Tiger als 
nicht truppenbrauchbar abgelehnt werden müsse. Er 
bat zu überprüfen, ob das im Panther verwendete ZF- 
Allklauen-Getriebe nicht auch für den Tiger verwendet 
werden konnte. Oberst Thomale sagte dazu wörtlich: 
».. . er lehne es ab, deutsche Menschen mit einem der¬ 
artigen Wagen in das Gefecht zu schicken ...« Ein Ver¬ 
treter der Firma Maybach stellte dem gegenüber, daß 
den Firmen stets gesagt worden sei, die Fahrzeuge 
brauchten nicht unbedingt truppenbrauchbar zu sein, 
es sei nur mit allen Mitteln ihr Versand an die Front an¬ 
zustreben, um sie dort auf Feldbrauchbarkeit prüfen zu 
können. Die Maybach-Schaltgetriebe wurden auch von 
der Firma Adler in Frankfurt/Main gefertigt. Henschel 
teilte am 21.9. 1942 Oberbaurat Kniepkamp mit, daß 
das ZF-Allklauen-Getriebe im Tiger eingebaut werden 
konnte. 

Am 23.9.1942 waren von ZF zwei Elektrogetriebe 
»12 E 170« fertiggestellt und standen zum Einbau im 
Tiger bereit. Die ab Ende September 1942 zur Verfü¬ 
gung stehenden neuen Lenkapparate wurden von den 
Firmen AVOG, Holland, und Mühlschlegel, Bühler- 
thal/Baden, in Serie gebaut. 


Bereits anfangs September 1942 wollte Hitler die erste 
Serie der noch immer nicht vorhandenen Porsche-Ti¬ 
ger sofort nach Afrika verlegen, da er diese wegen der 
luftgekühlten Motoren in diesem Raum für besonders 
geeignet hielt. 

Aus der Oktoberfertigung 1942 sollten 3 Fahrzeuge für 
Versuchszwecke zur Verfügung gestellt werden. Fahr- 



94 






Bei diesen Hebeversuchen mit hydraulischen Tele¬ 
skophebern, Typ Hydrovis für 15/301 ergeben sich gut 
erkennbare Einzelheiten des Laufwerkes und der 
Kette des Henschel-Tigers. 



95 










Das 2x6-Gang 
(12-Gang) Elektro- 
M Kupplungsschaltge¬ 
triebe Typ 12 E 170 
(Versuch). 


Das Schaltschema für 
das Elektro-Kupplungs¬ 
schaltgetriebe Typ 
12 E 170 (Versuch). 


12E-170 



I.Gg 
2Gg - f-y 
3Gg— fu 
4Gg—■Hu 



► 


RIGg.—— 



»-BRG 

I_♦-— BRF 

Kupplung geschlossen 


gesteh 250 017 sollte am 12.10. zu Vergleichsfahrten 
mit dem Porsche-Tiger nach Döllersheim/Niederöster- 
reich geschickt werden. Der Wagen Nr. 6, Fahrgestell 
Nr. 250 018, der am 6.10. zum Einfahren gelangte, 
wurde mit dem ZF-Elektrogetriebe ausgerüstet und 
ohne Turm und Ausrüstung ebenfalls nach Döllersheim 
verladen. Das Fahrzeug mit der Fahrgestell Nr. 250 019 
wurde für Winterversuche an die Truppe geliefert. Fer¬ 
nerwurde ein Fahrzeug für UK-Versuche (Unterwasser¬ 
fahrten) angefordert. 

Anfangs Oktober 1942 wurde der Auslieferungsplan für 
das VK. 4503 vorgelegt. Die bis zu diesem Fertigungs¬ 
beginn noch erforderliche große Zahl von 424 Tigern 
der ersten Ausführung wurde als untragbar erklärt. 
Empfohlen wurde ein Übergang auf das VK. 4502 mit 
170 Fahrzeugen und eine Erhöhung der Serien 1 bis 2 
bis auf 500, so daß ab Fahrzeug 501 die Type 3 gebaut 
werden konnte. Oberst Thomale verwarf diesen Plan, 
das VK. 4502 dazwischenzuschieben. Er konzessio¬ 
nierte den Serienlauf VK. 4503 für September und er¬ 
klärte sich mit den dann verfügbaren ca. 100 Tiger 3 für 
die Frühjahrsoffensive 1944 einverstanden. Das VK. 
4502 sollte übrigens bereits eine unter etwa 40° ge¬ 


neigte Vorderfront haben. 

Im Oktober 1942 wurde von Speer eine Tiger-Kommis¬ 
sion ins Leben gerufen, die eine endgültige Modellaus¬ 
wahl vornehmen sollte. Oberst Thomale erwartete, daß 
Henschel genauso wie Porsche zwei der besten und 
konkurrenzfähigsten Tiger-Exemplare der Kommission 
vo/Stellen werde. Diese würde sich etwa 6 Tage lang al¬ 
les genau ansehen und ohne die Industrie prüfen. Am 
Schluß würden die leitenden Herren »als Rechtsan¬ 
wälte ihres Fabrikates« Gelegenheit haben, auf die be¬ 
sonderen Vorzüge ihrer Konstruktion hinzuweisen. 

Inj Oktober 1942 wurde eine Tropen-Ausrüstung für den 

Tiger in Auftrag gegeben. 

Bei allen Wagen, die bis Mitte Oktober zum Einfahren 
kamen, traten Schaltstörungen auf. Die Vergaserein¬ 
stellung wurde bemängelt. Das VK. 4501 war durch die 
Unzuverlässigkeit des Maybach-Getriebes zu diesem 
Zeitpunkt absolut nicht Verkehrs- und betriebssicher. 
Am 12.10. 1942 wurde darauf hingewiesen, daß im Juni 
1943 die Tiger-Fahrzeuge erstmalig mit dem Panther- 
Motor ausgerüstet werden sollten. Ab 15.10.1942 
durfte kein Fahrzeug mehr ohne Winteröl abgeliefert 
werden. 


96 




Im Versuchsbetrieb mit dem VK. 4501/V 3 kletterte bei Rückwärtsfahrt und Wendung die Gleiskette am An 


triebsrad auf. 



Dabei war die linke Kette aus 
dem Zahnradeingriff heraus¬ 
gelaufen. Das Seitenvorge¬ 
lege war bis zu 5 cm Abstand 
einseitig herausgerissen. 


97 









98 



Hier ist die auf den äußeren Triebradkranz aufgelau 
fene Kette gut erkennbar. 


Nach Entfernen der ersten äußeren Laufrolle mußte 
die Kette mit einem Schweißbrenner durchgeschnit¬ 
ten werden. 



Am 12. 10. 1942 teilte Henschel mit, daß nunmehr ab 
Fahrzeug 170 der Panther-Motor im Tiger eingebaut 
werden sollte. Diese Zwischenlösung mache den Ein¬ 
bau eines sog. Zick-Zack-Getriebes mit Bogenverzahn¬ 
ungen erforderlich. Dieses Getriebe war Mitte Novem¬ 
ber 1942 in der Konstruktion fertig. 

In der Zeit vom 26. bis 31.10.1942 trat in Eisenach und 
Berka* die Kommission zur Begutachtung der Panzer¬ 
kampfwagen Tiger zusammen. 


Vorsitzer a) techn. Prof. Dr.-Ing. Eberan von 
Eberhorst 

Technische Hochschule Dres¬ 
den 

b) milit. Oberst Thomale 


Mitglieder 


Chef. H Rüst u Bde/Stab 
Oberst Dipl.-Ing. Esser 

WaPrüf 6 

Oberst von Wilcke 

WaPrüf 6 

Min.Rat Dipl.-Ing. Baier 

Wa J Rü-WuG 

Oberstlt. Dipl.-Ing. Bolbrinker 

AHA/In 6 

Oberstlt. Dr. Körbier 

AHA/In 6 

Hptm. Ohrloff 

Chef H Rüst u 

Ob.Reg.Baurat Rover 

BdE/Stab 

Wa Chef Ing. 4 

Reg.Baurat Grosser 

Wa Chef Ing. 4 

Dr. Dipl.-Ing. Freyberg 

ALKETT 

Ing. Rosenfeld 

ALKETT 

Ob.Reg.Baurat Knönagel 

Wa Chef Ing. 

Ing. Wittmann 

Wa Chef Ing. 

Dipl.-Ing. Mann 

Wa Chef Ing. 

Dir. Dipl.-Ing. Welge 

Panzeraus¬ 

Dr. Aureden, Krupp 

schuß 

Panzeraus¬ 

Oberstlt. Post 

schuß 

Kdr. Pz.Abt. 503 

Major Lueder 

Kdr. Pz.Abt. 501 


Bei den Vergleichsversuchen ergab sich die eindeuti¬ 
ge Überlegenheit und die Entscheidung zugunsten 
der Henschel-Ausführung. 

Von den bis zum 16. 10. 1942 bestellten Henschel-Ti- 
gern sollten 424 Stück in Bauart 1, die restlichen 176 
Stück in Bauart 3 ausgeliefert werden. 

Das Gerät »c 10« mit ZF-Elektrogetriebe verließ am 
20.10. 1942 abends das Werk, nachdem es nur 10 km 
probegefahren wurde. Diese Fahrt zeigte jedoch ein be¬ 
stechend erfreuliches Ergebnis. Die Lenkgetriebe der 
Wagen 1 bis 10 wurden nicht ersatzteilemäßig geführt. 


* Standortübungsplatz 




Sie mußten bei Instandsetzung durch neuere Ausfüh¬ 
rungen ersetzt werden. Mitte November 1942 wurde die 
Erprobung der Tauchfähigkeit des Tigers aufgenom¬ 
men. Wegen der großen Stichflammenentwicklung am 
Auspuff wurde eine Abdeckung vorgeschlagen. Ferner 
wurden Untersuchungen eingeleitet, zusätzlichen 
Kraftstoff für etwa 50 bis 60 km Fahrt unterzubringen. 
Im November 1942 waren die meisten Schwierigkeiten 
nur noch Montageprobleme, die durch unvorhergese¬ 
hene Störungen entstanden. So ergaben sich Motor¬ 
brände, wiederholte Undichtigkeiten von Kühlwasser¬ 
leitungen, Kurzschluß in der elektrischen Leitung sowie 

Hier wird eine Batterie dem Heizkasten entnommen. 

99 


Die beiden Batterien waren in Heizkästen der Firma 
Flender eingebaut. Zwischen beiden Batterien lief die 
Kardanwelle. 

Beide Batterien in abgedecktem Zustand. In Bildmitte 
unten der Turmantriebsflansch. 


Das Bild zeigt die Kiste mit eingelegter Heizplatte zum 
Vorwärmen der Batterien. 


Die Heizplatte mit Anschlußkabeln. 














defekte Schaltgetriebe. Außerdem machte sich ein er¬ 
höhter Anfall von Montagefehlern durch die starke Be¬ 
anspruchung der Belegschaft deutlich bemerkbar. 

In einer Besprechung am 20. 11. 1942 wurde festgelegt, 
daß die angeordnete Steigerung des Tigers VK. 4501 in 
Verbindung mit dem Anlauf des VK. 4503 erfolgen wer¬ 
de. Nach dem vorliegenden Fertigungsplan sollten die 
im Auftrag befindlichen 424 (+3) VK. 4501 im Septem¬ 
ber 1943 auslaufen. Der Anlauf des VK. 4503 sollte im 
gleichen Monat mit einem Fahrzeug beginnen und erst 
im Mai 1944 die volle Stückzahl von 50 Stück im Monat 
erreichen. Dadurch wäre in den Monaten September 
1943 bis einschließlich April 1944 ein Minderausstoß 
von etwa 250 Fahrzeugen entstanden. Daher wurde be¬ 
schlossen, der Firma Henschel noch einen Zusatzauf¬ 
trag über rund 250 Stück VK. 4501 zu erteilen. Danach 
hatte Henschel 424+250=674 VK. 4501 Fahrgestelle 
und 176 Stück VK. 4503 im Auftrag. Dazu kamen drei 
Versuchsfahrzeuge VK. 4501 für WaPrüf 6. Wie bereits 
erwähnt, war im Fahrzeug 018 ein elektrisches Getriebe 
eingebaut worden, dieses Fahrzeug befand sich wieder 
bei der Zahnradfabrik Friedrichshafen. Es sollte nun¬ 
mehr zum Versuchsfahrzeug Nr. 2 umgestempelt wer¬ 
den. Dafür bekam das an die Pz. Abt. 501 gelieferte 
Fahrzeug V 2 die Nr. 250 018. 

Die Kurbeln für die Kettennachstellung wurden ab dem 
26. Fahrzeug geändert. Ab dem 37. Fahrzeug kam ein 
verbessertes 8-Gang-Getriebe zum Einbau, welches 
zahlreiche Änderungen aufwies. Bis zum 50. Fahrzeug 
war in der Wanne ein Bodenventil eingebaut. Mitte De¬ 
zember 1942 wurde der Vorschlag gemacht, die Fahr¬ 
zeuge mit Treibgas einzufahren, womit die Firma Alkett 
bereits begonnen hatte. Darauf entwickelte Meister 
Schlickenrieder ein dem im Lkw-Gebrauch ähnliches 
Gerät, welches sich sofort bewährte. Bisher wurden 
zum Einfahren (120 km) ca. 800 bis 900 I Benzin ver¬ 
braucht. Es wurde damit gerechnet, daß mindestens 
500 I gespart werden konnten, erfolgte der reine Ein¬ 
fahrbetrieb mit Flaschengas und lediglich die Abnah¬ 
mefahrt (ca. 25 bis 30 km) mit Benzin. Bei einem Aus¬ 
stoß von 80 Fahrzeugen im Monat ergab sich eine Ben¬ 
zinersparnis von ca. 40 000 I. 

Ende Januar 1943 wurde das »Adolf Hitler« Programm 
des Hauptausschusses Panzer veröffentlicht, welches 
folgende Panzerfahrzeuge zur Produktion vorsah: 


Benennung 

Gew.(t) 

Bewaffnung 

Panzerkampfwagen II 
Luchs 

12 

2 cm KwK 38 

Panzerkampfwagen III, 
Ausf.M 

23 

5 cm KwK 39 L/60 

Panzerkampfwagen IV 

23 

7,5 cm KwK 40 L/43 

Panzerkampfwagen 

Panther 

45 

7,5 cm KwK 42 L/70 

Panzerkampfwagen 

Tiger (Hl) 

57 

8,8 cm KwK 36 L/56 

Panzerkampfwagen 

Tiger (H3) 

65 

8,8 cm KwK 43 L/71 

7,5 cm Sturmgeschütz 40 

23 

7,5 cm StuK 40 L/48 

8,8 cm Sturmgeschütz 42 

40 

8,8 cm StuK 42 L/71 

Sturmgeschütz Ferdinand 

65/70 

8,8 cm StuK 42 L/71 

leichte Selbstfahrlafette 

11 

7,5 cm Pak 40 L/46 

leFH 18 auf Panzer II 

11 

10,5 cm leFH 18L/28 

sIG 33 auf Panzer 38 (t) 

11 

15 cm sIG 33 L/11 

sSfl auf Panzer lll/IV 

Hornisse 

24 

8,8 cm Pak 43 L/71 

sSfl auf Panzer lll/IV 
Hummel 

21 

15 cm sFH 18 ML/28 

sSfl auf Panzer Panther 

40 

15 cm sFH 43 oder 
12,8 cm K 


Henschel sollte neben dem Panzerkampfwagen Tiger 
'»auch das 8,8 cm Sturmgeschütz 42 bauen. Dieses Fahr¬ 
zeug wurde werksintern als »ss. Sfl« (Superschwere 
Selbstfahrlafette) ausgewiesen. Bei der Tiger-Produk¬ 
tion ergaben sich laufend Änderungen, die in die Ferti¬ 
gung eingeschleust wurden. So wurden die Bremshal¬ 
ter für die Kettenbremse sowie die gesamte Bremsver¬ 
kleidung vom 151. Fahrzeug an grundsätzlich geändert. 
Wie bereits erwähnt, kam ab Fahrzeug 251 der Maybach 
HL 230 P 45-Motor zum Einbau. Dabei änderten sich 
auch die Lüfter der Kühlanlage links und rechts. Bis 
zum 280. Fahrzeug war bei Instandsetzungsarbeiten am 
Lenkgetriebe die Hauptwelle auszutauschen. Ab Fahr¬ 
zeug 301 wurde die vordere Stoßdämpferaufhängung 
geändert. Die Lagerung und Befestigung der Kraft¬ 
stoffbehälter wurde ab Fahrgestell 250 351 neu ausge¬ 
legt. Die Bearbeitung der Turmgehäuse für den Tiger I 
wurde auch von den S'iemens-Schuckert-Werken in 
Mülheim/Ruhr durchgeführt. Der Drehturm wurde ab 


100 



Fahrzeug 391 grundsätzlich geändert. Dabei ergab sich 
der Einbau einer neuen Kommandantenkuppel, die vom 
Fahrzeug Panther übernommen wurde. Ferner änderte 
sich der Notausstieg, die Abfeuerungsvorrichtung, das 
Turmkugellager, die Prismenspiegellagerung und die 
Rohrzurrung. Ebenfalls geändert wurden die Turm- 
MG-Lagerung, der 12-Uhrzeigerantrieb, der Rich¬ 
tungszeiger, die Sitze für die Turmbesatzung, der Fe¬ 
derausgleich sowie das Turmzubehör und die Zubehör¬ 
lagerung. 

Die Firma Rohrleitungsbau Unna/Westphalen lieferte 
mit Schreiben vom 11.6. 1943 eine Zeichnung für ein 
schwenkbares Nebelwurfgerät. Es war zu untersuchen, 
ob dieses Gerät im Tiger-Turm hinter dem Ladeschüt¬ 
zen angebracht werden konnte. Zur räumlichen Unter¬ 
suchung wurde bis zum 23. 6. 1943 ein rohes Holzmo¬ 
dell angefertigt. Das Gerät wurde serienmäßig im Ti¬ 
ger B Turm untergebracht. 

Am 6. 7. 1943 forderte Hauptdienstleiter Saur von der 
Firma Henschel die Einhaltung des im Richtwerte-Pro- 
gramm vorgesehene Ausstoßes von monatlich 65 
Fahrzeugen. Eine dritte Tiger-Gehäusefertigung neben 
dem Dortmund-Hoerder-Hüttenverein und Krupp 
mußte gefunden werden. Witkowitz sollte die SM-Stahl- 
lieferung, die Walzung und die Warmbehandlung über¬ 
nehmen, während die Skoda-Werke die Bearbeitung 
und Gehäusemontage erledigt. 

Ab Juni 1943 erfolgte der Anbau eines verbesserten 
Fliegerbeschußgerätes für MG 34 an der Kommandan¬ 
tenkuppel. 

An Rohstahl standen Krupp Mitte 1943 monatlich 
13 600 t zur Verfügung. Benötigt wurden in der Spitze: 

für 140 Tiger II je 95 t = 13300 t 

für 120 BW (Panzer IV) je 23 t = 2 750 t 

für 5 Maus je 280 t = 1 400 t 

Auf Anordnung von HDL Saur sollte im August 1943 von 
Wegmann beschleunigt ein Turm H 1 mit einer 8,8 cm 
KwK L/71 ausgestattet werden. Der Turm wurde Ende 
September von Krupp geliefert. Ab Fahrzeug 391 wurde 
auch ein Turmfugenschutz vorgesehen, so daß Treffer 
in die Turmfuge nicht mehrauftreten konnten. Im Okto¬ 
ber 1943 wurden elf in Magdeburg gelagerte Tiger-Be¬ 
fehlswagen wieder in normale Kampfpanzer umgebaut. 



Versuchsweise wurde in das VK. 4501/V 3 eine Helios 
hydraulisch-automatische Hochdruck Zentralschmie¬ 
rung Typ »HA«, wie im Bild ersichtlich, hinter dem Fah¬ 
rersitz eingebaut. 


Die Verteiler sind links und rechts in der Nähe des 
Brandschottes sichtbar, ebenso neben den Batterien 
unter der Kampfraumplattform. 



Die Fertigstellung des H 1-Versuchsturmes mit L/71 
Kanone verzögerte sich. Das dafür vorgesehene Rohr 
wurde vom Versuchsplatz Kummersdorf nach Unterlüß 
abdisponiert. Es sollte am 10. 10. 1943 dort eintreffen. 
Fürden Oktober-Ausstoß 1943 wurden nurvier Befehls¬ 
türme benötigt. Das Gehäuse für das L 600 C-Lenkge- 
triebe wurde ab Fahrzeug 425 geändert. Ab Fahrgestell 
250 501 wurde die Motortrennwand neu ausgelegt. Wie 


101 






ür den Winterbetrieb wurden Gleiskettengreifer ge- 
chaffen, die 20 bis 24 mm über den eigentlichen Ket¬ 
insteg hinausragten. 


lachdem etwa 800 Fahrzeuge gebaut worden waren, 
rurde das Laufwerk auf die gummisparenden Stahl- 
lufrollen umgestellt. (Fahrgestell-Nummer 250822). 


bereits erwähnt, wurde nach der Fertigstellung von ca. 
800 Fahrzeugen das Bandagenlaufwerk durch ein 
gummigefedertes ersetzt. Letztlich erhielt das Fahr¬ 
zeug ab Fahrgestell 251 201 oben links und rechts ge¬ 
änderte Kraftstoffbehälter. 


Am 10. 5. 1944 lagen folgende abschließende Aufträge 
für Tiger I vor: 3 Versuchsfahrzeuge für WaPrüf, 1292 
Serienfahrzeuge für WaJRü und 54 weitere Serienfahr¬ 
zeuge für die gleiche Dienststelle. Die drei Versuchs¬ 
fahrzeuge wurden auch von Henschel geliefert, die 
Türme dazu kamen von Wegmann aus umgebauten 
Krupp-Türmen. Für die Serie lieferte Henschel bis zum 
31.5. 1944 die Fahrzeuge bis zur lfd. Nummer 1201 und 
benötigte die Türme dazu bis zum 24. 5. 1944. Henschel 
forderte weitere 18 Türme für den Juni-Ausstoß bis zur 
Nummer 1219. Im Juni lieferte Henschel bis zur lfd. 




► 






32 




Panzerkai 

suchseint 




Nummer 1276 und im Juli den Rest bis zur lfd. Nummer die Fahrzeuge stärker aufgeteilt wurden, während für 

1292. Über die Fertigung der 54 neu in Auftrag gegebe- Afrika ein konzentrierter Einsatz vorgesehen war. 

nen Fahrzeuge lagen keine endgültigen Fertigungs- Die deutsche Panzertruppe hatte nun endlich ein Fahr¬ 
termine vor, geplant war ihr Ausstoß im Monat Juli 1944. zeug, welches den Kampf mit allen gegnerischen Pan- 

Schon anfangs Dezember 1942 hatte Speer Hitler dar- zerfahrzeugen mit guten Erfolgsaussichten führen 

auf aufmerksam gemacht, daß ein zersplitterter Einsatz konnte. Dazu trug vor allem die ausgezeichnete Haupt- 

der Henschel-Tiger erhebliche Nachteile mit sich brin- bewaffnung bei, die von den Firmen R. Wolf, Magde¬ 
ge. Bei einem derart neuen Fahrzeug wäre bei der Zu- burg-Buckau, und Dortmund-Hoerder Hüttenverein 

sammenstellung größerer Verbände hergestellt wurde. Die mehrmals umgestaltete Muni- 

- der Erfahrungsaustausch über Beseitigung oder tionslagerung bestand aus vier Munitionsgestellen, die 

Vermeidung von Mängeln ein viel besserer, vorne und hinten sowie in der Mitte rechts und links an- 

- der Einsatz der Werkstatt-Einheiten nachhaltiger und geordnet waren. Außerdem standen neben den Muni- 

- die Qualität der abgestellten Werkmeister besser. tionsbehältern 1 und 2 noch einer unter der Bühne zur 

Außerdem war der Nachschub an Ersatzteilen zunächst Verfügung. Insgesamt wurden 92 Schuß 8,8 cm Muni- 
zu gering. Es konnte lediglich für jeden 10. Wagen je ein tion mitgeführt. 

Triebwerk und ein Getriebe geliefert werden, wollte Die Kühlwasser-Übertragungsanlage entfiel nach Ein- 
man den Ausstoß neuer Fahrzeuge nicht gefährden. Bei bau des Fuchs Motor-Heizgerätes*, 
einem zersplitterten Einsatz führte die unzureichende Die Bezeichnung »Panzerkampfwagen VI« wurde It. 
Ersatzteilversorgung zunächst zu einem völligen Aus- Führerbefehl vom 27. 2.1944 aufgehoben. Die offizielle 
fall der zur Reparatur anfallenden Fahrzeuge. Trotzdem 

bestand Hitler darauf, daß bei einem Einsatz im Osten * Erfinder war der Kriegsverwaltungsrat Fuchs. 


103 







Bezeichnung lautete nunmehr »Panzerkampfwagen 
Tiger« Ausf. E. Die letzten Fahrzeuge dieser Baureihe 
verließen das Montageband von Henschel im August 
1944. Der Preis pro Fahrzeug betrug RM 250 000,-. 
Ursprünglich sollte auch die Firma Wegmann Waggon¬ 
fabrik AG. in Kassel das Fahrzeug »Tiger« montieren, 
jedoch war dieses Werk räumlich zu beengt und ver¬ 
legte sich daher auf den Zusammenbau des »Tiger«- 
Turmes. Die Türme wurden in fertigem Zustand an Hen¬ 
schel geliefert. 

Porsche hatte schon zu Beginn der »Tiger« Entwick¬ 
lung Zweifel geäußert, ob für derartige Schwerfahr¬ 
zeuge die Verwendung von mechanischen Getrieben 
noch zu vertreten wäre. Aus diesen Überlegungen her¬ 
aus ergab sich der Porschetyp »102«, der mit einem hy¬ 
draulischen Getriebe der Firma Voith in Heidenheim 
ausgestattet werden sollte. Das Fahrzeug selbst blieb 
gegenüber dem Typ »101« unverändert. Ursprünglich 
wurden 50 dieser Getriebe bestellt, jedoch nur eines 
tatsächlich geliefert. Es beanspruchte sehr viel Platz 
und hatte gegenüber mechanischen Übertragungsag¬ 
gregaten einen wesentlich schlechteren Wirkungsgrad. 
Man erwartete jedoch, daß seine Leistung ähnlich ei¬ 
nem ebenfalls im Versuch befindlichen elektrischen 


Getriebe sein sollte. Für jeden Motor waren zwei hy¬ 
draulische Drehmomentwandler vorgesehen. 

Die Lenkung desTyps 102 bestand aus einem Überlage¬ 
rungsgetriebe mit nur zwei Ausgleichen. Ihre Betäti¬ 
gung erfolgte hydropneumatisch. Es war vorgesehen, 
die Fahrzeuge 91 bis 100 mit diesem Getriebe auszurü¬ 
sten. Der erste Einbau erfolgte im März 1942 im Nibe¬ 
lungenwerk, wo damit bei Versuchen bis zu 2000 km 
gefahren wurden. Infolge andauernder Motorschwie¬ 
rigkeiten verzögerte sich die Überstellung des Fahr¬ 
zeuges nach Kummersdorf bis zum März 1944. Eine Ab¬ 
art des Typs »102« ergab sich durch die Verwendung 
eines »NITA« Getriebes der Firma Voith, wobei die Mo¬ 
toren des nunmehr als Typ »103« bezeichneten Fahr¬ 
zeuges mit zwei Kühlgebläsen ausgerüstet wurden. 
Auch diese Entwicklung wurde nicht weiterverfolgt. 
Am 22. 9. 1942 verlangte Hitler den Umbau einer Anzahl 
von Porsche »Tigern« zu Sturmgeschützen mit 200 mm 
Stirnpanzerung. Sie sollten mit der 8,8 cm L/71 Kanone 
bestückt werden. Ferner sollte die Möglichkeit des Ein¬ 
baus eines französischen 21 cm Beutemörsers unter¬ 
sucht werden. Wanne und Decke sollten dabei verstärkt 
werden. Hitler war damit einverstanden, daß die Pan¬ 
zerbleche Marinebeständen entnommen würden. Der 





Feuerhohe » 2300 mm 
Munition - SS Schuß 
Brennstoff - 2*5401 
Gesamtgewicht ~ SS t 


TYP 130 


Sturmgeschütz Tiger 8.8an L/7t 
BSKA 609 




Im September 1942 ver¬ 
langte Hitler den Umbau 
einer Anzahl von Por¬ 
sche-Tigern zu Sturm¬ 
geschützen. Die Skizze 
zeigt den ALKETT Origi¬ 
nalentwurf für dieses 
Fahrzeug. 


104 









Befehl zum Umbau in ein Sturmgeschütz ohne Turm 
wurde vom OKH offiziell am 26. 9. 1942 an die Firma 
Porsche erteilt. Am 14. 10. 1942 erklärte Hitler, daß, 
sollte sich das schwere Infanteriegeschütz auf dem 
Panzer IV Fahrgestell unterbringen lassen, die Not¬ 
wendigkeit eines Sturmgeschützes auf Porsche »Tiger« 
mit der langen 8,8 cm Kanone bzw. dem 21 cm Mörser 
nicht mehr im früheren Maße gegeben sei. Es sollten 
deshalb zunächst ausschließlich konstruktive Vor¬ 
schläge ausgearbeitet werden. 

Am 5. 1. 1943 ersuchte Hitler um die Erprobung des 
Porsche »Tigers« mit einer 8,8 cm L/100 Kanone. 

Die Ersatzteilversorgung des Henschel »Tigers« berei¬ 
tete zu diesem Zeitpunkt große Schwierigkeiten. 
Bereits am 23. 7. 1941 hatte Oberst Fichtner als Vertre¬ 
ter des Waffenamtes Professor Porsche gegenüber er¬ 
klärt, daß er mit dem Krupp-Turm nicht glücklich wäre 
und auf weite Sicht eine bessere Lösung anstrebe. Mit 
Schreiben vom 21.6.1942 wurde die Firma Porsche 
beauftragt, den Einbau der Flak 41 anstelle der 8,8 cm 
KwK L/56 im »Tiger«-Turm zu untersuchen. Mit Fern¬ 
schreiben vom 10. 9. teilt darauf die Firma mit, daß für 
das »VK. 4501« vorläufig nur die L/56 Kanone in Frage 
käme. Im gleichen Monat wurden jedoch die Firmen 
Krupp und Rheinmetall beauftragt, einen Entwurf über 
einen Drehturm- bestückt mit der8,8 cm Flak 41 -zum 
Aufbau auf den Panzerkampfwagen 4501 (Porsche und 
Henschel) vorzulegen. Im August 1942 befahl Hitler so¬ 
fortige Ermittlungen, in welch kürzester Zeit die lange 
8,8 cm Kanone im »Tiger« untergebracht werden könn¬ 
te. Es wurden 200 mm Panzerdurchschlagsleistung ge¬ 
fordert. 

Am 19. 5. 1943 teilte WaPrüf 6 der Firma Henschel 
mit, daß Japan im Zuge der Rüstungsgleichschaltung 
den Nachbau deutscher Waffen, Geräte und Munition 
plane. An Panzerkampfwagen waren die Typen »Ti¬ 
ger I« und »Panther« vorgesehen. Henschel wurde ge¬ 
beten, zwei komplette Satz Konstruktionszeichnungen 
nach Japan zu schicken. Die Zeichnungen wurden auf 
Mikrofilme übertragen. Am 1.9. 1943 teilte die A. G. K., 
die Ausfuhrgemeinschaft für Kriegsgerät bei der 
Reichsgruppe Industrie, der Firma Henschel mit, daß It. 
Mitteilung des OKW aus Heeresbeständen ein Panzer¬ 
kampfwagen »Tiger I« mit einer Munitionsausstattung 
an Japan abgegeben werden sollte. Das für Japan be¬ 


stimmte Fahrzeug war den Beständen des Heeres-Panz- 
zer-Zeugamtes Magdeburg/Königsborn zu entnehmen. 
Es wurde darauf hingewiesen, daß es voraussichtlich 
am 10. 10. 1943 zusammen mit einem von der MAN zu 
liefernden Panzerkampfwagen »Panther« von Borde¬ 
aux aus nach Japan geschickt werden sollte. Neben der 
Preisgestaltung ergaben sich eingehende Diskussio¬ 
nen über die vertragliche Gestaltung der Nachbau-, Ur¬ 
heber- und Erfinderrechte. Auch wollten die mit dem 
Versand betrauten deutschen und japanischen Han¬ 
delshäuser nicht auf die ihnen zustehende Provision 
verzichten. Ende September 1943 drängten die Japaner 
auf alsbaldige Lieferung der Fahrzeuge. Überlegungen 
wurden angestellt, inwieweit die Fahrzeuge in zerleg¬ 
tem Zustand befördert werden konnten. Beim »Tiger« 
ergaben sich folgende Möglichkeiten: 

-Wanne mit allem Inhalt und mit Laufwerk, aber ohne 
Turm und Ketten - 36 t, 

-Wanne wie vorher, aber ohne Laufwerk und Antriebs¬ 
räder - 29 t, 

-Turm mit Geschütz getrennt verladen -11t, Geschütz 
könnte vom Turm getrennt werden. 

-Falls Laufwerk und Antriebsräder von der Wanne ge¬ 
trennt werden, Gewicht des Laufwerkes ohne Kette ca. 
7 t, Antriebsräder ca. 1 t. 

-Gewicht beider Gefechtsketten 6 t, der Verladeketten 
5 t. 

Am 1.10.1943 teilte die Ausfuhrgemeinschaft für 
Kriegsgerät der Firma Henschel mit, daß der ermittelte 
Wehrmachtspreis für einen kompletten Panzer »Tiger« 
Ausführung E mit folgender Ausrüstung: 92 Schuß 
8,8 cm, 4500 Schuß MG und 192 Schuß MP-Munition, 
Funkeinrichtung Fu 2 oder Fu 5 und Optik RM 
300 000,- betragen würde. Ein Exportpreis von RM 
645 000,- wurde vorgeschlagen. Am 7. 10. 1943 wurde 
dieser Betrag in Rechnung gestellt. 

Das Heeres-Panzer-Zeugamt Königsborn brachte am 
14. 10.1943 einen Panzerkampfwagen »Tiger«, Fahr¬ 
gestell Nr. 250 455, für Japan, Bestimmungsbahnhof 
Bordeaux zum Versand. Das Fahrzeug traf am 
27. 10.1943 dort ein, nachdem es wegen Profilüber¬ 
schreitung einige Tage aufgehalten worden war. Hen¬ 
schel bestätigte am 28. 2.1944 den Eingang des Kauf¬ 
preises von RM 645 000,-. Interessant sind in diesem 
Zusammenhang die Preise der einzelnen Aggregate 


105 



bzw. Baugruppen: (Angaben in RM) Motor 13 000,— 
Schaltgetriebe 8300,— Wanne 54 000,— Turm (mit 
Kuppel und Blende) 26 000,— Turmmontage 20 000,— 
Fahrgestellmontage 124 000,— Gleiskette 7000,— Ge¬ 
schütz 22 000,-Munition 9000,-Optik 2900,- 

Funkgeräte 3000,— zwei MG 34 1100,- und eine Ma¬ 
schinenpistole 75,-. 

Vom Verkaufspreis verblieben nach Abzug des Wehr¬ 
machtspreises von RM 300 000,- und den Auslagen für 
Verpackung, Verladung und Provisionen in Höhe von 
RM 33 166,- ein zu verteilender Restbetrag von RM 
311 834,-. Davon erhielt die Wehrmacht 80% 
(249 467,-), Henschel für die Bemühungen bei der Ab¬ 
wicklung 2,5 % (7795,85), ferner die 3 Entwicklungsfir¬ 
men Henschel, Krupp und Maybach 17,5 % (54 570,95). 
Nach dem Anteil bei der Entwicklung ergaben sich für 
Maybach 7,1 %, Krupp 22,7 % und Henschel 70,2 %. 
Laut Mitteilung des OKH Chef H Rüst und BdE AHAStab 
Ib (2) Nr. 11646/44 g vom 21.9. 1944 war der für Japan 
bestimmte »Tiger« jedoch nicht mehr zur Auslieferung 
gelangt. Das Fahrzeug wurde leihweise der Deutschen 
Wehrmacht zur Verfügung gestellt. 

Der Vollständigkeit halber muß noch eine Ausführung F 


des Panzerkampfwagens »Tiger« erwähnt werden, von 
der jedoch alle weiteren Einzelheiten fehlen. 

In der Zwischenzeit hatte sich der Panzerkampfwagen 
Tiger, Ausführung E, früher auch als »Tiger I« bezeich¬ 
net, trotz seiner überdurchschnittlichen Größe und 
Schwere bewährt. Auch waren die technischen Unzu¬ 
länglichkeiten, vor allem nach Ersatz des Bandagen¬ 
laufwerkes auf ein erträgliches Maß zurückgegangen. 
Ein Weiterbau in Großserie war demnach wünschens¬ 
wert. Das Waffenamt bestand jedoch auf einer Neuent¬ 
wicklung. 

Henschel versuchte, das Amt im Herbst 1942 zu einer 
Zwischenlösung zu überreden. Dabei sollte die E-Aus- 
führung des »Tigers« mit einer gebogenen Bugplatte 
ausgerüstet werden. Unter Beibehaltung des bisheri¬ 
gen »L 600 C« Lenkgetriebes sollte so eine Übergangs¬ 
lösung zwischen der Wanne mit Stufe und der vorge¬ 
schlagenen »Tiger II« Wanne geschaffen werden. Diese 
Lösung wurde verworfen. 

Im Januar 1943 entschied Hitler, daß der in Planung be¬ 
findliche neue »Tiger« mit der langen 8,8 cm Kanone 
auszustatten und von vornherein vorne mit 150 und 
seitlich mit 80 mm zu panzern sei. Durch Neigung der 


Die neue Wannenauslegung für den Panzerkampfwagen Tiger Ausf. B. Unten rechts ist die neue Abdeckung 
des Motorraumes zu sehen, die noch bei den letzten Baureihen dieser Fahrzeuge verwendet wurde. 



106 














Die Vorstellung des Holzmodelles des Tigers B und 8,8 
cm Munition vor Hitler und Speer. Es bestand bei bei¬ 
den Tiger-Ausführungen kein Munitionsaustausch. 

triebs- und Leitrad mußte neu geschaffen werden. 
Erstmals kam ein »Staffel«-Laufwerk mit 2x9 Paaren 
gummigefederter Laufräder (0 800 mm) zum Einbau. 
Diese gummisparenden Laufräder waren eine Entwick¬ 
lung der Deutschen Eisen-Werke, sie bestanden aus je 
zwei starken Stahlblechfelgen, die zwischen zwei 
Gummiringen einen Radkranz aus Stahl unter sehr ho¬ 
hem Druck festklemmten. Das Antriebsrad war ähnlich 
dem des »Tigers E«, jedoch stärker dimensioniert. Die 
Laufrad-Kurbeln waren aus einem Stück im Gesenk ge¬ 
schmiedet und wesentlich verstärkt. Die Kurbel-An- 

Ein Längsschnitt durch die für den Tiger B vorgese¬ 
hene 8,8 cm KwK 43 L/71. Sie konnte auf 2000 m 
Entfernung jeden gegnerischen Panzer vernichten. 



Panzerbleche entstand ein dem »Panther« ähnliches 
Fahrzeug. Dabei waren die Bleche vorne 35° und seit¬ 
lich 65° geneigt. Die Panzerbleche waren verzahnt. Eine 
neue Gleiskette wurde entwickelt, deren Breite bei 
130 mm Teilung nunmehr 800 mm betrug. Sie war ver¬ 
hältnismäßig leicht (2,8 t pro Kette) und bestand aus 
Führungsgliedern aus Stahlguß, sowie Zwischenglie¬ 
dern, die als Schmiedestücke ausgeführt waren. Von 
den Firmen MIAG und Skoda wurde eine verbesserte 
Kette entwickelt, die ab Juli 1944 zur Verfügung stand. 
Dabei waren die Verbindungsglieder (ohne Führungs¬ 
zahn) aus einem Stück gegossen. Die Steifigkeit gegen 
Seitenkräfte war dadurch bedeutend erhöht. Das Ge¬ 
wicht pro Kette war allerdings auf3,2 tangestiegen. Bei 
Bahnverladung mußte wieder eine Verladekette mit 
600 mm Breite aufgezogen werden. Die Fahrzeugbreite 
betrug dann 3300 mm. Das gesamte Laufwerk mit An¬ 




n^cs’S 


schläge glichen denen des Fahrzeuges »Panther«, 
ohne Gummi jedoch mit geschichteten Kegelscheiben¬ 
federn. Vier Anschläge waren vorhanden. Gegenüber 
dem »Tiger E« ergaben sich verstärkte und mit kerbver¬ 
zahnten Köpfen versehene Drehstäbe. Sie waren je¬ 
doch im Durchmesser nicht mehr unterschiedlich, so 
daß eine Feineinstellung entfiel. 

Antriebsmäßig kam der bereits im Fahrzeug »Panther« 
verwendete Maybach »HL 230 P 30« Motorzum Einbau, 
der bei 3000 U/min bis zu 700 PS leisten sollte. Auch 
wurde die »Panther«-Kühlanlage übernommen, bei der 
vier Kühler in zwei Gruppen rechts und links angeord¬ 
net waren. Auf jeder Seite befand sich außerdem ein 
waagrecht liegendes Lüfterrad. Der Turmantrieb er¬ 
folgte durch Kegelräder, welche dauernd im Eingriff 
standen. Von dort führte der Kraftfluß zum Maybach 
»OLVAR OG 40 12 16 B« Schaltgetriebe, wobei es sich 


107 






Das Innere der Wanne des VK. 4503 zeigt die Aufnah- Hier sind alle Tragarme einer Fahrgestellseite einge- 
men für die Drehstäbe. In der Mitte liegt der Turman- baut, ebenso die verstellbare Spindel der Ketten¬ 
trieb mit seinem Anschlußflansch für den Kardan. Die nachstellung am Leitrad. Die Tragarme zeigten auf 
Rohrleitungen links und rechts sind Bestandteil der beiden Fahrzeugseiten in entgegengesetzte Rich- 
Schmierbatterie für das Laufwerk. tung. 

Nun sind auch die Laufräder aufgesetzt, wie vorne das 
Antriebsrad und hinten das Leitrad. 


Die Bilder zeigen die Laufwerkkurbeln mit den Köpfen 
der Drehstabfederung. Zwischen den Tragarmen die 
Lagerung der gegenüberliegenden Drehstäbe. 


Das Antriebsrad wird angezogen. 








Die Deckel für die Kettennachstellung waren mit vier Die große Wartungsklappe im Heckblech war zweitei- 
Muttern befestigt. lig ausgeführt. 


Nach Abnahme des Deckels konnte die Kettenspann¬ 
vorrichtung erreicht werden. 


Hier wird einer der beiden Abschlepp-Schäkel am 
Heckblech befestigt. 


■ : 


s kette f 

I 

de 

t. Das B 


ze 
























Ein Kettenbolzen wird eingetrieben. 


um eine neue Bauart handelte, bei der das treibende 
Kegelrad nun nicht mehr im Schaltgetriebe gelagert 
war. Auch mußte ein neues Lenkgetriebe, Typ »L 801« 
von Henschel entwickelt werden. Ursprünglich hatte 
man Trockenkupplungen für die Lenkung vorgesehen, 
während nur die Kupplungen für die Einstellung der 
Lenkradien im Ölbad laufen sollten. Diese Absicht 
wurde aufgegeben. Beide Triebkegelräder waren im 
Lenkgetriebe gelagert. Entsprechend dem 1. und dem 
8. Gang ergab sich ein kleinster Wendekreis-Halbmes¬ 
ser von 2,4 m, sowie ein größter von 114 m. 

Das OLVAR-Getriebe verlangte einen Schaltablauf, der 
gleich dem eines von Hand geschalteten Wechselge¬ 
triebes mit Zugkraftunterbrechung war. Damit hing 
seine störungsfreie Betätigung weitgehend vom Kön¬ 
nen und der Ruhe (auch im Einsatz) des Panzerfahrers 
ab. Größere Schäden traten an den Überholkupplungen 
und dem Beschleuniger sowie den Bremskupplungen 
auf. Im Laufe der Entwicklung konnten sie zwar verrin¬ 
gert, aber nie ganz beseitigt werden. Somit war das Ge¬ 
triebe, welches unter den einfacheren Betriebsbedin¬ 
gungen im Triebwagenbetrieb gut gearbeitet hatte, von 
seiner Konzeption aus, die einen guten ruhigen Fahrer 
zu seiner Betätigung als unverzichtbare Voraussetzung 
brauchte, für die schwierigen technischen und 
menschlichen Voraussetzungen eines sehr schweren 




Panzerkampfwagens nur sehr bedingt geeignet. Trotz¬ 
dem waren das leicht schaltbare OLVAR-Wechselge- 
triebe und leicht lenkbare Zweiradien-Lenkgetriebe für 
den Fahrer eine ganz entscheidende Entlastung. 
Wenden auf der Stelle war bei beiden »Tiger« Ausfüh¬ 
rungen möglich. Eine Notlenkeinrichtung mittels Lenk¬ 
hebel war wieder vorgesehen. Der Lenkapparat sowie 


111 


*1 







Das Bild zeigt den Kampfraum durch den 
Turmdrehkranz gesehen mit Blick zum 
Brandschott zwischen Kampf- und Motor¬ 
raum. In der Mitte die Kardanwelle mit zwi¬ 
schengeschaltetem Turmantrieb. Links und 
rechts vom Kardan die beiden Batterien. 


Oben rechts: Einzelheiten des Turmantrie¬ 
bes. Oben im Bild ist die Turmplattform zu 
erkennen. 


Mitte rechts: Der Brandschott trennte den 
Kampf- vom Motorraum. 

Das Bild zeigt den Vorderteil der Wanne mit 
Fahrer- und Funkersitz. Dazwischen liegt 
das Getriebe, durch einen Kardan mit dem 
hinten liegenden Motor verbunden. 



112 















Panzerkampfwagen Tiger Ausf. B (Sd. Kfz. 182) 


Folgende Doppelseite: »Tiger an der Ostfront«. Aquarell des bekannten PK-Zeichners und Malers Mahteyko. 

113 


































englisch 

smoke generator dischargers 
holder for box containing 
MG ground mounting 
for waterbottle 
binocular telescope 
escape hatch 
extractor fan 
wireless aerial 
turret fuse box 

mounting for scissors telescope 

mounting for ränge finder 

(stowed Position) 

balance spring cylinder 

clinometer 

spare glass blocks 

commanders seat 

traverse handwheel (commander) 

revolver port 

8,8 cm ammunition bins 

MG accessories 

traverse handwheel (gunner) 

commanders shield 

traverse gearbox 

petrol tank 

petrol primer 

MG ammunition 


deutsch 

Nebelmittelwurfgerät 
Behälter für MG-Zweibein 

für Feldflasche 

Zielfernrohr 

Notausstiegluke 

Rauchabzugsanlage 

Antenne 

Turmsicherungskasten 
Halterung für Scherenfernrohr 
Halterung für Entfernungsmesser 

Ausgleichsfeder 

Höhenrichtanzeiger 

Ersatzsichtblöcke 

Kommandantensitz 

Seitenrichtrad für Kommandanten 

MP-Schießöffnung 

Halterung für 8,8 cm Munition 

MG-Zubehör 

Seitenrichthandrad (Richtschütze) 
Abweisblech für Kanone 
Turmschwenkwerk 
Kraftstoffbehälter 
Anlaßpumpe für Motor 
MG Munition 


fan y ive clutch lever 
air intake valve control 
petrol tap 

mounting for wireless set 

disc brake drum 

shock absorber 

steering unit 

steering wheel 

8,8 cm gun firing lever 

elevating handwheel (gunner) 

accelerator 

foot brake 

clutch 

Direction control lever 
gear selector lever 
drivers seat 
Starter carb. control 
hand brake 
gearbox 

emergency steering levers 
to 8,8 cm ammun. under floor 
MG firing pedal 
fire extinguisher 
torsion bar Suspension 
hydraulic traverse unit 
Ventilation control 
gunners seat 

hydraulic traverse foot control 


Kupplungshebel für Kühlgebläse 

Bedienung für Ansaugluftventil 

Kraftstoffabsperrhahn 

Halterung für Funkgerät 

Scheibenbremsengehäuse 

Stoßdämpfer 

Lenkgetriebe 

Lenkrad 

Abfeuerungshebel für 8,8 cm Kanone 

Höhenrichtrad (Richtschütze) 

Gaspedal 

Bremspedal 

Kupplungspedal 

Fahrtrichtungshebel 

Getriebegangvorwählung 

Fahrersitz 

Startklappenknopf 

Handbremse 

Schaltgetriebe 

Notlenkhebel 

8,8 cm Munition unter Drehbühne 

MG Abfeuerung 

Feuerlöscher 

Drehstabfederung 

hydr. Turmschwenkwerk 

Schalter für Rauchabzugsanlage 

Richtschützensitz 

Fußpedal für hydr. Turmschwenkwerk 


116 



















































Hier sind Fahrer- und Funkersitz gut zu erkennen. Links das 
Lenkrad und darüber der Winkelspiegel für den Fahrer. Rechts 
das eingebaute Funker-MG. Über dem Getriebe die Aufnahme für 
die Funkgeräte. Die Lehne des Fahrersitzes ist zurückgeklappt. 



Die Detailaufnahme 
des Fahrerplatzes 
zeigt die Notfahrhe¬ 
bel, die Fußpedale 
und links unten den 
vorderen Stoßdämp¬ 
fer. Rechts am Ge¬ 
triebe der Vorwahl¬ 
hebel. 


Eine weitere Aufnahme des Fahrerplat¬ 
zes zeigt die linke Scheibenbremse und 
die Fußpedale. 


Auf der Funkerseite ist die Scheiben¬ 
bremse abgedeckt, die Aufhängung des 
vorderen Stoßdämpfers gut zu erkennen. 



117 












Das Lenkgetriebe des Tigers B. 


Das Schaltgetriebe des Fahrzeuges. Rechts der Antrieb. 


Die beiden Aufnahmen zeigen den Einbau 
des Getriebes durch die über Fahrer und 
Funker liegende Einbauluke. 


118 





Die Luftfiltereinsätze werden auf dem Mo¬ 
tor aufgesetzt. 



Das Bild zeigt eines der ersten Tiger B Fahrzeuge mit dem 
Porscheturm. % 








Die Vorder- und Rückansicht des Panzerkampfwa¬ 
gens Tiger Ausf. B. 


Der Drehturm zeigt die Einstiegluke im Turmdach so¬ 
wie die offenen Luken für Fahrer und Funker. 

Hier sind Einzelheiten des Turmdaches mit Kom¬ 
mandantenkuppel und Entlüfter zu sehen. Hinter der 
Ladeschützenluke die Nahverteidigungswaffe. 


Ein Blick vom Turm auf die Einstiege für Fahrer und 


Funker. 


Die Motorabdeckung zeigt noch den Ansatzstutzen für 
■4 die Tauchanlage. 




120 







Die Bilder zeigen die Nahkampfwaffe im Inneren des 
Turmes geschlossen und geöffnet. 





121 







die Scheiben-Klauebremsen wurden von der Firma 
Südd. Argus-Werke beigestellt. Sie konnten größten- . 
teils vom »Tiger E« übernommen werden. 

Im Februar 1943 wurde von WaPrüf 6/111 eine weitge¬ 
hende Vereinheitlichung zwischen dem »Tiger B« (VK. 
4503) und dem verbesserten »Panther II« angeordnet. 
Dabei war vorgesehen, daß wesentliche Baugruppen im 
Interesse der Ersatzteilversorgung übereinstimmen 
sollten. Diese Bemühungen verzögerten die Entwick¬ 
lungsarbeit bei Henschel für mehrere Monate, ohne daß 
das Fahrzeug »Panther II« jemals aus dem Versuchs¬ 
stadium hinauskam. 

Motorraum und Kühlanlage waren bei beiden Fahrzeu¬ 
gen gleich. Die Antriebswellen wurden vom »Tiger E« 
übernommen, jedoch so ausgelegt, daß sie durch Zu¬ 
sammenschieben auch für den »Panther II« Verwen¬ 
dung finden konnten. Die Triebwerkraumabdeckung 
des »Panthers« erwies sich als unzweckmäßig und 
mußte neu entwickelt werden. Die Klappe wurde nun¬ 
mehr dreiteilig ausgeführt, um die Zugänglichkeit zum 
Motor zu verbessern. Vom »Panther« wurden ebenfalls 
die Fahrer- und Funkerlukendeckel übernommen, die 
durch Federn ausgeglichen, seitlich ausschwenkbar 
waren. Dabei vertrat das WaA die Meinung, daß diese 
Anordnung, vor allem bei Schräglage des Fahrzeuges, 
erhebliche Nachteile mit sich bringe und verlangte fe¬ 
derentlastete und im Notfall abwerfbare Klappdeckel. 
Sie wurden nicht mehreingeführt. Die Fahrersehklappe¬ 
kam ganz in Fortfall. Die Sicht des Fahrers wurde durcFi 
einen von Henschel entwickelten, schwenk- und dreh¬ 
baren Winkelspiegel sichergestellt. Das Fahrzeug er¬ 
hielt einen höhenverstellbaren Fahrersitz, so daß bei 
Marschfahrt der Fahrer mit dem Kopf aus der Einstieg¬ 
luke herausragte und ungehinderte Sicht hatte. Als 
Hauptwaffe war für dieses Fahrzeug die Nachfolge¬ 
waffe der 8,8 cm KwK 36, die 8,8 cm KwK 41 vorgese¬ 
hen. Der Entwicklungsauftrag dafür war im November 
1941 an die Firma Friedrich Krupp AG. in Essen ergan¬ 
gen. Der Massenausstoß dieser nun auf eine Länge vom 
L/71 gebrachten Kanone war für Oktober 1942 vorge¬ 
sehen. Als 8,8 cm KwK 43 (L/71) wurde sie hauptsäch¬ 
lich von der Firma Fr. Garny in Frankfurt am Main her¬ 
gestellt. 

Der mit dieser Kanone und einem MG 34 bestückte 
Turm war in der Mitte des Kampfwagens angeordnet. 


122 





Beim ersten Versuchsfahrzeug Tiger B war keine Leit¬ 
radbegrenzung eingebaut. Dadurch konnte der Na¬ 
bendurchmesser des Leitrades gegen den Außenring 
der letzten Laufrolle gedrückt werden. 












iii s pmmtmtz 



























Die umklappbare Schutzhaube für den Teleskop- Die vordere Schäkelanordnung in eingelegtem Zu 
schacht der UK-Anlage war nur noch bei wenigen stand. 

Fahrzeugen vorgesehen (UK = Unterwasser-Kampf- 
Anlage). 


Das beim Funker liegende MG in Kugelblende. Der 
hier gut erkennbare Zimmerit-Schutzanstrich sollte 
das Ansetzen magnetischer Haftladungen verhin¬ 
dern. 


Die Bilder zeigen die Fahrerluke und den Fahrer bei 
Die Bilder zeigen ein Rohrstück des Tauchschachtes. Marschfahrt mit hochgestelltem Sitz. 









Vorne beim Funker war eine Notausstieg-Bodenluke 
vorhanden. Nebenstehendes Bild zeigt die Lage der 
Luke, das untere die Luke selbst. 


Das Fahrzeug von hinten mit Verladekette und abge¬ 
nommenen Kettenschürzen. 


Die Abdeckung des Motorraumes wurde bei den letz¬ 
ten Baureihen dreiteilig ausgelegt und die Öffnung 
dabei vergrößert. 




‘ 

















Panzerkampfwagen Tiger Ausf. B (Sd. Kfz. 182) Produktionsturm.*- 















Das Rohr mit Rohrbremse und Luftvorholer, das MG 34 
sowie das Zielfernrohr (TZF 9b/1) waren in der Rohr¬ 
wiege gelagert. Diese wurde durch die Höhenrichtma¬ 
schine (Spindelrichtmaschine) mit Handantrieb be¬ 
wegt. Das Höhenrichtfeld erstreckte sich von -8° bis 
+ 15°. Der Turm konnte durch das Turmschwenkwerk 
entweder vom Fahrzeugmotor über ein Flüssigkeitsge¬ 
triebe oder von Hand durch den Richtschützen ge¬ 
schwenkt werden. Der Turm war auf dem Turmkugella¬ 
ger aufgesetzt. Die Turmstirnwand war gewölbt, die 
Seitenwände wie die Rückwand 60° gegen die waage¬ 
rechte Ebene geneigt und am Kugellager sowie an der 
Kommandantenkuppel ausgebaucht. Das Turmdach 
war vorne und hinten um etwa 12° schräg gestellt. Der 
Turmdrehkranz hatte eine Innenverzahnung mit 208 
Zähnen und dieTragkugeln des Turmkugellagers einen 
Durchmesser von 45 mm. Diezwischen den Tragkugeln 
angeordneten Trennkugeln maßen etwa 43 mm. In die 
Ringnut des äußeren Kugellagerringes war ein Dicht¬ 
schlauch eingelegt, der bei Unterwasserfahrt den 
Turmanschluß abdichtete. Am Handrad der Höhen¬ 
richtmaschine war die Abfeuereinrichtung für das Ge¬ 
schütz angebracht und durch Treten eines Fußhebels 
wurde die MG-Abzugvorrichtung bedient. Die Kom¬ 
mandantenkuppel befand sich in der Mitte links auf 
dem Turmdach. Sie diente dem Panzerführer als Ein¬ 


stieg und ermöglichte einen Ausblick. Die Turmluke im 
Turmdach galt als Ein- und Ausstieg für die übrige 
Turmbesatzung. In der Rückwand des Turmes befand 
sich eine Luke, welche zum Ein- und Ausbau des Ge¬ 
schützes diente. Ferner gab es in der Rückwand eine 
MP-Öffnung, die durch einen MP-Stopfen verschlossen 
wurde. Die im Turmdach eingebaute Nahverteidi¬ 
gungswaffe verschoß Schnellnebelkerzen 39, Wurfgra¬ 
naten, Rauchsichtzeichen orange 160 sowie Leuchtge¬ 
schosse R. 

Da das gleichzeitig in Entwicklung befindliche »VK. 
4502« der Firma Porsche nicht über die Planung hinaus 



Die starke Abnützung der Zähne des Antriebsrades ist - Die Dräger Schutzlüftungsanlage sollte auch im Tiger 
in diesem Bild gut zu erkennen. Doch zeigt nur jeder- B eingebaut werden. Es blieb jedoch bei Versuchs- 
2. Zahn diese Abnützung. Der Grund war eine un- einbauten. Die Bilder zeigen den Umfang dieser Ein¬ 
gleichmäßige Teilung der Gleiskette. bauten. 




Die Wirkungsweise der Schutzlüftungsanlage wurde 
durch Vernebeln des Fahrzeuges erprobt. Die Anlage 
erzeugte im Kampfraum einen max. Überdruck von 7,4 
mm WS bei n = 2500. Versuchsdauer ca. 40. Min. Die 
Anlage verhinderte jeden Nebeleintritt in das Fahr¬ 
zeug. 


Versuchsweise wurden Dreierhaken zum Abschlep¬ 
pen von Schwerfahrzeugen geschaffen. Sie waren mit 
einer Sicherung versehen. 

kam, wurden die dafürgeplanten-oben beschriebenen 
- Drehtürme, von denen 50 Stück fertiggestellt wurden, 
für das Henschel »VK. 4503« verwendet. 


In Auftrag gegeben wurden folgende Stückzahlen: 

-5s» 



Stück¬ 

zahl 

Verkaufs¬ 

auftrag 

Heeres¬ 

auftrag 

Bemerkung 

Versuch 

3 

424 056 

SS 006- 

6362/42 


Serie 

176 

420 500 

SS 4911-210- 

5910/42 

Fgst. Nr. 
280001-280176 

Serie 

350 

420 530 

SS ” 

Fgst. Nr. 
280177-280526 

Serie 

379 

420 590 

SS " 

Fgst. Nr. 
280527-280905 

Serie 

329 

420 680 

SS ” 

Fgst. Nr. 


280906-281234 


Der Gesamtauftrag belief sich demnach auf 1237 Ein¬ 
heiten, davon liefen drei im Versuchsbetrieb. Die Vor- 










Um Lüfterschäden durch Beschuß von Jagdbombern 
auszuschalten, wurden die vorderen und hinteren Lüf¬ 
tergrätings durch Stahlplatten abgedeckt. 


Bei dem in Erprobung befindlichen Tiger B, Fahrge¬ 
stell Nr. 280009 brach nach einer Laufzeit von 1400 km 
die linke vordere Laufwerkkurbel. 




m 
















Zerstörte Fahrzeuge in der Endausrüstung. Der Scha¬ 
den an abgestellten Fahrzeugen war beträchtlich. 


Das Fließband der Firma Henschel nach dem Angriff. 











31 











50 der Tiger II mußten mit dem bereits für den Porsche-Tiger II fertiggestellten Drehturm ausgerüstet werde 



Stellung des Holzmodelles erfolgte am 20.10.1943. Hit¬ 
ler hatte schon im Januar 1943 angeordnet, daß neue 
Entwicklungen dem Gegner nicht durch zu frühen Ein¬ 
satz bekanntgemacht werden dürften. Eine Überlegen¬ 


heit könnte jeweils nur für eine Kampfperiode (höc 
stens ein Jahr) gesichert werden. Man müßte dah 
schon jetzt eine Überlegenheit für 1944 planen. Tige 
und Panther würden diese für 1943 sicherstellen. F 
1944 sollte sie durch das Fahrzeug Mäuschen und d< 
neuen Tiger mit der 8,8 cm L/71 Kanone gewährleist 
sein. 

Trotz größtem Drängen, vor allem durch das Mur 
tionsministerium, welches unbedingt auf einer Au 
bringung des ersten Serienfahrzeuges Tiger 3 (die Au 
führung B) im Juli 1943 bestand, wurde von Hensch 
der Anlauf der neuen Serie für September zugesa« 
Dabei wurde bereits im Februar 1943 die Entscheidui 
Speers bekannt, daß eine Vereinheitlichung von Ba 
gruppen des Panthers II und Tigers II herbeigefüf 
werden mußte. Am 3. 5.1943 erklärte Henschel, daß j 
mit einem Anlauf Tiger 3 nicht vor Januar/Februar 19 
rechne. Es war bei diesen Unterredungen immer no 
von einem Tiger-Sturmgeschütz auf Fahrgestell 2 c 
Rede, welches so schwer werden sollte, daß die He 
schel-Krananlagen nicht mehr ausreichen würden. D 


132 









-Tiger II fertiggestellten Drehturm ausgerüstet werden. 


heit könnte jeweils nur für eine Kampfperiode (höch¬ 
stens ein Jahr) gesichert werden. Man müßte daher 
schon jetzt eine Überlegenheit für 1944 planen. Tiger I 
und Panther würden diese für 1943 sicherstellen. Für 
1944 sollte sie durch das Fahrzeug Mäuschen und den 
neuen Tiger mit der 8,8 cm L/71 Kanone-gewährleistet 
sein. 

Trotz größtem Drängen, vor allem durch das Muni¬ 
tionsministerium, welches unbedingt auf einer Aus¬ 
bringung des ersten Serienfahrzeuges Tiger 3 (die Aus¬ 
führung B) im Juli 1943 bestand, wurde von Henschel 
der Anlauf der neuen Serie für September zugesagt. 
Dabei wurde bereits im Februar 1943 die Entscheidung 
Speers bekannt, daß eine Vereinheitlichung von Bau¬ 
gruppen des Panthers II und Tigers II herbeigeführt 
werden mußte. Am 3. 5. 1943 erklärte Henschel, daß sie 
mit einem Anlauf Tiger 3 nicht vor Januar/Februar 1944 
rechne. Es war bei diesen Unterredungen immer noch 
von einem Tiger-Sturmgeschütz auf Fahrgestell 2 die 
Rede, welches so schwer werden sollte, daß die Hen- 
schel-Krananlagen nicht mehr ausreichen würden. Das 



Sturmgeschütz Tiger 2 sollte im Gegensatz zum Sturm¬ 
geschütz 1 einen losen Aufbau erhalten. Die Firma Hen- 
schel erklärte, daß sie keine Drehbank von 4000 bis 
4500 mm Drehdurchmesser besäße. 

Am 5. 7. 1943 erging die Anordnung, daß an der Ferti¬ 
gung Tiger II ausländische Arbeiter ohne Genehmigung 
nicht beschäftigt werden durften. Am 18. 11. 1943 er¬ 
folgte bei Wegmann die Besichtigung des ersten Se¬ 
rienturmes für den Tiger II*. Es wurden eine Anzahl 
Mängel festgestellt, welche jedoch zum größten Teil 
erst bei späteren Stücken abgestellt werden konnten. 
Der erste Prototyp des neuen Tigers lief im Oktober 
1943. Zwei weitere Fahrzeuge wurden noch im Dezem¬ 
ber desselben Jahres ausgeliefert. Die Serienproduk¬ 
tion begann zögernd im Januar 1944, mit größeren 
Stückzahlen erst im Mai 1944. 

Nach Auslauf der Ausführung E im August 1944 war ein 
Monatsausstoß von 100 Fahrzeugen der Ausführung B 
(Tiger B) vorgesehen. Folgende Produktionszahlen 
wurden bei Henschel in Kassel tatsächlich erreicht: 



1943 

1944 

1945 

Januar 

- 

3 

40 

Februar 

- 

5 

42 

März 

- 

6 

18 

April 

- 

6 

- 

Mai 

- 

15 

- 

Juni 

- 

32 

- 

Juli 

- 

45 

- 

August 

- 

84 

- 

September 

- 

73 

- 

Oktober 

1 

26 

- 

November 

- 

22 

- 

Dezember 

2 

60 

- 


3 

377 

100 


Das neue Fahrzeug erhielt die Bezeichnung »Panzer¬ 
kampfwagen Tiger, Ausführung B (Sd. Kfz. 182)«. 
Schon im Dezember 1943 hielt es Hitler für notwendig, 
daß beim Tiger II der Kugelfang, der zu beiden Seiten 
der Kanone unter der Vorderwand des Turmes entstan¬ 
den war, unter allen Umständen vermieden werden soll¬ 
te. Es mußte sofort geprüft werden, inwieweit an dieser 
Stelle durch Aufschweißen eines Abweisers eine Ver- 

* Typ 180, Porschekonstruktion 


besserung erzielt werden könnte. Der von der Por¬ 
sche-Konstruktion 180 übernommene Drehturm for¬ 
derte ferner einen erhöhten Arbeitsaufwand, vor allem 
wegen der Verwendung gebogener Bleche großer Stär¬ 
ke. Im Mai 1944 fand die Vorstellung des ersten, von 
Krupp entwickelten, Produktionsturmes für den Tiger II 
bei Wegmann statt, er wurde ab Fahrzeug 51 verwen¬ 
det. Er hatte bei verkleinerter Stirnfläche eine beträcht¬ 
lich verstärkte Stirnpanzerung erhalten. Auch konnte 
der Munitionsvorrat im Fahrzeug von 72 auf 84 erhöht 
werden. Von WaPrüf 6 wurde der rückwärtige Teil der 
Turmseitenwände zur Anbringung von Reserve-Ket¬ 
tengliedern freigegeben. 

Am 5. 6. 1944 teilte das OKH WaPrüf 6 Pz Ille, Dipl.-Ing. 
Stollberg, der Firma Henschel mit, daß keinerlei Veran¬ 
lassung bestehe, von der jetzigen Schmierung des 
Fahrzeuges Tiger auf ein Zentral-Schmiersystem über¬ 
zugehen. Eine Zentralschmierung war versuchsweise 
in Haustenbeck eingebaut worden. Die Firma Gebr. 
Böhringer, Göppingen, hatte Schwierigkeiten mit den 
Turmantriebsgetrieben der Typen L3S1 und L4S1. Es 
kam immer wieder zu Ölundichtigkeiten, auch zeigten 
die Gehäuse poröse Stellen. 

Die ursprünglichen Türme für den Tiger II wurden auch 
von den Skoda-Werken in Königgrätz gefertigt, welche 
bis zum August 1944 elf Stück an Wegmann geliefert 
hatte. 

1944 verlangte das Waffenamt den Einbau einer Gas¬ 
schutzanlage in die Fahrzeuge Tiger B und Panther. Es 
handelte sich'dabei um eine viel Raum beanspruchende 
und daher schwer unterzubringende Anlage, welche 
aus Filterkästen, einer Umschaltvorrichtung und einem 
Schleuderlüfter zur Erzeugung von Überdruck im 
Kampfraum bestand. Der Lüfter wurde vom Getriebe 
aus über eine gesonderte Welle angetrieben. Die vom 
Drägerwerk in Lübeck hergestellte Anlage wurde nur 
noch versuchsweise eingebaut. 

Ab August 1944 kam es zur Forderung einer Umstellung 
von Wälz- auf Gleitlager. Die Firma PAN-Metallgesell- 
schaft in Mannheim bot Henschel Radiax-Gleitlager an, 
welche aus einer zinnfreien Sondermessinglegierung 
PAN-So-Ms 3a der Metallklasse 355 bestanden. Ihre 
feinstporige, schmiermittelspeichernde Spritzstruktur 
sollte gegenüber der homogenen bessere Schmie¬ 
rungsverhältnisse bieten. 


133 




















































































































Diese Gegenüberstellung zeigt links den alten, rechts 
den endgültigen Produktionsturm für den Tiger II. 


Die erste Vorstellung des Tigers B mit Produktions¬ 
turm (Fahrgestell Nr. 280100). Im Hintergrund sichtbar 
die 1 :1 Attrappe des Panthers II. 


Am 28. 7. 1944 wurde bestimmt, das Versuchsfahrzeu 
Tiger E Fahrgestell Nr. 250 018 Mitte August wied< 
nach Kummersdorf zu überführen und eine Umkor 
struktion der Laufrollenlagerung Tiger B auf Fet 
Schmierung unter Berücksichtigung der serienmäßige 
Wälzlagerausführung vorzunehmen. Henschel teilte ai 
28. 8. 1944 mit, daß Gleitlager mit Fettschmierung b< 
reits im Versuch liefen. Eine Gleitlagerausführung fi 
die serienmäßigen Naben und Kurbeln war bis Enc 
August fertig. Im Endergebnis brachten diese Versuch 
keine brauchbaren Fortschritte. 

Am 19. 8. 1944 befahl das OKH WA J Rü 6/VIII ab sofo 
einen zusätzlichen Tarnanstrich für alle Panzerfah 
zeuge. Neben dem gelben Grundanstrich mußten noc 
flächenweise die Farben olivgrün (RAL* 6003) und ro 
braun (RAL 8017) aufgetragen werden. Diese Angele 
genheit wäre für die Truppe von ausschlaggebende 
Bedeutung; es sollte alles versucht werden, bereits e 
nen Teil des August-Ausstoßes mit dem neuen Tarnar 
strich zu versehen. Das bei den Gegnern auch als »Kc 


* RAL = Reichsausschuß für Lieferbedingungen und Gütesicherung beim DIN 




















Am 28. 7. 1944 wurde bestimmt, das Versuchsfahrzeug 
Tiger E Fahrgestell Nr. 250 018 Mitte August wieder 
nach Kummersdorf zu überführen und eine Umkon¬ 
struktion der Laufrollenlagerung Tiger B auf Fett¬ 
schmierung unter Berücksichtigung der serienmäßigen 
Wälzlagerausführung vorzunehmen. Henschel teilte am 
28. 8. 1944 mit, daß Gleitlager mit Fettschmierung be¬ 
reits im Versuch liefen. Eine Gleitlagerausführung für 
die serienmäßigen Naben und Kurbeln war bis Ende 
August fertig. Im Endergebnis brachten diese Versuche 
keine brauchbaren Fortschritte. 

Am 19. 8. 1944 befahl das OKH WA J Rü 6/VIII ab sofort 
einen zusätzlichen Tarnanstrich für alle Panzerfahr¬ 
zeuge. Neben dem gelben Grundanstrich mußten noch 
flächenweise die Farben olivgrün (RAL* 6003) und rot¬ 
braun (RAL 8017) aufgetragen werden. Diese Angele¬ 
genheit wäre für die Truppe von ausschlaggebender 
Bedeutung; es sollte alles versucht werden, bereits ei¬ 
nen Teil des August-Ausstoßes mit dem neuen Tarnan¬ 
strich zu versehen. Das bei den Gegnern auch als »Kö- 


RAL = Reichsausschuß für Lieferbedingungen und Gütesicherung beim DIN 

/ 







nigstiger« bekannte Fahrzeug stand ab August 1944 im 
Einsatz. 

Im September 1944 folgten weitere Anordnungen be¬ 
züglich des Ersatzes von Kugellagern. Von seiten der 
MIAG wurde der Vorschlag gemacht, das zentrale Wälz¬ 
lager in den Umlaufgetrieben des Lenkgetriebes und 
des Seitenvorgeleges im Tiger zu ersetzen. Ähnliche 
Versuche hatten beim Panzer III Erfolge gezeigt. Um die 
Beanspruchung des Lenkgetriebes Tiger B herabzu¬ 
setzen, wurde ein weiterer Versuch mit einem von 1,78 
auf 2,5 m vergrößerten kleinen Radius im 1. Gang ange¬ 
setzt. Entsprechende Angaben über die erforderlichen 
Zähnezahlen für Rad 12 und 13 (statt 45/50 Zähnen bei 
2,5 m Radius 40/60 Zähne) waren bereits im Mai 1944 
vorgelegt worden. Der Vorschlag wurde gemacht, 2 bis 
3 Serienfahrzeuge Tiger B mit geändertem kleinen Ra¬ 
dius zur Auslieferung zu bringen. Da aber im Lenkge¬ 
triebe unmittelbar neben dem Sonnenrad das große 
Sonnenantriebsrad angeordnet war, mußte das zen¬ 
trale Wälzlager im Umlaufgetriebe etwa die Hälfte des 
Zahndruckes dieses Rades aufnehmen, und dadurch 
konnte auf diese Lagerstelle nicht verzichtet werden. 
Beim Hand- und Fußhebelwerk wurden serienmäßig 
Gleitlager eingeführt. Interessanterweise sprach eine 
Mitteilung vom 23. 9. 1944 von einem Behelfskran 2 t in 
Pilzanordnung am Tiger B, wovon jedoch weitere Ein¬ 
zelheiten fehlen*. Im November 1944 wurden Untersu¬ 
chungen eingeleitet, um eine Gewichtsverminderung 
beim Tiger B zu erreichen. Dabei ergaben sich Einspa¬ 
rungen bis zu 10 t, die hauptsächlich durch eine Wan¬ 
nenseitenverminderung auf die Stärke des Tigers E er¬ 
reicht werden sollte. 

Am 18.11.1944 wurde der Einbau von Scheinbrand¬ 
kerzen vorgeschrieben. Dadurch war es den Besatzun¬ 
gen möglich, im Falle von Feindbeschuß einen Brand 
am eigenen Fahrzeug vorzutäuschen. Die Einstellmög¬ 
lichkeiten des heb- und senkbaren Fahrersitzes benö¬ 
tigte dringend eine Verbesserung. Ende November 
1944 wurde die neue Gleiskette, Typ Kgs 73/800/152 für 
den Tiger B eingeführt. An beiden Turmseiten wurden 
je 5 Tarnösen angeschweißt. Ab März/April 1945 sollte 


Zum Aus- und Einbau von Motoren, Getrieben und Laufwerkteilen wurde dieser Kran ent¬ 
wickelt, der am Turm aufgesetzt werden sollte. Die Halterungen dafür sollten an allen Tür¬ 
men vorgesehen werden, um der Truppe den Aus- und Einbau der Aggregate zu erleich¬ 
tern. 


Die Einzelheiten des Turmes zeigen die verkleinerte, 
aber verstärkte Stirnplatte und die in einer »Sau- 
kopf«-Blende geführte lange Kanone. 


In dieser Ausführung wurde der Tiger B bis zum 
Kriegsende gebaut. 

Ein Tiger B Fahrzeug der letzten Ausführung beim 
Einsatz in Budapest. 


137 





eine kompressorlose Rohrausblasung eingeführt wer¬ 
den mittels eines Luftzylinders, der durch den Rücklauf 
der KwK betätigt wurde. Zum gleichen Zeitpunkt sollte 
das MG 34 durch das MG 42 ersetzt werden. Dazu 
mußte eine vollständig neue MG-Lagerung geschaffen 
werden. Die MG-Kugelblende beim Funker sollte durch 
eine MP-Blende ersetzt werden. Die Panzerschutzkap¬ 
pen für die Drehstabfedern entfielen. Nach Aufbrauch 
der Vorräte entfiel auch der Innenanstrich. Ende No¬ 
vember 1944 gab es weitere Anweisungen bezüglich 
des Farbanstriches. Der Außenanstrich war weiterhin 
als Buntanstrich belassen, jedoch waren alle Panzer¬ 
gehäuseteile mit einem einmaligen Farbanstrich im 
Farbton dunkelgrün (RAL 6003) zu versehen und so der 
Montagefirma anzuliefern. Diese hatte dann zur Tar¬ 
nung den Buntfarbenanstrich rotbraun oder dunkel¬ 
gelb, entsprechend dem vorgeschriebenen Tarnbild 
aufzutragen. Je Fahrzeug waren 3 verschiedene Tarn¬ 
muster vorgesehen, die von WuG 5 jeweils bekanntge¬ 
geben wurden. Die Farben wurden aufgespritzt, und 
zwar mit möglichst scharfen Konturen. 

Beim Transport der Fahrzeuge an die Front kam es zu 
einem außerordentlich hohen Ausfall durch Bordwaf¬ 
fenbeschuß alliierter Jagdbomber. Vor allem an den 
Entlüftungsöffnungen entstanden Schäden durch Ge¬ 
schosse und Splitter. Für die Ein- und Auslaßöffnungen 
der Motorraumabdeckung wurden Schutzbleche ge¬ 
schaffen, die den Strom der Frisch- und Warmluft nicht 
behinderten. Wegen Verknappung von Naturleder wur¬ 
den für die Sitze im Panzerkampfwagen Segeltuch bzw. 
Papiersegeltuchbezüge vorgeschrieben. Das an- 
klemmbare Fliegerbeschußgerät auf der Kommandan¬ 
tenkuppel entfiel im März 1945, dafür gab es eine zwei¬ 
armige Ausführung. 

Ende Januar 1945 waren 417 Tiger II ausgeliefert. Das 
Auslaufprogramm für dieses Fahrzeug sah wie folgt 
aus: Februar 45, März 50, April 50, Mai 60, Juni 60, Juli 
60, August 60 und September 45. 

Große Schwierigkeiten ergaben sich wiederum bei den 
Seitenvorgelegen derTiger II. Schon im November 1944 
hatte Hitler Gewaltmaßnahmen angeordnet, um die Be¬ 
reitstellung verbesserter Seitenvorgelege sicherzustel¬ 
len. An und für sich war die Gestaltung der Seitenvorge¬ 
lege technisch gelungen. Bei dem gegebenen Fahr¬ 
zeuggewicht konnte das hohe Drehmoment des Ket¬ 


tenantriebes nur von einem Umlauf-Trieb aufgenom¬ 
men werden. Beim Panther war-auf Betreiben der Fer¬ 
tigung - ein Stirnradgetriebe, noch dazu mit einem in 
der Lagerung besonders hoch belastetem Vorgelege 
vorgesehen worden, was zu häufigen Ausfällen führte. 
Sogar bei dem sicher dimensionierten Seitenvorgelege 
des Tigers waren mehr Ausfälle als vorausgesehen, 
aufgetreten. Sie waren noch häufiger beim Jagdtiger zu 
beobachten. Dessen geringer Schwenkbereich der Ka¬ 
none machte ein häufiges Schwenken des Fahrzeuges 
beim Schießen notwendig und belastete daher die Sei¬ 
tenvorgelege mehr als beim Kampfpanzer. Die Pro¬ 
bleme wurden jedoch noch weitgehend behoben. 

Die Führungszähne der Gleisketten hatten in den Lauf¬ 
rollen zu beiden Seiten nur je 2 mm Spiel, welches beim 
Tiger E noch je 4 mm betragen hatte. Die Ungenauig¬ 
keit bei der Fertigung der gummigefederten Lauf¬ 
rollen und deren Befestigung auf den Naben war zu 
groß, um mit einem derart geringen Spiel auszukom¬ 
men. Dazu kam die Einführung der »Staffelung« der 
Laufräder anstelle einer »Schachtelung«. Die Kurbeln 
wurden nicht gleichmäßig belastet und waren daher in 
ihrer Verformung und Schrägstellung verschieden. 
Durch die einseitige Belastung der Kette auf der Innen¬ 
seite wurden die Kettenbolzen krumm und ließen sich 
nicht mehr drehen. Dadurch wurde der Biegewider¬ 
stand der Kette beträchtlich erhöht. Bei den gummige¬ 
federten Laufrollen ergaben sich axiale Verschiebun¬ 
gen und dadurch ein schiefer Sitz, so daß die Scheiben 
»taumelten«. Eine endgültige Beseitigung dieser Pro¬ 
bleme war bis Kriegsende nicht mehr zu erreichen. 
Henschel verwendete beim Bau der Tiger B, wie schon 
bei der Ausführung E das Taktverfahren und hatte sein 
Fließband in 9 Takte zu je 6 Stunden eingestellt. Im 
Durchschnitt wurden 14 Tage benötigt, um ein Fahr¬ 
zeug fertigzustellen. 18 bis 22 Panzerkampfwagen la¬ 
gen auf dem Wannenfließband, während zehn Tiger 
sich auf dem Zusammenbauband befanden. Beim Roh¬ 
stoffbedarf (ohne Bewaffnung) ergaben sich im Ver¬ 
gleich zum »Panther I« folgende Unterschiede: 

Panther I Tiger II 

Eisen unlegiert (kp) 33 409 44 009 

Eisen legiert (kp) 44 060 75 789 


138 



Eisen insgesamt (kp) 77 469 119 798 

davon Grob- und Mittelbleche (kp) 30 735 62 976 

Feinbleche (kp) 1 888 2 248 

Nur wenige der Panzerkampfwagen »Tiger II« waren 
noch mit einer Tauch Vorrichtung versehen. Diese Fahr¬ 
zeuge standen als schwerster Panzerkampfwagen der 
Deutschen Wehrmacht im Truppengebrauch bis 
Kriegsende bei 11 selbständigen schweren Heeres¬ 
panzerabteilungen und auch bei 4 Panzerregimentern. 
Ihre Größe und das geringe Leistungsgewicht ließen 
nicht immer die hervorragende Bewaffnung und Pan¬ 
zerung zum Tragen kommen. Sie stellten jedoch 
eine bedeutende Schwerpunktwaffe dar. Versorgungs¬ 
mäßig waren sie fast immer eine Belastung. 

Beim Einsatz der Fahrzeuge hatten sich laufend gravie¬ 
rende Schäden an den Maybach Triebwerken gezeigt, 
die in vielen Fällen zu Totalausfällen der Panzerkampf¬ 
wagen führten. Ein besonders für diesen Zweck einge¬ 
setzter Untersuchungsausschuß der Panzerkommis¬ 
sion besuchte am 23. und 24. 11. 1943 die Maybach- 
Werke, um sich an Ort und Stelle mit den Problemen 
vertraut zu machen. Es waren im besonderen Pleuella¬ 
gerschäden, die zu Motorausfällen führten. Die Kom¬ 
mission hatte Anweisung, ein Sofortprogramm zur Ab¬ 
stellung dieser Schäden zu erstellen, um dem Trieb¬ 
werk eine Betriebssicherheit von mindestens 2000 km 
(entsprach ca. 100 Betriebsstunden) zu geben. Ferner 
sollten Vorschläge zur Umkonstruktion des »HL 230« 
Motors, sowie solche zur Schaffung eines neuen Pan¬ 
zermotors gemacht werden. 

Dr. Maybach führte aus, daß der erste Versuchsmotor 
gleichzeitig mit dem Anlauf der Serie im April 1943 auf 
den Prüfstand gekommen sei. Der Motor wäre eine Wei¬ 
terentwicklung des Musters »HL 210« welches sich be¬ 
reits bis zu einem gewissen Grad bewährt hätte. Schon 
bei der Erprobung des neuen Motors auf dem Prüfstand 
zeigten sich undichte Zylinderkopfdichtungen, was zu 
Wasserschlägen führte, sowie das Fressen von Pleuel¬ 
lagern. Der Ölstand war schwierig zu prüfen, das Kühl¬ 
wasser konnte nur schwer nachgefüllt werden. Verga¬ 
serrückschläge verursachten Brände im Motorraum. 
An den Pleuellagern zeigten sich Aufkohlungen und Ei¬ 
senoxydbildungen sowie Linsen- und Lunkerbildun¬ 
gen. Auch wurde die Zusammensetzung der Bleibronze 


mit zu wenig Blei und zu viel Phosphor beanstandet. Die 
ab 1.11.1943 einsetzende Einführung von »Glyco« La¬ 
gerschalen anstelle der bisherigen Gleitlager hätte 
keine Besserung gebracht. Man vermutete zu starke 
Biegeschwingungen am hinteren Wellenende als Ursa¬ 
che und sah den Einbau eines 8. Hauptlagers nach dem 
Schwingungsdämpfer vor. Fünf dieser Motoren liefen 
zu diesem Zeitpunkt bereits in Kummersdorf, wobei ei¬ 
ner bereits nach 1576 km einen Schaden am Pleuella¬ 
ger 5, ein anderer nach 2647 km leichte Freßspuren am 
Lager 6 zeigte. Die drei anderen Motoren hätten ohne 
Schaden über 2000 km zurückgelegt. 

Bei einer anschließenden Besichtigung wurden 28 Mo¬ 
toren des Typs »HL 230« gezeigt, von denen 26 zerlegt 
waren. Es wurde festgestellt, daß für die Kühlanlage 
eine unzureichende Entlüftung vorgesehen war, was 
zur Luftblasenbildung führte. Von den 26 zerlegten 
Triebwerken zeigten 23 Pleuellagerfresser. Davon wa¬ 
ren vor allem die Kurbelzapfen 5 und 6 betroffen. Man 
bemerkte, daß der Versatz der Lagerschale gegenüber 
der Pleuelstange von Teilfuge zu Teilfuge nur etwa 
1,5 mm betrug. Dabei schabte der auflaufende Lappen 
der stangenseitigen Schalenhälfte, die durch die Ver¬ 
brennungsdrücke nach innen gebogen wurde, den Öl¬ 
film ab. Es zeigten sich fast durchwegs Freßspuren an 
dieser Stelle. 

Ferner wurde eine ungenügende Härtung der Lager¬ 
zapfen der Kurbelwelle festgestellt. Kritisiert wurden 
ferner die vorgeschlagenen Änderungen an_der Zylin- 
derkopfdtchtung mit Kupferringen und einer Reinz- 
Dichtung. Eine derartige Kombination versprach auf die 
Dauer keine durchgreifende Verbesserung. 

Folgende Vorschläge wurden unterbreitet: 
-Hinterlegen der auflaufenden Pleuelschalenlappen 
um 0,02 bis 0,03 mm. 

-Ein für später vorzusehender Tausch von Haupt- und 
Nebenpleuelstange, so daß der durch den Verbren¬ 
nungsdruck der Nebenstange belastete Lappen auf 
die ablaufende Schalenhälfte zu liegen kam. 
-Vorschlag eines Ölausgleiches nach Muster Daim¬ 
ler-Benz. 

-Sofortiger Versuch mit einem Ölzusatz wie IG 891 
oder dergleichen. Dies um so mehr, als der gesamte 
Lauf des Motors im Werk nur 2 bis 3 Stunden betrug 


139 




Eine Gegenüberstellung der nur zeichne¬ 
risch erfaßten Porsche-Entwürfe 180/181 
mit vorne und hinten liegenden Türmen. 



und somit eine Gefahr von Kolbenringfestkleben bei 
Maybach nicht gegeben war. Außerdem wurden dem 



Einheitsöl der Wehrmacht sehr schlechte Eigenschaf¬ 
ten zugeschrieben. 

-Verbesserung der Schmutzfilterung beim Einlauf, da 
viele Lagerschalen riefig waren. Änderung des Filters, 
so daß bei der Funktion des Überdruckventiles nicht 
der ganze Schmutz aus dem Filter mitgenommen 
wurde. 

-Änderung derSchmierbohrungen der Kurbelwelle auf 
90° vor- und 90° nacheilend. Dies war bereits von May¬ 
bach an vier Versuchsmotoren ausgeführt worden 
und hatte sich bisher bewährt. 

-Schraubenanzug nach Längung (eine Kontrolle hatte 
anstelle von 0,17 nur 0,13 bis 0,16 ergeben) infolge 
Unzulänglichkeit des Drehmomentschlüssels. 

-Besondere Nachprüfung der Schalenstärke. Die Kon¬ 
trolle einer Schalen hälfte ergab Schwankungen bis zu — 
0,07. 

— Da anzunehmen war, daß das häufige Fressen der 
Pleuellager 5 und 6 nicht nur von den Biegeschwin¬ 
gungen des Wellenendes herrührte, sondern auch auf 
ungenügende Ölzufuhr infolge Schaumbildung (der 
Eintritt des Öles erfolgte von hinten in die Kurbelwel¬ 
le), erschien eine Schaummessung übereine Parallel¬ 
leitung mit Meßglas dringend erforderlich. 





























Panzerkampfwagen VK. 4502 (P) Turm Zusätzlich wurde noch festgestellt, daß der Ölvorrat von 
vorne (Vorschlag) - Porsche-Vor- 25 I bei einem Gesamtumlauf von 96 l/min völlig unzu- 
schlag für den Tiger II (Porschetyp reichend war, da Schaumversuche gezeigt hatten, daß 
180/181). es Minuten dauerte, bis sich der Schaum gelöst hatte. 


Eine beträchtliche Vergrößerung des Ölbehälters war 
daher erforderlich. Selbst bei Ende des Krieges waren 
noch keineswegs alle Schwierigkeiten überwunden. 



































Erst die für die französische Armee weiterentwickelten 
Grundtypen erreichten die sonst verhältnismäßig hohe 
Betriebssicherheit der Maybach Motoren. 

1961 kam als Geschenk der US-Army an die Bundes¬ 
wehr ein »Tiger B« nach Deutschland zurück und fand 
Aufstellung bei der Kampftruppenschule 2 in Munster. 
Das von der Dr.-Ing. h. c. F. Porsche KG. nur zeichne¬ 
risch erfaßte »VK. 4502«* hatte ebenfalls eine neuent¬ 
wickelte Wanne mit geneigten Wänden. Der Porschetyp 
»180« besaß ein dem Typ »101« ähnliches, jedoch ver¬ 
stärktes Laufwerk, welches nunmehr eine Rollenbela¬ 
stung von 4650 kp aufwies. Das Gesamtgewicht war mit 
ca. 64 t veranschlagt. Noch immer war eine Doppelmo¬ 
toranlage vom Typ »101/3« vorgesehen. Die Motoren 
sollten jedoch mit einem neuen Zylinderkopf versehen 
werden. Sie trieben wie üblich zwei Generatoren an, die 
auf zwei Elektromotoren wirkten. Die Kettenbreite be¬ 
trug bei 130 mm Teilung nach wie vor 640 mm, der Bo¬ 
dendruck hatte sich auf 1,15kp/cm 2 erhöht. Von der 
Munitionsausstattung für die 8,8 cm KwK L/71 wurden 
16 Patronen im Turm, 42 in der Wanne und ca. 10 über 
dem Wannenboden verstaut. Ein zweiter Vorschlag für 
den Typ »180« sah die Verwendung von zwei Triebwer¬ 
ken des Musters »101/4« vor. Dabei ergaben sich nur 
geringfügige Unterschiede. Während der Typ »180« ei¬ 
nen benzin-elektrischen Antrieb aufwies, wurde derTyp 
»181« für hydraulischen Antrieb ausgelegt. Nunmehr 
wurden 700 mm breite Ketten vorgesehen und dadurch 
der Bodendruck auf 1,06kp/cm 2 abgesenkt. Ebenso 
wurde die Rollenbelastung auf 4620 kp reduziert. Die 
Antriebsübersetzung wurde geändert, obwohl das 
Laufwerk sonst unverändert blieb. Der erste Entwurf 
»181« wurde noch mit 2 Triebwerken des Typs »101/4« 
projektiert, beim 2. Entwurf wurden zwei Porsche- 
Deutz Dieselmotoren vorgesehen, die als 16-Zylinder 
bei 110 mm Bohrung und 130 mm Hub ein Volumen von 
19,6 Ltr. aufwiesen. Die Höchstleistung pro Triebwerk 
sollte bei 2000 U/min ca. 370 PS betragen. Das Lei- 
19,6 I aufwiesen. Die Höchstleistung pro Triebwerk 
sollte bei 2000 U/min ca. 370 PS betragen. Das Lei- 


Als Gegenstück zum Henschel-Tiger II 

VK. 4501 (P) Porschetyp 101 Porsche-Tiger I** 

VK. 4502 (P) Porschetyp 180 Porsche-Tiger II 
** auch Panzerjäger (P) Elefant, früher Ferdinand 
*** auch Panzerjäger Tiger »Jagdtiger« 


stungsgewicht des Fahrzeuges erhöhte sich dadurch 
von 8,5 auf 10,4 PS/t. Beim 3. Entwurf des Typs »181« 
sollte ein Porsche Dieselmotor verwendet werden, der 
ebenfalls als 16-Zylinder »X« Motor ausgelegt war und 
eine Nennleistung von 700 PS bei 2000 U/min bringen 
sollte. Bei einer Bohrung von 135 mm und einem Hub 
von 160 mm betrug der Hubraum 37 I. Es wurde nur 
noch ein Motor eingebaut. Der Motor ging jedoch nicht 
mehr in Produktion. Die auch als »Sonderfahrzeug III« 
bezeichneten Porschetypen »180« und »181« waren 
zeichnerisch auch mit hintenliegendem Kampfraum 
untersucht worden, wobei die Triebwerksanlage in der 
Mitte des Fahrzeuges untergebracht war. Außer den 
Drehtürmen, die später auf die ersten Produktionsfahr¬ 
zeuge »VK. 4503« der Firma Henschel aufgesetzt wur¬ 
den, wurde keines dieser Fahrzeuge gebaut. 

Abarten 

Der am 26. 9. 1942 befohlene Umbau der Porsche »Ti¬ 
ger« in Sturmgeschütze ohne Turm war in der Zwi¬ 
schenzeit in Zusammenarbeit mit der Altmärkischen 
Kettenwerk GmbH (ALKETT) eingeleitet worden. Am 
7. 2.1943 forderte Hitler trotz Hinweis auf die noch be¬ 
stehenden Mängel am Laufwerk und die dadurch nur 
unzureichenden Fahrversuche die Fertigstellung von 
90 Panzerjägern auf Fahrgestell Porsche »Tiger« 
mit der langen 8,8 cm Kanone und 200 mm Stirnpanze- 
run 9 (Eerdinand) mit allen zur Verfügung stehenden 
Mitteln. Es sei die noch erforderliche Erprobung und 
die Fertigstellung so zu unterstützen, daß unter kürze¬ 
stem Anlauf Fahrzeug für Fahrzeug an die Front ge¬ 
bracht werden könne. Da die Erzeugung der ursprüng¬ 
lich für diese Fahrzeuge vorgesehenen luftgekühlten 
Motoren immer noch nicht angelaufen war, wurden die 
Fahrgestelle mit wassergekühlten Maybach Triebwer¬ 
ken des Typs »HL 120« in Doppelanordnung ausgestat¬ 
tet. Der Motorenraum wurde in die Mitte des Fahrzeu¬ 
ges verlegt. Die elektrischen Kraftübertragungsteile 
wurden von Siemens-Schuckert geliefert. Die Stirnpan¬ 
zerung der Wanne wurde durch zusätzliche 100 mm 
Bleche auf 200 mm verstärkt. Der feste Panzeraufbau 
hatte vorne 200, seitlich und hinten 80 mm starke Ble¬ 
che. Der Seitenrichtbereich der 8,8 cm Pak 43/2 L/71 
(Hersteller Dortmund-Hoerder Hüttenverein, Werk 


142 




ISOQä'V 


B W Band 

Tigerauslauf 

am 23.4.43 


Der befohlene Umbau der Porsche-Tiger zu Panzerjägern erforderte zum Teil bei 
änderungen. Die Bilder zeigen links die Kampfwagenwanne mit den hinten liegenden Mott 
die umgebaute Wanne, bei der nun der Motorraum in die Mitte verlegt wurde. Dieser wur< 
einen Brandschott vom neuen Kampfraum getrennt. 

Das letzte Fahrgestell der Porsche-Tiger-Baureihe auf dem Band der Nibelungenwerke 


143 

















Diese Aufnahmenreihe zeigt 
den Zusammenbau der Pan¬ 
zerjäger Tiger (P) in verschie¬ 
denen Baustadien. 



144 

















im i 























B5 ttäv 

|||W •- 


Nach Fertigstellung wurden die Fahrzeuge eingefah- 


(bD. 



Am 8. 5.1943 wurde das letzte Fahrzeug mit der Fahr¬ 
gestell Nr. 150100 fertiggestellt. 

(Zu'jjöeachten die vorne liegen- __ 

den, verzahnten Leiträder.) (bf T- 


Lippstadt) betrug 28°, Höhenrichtbereich von -8° bis 
+ 14°. Die Feuerhöhe betrug 2310 mm. Die Besatzung 
bestand aus 6 Mann. Bei einem Gefechtsgewicht von 
65 twareine Höchstgeschwindigkeitvon 20 km/h mög¬ 
lich. Der Kraftstoffvorrat von 950 I ermöglichte einen 
Straßenfahrbereich von 150 km. 50 Schuß Geschütz- 





















































Vier Seiten des Sd. Kfz. 184 in der ursprünglichen Se¬ 
rienausführung. 



Mit Planen zugedeckt, ging das Fahrzeug »Ferdi¬ 
nand», später »Elefant» an die Front. 





munition wurden mitgeführt. Der in den Nibelungen¬ 
werken durchgeführte Umbau der Fahrgestelle und 
Aufbau der Panzergehäuse war am 8.5. 1943 abge¬ 
schlossen. Die Fahrzeuge kamen erstmals, in einem 
Panzerregiment mit zwei Abteilungen zusammenge¬ 
faßt, beim Unternehmen »Zitadelle« im Juli 1943 zum 
Einsatz. Ihre offizielle Bezeichnung lautete »Panzerjä- 
gerTiger(P)-Elefant-für8,8 cm Pak 43 L/71«(Sd.Kfz. 
184) (Fahrgestell Nr. 150 001 bis 150 100). Die techni¬ 
schen Ausfälle waren hoch, nachteilig machte sich 
auch der geringe Munitionsvorrat und das Fehlen jegli¬ 
cher Nahverteidigungsmittel (es war nur ein lose mitge¬ 
führtes MG vorhanden) bemerkbar. Die Fahrzeuge gin¬ 
gen entweder durch Feindeinwirkung verloren oder wa¬ 
ren auf Grund des technisch aufwendigen benzin-elek¬ 
trischen Antriebes schnell verbraucht. Die noch ver¬ 
bliebenen 50 Einheiten wurden während der Heimat¬ 
überholung miteinem beim Funkereingebauten MG 34 
in Kugelblende ausgestattet. Ferner wurde die bisher 
ungeschützte Geschützblende durch eine auf das Rohr 
gesteckte Panzerplatte abgedeckt. Auch gab man dem 
Panzerführer die so notwendige Kommandantenkup¬ 
pel. Einige der Fahrzeuge kamen noch in Italien zum 
Einsatz. 

Fünf Porsche »Tiger« Fahrgestelle wurden als Berge- 
und Abschleppfahrzeuge hergerichtet und verwendet. 
Sie wurden nicht mit der Zusatzpanzerung versehen 
undführten im hinterenTeil des Fahrzeuges einen nied¬ 
rigen Panzeraufbau mit Kugelblende für ein MG 34 zur 
Selbstverteidigung. 

Am 5. 1. 1943 erklärte sich Hitler mit der vorgeschlage¬ 
nen Ausführung von drei »Ramm«-Tigern auf Porsche 









In der Kursk-Offensive (Unternehmen »Zitadelle«) An 


Einzelheiten des Porsche-Laufwerkes mit freigeleg 
fang Juli 1943 erlebten die 90 im Jagdpanzer-Regi- tem Rollenwagen, 
ment 656 zusammengefaßten Jagdpanzer Ferdinand J 
hohe Ausfälle. Hier zwei in russische Hände gefallene „ ‘ 


Die übrig gebliebenen Fahrzeuge gingen zu den Nibe¬ 
lungenwerken zurück und wurden dort generalüber¬ 
holt. Sie erhielten jetzt ein beim Funker liegendes MG, 
einen Blendenschutz für die Kanone und eine Kom¬ 
mandantenkuppel. 




149 





Eine Vorder- und Rückansicht des Fahrzeuges 
fant« in seiner endgültigen Ausführung. 


Bildfolge links: 

Die beiden Panzerjäger Abteilungen Tiger 
(P) erhielten Abschleppfahrzeuge gleicher 
Bauweise, die jedoch keinen verstärkten 
Panzerschutz aufwiesen. Es stand ein 
MG 34 zur Nahverteidigung zur Verfügung. 













Für den Kampf in Städten sollte auf dem Porsche-Ti 
ger Fahrgestell ein Fahrzeug mit Rammhaube ge 
schaffen werden, welches zum Einreißen von befe 
stigten Häusern dienen sollte. Die beiden Modellbil 
der ergänzen die Entwurf-Skizze. 


Panzerbergewagen Tiger (P) 


















Für den Kampf in Städten sollte auf dem Porsche-Ti 
ger Fahrgestell ein Fahrzeug mit Rammhaube ge 


schaffen werden, welches zum Einreißen von befe¬ 
stigten Häusern dienen sollte. Die beiden Modellbil¬ 
der ergänzen die Entwurf-Skizze. 









Rammpanzer Tiger (P) 
(Vorschlag) 



Fahrgestell einverstanden. Das Konzept war unter den 
Eindrücken der Straßenkämpfe in Stalingrad entstan¬ 
den. Die Fahrgestelle sollten eine Rammhaube zum 
Einreißen von Gebäuden jeglicher Art erhalten und 
Kraftstoff in Anhängern mitführen. Diese Entwürfe wur¬ 
den nicht verwirklicht. 

Das »Adolf-Hitler«-Panzerprogramm sah auch die Fer¬ 
tigung eines Sturmgeschützes mit der 8,8 cm KwK L/71 
auf dem Tiger I Fahrgestell vor. Das Fahrzeug lief unter 
der Bezeichnung »Superschwere Selbstfahrlafette« (ss. 
Sfl), es war anfangs 1943 in die Planung aufgenommen 
worden. Dabei trug man sich mit dem Gedanken, es 
eventuell mit der 12,8 cm Pak L/61 zu bestücken. Die 
Fertigung sollte im Oktober 1943 anlaufen, bis Dezem¬ 
ber 1943 sollten 50 Stück ausgestoßen sein. Im August 
1943 fiel jedoch die Entscheidung anstelle der ss. Sfl 
normale Tiger I Fahrzeuge zu liefern. 


Jagdtiger 

Während die Konstruktionsarbeiten für den »Tiger B« 
bei Henschel noch im Gange waren, mußte auf der Ba- 


Die Vorstellung des 1 :1 Holzmodelles des Jagdtigers 
vor Hitler am 20.10.1943. Im Hintergrund die Modelle 
Tiger B und Jagdpanther. (Im Vordergrund ein 
italienischer Kampfpanzer vom Typ P 40.) 



152 







Die erste Attrappe des Jagdtigers im Bau. 

► 




sis des »Tigers B« der Entwurf eines Sturmgeschützes 
»Jagdtiger« in Angriff genommen werden. In Zusam¬ 
menarbeit mit Krupp sollte dieses Fahrzeug eine 
12,8 cm Kanone in festem Aufbau aufnehmen. Das 
Fahrgestell mußte hinten um etwa 260 mm verlängert 
werden und die am Ende des Aufbaues angebrachte 
zweiteilige Klappe gasdicht und beschußsicher gestal¬ 
tet werden. Eine neue Munitionslagerung wurde ent¬ 
worfen, da die 12,8 cm Kanone getrennte Munition be¬ 
saß. Für das weit nach vorne ragende Geschützrohr er¬ 
wies sich nachträglich eine Rohrabstützung als erfor¬ 
derlich. Das Holzmodell des »Jagdtigers« wurde an¬ 
läßlich einer Führervorführung in Arys* am 20.10.1943 
vorgestellt. Am 7. 4. 1944 konnten Hitler die ersten Fo¬ 
tos des »Panzerjägers Tiger« Ausf. B (Sd. Kfz. 186) 
übergeben werden. Die Vorführung des ersten Produk¬ 
tionsmodelles erfolgte am 20.4. 1944. Das Gefechts¬ 
gewicht mit 6 Mann Besatzung, 40 Schuß Munition und 
860 I Kraftstoff betrug 75,2 t. Es war somit das schwer¬ 
ste im Truppengebrauch aller Nationen verwendete 
Panzerfahrzeug seiner Zeit. Der fest aufgebaute Pan¬ 
zeraufbau hatte eine Stirnpanzerung von 250 mm bei 
75° Neigung. Seitlich und hinten wurden 80 mm starke 


* Truppenübungsplatz Arys in Ostpreußen 










Durch Bomben beschädigte Jagdtiger-Panzerge- Die Bilder zeigen Ausschnitt 
häuse in den Nibelungenwerken. duktion in den Nibelungenwi 


Bleche verwendet. Die vom Krupp Bertha-Werk in Bres¬ 
lau hergestellte Hauptbewaffnung war in einer »Sau¬ 
kopf« Blende untergebracht. Diese 12,8 cm Pak 44 
(auch Pak 80) L/55 mit einer V 0 von 920 m/sek war mit 
die stärkste Panzerjägerwaffe des Zweiten Weltkrieges. 
Die Feuerhöhe betrug 2165 mm. Ein MG 34 war in Ku¬ 
gelblende in der Bugplatte beim Funker eingebaut. 

Am 12. 9. 1944 schlug Henschel den Nibelungenwerken 
als Richtpreis für die ersten 100 »Tiger-Jäger« ca. RM 
140 000,- vor, was beträchtlich unter den bekannten 
Kampfwagenpreisen lag. Am 12. 10. 1944 wurde Hitler 
der Vorschlag unterbreitet, den »Jagdtiger« zunächst in 
einer einmaligen Serie von 150 Stück auszubringen, sq 
daß diese Fahrzeuge für Sonderzwecke dem Generalinr* 
spekteur der Panzertruppe zur Verfügung stünden. Die 
vorgesehene laufende Produktion von 50 »Jagdtigern« 
pro Monat würde damit zunächst auslaufen, um die Ka- 



Das Fahrzeug Panzerjäger Tiger Ausf. B »Jagdtiger« (Sd. Kfz. 186). 




















:e aus der Jag 
erken. 











,* - 




















Blick auf das Aufbaudach des Fahrzeuges Jagdtiger 
mit der Einstiegluke und der Nierenklappe, in der die 
Optik untergebracht ist. 


Ein Blick von oben zeigt die geöffnete Funkerein¬ 
stiegluke, der rechts davor liegenden Saughutze und 
den links daneben angeordneten Winkelspiegel mit 
seinem bügelartigen Stahlschutz. 




Das Bild zeigt die geöffnete Fahrerluke mit davor lie¬ 
gendem Winkelspiegel. 


Das Bild zeigt die Funkerklappe in geschlossenem 
Zustand. 




Die rechte Heckseite des Jagdtigers mit eingesteckter 
Andrehkurbel unter dem rechten Auspufftopf. 



155 














Das Innere des Kampfraumes mit Kanone 
und Geschützpanzer. 


Die »Saukopf«-Blende mit Abhebevorrichtung. 


Die Abdeckung des Motorraumes mit Ein- und Aus¬ 
laßgrätings. Links auf dem Bild ist der Kraftstoffein¬ 
füllstutzen, rechts derfür Kühlwasser sichtbar. Rechts 
unten auf dem Aufbaudach der Schutzbügel für den 
Winkelspiegel des Ladeschützens. 


- * 


Oben im Bild der gummiartige Blendensack, 
der zur Abdichtung des Kampfraumes nach 
vorne diente. 
























Der Richtschüt¬ 
zensitz in Nahauf¬ 
nahme. Links im 
Bild Halterungen 


Ein Blick auf die linke Aufbauseite mit Höhen- und Sei 
tenrichtmaschine. 


Blick vom Brandschott auf den Kommandantensitz mit 
den Halterungen für Kartuschen. In der Mitte des Bil¬ 
des sind Aufnahmen für Granaten ersichtlich. 


Ein Blick durch die hintere doppeltürige Aufbauluke 
zeigt rechts Halterungen für die Munition. 













Der Verschluß der Kanone in geöffnetem und ge¬ 
schlossenem Zustand. Links sind die Gegengewichte 
angebracht. 


Panzerjäger Tiger Ausf. B 
(Sd. Kfz. 186) »Jagdtiger« 




























Links im Bild der Griff zum öffnen des Ge¬ 
schützverschlusses. Rechts oben ist der 
Kommandantensitz zu sehen. 

Ein Blick von oben auf den Richtschützen¬ 
sitz mit der Seitenrichtmaschine. 


*: • 




V* 











Die linke Aufbauwand mit den Aufnahmen für Grana¬ 
ten und Kartuschen. 

pazitäten und das Produktionsmaterial zugunsten einer 
durch das größere Einsatzgewicht möglichen zahlen¬ 
mäßig erhöhten Ausbringung an »Panthern« zu ver¬ 
wenden. Hierüber wollte Hitler nochmals mit Guderian 
und Buhle vor einer endgültigen Entscheidung spre¬ 
chen. Am 5.12.1944 befahl Hitler, daß neben den dama¬ 
ligen Versuchen zur Konstruktion von Flammenwerfer¬ 
panzern zwei weitere derartige Entwicklungen drin¬ 
gend einer Lösung bedurften: 

-Ein schwerer Panzer, am zweckmäßigsten der »Ti¬ 



ger«, sollte hinter schwerem Panzerschutz eine 
Flammanlage mit größter Reichweite erhalten, um als 
Spitzenfahrzeug wirken zu können. 

-Am 29. 12. 1944 dachte Hitler an die Verwendung ei¬ 
nes »Jagdtigers«, vor allem wenn man »einen Strahl 
von 200 m Länge erbringen könnte«. 

Am 5. 1. 1945 legte Hitler mit Nachdruck fest, daß unter 
keinen Umständen nach Auslauf der ersten Serie von 
150 »Jagdtigern« dieses Fahrzeug auslaufen durfte. Es 
müßte alles versucht werden, selbstverständlich unter 
Berücksichtigung der Kapazitätslage der schweren 


» 

» 

» 

i 


^ Diese Aufnahme durch die Funkereinstiegluke zeigt 
die Halterungen für die Funkgeräte. 




Der Funkersitz von hinten gesehen. Links im Bild die 
Blechummantelung des Schaltgetriebes. y 




Unter dem Funkersitz war im Wannenboden eine Aus¬ 
stiegklappe vorgesehen^ 


ee 


t 









Panzerjäc 



Blechwalzwerke, eine möglichst hohe Stückzahl mo¬ 
natlich auszubringen. 

Noch am 26. 2. 1945 befahl Hitler die sofortige Einlei¬ 
tung von Gewaltmaßnahmen, um den Ausstoß an 
«Jagdtigern«* in kürzester Zeit auf ein Höchstmaß zu 
steigern. Als ab März dieses Jahres ein Engpaß in der 


Der Fahrerplatz 
mit Lenkrad und 
Bedienungshe¬ 
beln. 


Erster Einsatz Jagdtiger-Abteilung 512 am 10. 3. 1945 am Brückenkopf Remagen 


Das Bild zeigt die im Jagdtiger eingebauten Kohlefil 
terkästen für die Dräger-Filteranlage. m 


Panzerjäger Tiger für 8,8 cm Pak 43/3 (Sf) (Sd. Kfz. 185) 































Versorgung mit 12,8 cm Geschützen eintrat, befahl er, 
sofort zu ermitteln wo noch solche Geschütze vorhan¬ 
den wären und wenn nötig, die in Beutelafetten einge¬ 
lagerten 12,8 cm Kanonen wieder umzudisponieren. 
Sollte sich dies als unmöglich erweisen, sollten die 
Jagdtiger als Zwischenlösung mit der 8,8 cm Pak 43/3 
ausgerüstet werden. Vorgesehen war eine Serie von 
mindestens 25, höchstens aber von 50 Geräten. Dazu 
sollte von der Halle’schen Maschinenfabrik die Jagd¬ 
pantherkanone zum Einbau im Jagdtiger umgebaut 
werden. Sieerhieltdie Bezeichnung »Pak43/3, Ausfüh¬ 
rung D«. Die Bewaffnung sollte einbaufertig und be¬ 
schossen von Lippstadt angeliefert werden. Die Aus¬ 
nehmung an der Stirnwand des Panzergehäuses wurde 
durch die Eisenwerke Oberdonau geändert. Das mit der 
8,8 cm Pak ausgerüstete Fahrzeug erhielt die Bezeich¬ 
nung »Panzerjäger Tiger für 8,8 cm Pak 43/3 (Sf) (Sd. 
Kfz. 185)«. 

Tatsächlich wurden von der Steyr-Daimler-Puch AG., 
Werk Nibelungen GmbH, in St. Valentin 1944 48 Jagdti¬ 
ger gebaut. Bis Ende Januar 1945 waren insgesamt 60 
dieser Fahrzeuge ausgeliefert. 

Das Auslaufprogramm für die Jagdtiger-Fertigung sah 
folgende Stückzahlen vor (1945): 

Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. 

13 40 37 25 25 25 25 



Als Ersatz waren die Fahrzeuge der E-Baureihe vorge¬ 
sehen*. 


Die Panzergehäuse wurden von den Eisenwerken 
Oberdonau in Linz zusammengebaut. Die gegossenen 
Stirnwände, von denen bis Ende August 1944 bereits 
133 Stück vorhanden waren, wurden von den Firmen 
Bergische Stahlindustrie, Remscheid - Bochumer Ver¬ 
ein, Bochum — Friedrich Krupp AG., Essen und Ober¬ 
hütten, Malapane geliefert. 

Ein Führerbefehl vom 27. 2. 1944 bestätigte die Sugge¬ 
stivbezeichnung »Jagdtiger«. Das Fahrgestellnum- 
mern-Band lief ab 305 001. Insgesamt wurden bis 
Kriegsende ca. 70 »Jagdtiger« gefertigt. 

Da Henschel diese Fahrzeuge in den Nibelungenwer¬ 
ken fertigen mußte, ergaben sich große Anstrengungen 
interessierter Personen, es mit einem Porsche Lauf¬ 
werk zu versehen und auch den Panzerkampfwagen 


Panzerjäger Tiger Ausf. B (Sd. Kfz. 186) 
»Jagdtiger« Versuchsfahrzeug mit Por¬ 
sche-Laufwerk 


I 


* sh. Band 8 der Buchreihe »Militärfahrzeuge« 



162 




◄ Da der Jagdtiger in den 
Nibelungenwerken ge¬ 
fertigt wurde, ergaben 
sich Anstrengungen, 
das Fahrzeug mit einem 
vereinfachten Laufwerk 
auszurüsten. Dieses 
neue Laufwerk war von 
Porsche entwickelt 
worden. Dieser Ver¬ 
gleich zeigt oben das 
Fahrwerk mit dem Ori¬ 
ginallaufwerk, während 
darunter das Porsche- 
Laufwerk dargestellt ist. 


. 


* Die Federeiaenschaften hatten sich verschlf 











■4 Da der Jagdtiger in den 
Nibelungenwerken ge¬ 
fertigt wurde, ergaben 
sich Anstrengungen, 
das Fahrzeug mit einem 
vereinfachten Laufwerk 
auszurüsten. Dieses 
neue Laufwerk war von 
Porsche entwickelt 
worden. Dieser Ver¬ 
gleich zeigt oben das 
Fahrwerk mit dem Ori¬ 
ginallaufwerk, während 
darunter das Porsche- 
Laufwerk dargestellt ist. 


Die Henschel 
Federung ver¬ 
langte genau 
gegenüberlie¬ 
gende Bohrun¬ 
gen mit einem 
verhältnismä¬ 
ßig hohen Zeit¬ 
aufwand bei der 
Wannenbear¬ 
beitung. 

Bei der Porsche 
Federung ent¬ 
fiel das zeitrau¬ 
bende und ge¬ 
naue Bohren 
der Wanne. 
Ebenso mußten 
die Einbauten 
an beiden Sei¬ 
ten nicht genau 
übereinstim- 






* Die Federeigenschaften hatten sich verschlechtert (geringerer Federweg) 











Der Porsche-Rollenwagen mit längsliegender Dreh 
Stabfederung von innen gesehen. 


Die Jagdtiger mit der Fahrgestell Nr. 305001 und 
305004 wurden auf ein Porsche-Laufwerk umgebaut. 
Das Bild zeigt eines der Fahrzeuge mit gezurrter Ka¬ 
none. 


Antriebsrad und vordere Laufräder beim Porsche 
Laufwerk. 


Das Fahrzeug linksseitig in Fahrtrichtung gesehen 


Die Leitradanbringung beim Porsche Laufwerk, 










Die Skizze zeigt eine Gegenüberstellung beider Fahrgestellauslegungen. Links das Henschel, rechts das 
Porsche-Laufwerk. 


Schematischer Vergleich beider Federungssysteme. 


• • • o 

.O* •<.0«Q«0»Q»0»O.O.Q.O.Q.q.Q.o. Q.O. O’ * * O w 



HENSCHEL 

Wannenbearbeitungszeit 360 Stunden 

Kosten für die dazu benötigten 
Werkzeugmaschinen RM 866 000,- 

Rohmaterialgewicht der 
Federungsteile einschl. 

Stoßdämpfer 17 200 kp 

Gewicht dieser Teile bearbeitet 9 480 kp 
Aufwand an Maschinenarbeit 
für Federungsteile einschl. 

Stoßdämpfer 460 Stunden 



Um einen Kurbelarm zu entfernen ist es 
notwendig, auch die nebenan liegenden 
Räder auszubauen. 

18 Drehstäbe, jeder 1960 mm lang mit 
einem Fertiggewicht von 887 kp. 
Zentralschmierung für 36 Schwingarm¬ 
lager. 

Größtes Schmiedestück (Schwingarm) 
200 kp. 


PORSCHE 

Wannenbearbeitungszeit 140 Stunden 

Kosten für die dazu benötigten 
Werkzeugmaschinen RM 462 000,- 

Rohmaterialgewicht der 
Federungsteile einschl. 

Stoßdämpfer 12 000 kp 

Gewicht dieser Teile bearbeitet 6 800 kp 
Aufwand an Maschinenarbeit 
für Federungsteile einschl. 

Stoßdämpfer 230 Stunden 

Einsparung im Gewicht 2 680 kp 

Einsparung an Kosten für 
Werkzeugmaschinen RM 404 000,- 



Es ist möglich, einen Rollenwagen auszu¬ 
bauen ohne andere Teile ebenfalls aus¬ 
bauen zu müssen. Auch wird keine Winde 
benötigt. Alle Schraubverbindungen sind 
von außen zugänglich. 



165 







damit auszurüsten. Daraus resultierte der Kriegsauftrag 
»258« der Firma Porsche, welcher ein Einheitslaufwerk 
für die Fahrzeuge »Tiger« und »Panther« mit gering¬ 
stem Sparstoffaufwand bringen sollte. Dabei wurde ein 
Laufwerks-Aggregat geschaffen, welches an der 
Wanne des Panzers von außen mittels eines Zapfens 
drehbar aufgehängt war. Zur Abfederung wurde für 
zwei Laufrollen mitgummisparenden Stahllaufringen je 
ein Federstab verwendet. Die scherenartige Bewegung 
der beiden Tragrohre wurde mittels eines Hebels in eine 
Drehbewegung umgewandelt. Das eine Tragrohr war 
mit seinem einen Ende an den Zapfen an der Wanne 
drehbar angebracht und nahm mit seinem anderen 
Ende das zweite Rohr drehbar in sich auf. Diese Kon¬ 
struktion ergab eine wesentliche Werkstoff- und Ar¬ 
beitszeitersparung gegenüber dem sonst verwendeten 
Staffellaufwerk. Angeblich ließ sich die Wannenbear¬ 
beitungszeit von 360 auf 140 Stunden reduzieren. Auch 
die Reparaturarbeiten am Panzer konnten durch ein¬ 
fachstes Auswechseln des gesamten Aggregates ohne 
Ausbau der Innenteile des Panzers in kürzester Zeit er¬ 
folgen. Zur Erprobung wurden zehn Fahrzeuge mit die¬ 
sem Laufwerk ausgestattet. Die Fahrversuche verliefen 
zufriedenstellend, doch konnte nach Abschluß der Ver¬ 
suche auf Grund der Kriegslage an eine serienmäßige 
Fertigung nicht mehr gedacht werden. Die gegen Ende 
1944 von der Firma Krupp unternommenen Studien zur 
Umbewaffnung aller deutschen Panzerfahrzeuge erga¬ 
ben für den Kampfpanzer »Tiger II« den Vorschlag des 
Einbaus einer 10,5 cm KwK L/68. Wie schon bei den im 
März 1945 mit dem »Panther« durchgeführten Versu¬ 
chen mit einer stabilisierten Aufhängung der Optik war 
auch für diese Hauptbewaffnung der Einbau einer 
»blickfeldstabilisierten Optik mit Vorzünderkreisel« 
vorgesehen. Hierbei handelte es sich um die Erfindung 
eines Ernst Haas der Firma Kreiselgeräte Berlin. Es darf 
angenommen werden, daß der Wunsch nach dieser 
Vorrichtung durch die bereits seit 1941 im amerikani¬ 
schen »M 3« eingebauten stabilisierten Aufhängungen 
ausgelöst worden war. Während sich die Krupp Zeich¬ 
nung Hln-E 151 mit dem Einbau der 10,5 cm KwK im 
»Tiger II« beschäftigte, zeigte die Zeichnung Hln-E 150 
den Einbau einer 12,8 cm L/66 im Panzerjäger »Tiger«. 
Das Seitenrichtfeld betrug 10+10=20°. Beide Umbe¬ 
waffnungen wurden nicht durchgeführt. 



Das Bild zeigt Einzelheiten des Hecks des Fahrzeu¬ 
ges. 


Das Fahrzeug von vorne. 



Der Jagdtiger halbrechts von hinten gesehen. Am 
Heck sind die Abschleppbügel eingehängt. 



166 






Während der Versuche zur Erprobung der Schutzbe¬ 
lüftungsanlage brach beim Jagdtiger mit Porsche- 
Laufwerk ein Rollenwagen ab. Die Bilder zeigen den 
Rollenwagen mit der Bruchstelle am Flansch. 


Die beiden Fahrzeugseiten des Jagdtigers mit gezurr¬ 
ter Kanone und am Aufbau angebrachten Reserve- 
kettengliedern. 















Der Jagdtiger mit Porsche-Laufwerk. 

Ein Vorschlag der Firma Krupp zur Umbewaffnung al¬ 
ler vorhandenen Panzerfahrzeuge schlug den Einbau 

einer 10,5 cm KwK L/68 im Tiger II vor. 

*>$• 




Der erste Prototyp des Panzermörser 38 cm hatte noch das gummibewehrte Laufwerk des Tiger E. 































Sturmtiger (auch als Sturmmörser bezeichnet) 


Am 5. 8. 1943 wurde Hitler der Vorschlag gemacht, die 
Fertigung eines »Tiger-Mörsers« unter Verwendung ei¬ 
nes 38 cm Wurfgerätes der Kriegsmarine einzuleiten. 
(Gerät 562 - Sturmmörserwagen 606/4). Hitler erklärte 
sich mit dem Vorschlag Guderians einverstanden, zu¬ 
nächst nur einen Versuchswagen zu fertigen. Als Pla¬ 
nungsziel sollten 10 Stück pro Monat vorgesehen wer¬ 
den. Am 20. 10. 1943 wurde das Eisenmodell des »Pan¬ 
zermörsers 38 cm« auf »Tiger I« Fahrgestell in Arys* 
vorgeführt. Am 19. 4. 1944 befahl Hitler, im Rahmen der 
fertigungstechnischen Möglichkeiten, bis zu insgesamt 
12 Aufbauten und Rohre für Sturmmörser vorzuberei¬ 
ten und auf Reparaturfahrgestellen »Tiger I« aufzubau¬ 
en. Ein Ausstoß von weiteren 7 »Panzermörsern 38 cm« 
wurde vorbereitet, und zwar sollte das erste Fahrzeug 
am 15. September, die folgenden je einen Tag später 
fertig sein, so daß das 7. Fahrzeug am 21. September 
geliefert werden konnte. Hitler maß dieser Waffe für 
Spezial-Einsatzzwecke große Bedeutung bei und hielt 
vorläufig eine Mindestschußzahl von monatlich 300 
Schuß für erforderlich. Das erste Vorführfahrzeug mit 
Eisenaufbau sollte nach Erfüllung seiner Aufgabe im 
Osten anläßlich der Überführung zu seinem Aufgaben¬ 
gebiet im Westen bei ALKETT mit einem Stahlaufbau 
versehen werden. Die notwendigen Vorbereitungen 
waren so zu treffen, daß dieser Umbau in spätestens 





inzermörser 38 cm, rechte Fahrzeugseite, mit Ladekran. Geschoß in der Ladeluke untergebracht. 


iketen-Sprenggranate 4581 - Geschoß vor der Verladung. Verstauung des Geschosses im Laderaum. 


h 




SN*** 





‘schoß wird mit dem 
an im Fahrzeug 
rladen. 


Die Raketen-Spreng- 
granate wird mittels 
Ansetzer in das Rohr 
eingeführt. 







Raketen-Sprenggranate 4581 - Geschoß vor der Verladung 


Geschoß wird mit dem 
Kran im Fahrzeug 
verladen. 














Die Raketen-Sprenggranate ist abgefeuert. 
Schußweite bis zu 6 km. 


71 



drei Tagen durchgeführt werden konnte. Am 23. 9. 1944 
konnte Hitler das Ergebnis der unter Führung von 
Obermeister Hahne erfolgreich durchgeführten Son¬ 
deraktion ALKETT zur Erstellung von 10 Sturmmörsern 
gemeldet werden. Hitler sprach den Beteiligten seine 
Anerkennung aus und befahl, daß auf Grund der Be¬ 
währung dieser Fahrzeuge zunächst laufend je Monat 
aus der Reparatur abzuzweigenden »Tiger I« Fahrge¬ 
stellen 5 »Tiger-Mörser« zu bauen wären. ALKETT fer¬ 
tigte 1944 insgesamt 18 dieser Fahrzeuge. 

Noch am 5. 1. 1945 legte Hitler fest, daß der »Tiger-Mör¬ 
ser« auf »Tiger I« Reparaturfahrgestellen solange wei¬ 
tergebaut werden müsse, bis sich der Einsatz dieses 
Geschützes auf einer leichteren Selbstfahrlafette erge¬ 
be. Sämtliche Reparaturfahrgestelle wurden mit gum¬ 
migefederten Stahllaufrädern versehen. Das Gesamt¬ 
gewicht betrug 651. Der feste Panzeraufbau mit 
150 mm Frontpanzerung wurde von den Brandenburgi- 
schen Eisenwerken, Kirchmöser, hergestellt. Die Be¬ 
satzung bestand aus 5 Mann. 14 Schuß Munition konn¬ 
ten mitgeführt werden. Der Raketenwerfer 61, 38 cm 
L/5,4 verschoß 350 kp schwere R-Sprgr. 4581 auf eine 
Entfernung bis zu 6 km. Ein Bordkran erleichterte die 
Beladung des Fahrzeuges. Der Verschluß konnte leicht 
gehalten werden, da die Verbrennungsgase durch Um¬ 
lenkung nach vorne ausgestoßen wurden. Ein MG 34 
war in Kugelblende in der Fahrerfront untergebracht. 
Das Fahrzeug selbst entstand aus der Forderung, eine 
selbstfahrende starke Artillerie zu schaffen, die unter 
Panzerschutz der Infanterie Unterstützung geben 
konnte. Im Februar 1945 waren insgesamt 16 dieser 
Fahrzeuge vorhanden. Die ersten Sturmtiger wurden im 
Spätsommer 1944 in Warschau eingesetzt. 

Selbstfahrlafetten 

Im Frühjahr 1942 gab das HWA einen Auftrag zur Schaf¬ 
fung einer »17 cm Kanone als gepanzerte Selbstfahrla¬ 
fette«. Dieses Gerät 5-1702 (17 cm K 43) (Sfl) sollte 
Rohr, Wiege, Rohrbremse, Luftvorholer, Ausgleicher 
und Oberlafette der 17 cm Kanone in Mörserlafette ver¬ 
wenden. Das Gewicht in fahrbereitem Zustand betrug 
53 t, abgelastet wurden 13 t angenommen. Ein Fahr¬ 
zeug, unter Verwendung von »Tiger« Fahrgestellteilen, 
war in Auftrag gegeben. Voraussichtlicher Liefertermin 

172 



Zur Schaffung schwerer Selbstfahrlafetten sollten Ti¬ 
ger-Fahrgestellbauteile verwendet werden. Um die 
Einbaumaße festzulegen, wurden erstmals Holzat¬ 
trappen in Form des späteren Stahlgehäuses ge¬ 
schaffen. Dadurch wurden die Platzverhältnisse er¬ 
mittelt. Die Bilder zeigen die ersten Versuche für das 
Fahrzeug Grille 17 der Firma Krupp. 












Das 1 :1 Holzmodell des Geschützwagens VI mit der 
17 cm Kanone. 



Das Fahrzeug wurde in halbfertigem Zustand 1945 in 
Sennelager von den Alliierten erbeutet. Die oberen 
Seitenwände konnten zum Bahntransport nach innen 
geklappt werden. 




war der Herbst 1943. Mit der Entwicklung der 17 cm und 
21 cm Selbstfahrlafetten hatte sich nur die Firma Krupp 
befaßt, und die Forderung des Rundumfeuers und der 


Absetzbarkeit den Ausmaßen und Gewichten entspre- Vjer Ansichten des Geschützwagens VI, der ein ver 
chend gelöst. Krupp ließ das Fahrzeug mit den Ketten | ängertes Tiger B Fahrgestell verwendete, 
auf eine Drehplatte bis zur Stellung Schwerpunkt über 


Drehpunkt fahren und gewann dadurch Rundumfeuer. 


Durch Herauswinden des Geschützes aus dem Fahrge¬ 
stell nach rückwärts und Absetzen auf die Drehplatte 
und die Schwanzplatte wurde die Absetzbarkeit er- 












17 cm K 44 (Sf) Geschützwagen VI 



reicht. Für Eisenbahnverladung warein besonderer, für 
den »Tiger« konstruierter Tiefladewaggon, vorgese¬ 
hen. Um die Profilgrenzen einzuhalten, wurden die Sei¬ 
tenwände der Kampfraumpanzerung nach innen abge¬ 
klappt. 

Die Ablastbarkeit der Waffe wurde jedoch ab 1944 auf¬ 
gegeben und die neuen Baubedingungen verlangten 
eine Selbstfahrlafette konventioneller Bauart. Eine Aus¬ 
führung dieser »17 cm K 44 (Sf)/GwVI« war 1945 in 
Sennelager* im Bau, wurde jedoch nicht mehr fertig. 
Mit acht Mann Besatzung, 5 Schuß Munitionsvorrat und 
einer Frontpanzerung von 30mm betrug das Gefechts¬ 
gewicht 58 t. Die Seitenpanzerung bestand aus 16 mm 
Blechen. Triebwerk und Laufwerk stimmten mit dem 
»Tiger II« überein, doch waren pro Seite 11 Laufräder 
vorgesehen. Eine ähnliche Auslegung ergab sich auch 
beim »Gerät 5-2107 (21 cm Mrs. 18/43) (Sfl)«. Diese ge¬ 
panzerte Selbstfahrlafette mit dem 21 cm Mörser 
18 L/31 sollte bis Herbst 1943 fertiggestellt sein. Das 
Gewicht in Fahrstellung war mit 52,7 t, für das abgela- 


* Außenstelle der Fa. Henschel 



174 


© H.L.Doyle*76 








g!gsna»san 






gfi^lil^J 

















stete Geschütz mit 12,7t festgelegt. Die später ver¬ 
langte »21 cm Mrs. 18 (Sf)/Gw VI« war in Aussehen und 
Gewicht dem »17 cm Fahrzeug« gleich. Es konnten 
aber nur 3 Schuß mitgeführt werden. Auch dieses Fahr¬ 
zeug wurde nicht fertiggestellt. 

Die im Januar 1941 vom Waffenamt geforderte Beweg- 
lichmachung der 24 cm Kanone 4 löste Krupp durch ei¬ 
nen Transport zwischen zwei ungepanzerten »Tiger I« 
Fahrgestellen. Die Firma Henschel wurde mit Schreiben 
OKH. WaJRü (WuG 6) Vllla2 Nr. 9846/42 vom 
17.12.1942 aufgefordert, sämtliche für die Fahrge¬ 
stelle benötigten Einzelteile bereitzustellen. Der Zu¬ 
sammenbau sollte bei der Firma Krupp erfolgen. Der 
Auftrag erfolgte unter der Bezeichnung »Tiger H als 
Tragfahrzeug für schwerste Geschütze«. 

Die ursprünglich vorgesehene Verlastung auf der La¬ 
fette des Gerätes 040/041 ließ in bezug auf Beweglich¬ 
keit und Marschgeschwindigkeit viel zu wünschen üb¬ 
rig. Nunmehr sollten Rohr und Lafette zusammen mit 
der Bodenplatte und den vier Auslegern zwischen zwei 
Tiger-Fahrgestellen aufgehängt werden. Die ungepan¬ 
zerten Fahrgestelle wogen etwa 25 t. In den Fahrgestel¬ 
len eingebaute hydraulische Heber ermöglichten ein 
rasches Absenken des ganzen Geschützes, so daß 
beide Fahrzeuge ohne Schwierigkeiten entfernt werden 


konnten. In Marschstellung betrug das Gewicht je Ein¬ 
heit etwa 60 t und überschritt somit das normale Ge¬ 
fechtsgewicht des Panzerkampfwagens Tiger nicht. 
Um eine gleichmäßige Zugleistung sicherzustellen, war 
eine hydraulische Synchronisierung beider Antriebs¬ 
aggregate vorgesehen. Auf Straßen sollte das Geschütz 
eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 km/h erreichen. 
Damit Straßenbrücken immer nur mit einem Fahrzeug 
belastet wurden und das zweite vor und nach dem 
Übergang auf festem Boden zu stehen kam, war der Ab¬ 
stand von Fahrzeugmitte zu Fahrzeugmitte mit 20 bis 
22 m festgelegt. 

Henschel erklärte am 23. 12. 1942, daß eine Abgabe zu¬ 
sätzlicher Fahrgestellteile neben der Serienfertigung 
und der Ersatzteilelieferung leider nicht möglich wäre, 
da ihre Leistungsfähigkeit bis zur vollen Grenze in An¬ 
spruch genommen wäre. 

Eine ähnliche Transportart plante die Friedrich Krupp 
AG in Essen zum Transport der 28 cm K 5 Eisenbahn¬ 
kanone. Hierbei sollten je zwei Zugmaschinen mit »Ti¬ 
ger B« Fahrgestellen (Gerät 566 Lastenträger 606/5 für 
K 5/3 (Tiger) zwischen sich entweder Rohr, Lafette oder 
Bodenplatte aufnehmen. Ein weiterer Lastenträger »Ti¬ 
ger« beförderte Verschlußstück und Verschluß. 

Für den 1945 in Produktion gehenden 30,5 cm Granat- 



28 cm Kanone 5 mit Lastenträger Tiger II 



176 









Eine Mysterie ist bis heute dieses Projekt »NM« aus dem Jahre 1943. Hier sollten offensichtlich drei Türme mit 
Kanonen in der Größenordnung 12,8 cm und darüber von 3 Tiger E Fahrgestellen beweglich eingesetzt werden. 


werter sollte das Gerät 817, der Geschützwagen für 
30,5 cm GrW Sfl (606/9) auf »Tiger« Fahrgestell, er¬ 
zeugt werden. Es wurde jedoch wie auch die aus »Ti¬ 
ger« Bauelementen zusammengestellte Selbstfahrla¬ 
fette für einen 42 cm Granatwerfer nicht mehr gebaut. 
Auch hier sollte das verlängerte Tiger B-Laufwerk Ver¬ 
wendung finden. Das Gewicht des Werfers betrug 18 t, 
das des kompletten Fahrzeugs 65 t. Beide Ausführun¬ 
gen sollten Rundumfeuer ermöglichen. 


Panzerbefehlswagen 


Es war geplant, jeden 10. Panzerkampfwagen Tiger mit 
Funk-Sonderausstattung als Panzerbefehlswagen aus¬ 
zustoßen. Nach außen ergab sich die zusätzliche Funk¬ 
geräteausstattung in Form einer Sternantenne, deren 
Köcher bei den ersten Fahrzeugen an der Heckwand 
befestigt war. Schon beim 2. Fahrzeug zeigte sich, daß 


177 









Ein Panzerbefehlswagen Tiger B. Äußerlich waren 
diese Fahrzeuge nur durch die zusätzlichen Antennen 
zu erkennen. 


er an dieser Stelle vom Schäkel beim Heben des Fahr¬ 
zeuges zerdrückt wurde. Er kam deshalb wieder an die 
ursprünglich vorgesehene Stelle auf dem Turmdach. 
Am 11. 10.1943 wurde festgelegt, daß nunmehr nur je¬ 
der 20. Tiger-E Turm als Befehlsturm ausgelegt werden 
sollte. Mit den Funkgeräten Fu 5 und Fu 8 ausgerüstet 
erhielt der Panzerbefehlswagen Tiger die Sd. Kfz. 
Nummer 267, die mit den Geräten Fu 5 und Fu 7 ausge¬ 
statteten die Sd. Kfz. Nummer 268. 

Nach Einführung der B-Ausführung ergab sich am 
9. 6.1944 die Frage, wieviele Befehlswagen dieses Typs 
gebaut werden sollten. Grundsätzlich wurden Befehls¬ 
wagen erst nach Einführung des neuen Produktions¬ 
turmes (ab Fahrzeug 51) bestellt. WaPrüf 7 hatte in Zu¬ 
sammenarbeit mit Lackfirmen eine Kontaktlackfarbe 
entwickelt, welche bei der Funkentstörung von Kraft¬ 
fahrzeugen erfolgreich als Ersatz für die Verzinnung an 
kontaktblanken Stellen angewendet wurde. Sie wurde 
ab Juni 1944 auch zwingend für Panzerkampf- und 
Panzerbefehlswagen vorgeschrieben. Ab August 1944 
wurde die 30-Wattanlage beim Befehlswagen in den 
Turm verlegt. Die Antennendurchführung in der Turm¬ 


decke wurde vereinfacht, an der Wanne ergaben sich 
bei der Befehlsausführung nur geringfügige Änderun¬ 
gen. 

Eine Besprechung vom 17.7. 1944 entschied, daß in 
Zukunft alle Kampffahrzeuge so eingerichtet werden 
sollten, daß man sie - bei der Truppe oder in den Zeu¬ 
gämtern - mittels einiger Zusatzeinbauten in Befehls¬ 
wagen umwandeln konnte. Der Bau besonderer Be¬ 
fehlswagen im Werk konnte dadurch entfallen. Von 
WaPrüf 6 wurde die Fahrzeugnummer 284 für diesen 
Versuch bestimmt. Die Firma Wegmann hatte den ferti¬ 
gen Turm unverbindlich für den 12. 9. 1944 in Aussicht 
gestellt. Vom Kampfwagen wich die Ausführung nur 
bezüglich der Funkanlage geringfügig ab. Beim Be¬ 
fehlswagen entfiel in der Wanne nur der Kasten Pz 20. 
An seine Stelle trat die Baugruppe HSK 4218. Ein Lade¬ 
anschluß war anzuschließen. Im Kampfraum war der 
Maschinensatz GG 400, ein Zubehörkasten für Funktei¬ 
le, ein Stützkorb und 6 Verlängerungsstäbe unterge¬ 
bracht. Der Zubehörkasten wurde kleiner und fand zu¬ 
sammen mit dem Maschinensatz in der Funknische 
Platz. Die dortige Munitionslagerung entfiel beim Be¬ 
fehlswagen. Trotzdem führte der neue Befehlswagen 
mehrMunition mit als der frühere. Der Auspuffanschluß 
für den Maschinensatz GG 400 entfiel, weil dieser au¬ 
ßerhalb des Fahrzeuges betrieben werden sollte. 

Die Steckmastrohre wurden durch Verlängerungsstäbe 
0,7 m ersetzt. Sechs Verlängerungsstäbe konnten - wie 
Zeltstäbe - unmittelbar auf den Antennenfuß gesetzt 
werden. 

Anfangs Februar 1945 wurden auf Befehl des Gen. Insp. 
d. Pz. Tr. die bisher vorgesehenen Funkeinbauten für 
den Panzerbefehlswagen Tiger noch weiter vereinfacht: 

- Grundsätzlich blieb die Funk- und Bordsprechanlage 
im Kampfwagen auch beim Umbau zum Befehlswa¬ 
gen erhalten. 

- Dazu entfielen von den bisher verwendeten Einbauten 
die Kästen 4,6,9 und 10 im Fahrgestell, die Kästen 3,7 
und 8 im Turm sowie der Kasten für das Funkzubehör. 

-Es blieben jedoch wie bereits vorgesehen folgende 
Änderungen gegenüber der laufenden Serie erhalten: 

a) Einbau des Antennenfußes Nr. 2 anstelle von Nr. 1 
im Kampfwagen; 

b) Einbau der Kabelverteiler Nr. 1 anstelle der Vertei¬ 
lerkästen B 23 im Fahrgestell; 


178 



c) Einbau des Ladenschlusses Pz im Befehlswagen. 

- Für jeden Kampfwagen war als Anschlußkasten für 
den Panzerführer der Kasten Nr. Pz 30 Ausf. A anstelle 
des Kastens Nr. Pz 21 vorgesehen. 

-Der Kasten Pz Nr. 21 Ausf. B (anstelle von Kasten 
Nr. 22 der laufenden Serie) beim Richtschützen 
mußte gegen den Kasten Pz Nr. 30 als Befehlsfahr¬ 
zeug auswechselbar sein. 

- Die entfallenden Kästen Nr. 3, 7 und 8 im Turm wurden 
durch den Kasten Pz Nr. 21 (Ausf. C) ersetzt. 

Bis zum 3. 2. 1945 wurde der neue Turm von Wegmann 
an Henschel zum Versand gebracht. 

Nach der Besichtigung des Probefahrzeuges wurde 
u. a. noch festgelegt, daß der Schutztopf für die Anten¬ 
nendurchführung bei jedem Fahrzeug vorgesehen 
werde. Bis zum Beginn der neuen Fertigungsserie kam 
der Antennenfuß Nr. 2 anstelle des Nr. 1 zum Einbau. 
Zusammengefaßt erhielten die zum Umbau in einen Be¬ 
fehlswagen notwendigen Geräte die Bezeichnung 
»Satz Funkeinbauteile Fu 8 für Panzerkampfwagen Ti¬ 
ger«. Das vorgestellte Musterfahrzeug wurde wieder als 
Normalkampfwagen hergerichtet und ausgeliefert. 


Bergepanzer 

In Einzelexemplaren erschien auch ein Bergepanzer 
»Tiger«, wobei ein »Tiger I« Fahrgestell, wahrschein¬ 
lich von der Truppe selbst, für diesen Zweck hergerich¬ 
tet wurde. Der Drehturm war beibehalten, die Kanone 
jedoch entfernt worden. Über die Öffnung in der Wal¬ 
zenblende war eine Abdeckplatte geschraubt. Auf dem 
Turmdach war eine Aufnahmevorrichtung für einen La¬ 
debaum angebracht, welche offensichtlich über eine 
angeschweißte Halterung mit der Höhenrichtmaschine 
verbunden war. Dadurch konnten als Notbehelf Lasten 
gehoben und gesenkt werden. In Einzelfällen kamen 
auch »Tiger« Fahrgestelle ohne Turm als sog. Ab¬ 
schleppwannen bei Bergearbeiten zum Einsatz. 

Zum Abheben der schweren Türme und zum Ausbau 
der Motoren der Fahrzeuge »Panther« und »Tiger« 
wurde von der Firma J. S. Fries & Sohn in Frankfurts. M. 
ein fahrbarer Portalkran mit 15 t Hebekraft geschaffen. 
Dieses Gerät wurde auf zwei einachsigen Fahrgestellen 
(Reifengröße 8,00-20) verlastet und war trotz seiner 



Ein von der Truppe umgebauter Panzerkampfwagen 
Tiger Ausf. E als Panzerbergewagen. Die Kanone war 
entfernt, die Öffnung mit einer Panzerplatte ver¬ 
schlossen. Oben auf dem Turm eine Halterung für ei¬ 
nen Kran. 



Größe verhältnismäßig beweglich. Vier Laufrollen der 
Größe 150x410 mm erlaubten Verschiebungen des 
Gerätes mit der Last. Acht Mann waren in der Lage, das 
Gerät innerhalb von 20 Minuten einsatzbereit zu ma¬ 
chen. Es leistete bei der Feld-Instandsetzung wertvolle 
Hilfe. 

Ende 1943 war vom Gaueinsatzstab Magdeburg in Ver¬ 
bindung mit der Firma Krupp-Gruson eine Räumvor- 


Andere Quellen bezeichnen dieses Fahrzeug als Ladungsleger. 


179 





richtung in Form eines wesentlich verstärkten Keilpflu¬ 
ges entwickelt worden, welcher zur Schutträumung 
nach Fliegerangriffen verwendet wurde. Dieser Pflug 
konnte in kurzer Zeit an einem örtlich verfügbaren Pan¬ 
zerkampfwagen angebracht werden. Diese Vorrichtung 
hatte ein Gewicht von 1580 kp und kostete etwa 1200,- 
bis 1500,- RM. Schuttmassen bis zu 80 cm konnten 
mühelos geräumt werden. Die Räumvorrichtung stand 
etwa 25 cm nach jeder Seite über die Ketten des Pan¬ 
zers hinaus. Das Magdeburger Straßenräumgerät hatte 
eine Räumbreite von 3,4 m. Der Polizeipräsident in Kas¬ 
sel forderte im August 1944 ein ähnliches Gerät, wel¬ 
ches an einem Tiger-B vorgebaut werden konnte. Die 
Arbeiten wurden durch den Lokbau und zwar in der 
Hauptsache Hammerschmiede und Kesselschmiede 
der Fa. Henschel durchgeführt. 

Im Hinblick auf die angespannte Kraftstoff läge befaßte 
sich Henschel ferner mit der Entwicklung eines Gleis¬ 
kettenschleppers mit Dampfantrieb. Ursprünglich war 
dieses Projekt für einen Kampfpanzer ausgelegt, je¬ 
doch blieb durch die Größe des Kessels sowie des Kon¬ 
densators nicht mehr genügend Platz für den Kampf¬ 
raum. Die Entwicklung wurde gegen Kriegsende einge¬ 
stellt. Das Waffenamt zeigte sich zu diesem Zeitpunkt 
an einem dampfgetriebenen Abschleppfahrzeug nicht 
mehr interessiert. 

Die Treibstoffknappheit in Deutschland verlangte ab 
1942 drastische Lösungen. Vor allem bei den Ersatz¬ 
truppenteilen und bei der Ausbildung zwangen die äus- 
serst knappen Kraftstoffzuteilungen zur Verwendung 
von »einheimischen« Kraftstoffen. An allen bei diesen 
Einheiten befindlichen Fahrzeugen, einschließlich der 
Tigerpanzer, wurden Versuche und Umbauten zur Ver¬ 
wendung von Flaschengas durchgeführt. Selbst die 
Panzerfahrzeuge blieben nicht vor dem Einbau von 
Holzgasgeneratoren verschont. Obwohl die Schwer¬ 
fahrzeuge kaum über den 2. Gang hinauszuschalten 
waren, erfolgte im Jahre 1944 in Fallingbostel der An¬ 
bau von Holzgasgeneratoren auch am »Tiger II«. Ein 
fürwahr trauriger Anblick. 

Sonstiges 

Aus dem Bedürfnis heraus, das Leistungsgewicht der 
Schwerfahrzeuge anzuheben, entstanden während des 


Krieges interessante Motorentwicklungen, auf die nun 
näher eingegangen werden soll: Das leistungsschwa¬ 
che Triebwerk der Maybach-Motorenbau GmbH vom 
Typ »HL 230« sollte verbessert werden. Das nun als 
Baumuster »HL 234« bezeichnete Antriebsaggregat 
war in 2 Stufen als Weiterentwicklung des »HL 230« ge¬ 
dacht. Zuerst wurde die Leistung durch direkte Benzin¬ 
einspritzung von 700 auf 800 PS angehoben. Gleichzei¬ 
tig war das Verdichtungsverhältnis erhöht und eine 
2. Kühlwasserpumpe angebracht worden. Auf eine bes¬ 
sere Verteilung der Kühlflüssigkeit wurde Wert gelegt. 
Die normalen Ventilfedern wurden durch Tellerfedern 
ersetzt. Die Pleuellager und die Zylinderkopfdichtung 
wurden verbessert. Prototypen waren gebaut und auf 
dem Stand geprüft worden. Eine Serienproduktion war 
ab Mitte 1945 vorgesehen. Als Weiterentwicklung war 
ein Triebwerk mit Aufladegebläse vorgesehen, welches 
die Leistung auf fast 1000 PS bringen sollte. Die 
Höchstdrehzahl betrug 3000 U/min. Das Aufladege¬ 
bläse wurde durch einen 1 Liter 2 Zylinder Viertaktmo¬ 
tor angetrieben, welcher ca. 50 PS entwickeln sollte. 
Dieses Aggregat sollte im »V« der Hauptmaschine un¬ 
tergebracht werden. Eines dieser Triebwerke war im 
»Tiger« eingebaut, die Bedienungseinrichtung jedoch 
noch nicht abgeschlossen. Der Kraftstoffverbrauch be¬ 
trug ca. 235 g/PS/h bei 1000 U/min, 225 g/PS/h bei 
2000 U/min und 235 g/PS/h bei 3000 U/min. Eine 12 I 
Reihenmaschine war ebenfalls bei Maybach in Entwick¬ 
lung. Dieser Motor wog 600 kp und leistete 500 PS nor- 
mal-ijnd 700 PS im aufgeladenen Zustand. Gleichzeitig 
liefen Versuche mit einer Dieselausführung des 
»HL 234«, die jedoch keine brauchbaren Ergebnisse 
zeigten. Die Einspritzaggregate dafür wurden von 
Bosch geliefert. Bei allen Triebwerken handelte es sich 
um wassergekühlte Aggregate, da Dr.-Ing. h.c. May¬ 
bach grundsätzlich auf dieser Kühlung bestand. Sein 
Ausspruch, »er wäre wassergekühlt auf die Welt ge¬ 
kommen«, schloß jede weitere Diskussion über dieses 
Thema aus. 

Da die Einbaulage des Motors HL 234 eine andere war 
als beim HL 230 wurde es notwendig, das Verbindungs¬ 
stück zwischen Staubaustragungskasten und elasti¬ 
schem Anschlußstück am Lüfter in Zukunft mit dem Mo¬ 
tor zu liefern. Da auch der Auspuffkrümmer-Anschluß 
geändert werden mußte, wurde es notwendig, die bis- 


180 



her von Henschel gelieferten Anschlußrohre zum Heck 
in den Lieferumfang des Motors aufzunehmen. Wegen 
der unterschiedlichen Unterbringung gewisser Aggre¬ 
gate in den Motorräumen der Fahrzeuge Panther und 
Tiger wurde es notwendig, auch beim HL 234 wieder 
leicht veränderte Versionen zu schaffen. Die Weiter¬ 
entwicklung des HL234-Motors erfolgte nach Kriegs¬ 
ende durch Maybach-Ingenieure in Frankreich.* Er 
wurde später in die Prototypen des französischen 
PzKpfw. »AMX 50« eingebaut. 

Die deutsche Heeresleitung wünschte für Panzerfahr¬ 
zeuge ausschließlich Vergasermotoren, da die ein¬ 
schlägige deutsche Industrie feststellen mußte, daß 
synthetischer Dieseltreibstoff praktisch nicht herge- 
stellt werden konnte. Diese Bedenken wurden erst 1942 
gegenstandslos, da von da an synthetischer Diesel¬ 
kraftstoff in ausreichender Menge produziert werden 
konnte. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Entwicklung 
von Panzer-Dieselmotoren forciert. In diesem Zusam¬ 
menhänge wird auch auf eine Entwicklungsforderung 
des Heereswaffenamtes (WaPrüf 6) an die Firmen 
Ruhrbenzin AG. und I. G. Farbenindustrie AG. hinge¬ 
wiesen, die einen schußsicheren Kraftstoff - insbeson¬ 
dere für gepanzerte Kraftfahrzeuge - verlangte. Seine 
Einführung hing von der Verwendung von Dieselmoto¬ 
ren in diesen Fahrzeugen ab. Gleichzeitig waren auch 
Schmieröle und Kraftstoffe für die Tropen und Moto¬ 
reneinheitsöle der Wehrmacht auf deutscher Rohstoff¬ 
basis gefordert worden. Der Versuch der Daimler-Benz 
AG., anstelle des Maybach »HL 230« Motors den Die¬ 
selmotor »MB 507« unterzubringen, war gegen Ende 
1943 endgültig gescheitert. Am 23.12. 1943 erklärte 
Oberstleutnant Schaede, welcher der Amtsgruppe 
»Fertigung« beim Ministerium für Rüstung und Kriegs¬ 
produktion Vorstand, daß der »MB 507« wegen fehlen¬ 
der Kapazitäten für eine Fabrikation keinesfalls als Pan¬ 
zermotor in Betracht käme. Wenn schon auf einen Die¬ 
selmotor übergegangen würde, so würde dies einer von 
den auf Befehl des Führers entwickelten luftgekühlten 
Motoren sein. 

Trotzdem sollten die mit dem »MB 507« im Gange be¬ 
findlichen Untersuchungen zu Ende geführt werden, 
um für alle Fälle geeignete Vorschläge zur Verfügung 
zu haben. 

• Motortyp HL 295, 1000 PS bei n = 2800 


Porsche hatte ab 1942 einen luftgekühlten Dieselmotor 
mit 650 PS Leistung in Entwicklung genommen, der 
austauschbar gegen den Maybach »HL 230« in vorhan¬ 
dene Panzerfahrzeuge eingebaut werden sollte. Bei der 
Simmering-Graz-Pauker AG. in Wien wurden zwei Ver¬ 
suchsmotoren gebaut. Diese Firma hatte ebenfalls 
Prüfstände für diese Großtriebwerke entwickelt und die 
gesamte Versuchsentwicklung übernommen. Unter 
anderem waren von Porsche folgende Einzylinder- 
Prüfmotoren für Verwendung in Panzerfahrzeugen un¬ 
tersucht worden: 


Typ 

für 

Boh¬ 

Hub 

Hub¬ 

Kraft¬ 

System 

Bemer¬ 


Motor 

rung 


raum 

stoff 


kung 



(mm) 

(mm) 

0) 




117 

101 

115 

145 

1,5 

Benzin 

Vergaser 

Zyl.-Kopf A 

119 

101 

115 

145 

1.5 

Benzin 

Vergaser 

Zyl.-Kopf B 

158 

101 

115 

145 

1,5 

Diesel 

Direkt¬ 

einspritzung 


159 

101 

115 

145 

1,5 

Diesel 

Vorkammer- 

Simmering 


191 

190 

120 

145 

1,64 

Diesel 

Vorkammer- 

Simmering 


192 

203 

135 

160 

2,3 

Diesel 


18-Zylinder 

(Projekt) 

193 

101/93 120 

145 

1,64 

Benzin¬ 








spritzung 



213 

212 

150 

170 

3,0 

Diesel 




Aus der 2,3 Itr. Einheit (Porschetyp 192) wurde ein 
16-zylindriger »X« Motor entwickelt, der mit zwei Ab¬ 
gasturboladern von BBC-Mannheim versehen wurde. 
Das Verbrennungssystem war das Vorkammerverfah¬ 
ren der Simmering-Graz-Pauker AG. Dieses eignete 
sich besonders für die Aufladung und für die damit ver¬ 
bundene Spülung zur inneren Kühlung des Brennrau¬ 
mes. Die Kühlgebläse und Ölkühler waren mit dem Mo¬ 
tor zusammengebaut. Frühere Erfahrungen der Firma 
Porsche bei derGestaltung derZylinder und Kühlrippen 
wurden weitgehendst berücksichtigt. Die Aufladeturbi¬ 
nen berechnete Prof. Kamm in Stuttgart. Der Auflade¬ 
druck war mit 0,5 atü möglichst gering gehalten wor¬ 
den, um die vom Waffenamt geforderte lange Motorle¬ 
bensdauer zu erhalten. Das Triebwerk hatte ein Trok- 
kengewicht von ca. 2000 kp, die Außenmaße betrugen 
1680 x 2500 x 1150 mm. Es war vorgesehen, den Abtrieb 
bei einer Kurbelwellendrehzahl von n = 2000 auf 3000 


181 




U/min zu erhöhen. 
Motors hatte einen 1 
in Wien absolviert i 
bei 2100 U/min abg 
nis lag zwischen 13,i 
Gesamttriebwerkes 
sichtigt werden, daß 
leistung für das Kül 
worden war. 

Am 5. 1. 1945 wurde 
von Oberst Holzhäu 
des 16-Zylinder lufi 
Simmering berichte 
punkt nochmals die 
erwartete laufend w 

Der von Porsche en- 
se. Der Motor war 
Nockenwellenantrie 



ADer Motorprüfstand der Simmering-Graz-Pauker AG 
in Wien, auf dem Großtriebwerke bis zu 1500 PS abge¬ 
bremst werden konnten. 


Links sind zwei dei 
Rechts sieht man die 
T derkopf freigelegte 













U/min zu erhöhen. Das Einzylinder-Aggregat dieses 
Motors hatte einen 100-Stundenlauf auf dem Prüfstand 
in Wien absolviert und dabei eine Leistung von 47 PS 
bei 2100 U/min abgegeben. Das Verdichtungsverhält¬ 
nislag zwischen 13,8 bis 14 : 1. Um auf die Leistung des 
Gesamttriebwerkes schließen zu können, muß berück¬ 
sichtigt werden, daß bei diesen Versuchen die Antriebs¬ 
leistung für das Kühlgebläse nicht in Abzug gebracht 
worden war. 

Am 5. 1. 1945 wurde Hitler anhand einer Vortragsnotiz 
von Oberst Holzhäuer über den Stand der Entwicklung 
des 16-Zylinder luftgekühlten Dieselmotors Porsche- 
Simmering berichtet. Hitler unterstrich zu diesem Zeit¬ 
punkt nochmals die Wichtigkeit dieses Vorhabens. Er 
erwartete laufend weitere Berichte über die Prüfergeb- 

Der von Porsche entwickelte 16-Zylinder in X-Bauwei- 
se. Der Motor war luftgekühlt. Links der geöffnete 
Nockenwellenantrieb, in Mitte die Schwungradseite. 
Links sind zwei der vier Einspritzpumpen zu sehen. 
Rechtssiehtmandie durch den abgenommenen Zylin- 
▼ derkopf freigelegten Kipphebel zur Ventilsteuerung. 








Das einbaufertige Aggregat mit den Lüftern, welches 
mit geringen Abänderungen im Motorraum des Ti¬ 
gers B untergebracht werden konnte. 


Der Motor, Typ Sla 16 im zusammengebauten Zu 
stand, aber noch ohne Lüfter. 


typ bei 4b i Gesamthubraum erwartete man eine 
Leistung von 1500 PS bei 2500 U/min. Die Simme¬ 
ring-Graz-Pauker AG. bezeichnete diesen Motor ais Typ 
»Sla 16«, die Porsche Bezeichnung lautete »212«. 


Der von der MAN entwickelte Motortyp »V 6 11,5/16« 


nisse der Versuchsmotoren sowie der Versuchsfahr¬ 
zeuge. 

Eines dieser Triebwerke wurde im Nibelungenwerk in 
eine »Tiger B« Fahrgestell eingebaut, wodurch sich ein 


12-Zylinder »V« Zweitakt-Dieselmotor mit Aufladung 
sollte bereits 1941 einbaufähig sein. Dieses 400 PS 
Triebwerk war jedoch 1943 noch nicht fertig und wurde 
daraufhin wegen seiner zu geringen Leistung fallenge¬ 
lassen. 


völlig neu gestalteter Motorraum ergab. Es mußten er¬ 
hebliche Änderungen an der Wanne und an der Ketten¬ 
nachstellung vorgenommen werden. Im Zuge der Lei¬ 
stungssteigerung dieses Triebwerkes wurde die Ver¬ 
wendung der 3 I Zylinder-Einheit versucht (Porsche- 


Ein luftgekühlter 12- bzw. 16-Zylinder Dieselmotor in 
Zusammenarbeit mit Argus mit einer Leistung von 
800 PS kam nicht mehr über das Projektstadium hin¬ 
aus. Auch er hätte grundlegende Änderungen an der 
Panzerwanne erfordert. 


183 



Eine 30 112-Zylinder Vergasermaschine mit rotierenden 
Ventilen wurde bei der Auto-Union geplant. Sie sollte 
900 PS leisten. Ein Ein-Zylinder Experimentalmotor bil¬ 
dete die forschungsmäßige Grundlage für ein Panzer¬ 
triebwerk der Adler-Werke. Diese 2,5 I Einheit leistete 
87,5 PS bei 3000 U/min. Für den 12-Zylindermotor ver¬ 
sprach man sich eine Leistung von 1050 PS. Ein Ver¬ 
suchstriebwerk sollte bis Juli 1945 fertiggestellt sein. 
Seitens des OKH wurde gegen Ende 1943 der Klöckner- 
Humboldt-Deutz AG. der Auftrag erteilt, einen Diesel¬ 
motor zu entwickeln, welcher bei 2000 U/min eine 
Spitzenleistung von 700 PS abgeben sollte. Als Bedin¬ 
gung war gestellt worden, daß der neu zu entwickelnde 
Motor ohne wesentliche Änderungen des Fahrzeuges in 
den vorhandenen Triebwerksraum von Panzerkampf¬ 
wagen eingebaut werden konnte. 

Die Einbauversuche ergaben, daß diese Bedingung nur 
durch einen 8-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor in V- 
Bauart mit einer Zylinderbohrung von 170 mm und ei¬ 
nem Hub von 180 mm zu erfüllen war. 

Zur Klärung grundlegender Fragen wie Spülung, Ver¬ 
brennung, Lagerung, Schmierung und Kolben wurden 
zunächst zwei Ein-Zylinder Versuchsmotoren gebaut 
und in Betrieb genommen. Der Zylinder-Höchstbela¬ 
stung von 86,5 PS bei 2000 U/min entsprach ein mittle¬ 
rer effektiver Kolbendruck von 4,8 kp/cm 2 . Das Verdich¬ 
tungsverhältnis betrug 15:1. Bereits die ersten Versu¬ 
che zeigten, daß die angestrebte Leistung ohne größere 
Schwierigkeiten zu erreichen war. 

Nach den ersten zufriedenstellenden Einzylinderversu¬ 
chen wurden drei 8-Zylinder Motoren der Type »TM 
118« in V-Form (V-Winkel 90°) in Auftrag gegeben. Von 
diesen wurde zunächst nur ein Motor in der Fabrikation 
vorgezogen. Bei der im Februar 1945 erfolgten Verlage¬ 
rung der Entwicklungsabteilung nach Altmorschen und 
der Weiterverlegung von dort nach Ulm Ende März 1945 
ging ein großer Teil der für den Motor bereits fertigge¬ 
stellten Teile verloren. 

Selbst ein BMW-Flugmotor* in Sternbauweise sollte für 
den Einbau im »Tiger B« Fahrgestell umgeändert wer¬ 
den. Die dazu notwendigen Wannenänderungen erwie¬ 
sen sich als zu umfangreich. Diese Entwicklung wurde 
nicht weiterverfolgt. Porsche erhielt die Aufgabe, ein 
Turbinentriebwerk mit Getriebe von 1000 PS Wellenlei- 

* Typ 132 De Einsternmotor 880 PS, Hubraum 27,7 I 

184 


stung zu entwickeln. Sein Einbau in einen Panzer sollte 
studiert und dabei festgestellt werden, ob die bei der 
Luftwaffe eingeführten Strahltriebwerke für diesen 
Zweck Verwendung finden könnten. 

Eine genaue Durchrechnung von Kraftstoffverbrauch 
und Drehmomentverlauf ergab die Unmöglichkeit einer 
Verwendung vorhandener Turbinen oder deren Einzel¬ 
teile. Für eine Verwendung im Fahrzeug war der Dre- 
momentverlauf ungünstig, auch bewegte sich der Ver¬ 
brauch bei Vollast zwischen 600 bis 700 g/PS/h. Bei 
Teillast stieg er noch wesentlich an. 

Darauf wurde ein neues Aggregat projektiert (Porsche¬ 
typ 305), welches in seinem Aufbau folgende wesentli¬ 
che Merkmale aufwies: 

Einen Axialverdichter mit Brennkammer und eine Tur¬ 
bine, die zum ausschließlichen Antrieb des Axialver¬ 
dichters diente. Zwischen dem Axialverdichter und der 
Brennkammer wurde ein Teil der verdichteten Luft ab¬ 
gezweigt und in eine zweite Brennkammer geführt. Die 
Verbrennungsgase dieser zweiten Brennkammer spei¬ 
sten eine besondere Antriebsturbine, welche über ein 
Getriebe das Fahrzeug antreiben sollte. Diese Anord¬ 
nung versprach einen Drehmomentverlauf, der eine 
5fache Steigerung des Drehmoments gegenüber der 
Höchstdrehzahl ergab. Der Kraftstoffverbrauch lag 
niedriger als beim Projekt ohne besondere Antriebstur¬ 
bine, er erreichte jedoch immer noch nicht zufrieden¬ 
stellende Werte. Zur Verbesserung des Wirkungsgra¬ 
des wurde ein Wärmetauscher in Erwägung gezogen. 
Durch das Projekt mit der getrennten Antriebsturbine 
wäre es möglich gewesen, mit einem zweistufigen 
Zahnradgetriebe auszukommen. 

Porsche war in der Lage, durch Versuche verschiedene 
Berechnungsergebnisse zu erhärten. Das Projekt kam 
auf Grund der Kriegsereignisse nicht über das Ver¬ 
suchsstadium hinaus. Die Arbeiten selbst wurden zum 
größten Teil von der Versuchsanstalt der Waffen-SS bei 
Wien durchgeführt. 

Von all den neuen Triebwerk-Entwicklungen war die 
der Firma Maybach am weitesten fortgeschritten. Der 
Wunsch nach erhöhter Motorleistung und einer daraus 
resultierenden Verbesserung des Leistungsgewichtes 
der schweren Panzerfahrzeuge überschattete alle an¬ 
deren Überlegungen. Um Platz in den beschränkten 
Triebwerkräumen zu sparen, wurde notgedrungen 




Die Skizzen zeigen Porsche Untersuchungen, eine Turbine im Motorraum des Tigers unterzubringen. 
Diese Versuche waren bei Kriegsende noch nicht abgeschlossen. 
































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weniger Wert auf Zugänglichkeit bei der Wartung ge¬ 
legt. Trotz aller Anstrengungen auf dem Gebiet der Mo¬ 
torenentwicklung blieb es bis Kriegsende beim Einbau 
des Maybach »HL 230« Vergasermotors in den Fahr¬ 
zeugen »Panther« und »Tiger«. 

Auch bei den Getrieben suchte man einen besseren 
Wirkungsgrad zu erzielen. Schalterleichterungen und 
einfachere Konstruktionen wurden gefordert. So baute 
die Firma J. M. Voith in Heidenheim ein sogenanntes 
»PANTA« Strömungsgetriebe, welches im »Tiger B« 
eingebaut werden sollte. Die Versuche wurden am 
15. 11.1944 abgebrochen. Ebenfalls beschäftigte sich 
in den Jahren 1943/1944 die AEG Bahnabteilung mit 
dem Entwurf eines »Föttinger« Drehmomentwandlers 


(Kreiselpumpen und Turbinen, 3 Getriebestufen). Die 
AEG hatte bereits 1939 für Henschel einen Drehmo¬ 
mentwandler entwickelt, der zu dieser Zeit wegen sei¬ 
ner Größe und seines Gewichtes nicht im Panzer einge¬ 
baut werden konnte. Ein Getriebe für den »Tiger B« war 
im Bau, zu einem Einbau kam es nicht mehr. 

Die Firma Pulsgetriebe GmbH in Leipzig hatte 1944 ein 
8-Gang-Getriebe Typ PP 33 geschaffen, welches in der 
Lage war, max. 1000 PS bei n = 3000 bei einem Ge¬ 
samtsprung von 1 : 18,7, mittlerer Stufenfaktor 1,5 zu 
übertragen. Es wog mit Aluminiumgehäuse 850 kp. Die 
acht Vorwärtsgänge entstanden durch drei hinterein¬ 
ander geschaltete Planetenzahnradsätze. Der 4. Satz 
schaltete alle acht Vorwärtsgänge mittels einer Klaue 



186 



auf Rückwärtsfahrt mit halber Geschwindigkeit um. Das 
Getriebe war kraftschlüssig und freilauflos, und zwar 
derart, daß auch während des Gangwechsels aufwärts 
wie abwärts das volle Motordrehmoment stoßfrei über¬ 
tragen wurde. Die Motorkupplung wurde nur zum An¬ 
fahren benutzt. Im Getriebe wurden nur ungeschliffene, 
gehärtete Zahnräder von bemerkenswert kleiner Tei¬ 
lung verwendet. Obwohl Henschel von seiner Wir¬ 
kungsweise nicht überzeugt war, wurde eines dieser 
Getriebe nach dem Sennelager überstellt, um dort in ein 
Tiger-Fahrzeug eingebaut zu werden. 

Wie schon beim Panzerkampfwagen IV forderte das 
OKH mit Auftrags-Nr. SS 4912.0006.4819.42 die Zahn¬ 
räderfabrik Augsburg (vorm. Joh. Renk AG.) auf, 
schnellstens neuartige hydrostatische Flüssigkeits- 
Lenkgetriebe für Panzerkampfwagen zu entwickeln. 
Sie waren für das Panzerfahrzeug »Kätzchen«* be¬ 
stimmt, während in der Dringlichkeitsstufe DE 504, ge¬ 
mäß Verfügung des RM BuM vom 25.2.1943 Nr. 
5872/43 ähnliche Lenkgetriebe für die Fahrzeuge 
»E 10«, »Tiger I«, »Tiger II« und »Panther II« gefordert 
wurden. Die Firma beschäftigte sich auch mit einem 
neuentwickelten OLVAR-Getriebe. Der Einbau eines 
hydrostatischen Lenkgetriebes (stufenlos, mit kontinu¬ 
ierlicher Veränderung der Radien) im »Tiger II« wurde 
vorbereitet, jedoch nicht mehr durchgeführt. 

Die Zahnradfabrik Friedrichshafen hatte zu diesem 
Zeitpunkt ein sog. »Elektrogetriebe« entwickelt, wel¬ 
ches jedoch durch andauernde Kupplungsschwierig¬ 
keiten geplagt war. Für jedes Zahnradpaar war eine 
elektrische Kupplung vorgesehen. Im Falle eines Pro¬ 
duktionsausfalles bei Maybach war vorgesehen, unter 
Umständen das für den »Panther« verwendete Allklau¬ 
engetriebe vom Typ »AK 7-200« auch für den »Tiger B« 
zu verwenden. Ein vom Verfasser 1944 im Sennelager 
erstelltes v-n Schaubild ergab eine v max des Fahrzeu¬ 
ges mit 46 km/h im 7. Gang bei 3000 U/min. Die Versu¬ 
che waren nicht zu erfolgreich, vor allem wegen der zu 
geringen Gänge-Untersetzung. Die Versuche wurden 
abgeschlossen, um im Notfall ein Ausweich-Getriebe 
für den »Tiger« zur Verfügung zu haben.** 


Kätzchen, ein gepanzertes Vollketten-Mehrzweck-Fahrzeug mit Auftrag SS 006-6032/42 
an Auto-Union. Motor Maybach HL 50Z, Getriebe ZFAK 8-45 

ZF baute Versuchsweise auch zwei Schaltgetriebe »Mekydro« mit Auftrag SS 0006- 
6423/43 zum Einbau im Tiger 



Das v-n Schaubild für einen Tiger B mit eingebautem 
ZF AK 7-200 Allklauengetriebe. 


Henschel arbeitete in der Zwischenzeit an einem ver¬ 
besserten Lenkgetriebe für den »Tiger«. Dieser Typ 
»LI201« war einfacher in seinem Grundaufbau und 
konnte mehr Leistung übertragen. Ungefähr 80 % der 
Detailzeichnungen waren bereits ausgeführt, und die 
Erwartungen gingen dahin, daß für dieses neue Lenk¬ 
getriebe bei einer um 50 % vergrößerten Leistung, we¬ 
niger Zahnräder und 25 % weniger Kugellager benötigt 
würden. 

In bezug auf die Laufwerkanordnung und die Auswahl 

187 












































i 









der Federungen darf angenommen werden, daß gegen 
Kriegsende die Tendenz klar wurde, die Drehstabfede¬ 
rung abzuschaffen. Als Hauptgrund wurde die Tatsache 
herausgestellt, daß die Torsionsfederung zu viel Innen¬ 
raum beanspruche und ihre Herstellung zu teuer sei. 
Die Firma Adler lieferte Entwürfe für eine unabhängige 
Federung der Fahrzeuge »Panther« und »Tiger«, wel¬ 
che außen angebrachte Tellerfederpakete vorsah. 
Diese »Federeinheiten« waren wartungsfrei und konn¬ 
ten leicht ausgewechselt und im »Tiger« eingebaut 
werden. 

Die systematische Zerstörung der Werke der Kugella¬ 
gerfertigung war Ursache der Forderung, im Panzerbau 
möglichst viele Wälzlager durch Gleitlager zu ersetzen. 
Hierbei stellte sich rasch die Unmöglichkeit einer sol¬ 
chen Umstellung in sachlicher und fertigungstechni¬ 
scher Beziehung heraus. Dennoch wurden für die Fahr¬ 
zeuge »Tiger E und B« Austauschkonstruktionen aus¬ 
gearbeitet und erprobt. 

Es ist offensichtlich, daß man bemüht war, die beiden 
einzigen noch im Bauprogramm verbliebenen Kampf¬ 
panzer »Panther II« und »Tiger II« soweit als möglich 
zu verbessern und versorgungsmäßig anzugleichen. 
Sie wären mit den vorgesehenen Änderungen ohne 
Zweifel die fortschrittlichsten Kampfpanzer des Zwei¬ 
ten Weltkrieges gewesen. Doch tauchten gegen Ende 
1944 ernsthafte Zweifel auf, ob die Panzer der »Tiger«- 
Klasse nicht bereits zu schwer und zu unbeweglich für 
den taktischen Einsatz wären. Sogar Henschel-Inge- 
nieure waren der Meinung, daß sich der »Panther« bes- 
serzur Massenproduktion eignete und taktisch gewisse 
Vorteile brachte. Im Hinblick auf die Sparmaßnahmen 


der Industrie bezüglich aufzuwendender Arbeitsstun¬ 
den pro Panzer und auf die Produktionsschwierigkeiten 
wegen der Rohstofflage und der Luftangriffe wurde ein 
kleineres, schneller herzustellendes Fahrzeug bevor¬ 
zugt. 

Noch im Februar 1945 verlangten Frontoffiziere drin¬ 
gend von der Versuchsabteilung der Firma Henschel 
einen 35 t Kampfpanzer, der schnellstens aus bereits 
erprobten Teilen herzustellen wäre. Auf der anderen 
Seite gab man sich bei der Industrie nach der Landung 
der Alliierten in Frankreich keinen Hoffnungen mehr hin 
und alle sogenannten » Panzer-Bauprogramme« wur¬ 
den nicht mehr sehr ernsthaft bearbeitet. 

Es bestand kein Zweifel darüber, daß man mit den Fahr¬ 
zeugen der Tiger-Klasse Grenzen erreicht hatte, die be¬ 
züglich Größe und Gewicht für brauchbare Panzer¬ 
kampfwagen gezogen werden müssen. 

Es steht aber auch außer Zweifel, daß das Durchsteh¬ 
vermögen des »Tigers« in doppelter Hinsicht erhöht 
wurde. Einmal durch den starken Panzerschutz an sich, 
zum zweiten durch die daraus resultierende höhere 
Kampfmoral der Besatzungen. Zudem war die Überle¬ 
genheit seiner Hauptbewaffnung im Panzerkampf of¬ 
fensichtlich. 

Demgegenüber standen die Empfindlichkeit und die 
Schwächen von Antrieb und Laufwerk, ein zu hoher 
spezifischer Bodendruck sowie ein zu geringes Lei¬ 
stungsgewicht. 

So sehr auch die »Tiger« Panzer zur Legende wurden, 
der Truppe selbst wäre mit einer größeren Anzahl leich¬ 
terer, beweglicherer und betriebssicherer Kampfwagen 
mehr gedient gewesen. 





Als einziger noch in 
Deutschland verbliebe¬ 
ner Panzerkampfwagen 
Tiger steht heute diese 
Ausf. B bei der Kampf¬ 
truppenschule 2 in 
Munster. 


189 


m 








Anlage A 


Technische Angaben ü 

(alter Turm) 

Allgemeine Fahrzeugdaten 


Gefechtsgewicht 

57 000 kg 

Verladegewicht (mit Verladekette) 

52 500 kg 

Geschwindigkeiten: 

Dauergeschwindigkeit Straße (Autobahn) 
Mittelschweres 

40 km/h 

Gelände 

20/25 km/h 

Fahrbereich Straße (Autobahn) 

195 km 

Mittelschweres Gelände 

110 km 

Leistungen: 

Grabenüberschreitfähigkeit 

2,50 m 

Kletterfähigkeit 

0,790 m 

Steigfähigkeit aufwärts 35°, 

abwärts 35° 

Watfähigkeit 

1,60 m 

Tauchfähigkeit 

4 m 

Besatzung 

5 Mann 

Fahrzeughauptmaße: 

Länge über alles, mit Rohr nach vorn 

8 450 mm 

mit Rohr nach hinten 

8 434 mm 

ohne Rohrüberstand 

6 316 mm 

Rohrüberstand bei Rohr nach vorn 

Breite über alles mit Geländekette 

2 116 mm 

(mit Abdeckung) 

3 705 mm 

Höhe über alles 

3 000 mm 

Länge über Kette 

5 850 mm 

Breite über Kette, mit Geländekette 

3 547 mm 

mit Verladekette 

3 142 mm 

Auflagelänge je Kette 

3 605 mm 

Auflagelänge je Kette bei 20 cm Einsinktiefe 

(Projektion auf die Waagerechte) 

5 150 mm 


Tiger E 


Spurweite, mit Geländekette 

2 

822 

mm 

mit Verladekette 

2 

622 

mm 

Höhe von Fahrbahn bis Decke außen 

1 

800 

mm 

Feuerhöhe 

2 

195 

mm 

Bodenfreiheit vorn 470 mm, 

hinten 

470 

mm 


Wanne mit Aufbau: 

Größte Außenlänge der Wanne 5 965 mm 

Wannenbreite außen 

in Laufwerkshöhe 1 920 mm 

in Höhe der Seitenausbauten, 
im Mittel 3 140 mm 

Lichte Wannenbreite 

in Laufwerkshöhe 1 800 mm 

in Höhe der Seitenausbauten, 
im Mittel 2 980 mm 

Höhe der Wanne von Boden bis Decke des 
Pz.-Kastenoberteils 


Panzerung der Wanne: Stärke 
Fahrerfront 100 mm 

Bug 100 mm 

Seite 60 mm 

Heck 80 mm 

Decke 25 mm 

Boden 25 mm 

Gewicht der einbaufertig gebohrten 
Wanne mit Decke 


1 335 mm 
Winkel gegen 
Waagerechte 
81° 
10 ° 
90° 
81° 


20 800 kg 


Laufwerk 

Anzahl der Führungs¬ 
zähne je Glied 
Bolzenlänge 
Bolzen-0 


Geländekette Verladekette 
2 2 
716 mm 658,5 mm 

28 mm 28 mm 


190 



Spez. Bodendruck 

bei starrem Boden 
(Gewicht/2 X Auflage¬ 
länge X Kettenbreite) 1,05 kg/cm 2 1,46 kg/cm 2 
bei 20 cm 

Einsinktiefe 0,735 kg/cm 2 1,02 kg/cm 2 


Kettenspur/Auflagelänge 1 : 1,278 1 :1,384 

Laufräder: 

Art des Laufwerks geschachtelt 

Art der Laufräder Stahl mit Gummi-Dämpfung 

Anzahl der Laufräder je Seite 8 Stück 

Laufrad - 0 800 mm 

Belastung je Laufrad 3 440 kg 

Achsabstand von Laufrad zu Laufrad 515 mm 


Führungsspiel zwischen Laufrad und Kettenzahn 2 mm 


Kurbel und Federung: 

Werkstoff der Lagerbüchsen Novotext 

Art der Federn Drehstäbe 

Anzahl der Federn 16 Stück 

Drehstab -0 vordere u. hintere 58 mm, mittlere 55 mm 
K °P f ' 0 80 mm bzw. 85 mm 

Federnde Länge des Drehstabes 1 730 mm 

Gesamtlänge des Drehstabes 1 890 mm 

Abstand von Wannenboden bis Mitte Drehstab 95 mm 


Triebrad, Leitrad, Stoßdämpfer: 

Teilkreis-# des Triebrades 841,37 mm 

Teilung des Triebrades 131 m m 

Leitrad - 0 600 mm 

Größter Weg für Kettennachspannung 115 mm 

Anzahl der Stoßdämpfer 4 stück 


Maschinenlage: 

Motor Maybach Motorenbau G.m.b.H. 

TyP HL 230 P 45 

Motorleistung bei n =3000 U/min., 20 ° C Lufttemperatur 
und 760 Torr 700 pg 

Gewicht des Motors 1300 kg 

Zylinderzahl 12 Stück 

Hub 145 mm 

Bohrung 130 mm 

Hubraum 23 000 cm 3 

Verdichtungsverhältnis 6,8 :1 


Zündung, 2 Magnetzünder mit eingebautem 


Zündfunkenschnapper 

Kraftstoffverbrauch je PS und Stunde 

l/PS h 

Kraftstoffverbrauch für 100 km: 

Straße 

270 1 

Mittelschweres Gelände 

480 1 

Kühlanlage: 

Art der Kühlung 

Wasser-Kühlung 

Anzahl der Kühler 

2 Stück 

Höhe des Kühlers 

490 mm 

Breite des Kühlers, Block 

892 mm 

Tiefe des Kühlers 

200 mm 

Stirnfläche des Kühlers 

0,437 m 2 

Anzahl der Lüfter (Doppellüfter) 

2 Stück 

Durchmesser des Lüfterrades 

437 mm 

Drehzahl des Lüfters bei Motorhöchstzahl 

im Sommer (Tropen) 

4 150 U/min 

im Winter 

2 950 U/min 

Art des Lüfterantriebes Kegelzahnräder und 

Gelenkwellen 

Max. Leistungsbedarf 

50 PS 

Anzahl der Luftfilter 

2 Stück 

Hersteller und Typ der Luftfilter Fa. Mann und Hummel 

Schalt- und Lenkgetriebe: 

Größter Raumwinkel 

der Zwischenwelle 

vorn 1 °, unten 2 ° 

Länge dter Zwischenwelle vorn 885, unten 840 mm 

Schaltgetriebe, Hersteller 

MM/Adler 

Typ 

OG 40 12 16 A 

Anzahl der Gänge vorwärts 

8 

rückwärts 

4 

Abstand der Hauptwellen 

181,5 mm 

Länge des Schaltgetriebes über alles 

1 372 mm 

Breite des Schaltgetriebes über alles 

556 mm 

Höhe des Schaltgetriebes über alles 

591 mm 

Untersetzung des Schaltgetriebes 

1 :11 

Fahrgeschwindigkeit bei Motordrehzahl 

n = 3 000 U/min 

1. Gang 

2,84 km/h 

2. Gang 

4,34 km/h 

3. Gang 

6,18 km/h 

4. Gang 

9,17 km/h 

5. Gang 

14,1 km/h 

6 . Gang 

20,9 km/h 

191 



7. Gang 

8. Gang 
Rückwärtsgang 
Gesamtsprung des Schaltgetriebes 


30,5 km/h 
45,4 km/h 
3,75 km/h 
1 :16 


Art und Verzahnung Klingelnberg-Palloid- 

des Kegeltriebes Spiralverzahnung 

Kegeltriebuntersetzung 1 :1,06 

Lenkgetriebsbauart Zweiradienlenkgetriebe L 600 C 
Lenkgetriebeuntersetzung 1 ■ 1,333 

Zahl der Lenkstufen 2 Stück 

Anzahl der Lenkkupplungen 
bei Stufenlenkgetriebe 
Werkstoff des Lamellenbelags 
Anzahl der Zahnräder 
Kleinster Lenkradius 
Größter Lenkradius 
Lenkbetätigung (Öldruck 6,5 atü) Argus-Lenkapparat 
Gesamtlänge Schalt- und Lenkgetriebeblock 1 812 mm 
Gesamtgewicht-Schalt- und Lenkgetriebeblock 1 345 kg 


4 Stück 
Jurid bez. Emero 
29 Stück 
3,44 m 
165 m 


Seitenantrieb und Bremsen: 

Seitenvorgelegeuntersetzung 1:10,7 

Art der Bremsen Klaue-Scheiben-Bremsen Argus 

Lage der Bremsen zwischen Lenkgetriebe und 

Kettenantrieb 

Fußbremse wirkt auf 2 Lenkgetriebewellen (2 Bremsen) 
Durchmesser der Bremstrommeln 550 mm außen 

Werkstoff des Bremsbelags Emero Belag 

Bremskühlung Kühlrippen am Bremsengehäuse 

Art der Bremsbetätigung mech. Fußhebel und 

Handhebel 


Füllmengen: 

Kraftstoffvorrat 

in 4 Behältern 540 I ohne Reservefässer 

in 20 I-Kanistern I 

Wasserinhalt, in Kühler und Motor I 

in Behältern I 


Drehturm: 

Turmgewicht 

Turmhöhe mit Kommandantenkuppel 
Lichter Bedienungskreis-0 im Turm 


11 000 kg 
1 200 mm 
1 830 mm 


Bewaffnung: 

KwK 36, 8,8 cm, L/56 

Patronen 92 Stück 

MG 42 (vorläufig MG 34) (2 Stück) 

39 Gurtsäcke zu 150 Schuß 5 850 Schuß 

Maschinen-Pistolen 1 Stück 

6 Magazine zu je 32 192 Schuß 

Sprengpatronen 3 Stück 


Bei Einbau des neuen Turmes (mit ausschwenkbarer 
Kommandantenkuppel-Ausstiegklappe) ändern sich 


folgende Maße: 

Länge über alles mit Rohr nach vorn 8 455 mm 

mit Rohr nach hinten 8 411 mm 

ohne Rohrüberstand 6 335 mm 

Rohrüberstand bei Rohr nach vorn 2 122 mm 

Höhe über alles 2 885 mm 


Änderungszustand „a” nach dem Stand vom 10. 5. 44 


192 



Anlage B 


Technische Angaben über Tiger B 

(Ab 51. Fahrzg.) 


Allgemeine Fahrzeugdaten. 

Gefechtsgewicht 69 800 kg* 

Verladegewicht 66 300 kg* 

Geschwindigkeiten: 

Dauergeschwindigkeit Straße (Autobahn) 38 km/h 
Mittelschweres 

Gelände 15/20 km/h 

Fahrbereich Straße (Autobahn) 170 km 

Mittelschweres Gelände 120 km 


Leistungen: 

Grabenüberschreitfähigkeit 

Kletterfähigkeit 

Steigfähigkeit 

Watfähigkeit 

Besatzung 


2,50 m 
0,85 m 

aufwärts 35°, abwärts 35° 
1,60 m 
5 Mann 


Fahrzeughauptmaße: 

Länge über alles, mit Rohr nach vorn 10 286 mm* 

mit Rohr nach hinten 9 966 mm* 
ohne Rohrüberstand 7 380 mm 

Rohrüberstand bei Rohr nach vorn 2 906 mm* 

Breite über alles, mit Geländekette, 
über Abdeckung 3 755 mm 

Höhe über alles 3 090 mm 

Länge über Kette 6 400 mm 

Breite über Kette, mit Geländekette 
einschl. Bolzenüberstand 3 625 mm 

mit Verladekette 3 270 mm 


* siehe Seite 195 


Auflagelänge je Kette: 4 120 mm 

Auflagelänge je Kette bei 20 cm Einsinktiefe 5 400 mm 

(Projektion auf die Waagerechte) 

Spurweite mit Geländekette 2 790 mm 

mit Verladekette 2 610 mm 

Höhe von Fahrbahn bis Decke außen 1 860 mm 

Feuerhöhe 2 260 mm 

Bodenfreiheit vorn 495 mm, hinten 510 mm 


Gewicht und Volumen: 

Gewicht des fahrfertigen Fahrgestells 
ohne Turm, Bewaffnung, Munition, 
Ausrüstungen und Einbauten 
Gesamtvolumen 
Volumen des Kampfraumes 
Volumen des Motorraumes 
Volumen des Turmes oberhalb 
Unterkante Wannendecke 
Volumen-Rest, außerhalb Motorraum 
und ohne Kampfraum 


Wanne: 

Rohgewicht 

Leergewicht nach Bearbeitung 

Größte Außenlänge der Wanne 

Wannenbreite außen: in Laufwerkshöhe 
in Höhe der 
Seitenausbauten 
im Mittel 

Lichte Wannenbreite in Laufwerkshöhe 
in Höhe der 
Seitenausbauten 
im Mittel 


rd. 52 000 kg 
17,4 m 3 


rd. 4,2 m 3 


rd. 2 m 


28 000 kg 
27 700 kg 
7 134 mm 
1 928 mm 


2 938 mm 
1 768 mm 


2 778 mm 


Höhe der Wanne von 
Boden bis Decke: 


vorn 1 365 mm, hinten 1 350 mm 


193 



Winkel gegen 


Panzerung der Wanne: Stärke 

Waagerechte 

Fahrerfront 

150 mm 

o 

O 

Bug 

100 mm 

o 

O 

Seite 

80 mm 

unten 90°, oben 65° 

Heck 

80 mm 

O 

O 

CO 

Decke 

40 mm 

- 

Boden 

vorn 40 mm 

- 


hinten 25 mm 

- 


Laufwerk: 

Anzahl der Führungs¬ 
zähne je Glied 
Bolzenlänge 
Bolzen-0 

Spez. Bodendruck 

bei starrem Boden 
(Gewicht/2 X Auflage¬ 
länge X Kettenbreite) 1,02 kg/cm 2 
bei 20 cm 

Einsinktiefe 0,777 kg/cm 2 

Kettenspur/Auflagelänge 1 :1,475 


Geländekette 

2 

818 mm 
24 mm 


Verladekette 

2 

658,5 mm 
24 mm 


1,23 kg/cm 2 

0,943 kg/cm 2 
1 :1,1578 


Laufräder 

Art des Laufwerkes gestaffelt 

Art der Laufräder Stahl mit Gummidämpfung 

Anzahl der Laufräder je Seite 9 Stück 

Laufrad-0 800 mm 

Belastung je Laufrad 3 610 kg 

Achsabstand von Laufrad zu Laufrad 515 mm 

Führungsspiel zwischen Laufrad 

und Kettenzahn 2 bzw. 4 mm 


Kurbel und Federung: 

Werkstoff der Lagerbüchsen 

Art der Federn 

Anzahl der Federn 

Drehstab-0 

Kopf-0 

Federnde Länge des Drehstabes 
Gesamtlänge des Drehstabes 


Novotext 
Drehstäbe 
18 Stück 
60 bzw. 63 mm 
90 mm 
1 800 mm 
1 960 mm 


Abstand von Wannenboden bis Mitte Drehstab 95 mm 


Triebrad, Leitrad, Stoßdämpfer: 

Teilkreis-0 des Triebrades 870 mm 


Teilung des Triebrades 151 mm 

Leitrad-0 650 mm 

Größter Weg für Kettennachspannung 210 mm 

Anzahl der Stoßdämpfer 4 Stück 

Maschinen-Anlage: 

Motor Maybach-Motorenbau G.m.b.H. 

Typ HL 230 P 30 

Motorleistung bei n = 3 000 U/min., 

20° C Lufttemperatur und 
760 Torr. 700 PS 

Gewicht des Motors 1 300 kg 

Zylinderzahl 12 Stück 

Hub 145 mm 

Bohrung 130 mm 

Hubraum 23 000 cm 3 

Verdichtungsverhältnis 6,8:1 

Zündung 2 Magnetzünder mit eingebautem 

Zündfunkschnapper 
Kraftstoffverbrauch je PS und Stunde l/PS/h 

Kraftstoffverbrauch für 100 km 

Straße 500 I 

Mittelschweres Gelände 700 I 

Kühlanlage: 


Art der Kühlung 
Anzahl der Kühler 
Höhe des Kühlerblockes 
Breite des Kühlerblockes 
Tiefe .des Kühlerblockes 
Stirnfläche des Kühlers 
Anzahl der Lüfter 
Durchmesser des Lüfterrades 


Wasser-Kühlung 
4 Stück 
324 mm 
522 mm 
200 mm 
0,169 m 2 
Doppellüfter 2 Stück 
520 mm 


Drehzahl des Lüfters bei Motorhöchstdrehzahl 

im Sommer (Tropen) 3765 U/min 

im Winter 2680 U/min 

Art des Lüfterantriebes Kegel-Zahnräder und 

Gelenkwellen 

Max. Lüftungsbedarf 40 PS 

Anzahl der Luftfilter 2 Stück 

Hersteller und Typ 

der Luftfilter Fa. Mann & Hummel 


Schalt- und Lenkgetriebe: 

Größter Raumwinkel der 
Zwischenwelle 


vorn 2°25’, hinten 2° 


194 



Länge der Zwischenwelle 


vorn 993 mm 
hinten 1 187 mm 
Schaltgetriebe, Hersteller MM/ZF 

Typ OG 40 12 16 B 

Anzahl der Gänge, vorwärts 8 

rückwärts 4 

Abstand der Hauptwellen 181,5 mm 

Länge des Schaltgetriebes über alles 1 266 mm 

Breite des Schaltgetriebes über alles 600 mm 

Höhe des Schaltgetriebes über alles 620 mm 

Untersetzung des Schaltgetriebes 1 : n 

Fahrgeschwindigkeit bei Motordrehzahl n = 3 000 U/min 
1Gan 9 2,57 km/h 

2 - Gan 9 3,83 km/h 

3 - Gan 9 5,62 km/h 

4 - Gan 9 8,33 km/h 

5Gan 9 12,75 km/h 

6Gan 9 18,95 km/h 

7 - Gan 9 27,32 km/h 

8Gan 9 41,5 km/h 

Rückwärts-Gang 3,39 km/h 

Gesamtsprung des Schaltgetriebes 1:16 

Art und Verzahnung Klingelnberg-Palloid- 

des Kegeltriebes Spiralverzahnung 

Kegeltriebuntersetzung 1:1,05 

Lenkgetriebe, Hersteller H & S 

Bauart Zweiradienlenkgetriebe L 801 


Untersetzung des Lenkgetriebes 
Zahl der Lenkstufen 
Anzahl der Lenkkupplung 
bei Stufenlenkgetriebe 
Werkstoff des Lamellenbelags 
Anzahl der Zahnräder 
Kleinster Lenkradius 
Größter Lenkradius 
Lenkbetätigung 
Gesamtlänge Schalt- und 
Lenkgetriebeblock 
Gesamtgewicht Schalt- und 
Lenkgetriebeblock 


1 :1,2955 
2 Stück 

4 Stück 
Jurid bzw. Emero 
25 Stück 
2,08 m 
114 m 

Argus-Lenkapparat 
1 690 mm** 
1 200 kg 


Seitenantrieb und Bremsen: 

Seitenvorgelegeuntersetzung 1 : 12 ,56 

Art der Bremsen Klaue-Argus-Scheibenbremsen LB 900.4 


Lage der Bremsen Zwischen Lenkgetriebe und 

Kettenantrieb 

Fußbremse wirkt nur auf Lenkgetriebewelle 
Durchmesser der Bremstrommel (außen) 565 mm 
Werkstoff des Bremsbelages Ge. 

Bremskühlung Kühlrippen am Bremsengehäuse 

Art der Bremsbetätigung Mech. Fußhebel und 

Handhebel 

Füllmengen: 

Kraftstoffvorrat, in 7 Behältern 

(ohne Reservefässer) 860 I 

in 20-l-Kanistern I 

Wasserinhalt in Kühler und Motor rd. I 

Drehturm: 

Turmgewicht 

Leergewicht des bearbeiteten 
Turmes ohne Waffe 
Turmhöhe mit Kommandantenkuppel 
Lichter Bedienungskreis -0 im Turm 


Bewaffnung: 

KwK 43, 8,8 cm (L/71) 

Patronen (gelagert 68 , lose auf 

Turm-Plattform 16) 84 Stück* 

MG 42 (vorläufig MG 34 ) 

(1 Fliegerbeschußgerät) 3 stück 

32 Gurtspcke zu 150 Schuß 4 800 Schuß 

Maschinen-Pistolen 1 stück 

6 Magazine zu je 32 Schuß 192 Schuß 

Sprengpatronen 3 stück 


Die mit einem * versehenen Daten ändern sich bei den 
Fahrzeugen 1 bis 50 mit alter Turm-Ausführung (Porsche) 


wie folgt: 

Gefechtsgewicht 68 500 kg 

Verladegewicht 65 000 kg 

Länge über alles mit Rohr nach vorn 10 280 mm 

mit Rohr nach hinten 9 960 mm 

Rohrüberstand bei Rohr nach vorn 2 900 mm 


'* Bei L 801-Versuchs-Ausführung (insges. 12 X) mit OG 40 12 16 1790 mm 


13 500 kg 

rd. 8 000 kg 
1 217 mm 
1 850 mm 


195 



V 


t 

I 



HENSCHEL & SOHN 

G. M. B. H. 

KAS S E L 

LOKOMOTIVE, KASSEL 
KASSEL 24151 
FERNSCHREIBER 03 234 
RB-NR. O/059l/0013 

BANKVERBINDUNGEN : 

REICHSBANK, KASSEL, KONTO-NR. 42/83 
DEUTSCHE BANK, FILIALE KASSEL 
DRESDNER BANK, FILIALE KASSEL 
COMMERZBANK, FILIALE KASSEL 
BERLINER HANDELSGESELLSCHAFT, BERLIN 
REICHS-KRcDtT-GESELLSCHAFT, BERLIN 
POSTSCHECKKONTO: FRANKFURT AM MAIN NR. 364» 


Rechnung Nr. 


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SIk 

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1004? 



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Maschinenbau 

4‘ÄuSüS-Nr. 


[’susho laisha, Ltd., f o k | 0 , 

I a. Showa Tsusho Kalsha, Ltd., 

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KASSEL, den 


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tecnnung und Gefahr 

die uatenverzelc^Be Lieferung aas. 


23.KoTember 1943 

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Lieferung 


Vorg.: 


Lfd. 

Nr. 


Stück 


Gegenstand 


JPanzer kasapf wa^en Ti 


m. 


gemäss Angebot der 
Berlin, vom 12xüx 
■irgänzung vom 11.10 


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194 j 


Die Zahlung bat zu 

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und zwar bei Versa 4 
spätestens innerha» 
gemeldeter Versand» 


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Stück-Preis 


645.000, 


ch 


Gesamt-Preis 


645.000,- 


WB Ve'k. Nr. 4 1000 S. 9. 43. */o<?t 









Anlage D 


Vorläufige technische Lieferbedingungen für 
Fahrgestelle des Panzerkampfwagens VI 

(Sd.Kfz. ...) 
vom .. . 

Hierzu zu beachtende Lieferbed. und Normblätter: 
s. Blatt Nr. 1 


197 



Hierzu beachten: 

TL 21/2014 Technische Lieferbedingungen für gepan¬ 
zerte Vollkettenfahrgestelle, ohne Anlagen 

TL 21/6005 Technische Lieferbedingungen fürWasser- 
röhren-Kühler, ohne Anlagen 

TL 21/6009 Technische Lieferbedingungen für Brems¬ 
beläge aus Sondergußeisen, Bauart Goetze, 
Burscheid, ohne Anlagen 

TL 21/6014 Technische Lieferbedingungen für Sto߬ 
dämpfer für Halb- und Vollkettenfahrzeuge, 
ohne Anlagen 

TL 21/7007 Technische Lieferbedingungen für Ab¬ 
blendkappen, ohne Anlagen 

TL 21/9002 Bedingungen für die Versendung von Kraft¬ 
fahrzeugen (Zubehör und Werkzeuge) 

TL 21/9003 Technische Lieferbedingungen für den Ein¬ 
bau und die Abnahme der Entstörungs¬ 
und Abschirmmittel zur Vollentstörung von 
Fahrgestellen und Aufbauten für Funkkw. 

TL 21/9007 Technische Lieferbedingungen für Sonder¬ 
schrauben für Panzerfahrzeuge, ohne An¬ 
lagen 

TL 21/— Technische Lieferbedingungen für Dreh¬ 

stabfedern für Gleiskettenfahrzeuge (noch 
in Arbeit) 

TL 1003 Technische Lieferbedingungen fürTaschen 

(Behälter) aus Leder und Gewebe, ohne 
Anlagen 

TL 1006 Technische Lieferbedingungen für höl¬ 
zerne Kasten, Ausf. II, ohne Anlagen 

TL 4001 Technische Lieferbedingungen für Stahl¬ 

blech, ohne Anlagen 

TL 4003 Technische Lieferbedingungen für rohen 


Technische Forderungen 

Festlegung des zu liefernden Gegenstandes 

1. Fahrgestell des Pz.Kpfw. VI nach Gruppenliste 021 
Gr 39000, sowie nachgeordneten Zeichnungen und 
Listen. 

2. Die Fahrgestelle müssen folgende Bedingungen er¬ 
füllen: 

a) Höchstgeschwindigkeit des durch Gewichte auf 


und vorbearbeiteten Stahlguß, ohne An¬ 
lagen 

TL 5000 Technische Lieferbedingungen für Fahl¬ 
leder 

TL 5005 Technische Lieferbedingungen für Chrom¬ 
leder 

TL 5006 Technische Lieferbedingungen für Kern¬ 
sohlleder 

TL 5008 Technische Lieferbedingungen für Blank¬ 
leder 

TL 5110 Technische Lieferbedingungen für unge¬ 
färbten Baumwollzeltstoff 

TL 5118 Technische Lieferbedingungen für rohes, 
feldgraues Segeltuch, imprägniert und 
nicht imprägniert 

TL 5200 Bedingungen für Holz 

TL 5901 Technische Lieferbedingungen für Filz nach 
HgN 126 21 

TL 6303 Bedingungen für Anstrich 

TL 6311 Bedingungen für Phosphat-Rostschutzver¬ 

fahren 

TL 9001 Bedingungen für Schweißverbindungen 

TLM 0101 Bedingungen für hochbeanspruchte 

Schweißverbindungen aus Stahl 

TL 9900 Werkstoffprüfung: Chemische und mecha¬ 
nische Prüfung 

TL 9901 Werkstoffprüfung: Stahl und Nichteisen¬ 

metalle 

HgN 107 10 Allgemeine Fertigungsvorschriften I 

HgN 107 40 Zerreißstäbe 

HgN 107 41 Nähte in Leder, Gewebe, Zellon u.ä. 

HgN 113 29 Zulässige Abweichungen für Maße ohne 
Toleranzangabe 


32 000 kg Gesamtgewicht belasteten, betriebs¬ 
fertigen Fahrgestelle auf gerader Straße mittlerer 
Beschaffenheit mit einer Steigung von 3° und 
Motordrehzahl 3000 U/min: 24 km/h. 

b) Steigvermögen aufwärts 30° 

abwärts 45° 

c) Überschreitbare Grabenbreite 


198 



d) Wathöhe 1,20 m 

e) Bodenfreiheit 0,450 m 

f) Gewicht des betriebsfertigen Fahrgestells 
einschl. Kraftstoff und Öl, aber ausschl. 

Werkzeug und Zubehör 

3. Für das Schweißen aller Teile ist die TLM 0101 zu¬ 
grunde zu legen. 

Teile aus Panzer-Stahlguß nicht schweißen. 

Abnahme 

4. An allen Fahrgestellen nachstehende Prüfungen vor¬ 
nehmen. 

Zentralschmierung überprüfen, ob alle angeschlos¬ 
senen Schmierstellen mit Schmiermittel versorgt 
werden. 


Das Fluchten der Laufräder prüfen. 

Einstellung der Beleuchtung prüfen. 

Nichtgenügende Fahrgestelle bzw. Gruppen oder 
Teile zurückweisen. 

Werkstoffprüfung. 

5. Werkstoffprüfung nach Anhang 1 vornehmen. 

Maß- und Gewichtsprüfung. 

6 . Die Maße nach Anhang 3 besonders prüfen. 

7. Stichprobenweise Gewicht prüfen (s. Ziffer 2 f) und 
im Abnahmebericht festlegen. 

Leistungsprüfung. 

8 . Die Fahrgestelle sind auf Einhaltung der in Ziffer 2 a) 
bis c) gestellten Forderungen zu prüfen. 


Anlage E 

Technische Daten 4 


199 



Bezeichnung des Fahrzeuges 


Panzerkampfwagen VK. 3001 (P) 


200 


Ausführung 

Typ 

Hersteller 

Baujahr 

Informationsquelle 


100 

Nibelungenwerke 

1939-1941 

Porsche Zeichnung v. 26. 4. 40 


12,8 cm Selbstfahrlafette 
L/61 (Pz. Sfl. V) 

VK. 3001 (H) 
Henschel/Rheinmetall 
1939-1942 
verschiedene 


Panzerkampfwagen VII 
(VK. 6501) 

SW 

Henschel 

1940-1941 

Handbuch WaA., Blatt Nr. 42 


Motor 

Hersteller, Typ 

Zylinderzahl, Anordnung 

Bohrung/Hub (mm) 

Hubraum (ccm) 

Verdichtungsverhältnis 

Drehzahl, normal/maximal 

Höchstleistung (PS) 

Ventilanordnung 

Kurbelwellenlager 

Vergaser 

Zündfolge 

Anlasser 

Lichtmaschine 

Batterie: Anzahl/Volt/Ah 

Kraftstofförderung 

Kühlung 


Porsche »100« - 2 Stück 
10 V, Form 72° 

105 x 115 
10000 
5,9:1 
2500 

210, zusammen 410 
hängend 
6 Gleit- 

1 Solex 40 JFF II 
1-8-3-10-5-9-4-7-2-6 
Bosch AL 24 V 
Bosch GQL 300/12-900 
2 / 12/120 
Pumpen 
Luft, Gebläse 


Maybach »HL 116 S« 

6, Reihe 
125 x 150 
11 048 
6,5:1 

2600/3300 
265/300 
hängend 
8 Gleit- 

2 Solex 40 JFF II 

1-5-3-6-2-4 

Bosch BNG 4/24 

Bosch GQL 300/12-900 

2/12/105 

Pumpen 

Wasser 


Maybach »HL 224« 

12, V Form 60° 

125 x 145 

21353 

6,5:1 

3000 

600 

hängend 

7 Rollen- 

2 Solex Fallstrom 

1 -12-5-8-3-10-6-7-2-11 -4-9 

Bosch 24 V 

Bosch GULN 700/12 

4/6/105 

Pumpen 

Wasser 


Kupplung 

Getriebe 

Anzahl der Gänge V/R 
Kettenantriebsräder 
Vorgelegeübersetzung 
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 
Fahrbereich Straße/Gelände 


ohne, benzin-elektrisch 
Porsche/Siemens 
2/2 
vorne 
1: 

60 


Dreischeiben, tr. 

ZF »SSG 77« Aphon- 
6/1 
vorne 
1 : 

19,6 


Mehrscheiben 

Maybach 

5/1 

vorne 

1 : 

26 


Art der Lenkung 

Wendekreis 0 (m) 

Porsche/Siemens 

DB/Wilson Kupplungs- 

3-Radien- 

Federung 

Drehstäbe, längs 

Drehstäbe, quer 

Drehstäbe, quer 

Fahrgestellschmiersystem 

Zentral und Hochdruck 

Hochdruck 

Hochdruck 

Bremsanlage/Hersteller 

Porsche/Siemens 

DB/Henschel 

Perrot 

Wirkungsweise 

elektrisch 

mechanisch 

mechanisch 

Bremsart 

Scheiben 

Innenbacken 

Innenbacken 

Bremssystem wirkt auf 

Antrieb 

Antrieb 

Antrieb 

Art des Laufwerkes 

Lauf- und Stützrollen 

Lauf- und Stützrollen 

Lauf- und Stützrollen 

Größe der Laufrollen 

600 mm 

700/98-550 


Spurweite (mm) 

2600 

2100 


Kettenauflagelänge (mm) 

3225 

4750 


Kettenbreite (mm) 

600 

520 

800 

Anzahl der Glieder pro Kette 

88 

85 


Kettentyp 




Bodenfreiheit (mm) 

490 

280 


Länge über alles (mm) 

6600 (ohne Kanone) 

9800 (7200 ohne Kanone) 


Breite über alles (mm) 

3200 

3170 


Höhe über alles (mm) 

3030 

2670 


Bodendruck (kp/cm 2 ) 

0,9 

0,8 


Gefechtsgewicht (kp) 

30000 

35000 

65000 

Besatzung 

4 

5 

5 

Kraftstoffverbrauch (1/100 km) 

230-250 g/PS/h 



Kraftstoffvorrat (1) 


450 


Panzerung Wanne vorne (mm) 

50 

40 

100 

seitlich (mm) 

40 

30 


hinten (mm) 

30 

20 


Turm vorne (mm) 


30 


seitlich (mm) 


15 


hinten (mm) 


15 


Leistungen steigt (°) 


24 



Bewaffnung 

Bemerkungen 


watet (mm) 
überschreitet 
Haupt- 
Neben- 


1 7,5 cm KwK L/24 oder 10,5 cm 


1 12,8 cm K. 40 (18) 


1 7,5 cm KwK L/24 

2 MG 34 


Panzerkampfwagen VI 
VK. 3601 ***) 


VK. 3601 
Henschel 
1942 

Handbuch WaA, Blatt D 36 


Panzerkampfwagen »Tiger I« 
(Sd. Kfz. 181) 

E 

VK. 4501 (H) 

Henschel 

1942-1944 

D 656/23 vom 10. 5. 1944 


38 cm Sturmmörser »Tiger« 


VK. 4501 (H) 

Alkett (Umbau) 

1944-45 

Handbuch WaA, Blatt G 369 


Bezeichnung des Fahrzeuges 

Ausführung 

Typ 

Hersteller 

Baujahr 

Informationsquelle 


Maybach »HL 174«*) 

12, V Form 60° 

125x130 

19144 

6,5:1 

3000 

550 

hängend 

7 Rollen- 
2 Solex 40 JFF II 
1-12-5-8-3-10-6-7-2-11-4-9 

Bosch BNG 4/24 

Bosch GQL 300/12-900 

2/12/105 

Pumpen 

Wasser 

Maybach »HL 210 P 45«**) Maybach »HL 210 P 45«**) 

12, V Form 60° 12, V Form 60° 

125 x 145 

21353 

7:1 

2500/3000 

650 

hängend 

7 Rollen- 

4 Solex 52 JFF II D 

12-1-8-5-10-3-7-6-11-2-9-4 

Bosch BPD 6/24 

Bosch GULN 1000/12-1000 (teilw. auch 700 W) 

2/12/120 bzw. 150 

2 Solexpumpen 

Wasser 

Motor 

Hersteller, Typ 

Zylinderzahl, Anordnung 
Bohrung/Hub (mm) 

Hubraum (ccm) 
Verdichtungsverhältnis 

Drehzahl, normal/maximal 
Höchstleistung (PS) 
Ventilanordnung 
Kurbelwellenlager 

Vergaser 

Zündfolge 

Anlasser 

Lichtmaschine 

Batterie: Anzahl/Volt/Ah 
Kraftstofförderung 

Kühlung 

Mehrscheiben, naß 


Mehrscheiben, naß 

Kupplung 

Maybach OLVAR «401216« 


Maybach OLVAR »OG 401216 A« 

Getriebe 

8/1 


8/4 

Anzahl der Gänge V/R 

vorne 


vorne 

Kettenantriebsräder 

1:10,75 


1 :10,75 

Vorgelegeübersetzung 

40 


45,4 

Höchstgeschwindigkeit (km/h) 



100/60 

Fahrbereich Straße/Gelände 

Henschel Zweiradien- 


HS «L 600 C« Zweiradien- 

Art der Lenkung 

7,0 


7,0 

Wendekreis 0 (m) 

Drehstäbe, quer 


Drehstäbe, quer 

Federung 

Zentral und Hochdruck 


Schmierbatterie und Hochdruck 

Fahrgestellschmiersystem 

Südd. Arguswerke 


Südd. Arguswerke 

Bremsanlage/Hersteller 

mechanisch 


mechanisch 

Wirkungsweise 

Scheiben 


Scheiben 

Bremsart 

Antrieb 


Lenkgetriebewelle 

Bremssystem wirkt auf 

Schrittanordnung 


Schachtellaufwerk 

Art des Laufwerkes 


800 x 95 E 

... 

Größe der Laufrollen 

2620 


2822/2622 bei Verladekette * 

Spurweite (mm) 

3640 


3605 

Kettenauflagelänge (mm) 

520 


725/520 bei Verladekette 

Kettenbreite (mm) 



96 

Anzahl der Glieder pro Kette 



Kgs 63/520/130 (Verlade) Kgs 63/725/130 (Gefechts) 

Kettentyp 

450 


470 

Bodenfreiheit (mm) 

6050 

-8450/8434-/6316 

6280 

Länge über alles (mm) 

3140 

3705 

3570 

Breite über alles (mm) 

2700 

3000 

2850 

Höhe über alles (mm) 


1,04 

1,5 

Bodendruck (kp/cm 2 ) 

36000-40000 

56900 

65000 

Gefechtsgewicht (kp) 

5 

5 

5 

Besatzung 


535/935 

535/935 

Kraftstoffverbrauch (1/100 km) 



534 (in vier Behältern) 

Kraftstoffvorrat (1) 


100 

100 

150 

Panzerung Wanne vorne (mm) 

60 

oben 80, unten 60 

oben 80, unten 60 

seitlich (mm) 

60 

80 

80 

hinten (mm) 

80 

100 

150 

Turm vorne (mm) 

60 

80 

80 

seitlich (mm) 

60 

80 

80 

hinten (mm) 

35 

35 

35 

Leistungen steigt (°) 

790 

790 

790 

klettert (mm) 


1200 

1200 

watet (mm) 

2300 

2300 

2300 

überschreitet 

Waffe 0725 

1 8,8 cm KwK 36 L/56 (92) 

1 38 cm StuM 61 L/5,4 (14) 

Bewaffnung Haupt- 

2 MG 34 

2 MG 34 (3920) 

1 MG 34 

Neben- 

*) später »HL 210 P 45« 

**) ab Gerät 251 »HL 230 P 45« 


Bemerkungen 

***) Zwischenstufe der 




Entwicklung 






Bergepanzer Tiger (P) 

VK. 4501 (P) 

101 

Nibelungenwerke 

1943 

D 656/1 vom 1. 5. 1943 

Panzerkampfwagen VK. 4501 (P) HA 

102 

Nibelungenwerke 

1942 

Porsche KG., Archiv 

Panzerkampfwagen VK. 4502 (P) 
(Entwurf) 

180/181*) 
nicht gebaut 

1943-1944 

Porsche Zeichnung K 3501 

Bezeichnung des Fahrzeuges 

Ausführung 

Typ 

Hersteller 

Baujahr 

Informationsquelle 




Motor 

[Maybach »HL 120 TRM« - 2 Stück 

Porsche »101/1« - 2 Stück 

Porsche »101/4« - 2 Stück 

Hersteller, Typ 

12, V Form 60° 

10, V Form 72° 

10, V Form 72° 

Zylinderzahl, Anordnung 

105 x 115 

115 x 145 

115 x 145 

Bohrung/Hub (mm) 

11867 

15060 

15060 

Hubraum (ccm) 

6,2-6,5:1 

5,9:1 

6,4:1 

Verdichtungsverhältnis 

2600 

2000/2500 

3200 

Drehzahl, normal/maximal 

265, zusammen 530 

320, zusammen 640 

350, zusammen 670 

Höchstleistung (PS) 

hängend 

hängend 

hängend 

Ventilanordnung 

[7 Rollen- 

6 Gleit- 

6 Gleit- 

Kurbelwellenlager 

2Solex 40JFFII 

1 Solex 50 JFF II 


Vergaser 

1-12-5-8-3-10-6-7-2-11-4-9 

1-8-3-10-5-9-4-7-2-6 

Zündfolge 

(Bosch BNG 4/24 

Hilfsmotor »T 141«, 9 PS 

Bosch AL/SED 

Anlasser 


Panzerjäger Tiger 
»Jagdtiger« (Sd. Kfz. 186) 

B 

VK. 4503 

Nibelungenwerke 

1944-1945 

Handbuch WaA, Blatt G 360 


Motor 

Hersteller, Typ 

Maybach »HL 230 P 30« 

Zylinderzahl, Anordnung 

12, V Form 60° 

Bohrung/Hub (mm) 

130 x 145 

Hubraum (ccm) 

23 095 

Verdichtungsverhältnis 

6,8:1 

Drehzahl, normal/maximal 

2600/3000 

Höchstleistung (PS) 

600/700 

Ventilanordnung 

hängend 

Kurbelwellenlager 

7+1 Rollen- 

Vergaser 

4 Solex 52 JFF II D 

Zündfolge 

1-8-5-10-3-7-6-11-2-9-4-12 

Anlasser 

Bosch BPD 6/24 ARS 146 + AL/ZMJ/R 12 

Lichtmaschine 

Bosch GTLN 700/12-1500 L 1 

Batterie: Anzahl/Volt/Ah 

2/12/150 

Kraftstofförderung 

2 Solex Doppelpumpen 

Kühlung 

Wasser 


Bezeichnung des Fahrzeuges 

Ausführung 

Typ 

Hersteller 

Baujahr 

Informationsquelle 


Panzerkampfwagen »Tiger II« 
(Sd. Kfz. 182) 

B 

VK. 4503 
Henschel 
1943-1944 

D 656/43 vom 1.9. 1944 


Panzerkampfwagen »Tiger II«*) 
(Sd. Kfz. 182) 

B 

VK. 4503 
Henschel 
1944-1945 

D 656/43 vom 1. 9. 1944 



Panzerjäger Tiger 
Versuchsgerät 

B 

212/258 

Nibelungenwerke 

1944-1945 

FIAT Final Report 593 


Panzerkampfwagen »Tiger II« 

Versuchsgerät 

B 

VK. 4503 
Henschel 
1945 

Maybach Unterlagen 


Bezeichnung des Fahrzeuges 

Ausführung 

Typ 

Hersteller 

Baujahr 

Informationsquelle 


SGP »SLa 16« 

16, X Form 
135x 160 
36800 
14,5:1 
2000 
750 

hängend 
5 Gleit- 

4 Bosch PE 4 Diesel-Einspritzpumpen 

1 -13-12-15-9-14-11-16-10-6-3-8-2-5-4-7 

Bosch 10/24 

Bosch GULN 1000/24 

2/12/150 

Pumpen 

Luft, Gebläse 


Maybach »HL 234« 

12, V Form 60° 

130 x 145 
23095 
7:1 
3000 
800 

hängend 
7 Gleit- 

1 Bosch Benzin-Einspritzp. PZ 12 

12-1 -8-5-10-3-7-6-11 -2-9-4 

Bosch BPD 6/24 

Bosch GULN 1000/24-1000 

2/12/150 

Pumpen 

Wasser 


Motor 

Hersteller, Typ 

Zylinderzahl, Anordnung 

Bohrung/Hub (mm) 

Hubraum (ccm) 

Verdichtungsverhältnis 

Drehzahl, normal/maximal 

Höchstleistung (PS) 

Ventilanordnung 

Kurbelwellenlager 

Vergaser 

Zündfolge 

Anlasser 

Lichtmaschine 

Batterie: Anzahl/Volt/Ah 

Kraftstofförderung 

Kühlung 


Mehrscheiben, naß 
Maybach OLVAR »B 401216« 
8/4 
vorne 
1 : 

35 41,5 

170/120 

HS »L 801« Zweiradien- 
4,8 


Kupplung 

Getriebe 

Anzahl der Gänge V/R 
Kettenantriebsräder 
Vorgelegeübersetzung 
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 
Fahrbereich Straße/Gelände 
Art der Lenkung 
Wendekreis 0 (m) 


Drehstäbe, längs (Porschetyp 258) 

Drehstäbe, quer 


4 zentrale Schmierbatterien und Hochdruck 


Südd. Arguswerke 

mechanisch 

Scheiben 

Antrieb 


Stahllaufräder 


Staffellaufwerk 

800 mm 

2790 


2790 

4415 


4100 

800 


800 

565 


485 

10370 


7260 

3590 


3625 

3050 



1,05 


1,03 

74000 


68000 

6 


5 

800/1100 

860 (7 Behälter) 

235 g/PS/h 

150 


150 

80 


80 

80 


80 

250 



80 



80 



35 


35 

880 


850 

1750 


1750 

2500 


2500 

1 12,8 cm Pak 44 


1 8,8 bzw. 10,5 cm KwK 

1 MG 42 


2 MG 42 


Federung 

Fahrgestellschmiersystem 

Bremsanlage/Hersteller 

Wirkungsweise 
Bremsart 
Bremssystem wirkt auf 
Art des Laufwerkes 
Größe der Laufrollen 
Spurweite (mm) 
Kettenauflagelänge (mm) 
Kettenbreite (mm) 

Anzahl der Glieder pro Kette 

Kettentyp 

Bodenfreiheit (mm) 

Länge über alles (mm) 

Breite über alles (mm) 

Höhe über alles (mm) 
Bodendruck (kp/cm 2 ) 
Gefechtsgewicht (kp) 
Besatzung 

Kraftstoffverbrauch (1/100 km) 
Kraftstoffvorrat (I) 

Panzerung Wanne vorne (mm) 
seitlich (mm) 
hinten (mm) 
Turm vorne (mm) 
seitlich (mm) 
hinten (mm) 

Leistungen steigt (°) 

klettert (mm) 
watet (mm) 
überschreitet 
Bewaffnung Haupt- 

Neben- 

Bemerkungen 


Anlage F 


Zulieferfirmen für das Tiger B-Bauprogramm 


Wanne 


Schaltgetriebe 

Motoren 

Gleisketten 

Turm 

Kraftstoffbehälter 
Hand-und 
Fußhebelwerk 
Auspuffanlage 
Winkelspiegel 

Gas- und 
Startergestänge 
Getriebeabsaugung 
Kettenabdeckungen 


Belüftungsanlage 

Munitionsgestelle 

Fahrersitze 

Kugelblenden, 

MG-Lagerung 

Andrehvorrichtung 

Lukendeckel 

Stoßdämpferhebel 

Laufräder 


Dortmund-Hoerder Hüttenverein, 
Dortmund 

Friedr. Krupp, Essen 
Skoda-Werke Pilsen, Werk 
Königgrätz 

Zahnradfabrik Friedrichshafen 
Waldwerke Passau 
Maybach, Friedrichshafen 
Auto-Union, Chemnitz 
August Engels, Velbert 
Wegmann & Co., Kassel 
I. Arnold, Friedensdorf/Lahn 

Bergische Achsenfabrik, Wiehl 
Karl Born, Aschersleben 
Dorst AG, Oberlind-Sonneberg 
Sylbe und Ponndorf, Schmölln 

Hermann Fesel, Zwiesel 
Hermann Fesel, Zwiesel 
Gotthardt und Kühne, 
Lommatzsch 

Wilhelm Lenze, Neheim-Hüsten 
Imperial GmbH, Meissen 
Richard Krahmer, Chemnitz 
Schneider und Korb, Bernsbach 
Wilhelm Lenze, Neheim-Hüsten 

Arno Müller, Leipzig 

Josef Münch, Brotterode 

O.D. Werk Willy Ostner, 

Branderbisdorf 

Scheidt & Bachmann, Rheydt 

Diana Maschinenfabrik, Kassel 


Antriebsräder 


Leiträder 


Laufradkurbeln 


Leitradkurbeln 


Kettenantriebs¬ 

gehäuse 


Getriebegehäuse 


Bochumer Verein, Bochum 
Bergische Stahlindustrie, 
Remscheid 

Ruhrstahl AG, Witten-Annen 
Eisenwerke Oberdonau, Linz 
Dingler, Karcher & Co., Worms 
Ruhrstahl AG, Witten-Annen 
von Tongelsche Stahlwerke, 
Güstrow 

Wittmann AG, Hagen-Haspe 
Knorrbremse AG, Volmarstein 
Deutsche Eisenwerke, 
Mülheim/Ruhr 

Rothe Erde GmbH, Dortmund 
Stahlwerke Braunschweig GmbH, 
Watenstedt 
Skoda-Werke, Pilsen 
Eisenwerke Krieglach/Nieder¬ 
donau 

Rothe Erde GmbH, Dortmund 
Stahlwerke Braunschweig GmbH, 
Watenstedt 

Dingler, Karcher & Co., Worms 
von Tongelsche Stahlwerke, 
Güstrow 

Deutsche Eisenwerke, 
Mülheim/Ruhr 

Lindener Eisen- und Stahlwerke, 
Hannover 

Pleissner GmbH, Herzberg/Harz 
Dingler, Karcher & Co., Worms 
Meier & Weichelt, Leipzig 
Deutsche Eisenwerke, 
Mülheim/Ruhr 


206 



Schutzbügel Ruhrstahl AG, Witten-Annen 

Oberschlesische Hüttenwerke, 
Werk Malapane 

Gitter und Dingler, Karcher & Co., Worms 

Schutzkappen Meier und Weichelt, Leipzig 

Ruhrstahl AG, Witten-Annen 
Drehstabfedern Hösch AG, Hohenlimburg 

Röchling GmbH, Wetzlar 


Zahnkranzrohlinge Charlottenhütte, Nieder¬ 
schelden/Sieg 

Klöckner-Werke AG, Osnabrück 
Lenkbremsen Süddeutsche Arguswerke, 

Karlsruhe 

Lüfterantrieb Ehrlich, Gotha 

Turmantrieb Ehrlich, Gotha 

Elektrische 

Ausrüstung Bosch, Stuttgart 



4r6e/Vs/f/-e/se für- <y/ e Sos><?ercrtsssc/usssc />£ T- J8ZT 


06 . - /ng. fie/cAcrrtfi 


ArAc/YsAretj p I I Ar&e/trftrc/s & I I Ar6e//sAre/s // 


Dir ZfaMou/ 


Aröe,/sAre,j /f Aröc//r*re*s Z 
Pretis/offc 





































































































2950 , _ 3090 ,30 00 




80 / 70 ° 

40 / 0 ° 

80 / 60 ° 






Anlage I 


MAYBACH- 

Motordaten 


Baumuster Zyl. 
HL Zahl 

Bohrg. Hub 

mm mm 

Einzyl. Gesamt¬ 
volumen Volumen 

1 1 

n/min 

PS 

kp/PS 

10 

2 

100 

70 

0,5498 

1,0996 

5000 

70 


30 

4 

95 

110 

0,780 

3,1188 

3500 

113 

2,18 

33 

4 

100 

106 

0,832 

3,3301 

4000 

120 


42 

6 

90 

110 

0,700 

4,1987 

3000 

100 

3,8 

45 

6 

95 

110 

0,780 

4,6782 

3800 

147 

2,32 

50 

6 

100 

106 

0,832 

4,9951 

4000 

180 


54 

6 

100 

115 

0,903 

5,4193 

2600 

110 

4,13 

62 

6 

105 

120 

1,039 

6,2345 

2600 

135 

3,96 

66 

6 

105 

130 

1,126 

6,7540 

3200 

180 

2,49 

SHL 66 

6 

105 

130 

1,126 

6,7540 

2200 

125 


85 

12 

95 

100 

0,709 

8,5068 

2600 

185 

4,21 

87 

6 

125 

130 

1,595 

9,5720 

2400 

180 


90/100 

12 

100 

106 

0,832 

9,9903 

4000 

400 


92 

6 

120 

135 

1,527 

9,1610 

2400 

180 


101 

12 

105 

115 

0,996 

11,9494 

3800 

510 


116 

6 

125 

150 

1,841 

11,0447 

3000 

265 

2,52 

120 

12 

105 

115 

0,996 

11,9494 

3000 

300 

2,98 

140 

6 

140 

150 

2,309 

13,8540 

2400 

250 


148 

6 

140 

160 

2,463 

14,7780 

2400 

260 


150G 

6 

150 

160 

2,827 

16,9646 

3400 

320 


157 

12 

115 

125 

1,298 

15,5803 

3500 

550 


174 

12 

125 

130 

1,595 

19,1441 

3000 

450 


210 

12 

125 

145 

1,779 

21,3530 

3000 

650 


224 

12 

125 

145 

1,779 

21,3530 

3000 

600 

1,78 

230 

12 

130 

145 

1,924 

23,0954 

3000 

700 


232*) 

12 

130 

145 

1,924 

23,0954 

3000 

1100 


233 

12 

130 

145 

1,924 

23,0954 




234**) 

12 

130 

145 

1,924 

23,0954 

3000 

800 


R234***) 

12 

130 

145 

1,924 

23,0954 

2800 

600 

2,00 


*) Versuchsmotor mit Benzineinspritzung und Aufladung 
**) Versuchsmotor mit Benzineinspritzung 
***) Versuchs-Dieselmotor 
HL = Hochleistungsmotor 


209 



Anlage J 


8,8 cm Kampfwagenkanone 43 (L/71) 




Maß-, Gewichts- und Leistungsangaben 


Luftvorholer: 




Maße: 


Anfangsspannung 


60- 

5 kp/cm 2 

Kaliber 

8,8 cm 

Flüssigkeitsinhalt 



5,3 1 

Rohrlänge 

6300 mm 

Luftausgleicher: 




Rohrlänge in Kalibern 

71 Kal. 

Anfangsspannung 


44 kp/cm 2 

Rohrlänge mit Mündungsbremse 

6595 mm 

Flüssigkeitsinhalt (Kochbadflüssigkeit) 


1,78 1 

Abstand der hinteren Bodenstückfläche 


Gewichte: 




vom Ansatz an der vorderen Keillochfläche 

290 mm 

Rohr, vollständig mit Verschluß und 



Länge der Seele vom Ansatz an der vorderen 

Mündungsbremse 



1605 kp 

Keillochfläche bis zur Mündung 

6010 mm 

Rohr, vollständig mit Verschluß 



1570 kp 

Länge des gezogenen Teils 

5150,5 mm 

Vollrohr 



1155 kp 

Länge des gezogenen Teils in Kalibern 

58,5 Kal. 

Bodenstück ohne Verschluß 



260 kp 

Züge: 


Spannschraube 



26 kp 

Anzahl 

32 

Verschlußkeil mit Innenteilen 



55 kp 

Tiefe 

1,2 mm 

Verschlußbeweger 



13 kp 

Breite 

5,04 mm 

Mündungsbremse 



35 kp 

Felderbreite 

3,6 mm 

Rohrbremse 



65 kp 

Ladungsraum: 


Luftvorholer 



60 kp 

Durchmesser des hinteren kegelförmigen 


Gesamtgewicht des Geschützes 


2265 kp 

Teils hinten 

132,4 mm 

Ballistische Angaben: 




vorn 

123,9 mm 

8,8 cm 

8,8 cm 

8,8 cm 

8,8 cm 

Durchmesser des vorderen kegelförmigen 


PzGr 39/43 PzGr 40/43 SprGr 43 

HIGr 39 

Teils hinten 

92,5 mm 

Geschoßgewicht kp 10,16 

7,5 

9,4 

7,65 

vorn 

88 mm 

Sprengladung kp 0,050 

- 

1,0 

0,77 

Länge des Ladungsraumes 

859,5 mm 

Vo m/sec 1000 

1130 

750 

600 

Drall 6°30’ (27,57) Kaliber 

Größte Schußweite 




Feuerhöhe 

2245 mm 

bei 15° Erhöhung m - 

- 

10000 

7400 

Höhenrichtfeld - 

8 ° bis -fl5° 

Mündungswucht mt 516 

480 

269 

140,4 

Seitenrichtfeld 

360° 

Mündungswucht je kp 




Rohrbremse: 


Rohrgewicht mkp 311 

290 

162 

88 

mittlere Bremskraft 

9000 kp 

Konstruktions¬ 




Flüssigkeitsinhalt 

6 1 

gasdruck kp/cm 2 3700 

3700 

3700 

3700 

Rücklauflänge, kleinste 

380 mm 

Gebrauchsgasdruck 




Rücklauflänge, größte 

580 mm 

bei 10° C kp/cm 2 2900 

2900 

1450 

850 


210 




01 

Mündungsbremse 

06 

Vollrohr 

10 

02 

Keil 

07 

Raststück 

11 

03 

Schraube zum Keil 

08 

Sechskantschraube 

12 

04 

Sicherung 


zum Raststück 

13 

05 

Gegenmutter 

09 

Spannschraube 

14 


15 Öffnervorrichtung 

16 Gleitschuh 

17 Einsatzring 

18 Gewindering 


blasevorrichtung 


Durchschlagsleistung 

185* 

217 

90 

500 m 

bei 90° Auftreff¬ 


(205)** 

(270) 



winkel in mm bei 


165 

193 

90 

1000 m 

Angabe der Ent¬ 


(186) 

(233) 



fernung in m 


147 

170 

90 

1500 m 



(170) 

(205) 





132 

152 

90 

2000 m 



(154) 

(175) 



Patronengewicht 

kp 

22,8 

19,9 

18,6 

15,35 

Patronenlänge 
Inhalt des Ver¬ 

mm 

1125,3 

1103,1 

1167,2 

1157,4 

brennungsraumes 
Gewicht der 

1 

9,0 

9,14 

8,8 

9,0 

Treibladung 

kp 

6,8 

6,8 

3,8 

2,0 

Hülsengewicht 

kp 

5,8 

5,8 

5,8 

5,8 

Länge der Hülse 

0 des Hülsen¬ 

mm 

822 

822 

822 

822 

bodens 

mm 

132 

132 

132 

132 


Zum Vergleich: Leistungsangaben der 8,8 cm Kampf¬ 
wagenkanone 36 (L/56) 



8,8 cm 

PzGr 39 

8,8 cm 

PzGr 40 

8,8 cm 

HIGr 


Geschoßgewicht kp 

10,16 

7,5 

7,65 


Vo * m/sek 

810 

930 

600 


Durchschlagsleistung 

III 

156 

90 

500 m 

bei 90° Auftreffwinkel 

100 

140 

90 

1000 m 

in mm bei Angabe 

92 

125 

90 

1500 m 

der Entfernung in m 

84 

110 

90 

2000 m 


Die im Tiger I eingebaute 8,8 cm KwK 36 (L/56) unter¬ 
schied sich in der Durchschlagsleistung kaum von der 
7,5 cm KwK 43 L/70 des Panzerkampfwagens Panther. 
Dagegen zeigte die Weiterentwicklung als 8,8 cm KwK 
43 L/71, die im Tiger II verwendet wurde, eine erheb¬ 
liche Leistungssteigerung gegenüber der Panther-Kanone. 


* nach Ausbildungsmappe Oberfähnrichlehrgang 1944 

** nach Senger und Etterlin (Kampfpanzer 1916 - 1966) 



Anlage K 


12,8 cm Panzerjägerkanone 80 


Maß-, Gewichts- und Leistungsangaben 



Rohr: 



Kaliber 

12,8 

cm 

Rohrlänge 

7020 

mm 

Rohrlänge in Kalibern 

55 

Kal. 

Abstand der Bodenfläche vom Ansatz der 



vorderen Keillochfläche 

400 

mm 

Länge der Seele 

6610 

mm 

Länge des gezogenen Teils 

5533 

mm 

Länge des gezogenen Teils in Kalibern 

43 

Kal. 

Züge: 



Anzahl 


40 

Tiefe 

1,7 

mm 

Breite 6,05 

+ 0,6 

mm 


Felderbreite 4,0-0,6 mm 

Ladungsraum: 

Durchmesser des hinteren kegelförmigen 
Teils hinten 176,4+ 0,2 mm 

vorn 162,8 + 0,2 mm 

Durchmesser des vorderen kegelförmigen 
Teils (Übergangskegel) 

hinten 162 , 8 + 0,2 mm 

vorn 133,5+ 0,2 mm 

Länge des Ladungsraumes 
Inhalt des Ladungsraumes 
Drall, gleichbleibend (27 Kaliber) 

Schwerpunktabstand von Hinterkante Rohr 
mit Verschluß 
ohne Verschluß 


1077 mm 
22,88 I 
6°38’13” 

1830 mm 
1920 mm 


Rohr im Schnitt 


1 Vollrohr 

2 Sicherungsstück 

3 Zylinderschraube 


4 Spannschraube 

5 Bodenstück 

6 Bremsnocken 


7 Vorholnocken 

8 Drallnocken 

9 Zylinderstift 



EJmelhot bei 0 


Ansicht in Richtung A 





212 





Lafette 


Maßangaben: 


Höhenrichtfeld 

+ 15°-7° 

Seitenrichtfeld nach rechts und links je 

10 ° 

Feuerhöhe 

2150 mm 

Rohrbremse: 


mittlere Bremskraft 

etwa 33 000 kp 

Flüssigkeitsinhalt 

12,25 1 

Rücklauflänge, normal 

870 mm 

Rücklauflänge (max.) »Feuerpause« 

900 mm 

Luftvorholer: 


Anfangsspannung der Luft 

50 kp/cm 2 

Flüssigkeitsinhalt 

11,6 1 

Winkelzielfernrohr 2/1: 


Einstellbereich für 12,8 cm PzGr 43 von 0 bis 4000 m 

Einstellbereich für 12,8 cm SprGr L/5,0 


von 0 bis 8000 m 

Strichteilung von 0 bis 176 Strich 

Gewichte: 


Rohr, vollständig mit Verschluß 

3300 kp 

Vollrohr 

2200 kp 

Bodenstück, ohne Verschluß 

810 kp 

Spannschraube 

84 kp 

Verschlußkeil mit Innenteilen 

192 kp 

Rohrbremse 

121 kp 

Luftvorholer 

121 kp 

Gesamtgewicht des Geschützes 

7000 kp 

Verlademaße: 


Geschütz ohne Fahrzeug Länge 

8000 mm 

Breite 

1600 mm 

Höhe 

1390 mm 


Das Rohr überragt die Vorderkante 

des 


Fahrzeuges um 


3050 mm 

Verladegewicht der Munition 



12,8 cm PzGr 43: 



Geschoß mit Verpackung 


31,8 kp 

Hülsenkartusche mit Verpackung 


36,6 kp 

12,8 cm SprGr L/5,0: 



Geschoß mit Verpackung 


31,5 kp 

Hülsenkartusche mit Verpackung 


33,8 kp 

Leistungsangaben 




12,8 cm 

12,8 cm 


PzGr 43 

SprGr 


Geschoßlänge 

mm 

496,5 

623 

Geschoßgewicht 

kp 

28,3 

28,0 

Sprengladung 

kp 

0,55 

3,60 

Vo 

m/sec 

920 

750 

Größte Schußweite bei 




15° Erhöhung 

m 

- 

12 200 

Mündungswucht 

mt 

1270 

800 

Konstruktionsgasdruck 

kp/cm 2 

3700 

3700 

Gebrauchsgasdruck 

kp/cm 2 

3000 

2500 

Länge des 




Verbrennungsraumes 

mm 

967,5 

967,5 

Inhalt des 




Verbrennungsraumes 

1 

20,4 

20,4 

Gewicht der Treibladung 

kp 

15,0 

12,2 

Hülsengewicht 

kp 

11,6 

11,6 

Länge der Hülse 

mm 

870 

870 

0 des Hülsenrandes 

mm 

192 

192 

Inhalt der Hülse 

1 

18,24 

18,24 


213 



Anlage L 


Die »Tigerfibel« 


Die »Tigerfibel« wurde am 1.8. 1943 vom Generalin¬ 
spekteur der Panzertruppen Generaloberst Heinz Gu- 
derian als Dienstvorschrift (D 656/27) genehmigt. Sie 
stellte einen der ersten und zweifellos auch besten Ver¬ 
suche dar, von der trockenen, wenig truppenverständ¬ 
lichen Ausdrucksweise bislang üblicher Dienstvor¬ 
schriften abzugehen. Es wurde eine Betriebs- und 
Kampfanleitung im Taschenformat für den Tiger ge¬ 
schaffen, die in humorvoller Darstellung, aufgelockert 
durch - teilweise pikante - Karikaturen, Scherze, Mo¬ 
ralsprüche und viel »Landserdeutsch«, das gesamte 
technische und taktische Wissen um den Tiger für die 
Praxis allgemeinverständlich darstellte. 

Sie machte das nicht einfache Metier zu einer spannen¬ 
den und entspannenden Lektüre, weckte die Freude am 
Lernen und war voller Frontweisheiten. Zugleich über¬ 
zeugte sie die Tiger-Besatzungen von der Überlegen¬ 
heit ihrer Waffe bei richtiger Anwendung, und sie hat 
wesentlich dazu beigetragen, den Tiger bei der Truppe 
vertraut und populär zu machen. 



D 656/27 



l?g«rftbel 


.sooo’ ne schnelle Sacke! 


214 



D 656/27 



.. 4<W0' 'Wi- ! — 


<f£f A MM* sh* 


Mit zwei Fingern kannst Du 
700 PS schalten, 

60 Tonnen lenken, 

45 Sachen Straße, 

20 Sachen Gelände und 
4 m unter Wasser fahren. 







Leutnant M. schoß im Nordabschnitt an einem 
Tage mit seinem Tiger 

38 T 34 ab 


und erhielt dafür das 
Ritterkreuz 


Dieser Tiger erhielt im Südabschnitt in 6 Stunden 


227 Treffer Panzerbüchse, 
14 Treffer 5,2 cm und 
11 Treffer 7,62 cm. 


Laufrollen und Verbindungsstücke waren 
zerschossen, 

2 Schwingarme arbeiteten nicht mehr, 

mehrere Pak-Treffer saßen genau auf der 
Kette, und 

auf 3 Minen war er gefahren. 

Erfuhr mit eigenerKraft noch 60 kmGelände. 






wm wtfi 

ffr 'Ä«fK£9W' - V&Mt- WM iMUM . . . . 


Die Gefahr sitzt in der Wanne! 


Darum: 

Lies aufmerksam die Tigerfibel, 
sonst geht es Deinem Tiger übel. 


WoU»: Griesgrämig plagt sich nur der Tor 
Der Tigermann lernt mit Humor 


Selbst Moralisten und Moral 
sind unmoralisch manches Mal! 


%u#ih t 

HERAUSGEGEBEN A M 1. 8 . 1943 VOM 

GENERALINSPEKTEUR DER PANZERTRUPPEN 

217 


Generalinspekteur 
der Panzertruppen 


H. Qu., den 1.8.43 


(XiijtUHOUi 

WMwyYlvWwwwvv 


I N H 


C H N 


S 


Gustav, der Gelandegängige 

Sprit.14 

Strom.17 

Wasser.18 

Starten.20 

6mal Ölstand.24 

Öldruck.26 

Warten.27 

A. Abschmieren.27 

B. Motor.28 

C. Triebwerk.32 

D. Laufwerk.35 

Fahren, aber mit Verstand.38 

Abstellen.42 

Bergen.44 

Verladen.45 

Funker Piepmatz , der Entstörte 

Das Gerät.48 

Das Bordsprechen.50 

Senden und Empfangen.51 

Ladeschütze Hülsensack , der Hemmungslose 

Die Braut aus der Muni.Fabrik.54 

Die vielseitige Kanone. 55 

Die lange Leitung.56 

Die 5 Mittel gegen Hemmungen.58 

Das Eselsbarometer.60 

Mo-Fa-Fu-La-Ba.62 

Der Dachschaden.63 


Richtschütze Holzauge, der Unfehlbare 

Der Strich. 66 

Das Schätzen.68 

Das Messen.70 

Die guten Sieben.71 

Elvira wird erschossen.72 

Hülsensack trifft immer.73 

Das Hülsensacksche Nabelvisiergesetz .... 74 

Schießen, aber mit Verstand.76 

Messer oder Gabel.77 

Der Vorhalt.78 

DasJustieren.79 

Kommandant Schnellmerker, der Rechtzeitige 

Schießbefehl.82 

Die Mahlzeiten.84 

Das Kleeblatt . ..86 

Das Stachelmaß.88 

Der Steckbrief.89 

Der Anti-Götz, ein Drama.90 


Personen: Theo XXXIV. 

König Woroschilow I. 

Churchill III. 

General Lee 
General Sherman 
und ein Tiger 

Der Panzerklau.91 

In der Deckeltasche: 

Panzer-Erkennungstafel Rußland 
Panzer-Beschußtafel KwK 8,8 cm 36 
5 Tafeln Anti-Götz 


218 













































BOCHER , BLATTER , BILDER UND BERICHTE OBER DEN TIGER 


Bur 1 


D 656/214- Pz.Kpfwg.Tiger, Au*f. E, Flrmen-Gerät- 
beschrelbung und Bedienungsanweisung 
zum Fahrgestell 

D 656/22+ Pz.Kpfwg. Tiger, Ausf. E und Pz.Bef. Wg. 

Tiger, Ausf. E, Gerälbeschrelbung und 
Bedienungsanweisung zum Turm 
D 656/23 Pz.Kpfwg. Tiger. Ausf. E. Pflegeheft 

D 656/24 Pz.Kpfwg. Tiger, Ausf. E, Fristenheft 

D 214 6,8 cm KwK 36 

D 635/5 Kraftfahrzeuge Im Winter 

D 635/50 Kraftfahrzeuge ln Staub. Hitze und 

Schlamm 

D 659/4 Bergen von Pz.Kpfwg. 

D 659/2 Verladen auf der Eisenbahn 

D659/2a Pz.Kpfwg. Tiger und Panther, Verladen 
auf der Eisenbahn 

D 949/2 Der 10-Wattsender UKWc 

D 988/2 Der UKW-Empfänger e 

D1008/1 Die Funk- und Bordsprechanlage Im 
Pz.Kpfwg. VI 

D 656/23 Handbuch für den Tigerfahrer 

■ t ’ .••••/»Dt 


HdV 469/11 a Pz.Erkennungsdienst Rußland 
HdV 469/11 b Pz.Erkennungsdienst England-Amerika 
HdV 469/111 b Pz.Beschußtafel Panzer 
HdV 305 Mun.Behandlung 

Es bestellen: Feldeinheiten bei Feldvor- 
schrlftenstellen 
Ersatzeinheiten und Schulen 
über Stellv. Gen. Kdo. 

Paderborn: 

1 Allgemeine Angaben über den Pz.Kpfwg. 
Tiger 

2 Das Turmzielfernrohr (T. Z. F. 9 c) 

3 Munitionsunterbringung Im Pz.Kpfwg. VI 
5 Verwendung und Anbringung des Ein¬ 
heitsgerätes (Fuchs) 


6 Tätigkeit zum Inbetriebsetzen des 
Schwungkraftanlassen 

7 Höhen richtaufsatz 

8 Die Bordsprechanlage (mit Skizze) 

9 Das Boehrlnger-Sturm-Ölgetrlebe 

10 Bedienungsanweisung und Störungen des 
Turmschwenkwerkes 

11 Beschreibung der Trennwand des Pz.¬ 
Kpfwg. VI (mit Skizze) 

12 Die selbsttätige Löschanlage 

13 Schaltgetriebe und Auspuffkrümmer- 
kühlung 

14 Abschleppen bei Motor-Getriebe-Lauf- 
rollenscnaden 

15 Gliederung einer schweren Panzer- 
Kompanie 

16 Erfahrungen Im Wintereinsatz Im Osten 
(Ofw. Beyer) 

17 Zusammenwirken der Pz.Kpfwg.-Be¬ 
satzung 

18 Waffentechnische Hinweise für die Be¬ 
setzung 

19 Aufbau der zerlegbaren Verladebrücke 
für Pz.Kpfwg. VI (mit Skizze) 

20 Das Schießen von Pz.Kpfwg. Tiger mit 
6,8 cm KwK. 

21 Visierbereich der Pz.Kpfwg.Kanone für 
2 m Zielhöhe 

24 Panzerschießlehre (Unterlagen Putlos) 

25 Das Maybach-Olvar-Getriebe und deren 
Betätigung bei Notschaltung 

26 Die elektrische Abfeuerung 

26 Kurze Beschreibung des E. M. o. 9 mR. 
Merkblatt über die Ausbildung am Pz.¬ 
Kpfwg. Tiger, Ausbildung und Einsatz 
der schweren Panzer-Kompanie 
Bestellen bei Pr Ausb Abt. 500. Paderborn 

Putlos: 

57 Zusammenwirken der Kpfwg. Be s a t zung 

58 Pz.SchlaBausblldung am Sanökarfe* 

65 Das SchleSen mit der A.I cm KwK 


321—75 Gerätebeschreibung zur 8,8 cm KwK 36 

322 Waffentechnische Hinweise 

323 Praktische Hinweise 

324 Schulschießübungen mit KwK 8,8 cm 36 

374 Pz.Schießausbildung Teil A 

Bestellen bei der Pz-Schießschule in 
Putlos bei Oldenburg. Holstein 


Bilder: UT für p z .Kpfwg. Tiger 
Fahrgestell 


UT 656/1 Laufwerk 

UT 656/2 . — .(Motor) 

UT 656/3 Wechselgetriebe 

UT 656/4 Steuerung 

UT 656/5 Lenkgetriebe 

UT 656/6 Leitrad mit Kettenspanner 

UT 656/7 Kraftstofförderung 

UT 656/8 Kühlanlage 

UT 656/9 Turmschwenkwerk 

UT 656/10 Höhenrichtmaschine, Geschütz- und MG- 
Lagerung 

UT 656/11 Turmschwenkwerk und Pz.Führerkuppel 
8,8 cm KwK 


UT 656/12 Geschütz, Rohr Im Schnitt 
UT 656/13 Luftvorholer 
UT 656/14 Wirkungsweise des Luftvorholers 
UT 656/15 Rohrbremse, Wirkungsweise der Rohr¬ 
bremse 

UT 656/16 Sicherheitsschalter zur Rohrbremse 
UT 656/17a Verschluß. Teile der Bewegungsein¬ 
richtung 

UT 656/17 b Verschluß. Verschlußkeil 

UT 656/18 Gesamtplan der elektrischen Abfeuerung 

Bestellen bei Heeresieugar.n Kassel 


Berichte ,j n ^ Xü r i c hten an: DieraMelle 10131 G 
Doppel an OKH/Inspakteur der Panzertruppen. 

Berlin-Wilmersdorf, Fehrbelllner Platz 4 
Fernruf 86 71 41 App. 2736 
Ortsruf 87 93 51 App. 2736 
Querruf J2 8071 App. 2736 



ot n 






WMU: Kleinigkeiten machen die Vollkommen¬ 
heiten aus, 

aber Vollkommenheit ist keine Kleinigkeit 


2 Stunden braucht der Rennläufer, um sich 
für den Kampf fertigzumachen. 

Sonst nützen das beste Gerät und das 
härteste Training nichts. 


SPRIT 

STROM 

WASSER 

STARTEN 






2 Stunden braucht der Tigerfahrer, um den Wagen 
in Schwung zu bringen. 

Sonst bleibt er wegen einer Kleinigkeit liegen. 

Verhüten ist besser als heilen. Darum beachte vor 
jedem Start diese Punkte: 

Sprit — Strom — Wasser — Starten — 

6x Ölstand — Öldruck — Warten. 


Wdiir. Oh Freund, zwei Seiten hat der Sprit. 

Mal fährst Du und mal fliegst Du mit. 

Sprit ist ein Kraftstoff 

Wenn er vergast und mit Luft gemischt in kleinen 
Mengen entzündet wird, treibt er den Tiger mit seinen 
60 Tonnen durch lauter kleine Explosionen über die 
Straße, wie ein Kind einen Reifen durch lauter kleine 
Puffe. 

Mit 1 Liter im Tank kannst Du 200 m weit fahren. Es 
steckt die Schlagkraft eines Riesen darin, aber sie 
wirkt über eine halbe Minute verteilt wie eineMassage, 
und das hat der Tiger gern. 




IP» 


Sprit ist ein Sprengstoff 

Fließt derselbe Liter aber, statt in den Vergaser, 
in die Wanne, dann vergast er durch die Motor¬ 
wärme, das Gas mischt sich mit der wirbelnden 
Luft und wird durch einen Funken oder Hitze auf 
einmal gezündet. 

Dieser Liter sprengt Deinen Tiger so, daß die 
Motorklappe mit Deinem Hausdach höher davon¬ 
wirbelt, als Du einen Stein werfen kannst. Die 
Riesenkraft ballt sich in einen einzigen k. o. zu¬ 
sammen und den hält auch ein Tiger nicht aus. 


220 


Darum: 


Darum: Tanken — aber nichts danebengießen, 

Sonst brennt oder platzt der Tiger. 

Achtung! Wenn der Kraftstoff zu Ende geht — sofort auf 
Vorrat umstellen; wenn Vorrat zu Ende geht — sofort 
stehenbleiben und Motor ausschalten, 30 Sekunden Arbeit! 

Sonst werden Leitung und Kraftstoff- 
Pumpe leer, und nach dem Tanken 
kommt kein Kraftstoff: Luftfilter 
und Gehäuse abschrauben, Hohl¬ 
schrauben am Vergaser abbauen, 
elektrische Pumpe laufen lassen, bis 
Kraftstoff kommt (nicht überlaufen 
lassen). Alies wieder einbauen. 

Eine Stunde Arbeit! 



Tankdeckel dicht, das Luftloch aber offen halten, 

Sonst zieht der Motor nicht. 

Einheitsbehälfer und Schläuche sauber halten. Sieb nicht 
herausnehmen. 

Sonst verdrecken Schaugläser und 
Düsen. Du kannst beide schlecht 
erreichen. 

Schaugläser von Schmutz und Wasser reinigen, Dichtungen 
nicht beschädigen, lieber auswechseln, sauber einsetzen. 
Hülsenmutter stramm anziehen, 

Sonst brennt oder platzt der Tiger. 


Leitung 

und Pumpen auf Dichtsein prüfen. Anschlüsse und Leitungen mit 
Gefühl anziehen. Dichtkegel nicht verzwängen (er lockert sich 
dann beim Fahren), 

Vergaser 

Hauptdüse vorsichtig reinigen und durchblasen, prüfen ob 
Schwimmernadel nach Eindrücken gleich wiederkomrr.i (sie darf 
nicht hängenbleiben oder beschädigt sein), 

Wenn es brennt, 

leuchtet die Warnlampe neben der Fahrersehklappe, spritzt die 
Anlage Löschflüss.gkeit (wenn sie es nicht tut, muß der Lade¬ 
schutze auf den Knopf am Feuerlöscher drücken) und Du mußt 
sofort Kraftstoff und Motor abstellen, nicht Vollgas geben wie bei 
anderen Kraftfahrzeugen. 

Sprühdüsen 

müssen die Wärmefühler zur Kühlung anstrahlen, 

Wärmefühler 

und Leitungen bei Arbeiten nicht beschädigen oder verbiegen. 
Feuerlöscher gegen einen neuen tauschen, wenn der Druck unter 
4 Atmosphären sinkt. Sicherungen prüfen, 

Brandursache 

ist immer Kraftstoff oder öl in der Wanne. Prüfe schleun.gst 
Deine Leitungen. 


Sonst brennt oder platzt der Tiger. 


Sonst knallt’s im Leerlauf. 


Sonst werden die Löschgase abgesaugt, die den Brand ersticken 
sollen. Die Flüssigkeit selbst löscht nicht. 

Sonst leert sich die Anlage gleich beim ersten Brand. Sie ist für 
5x7 Sekunden Löschen gebaut. 


Sonst mußt Du mit dem Handlöscher reinhalten. 


Sonst geht's von neuem los! 

Ot/“ Wenn Sprit aus Deiner Leitung leckt, 
TTwrm-wvT, k rlegst Du den schönsten Knalleffekt. 


221 



Wer seine Sammler pflegt und schont 
wird überreich dafür belohnt. 


Das sind Deine besten Kameraden 

Sie kurbeln Deinen Motor an. wenns draußen schießt, sie verfeuern 
Deine Granaten, sie saugen den Qualm ab! Du kannst im Dunkeln 
sehen, im Nebel Richtung halten, beim größten Lärm Dich ver¬ 
ständigen. 10 km weit hören und sprechen! 



Wl&iHH 


Gib öfters eine Runde aus 

damit sie sich richtig vollaufen lassen können! 


Ha/t sie Dir warm 

Ein geladener Sammler zerfriert erst bei —65°. 
ein entladener aber schon bei —10°. 

Das kommt sehr leicht vor. weil Spannung und Inhalt sehr schnell 
abnehmen, wenn es richtig kalt wird! 


Gib ihnen Strom ab, 

wenn Du welchen übrig hast, damit sie Dir aushelfen, wenn er 
Dir fehlt. 


Destilliertes oder abgekochtes Wasser nachfüllen, im Winter zur 
Not geschmolzenen Schnee, bis die Platten 1 fingerbreit über¬ 
spült sind. Klemmen säurefrei halten, gut anziehen. fetten. 

Sonst verschlammt oder verschlampt der Sammler 

Im Winter mit Schwunganlasser durchdrehen und starten, das ist 
billiger als Sammler ausbauen und aufladen! 

Sinkt die Spannung unter 11 Volt oder stellst Du den Tiger für 
längere Zeit ins Kalte — Sammler ausbauen und pflegen! 

Sonst zerplatzen sie 

12 Volt! Nicht unter 11 Volt sinken lassen Beim Prüfen Voltmeter 
mit einem Pol an Masse legen, den anderen an Fernlichtsicherung; 
Fernlicht einschalten. Prüfst Du mit dem Taucher, ist Marke 1,285 = 
geladen, Marke 1,15 = entladen. Keinen Kurzschluß machen, 
nicht umklemmen. 

Sonst verziehen sich die Platten 


‘SSIwhhI : 


Es ist schon eine alte Mär, 

wer richtig voll ist. friert nicht sehr' 


MvU*: Wohltätig ist des Wassers Macht, 
falls Du an Glysantin gedacht. 


Wasser ist ein Kühlmittel 

Es umspült wie eine frische Brause unablässig das Gehäuse 
und führt die Hitze, die durch Verbrennung und Reibung 
entsteht, zu den Kühlern. Esspeichert im Winter außerdem 
die Wärme wie ein Sammler den Strom und hält dadurch 
den Motor startbereit. 

120 Liter braucht Dein Tiger. Bei 85° fühlt er sich sauwohl 




Wasser ist ein Sprengmittel 

Wenn es zu Eis friert, dehnt es sich um 10°/o aus. 
Wenn die Wände nicht nachgeben können, 
werden sie mit Urgewalt gesprengt. Eis sprengt 
Felsen und Eisen. 


Aus den 120 Litern werden dann 132 Liter, und 
die haben auch in einem Tigermagen keinen 
Platz. 


Darum : 



Wenn Du Durst hast , gib dem braven Tier auch was 
zu saufen, und zwar sauberes Wasser. Wenn Du das 
Kühlschutzmittel Akorol kriegen kannst, tu’s rein, 
aber Vorsicht: Akorol ist giftig. Wie ein Steinhäger 
verhindert es Rost und Verkalkung. 

95° — Achtung! Das ist schon zu heiß. Das öl hört 
jetzt auf zu schmieren, und Du kannst Dich nach 
einem neuen Motor umsehen. Bleib lieber sofort 
stehen und prüfe: 

Im Winter mischt man den Grog mit Vorteil etwas 
steifer. Mische Dein Kühlwasser bei Kälte mit 
Glysantin. 

Hier das berühmte Rezept aus der Eisbar in Sa Ukalt: 
2 Liter Glysantin auf 3 Liter Wasser. 

Bis —20° also 48 Liter Glysantin 

+ 72 Liter Wasser einfüilen 
120 Liter 

Bis —40° umgekehrt 72 Liter Glysantin 
+ 48 Liter Wasser 
120 Liter 

Kühlanlage ständig nachsehen, weil Glysantin alle 
Ablagerungen löst. Aber Glysantin nicht mit Akorol 
mixen. 


Darum: Nachfüllen, bis Siebboden benetzt ist, 
Schlauchbinder und Leitungen prüfen, vor 
allem die untersten, die die Kühler ver¬ 
binden. 


1. Hast Du genug Wasser im Kühler? 

2. Sind die Lüfter eingeschaltet? 

3. Arbeiten die Rutschkupplungen? 

4. Ist der Ölkühler dicht? 

Sonst: Frißt der Motor sich fest. 


Sonst: platzt der Motor. 

Dazu Einfüllkappe öffnen, Wasser über 
Gummischlauch durch Ablaßhahn heiß ab- 
lassen. Vor Neufüllen Kühlanlage durch¬ 
spülen und Ablaßschraube mit Dichtung 
schließen. — Nach einer Woche heiß 
ablassen, drei Stunden stehenlassen, damit 
sich Rost und Schlamm absetzen, durch 
Leinenlappen wieder einfüllen; auch nach 
Arbeiten am Motor Wasser nachfüllen, 

Sonst: Leckt der Kühler. 

‘fttiHtvUi Der Tiger säuft das Wasser meist 
so gern wie Du den Himbeergeist. 


WoUfH Der Dauerläufer läßt sich Zeit, 

wer hastig startet, kommt nicht weit. 





Vor dem Starten prüft der Rennläufer sorgfältig den 
Sitz der Schuhe und die Stellung der Bindungen. 
Millimeter können alles entscheiden. 


CM Ij/l 


Prüfe vor dem Anlassen sorgfältig die 
Stellung aller Hebel. Ein Blick schon 
muß Dir sagen, ob alles in Ordnung ist. 
Sie sind alle lebenswichtig. 



Löschanlage 

Sicherungskasten 


223 




3. Bodenluke 

aut 

damit die Gase abziehen können, gleichzeitig Heckhutze offen¬ 
halten. damit frische Luft von oben nachdrückt. Erst beim 




Waten, bei U- Fahrt, bei Schlamm und vordem Gefecht schließen, 

Sonst platzt der Tiger. 

4 . Kraftstoff höhne 

auf 

Kraftstoffbehälter hintereinander leerfahren. Geit Vorrat zu 
Ende, Motor sofort abstellen. 

Sonst siehe ..Sprit“. 

5. Sammlerhauptschalter ein 

er schaltet alle Verbraucher ab, 

Sonst kannst Du nicht anlassen 

4. Lüfterschalter 

auf ,,Land“ 

bei U-Fahrt werden die Lüfter abgestellt, 

Sonst kocht der Motor. 

7. Entlüfter 

auf ,,Land‘‘ 

bei U-Fahrt werden die Kraftstoffbehälter in den Motorraum 
entlüftet. 

Sonst ins Freie. 

8. Absaugdrossel 

runter 

sie drosselt die Luft im Absaugkanal zwischen Wechselgetriebe 
und Gebläse, 

Sonst wird das Wechselgetriebe 
heiß. 

9. Ausblasdrossel 

auf ..Land'* 

sie leitet die heiße Getriebeluft zu den Lüftern oder in den 
Motorraum, 

Sonst wird der Motor heiß. 

10. Lüftungsdrossel 

auf 

sie leitet die heiße Motorluft zu den Lüftern, 

Sonst wird der Motor heiß. 

!1• Schieber 

zu 

nur gleichzeitig mit Fronthutze öffnen. 

Sonst stinkt’s im Kampfraum. 

Kraftstoffpumpe 

ein 

damit der Vergaser schon Kraftstoff hat, wenn Du anläßt* 

Sonst wird der Sammler leer. 

Richtungshebel 

auf 0 

Hebel nach vorn = Vorfahren, zurück = rückwärtsfahren. 

Sonst fährt er an. 

Zündschlüssel 

rein 

nicht umdrehen, andere Verbraucher abschalten, 

Sonst wird der Sammler leer. 

Hebel der Anlaßvorrichtung vor 

damit das Gemisch fett wird. Dabei Fuß weg vom Gas, 

Sonst springt er nicht an. 

Kupplung 

treten 

damit Anlasser nicht das Wechselgetriebe mitzuziehen braucht, 

Sonst wird der Sammler leer. 

Anlcßknopf 

drücken 

lieber länger und mit längerer Unterbrechung. 

Sonst wird der Sammler leer. 

Anlaßknopf 

loslassen 

sobald der Motor anspringt. 

Sonst leidet der Anlasser. 

Hebel der Anlaßvorrichtung 




zurück 

wenn der Motor gleichmäßig rundlouft. 

Sonst verrußen die Zündkerzen. 

Cashebel 

antippen 

5 Minuten so langsam laufen lassen, daß Prüflampe flackert. 
Motor nicht hochjagen, 

Sonst stottert er. 

Kupplung kommenlassen 

damit das Wechsel- und Lenk-Getriebe handwarm werden. 

Sonst kannst Du nicht schalten. 

Gas 

geben 

Warmlaufen lassen, auf 1000 bis 1500 U/min. steigern.- 

Sonst verrußen die Zündkerzen 


Im Winter 

wird dos öl zäh und steif. Die Wellen kleben in den Lagern, 
die Kolben an den Zylinderwänden. Es gehört eine Bärenkraft 
dazu, diese Teile zu trennen und so lange zu bewegen, bis das öl 
warm und flüssig wird. Obwohl der Tiger bis —20° auch mit dem 
elektr. Anlasser sofort anspringt, mit dem Schwungkraftanlasser 
durchdrehen und anwerfen. Schone die Sammler, 

Sonst kannst Du nicht anlassen. wenn'» draußen schießt, 
ßei großer Kälte 

kann ein Tiger den anderen anwärmen. Das heiße Kühlwasser des 
einen Motors wird in den kalten Motor gepumpt und gleichzeitig 
dessen kaltes Kühlwasser angewärmt. Hinterher sorgfältig prüfen, 
ob der normale Betrieb wiederhergestellt ist. 

Sonst fliegt der Tiger in die Luft. 

Lüfter 

abschalten, damit der Motor schneller warm wird, dabei scharf 
das Thermometer beobachten, 

Sonst kocht der Motor wie ein Suppentopf über. 
Einspritzen 

wenn es der Schwungkraftanlasser nicht schafft, 

Sonst verlierst Du Vertrauen und Zeit. 


Schwungkraftanlasser 

mit der Handkurbel im Uhrzeigersinn hochdrehen, Hebel rasch 
einrücken und halten, bis Motor anspringt, dann loslassen! 

Wenn das Ritzel nicht einspurt, Einrücken wiederholen. Nicht ein¬ 
rücken, wenn Motor läuft! 

Kühlwasser übertragen: 

A. Schläuche füllen. 

1. Motor abstellen. 

2. Schläuche an den roten Anschluß schrauben. 

3. Kühler durch die Leitungsdrosseln abschalten. 

4. Lüfter abschalten, Kühlerverschraubung abnehmen. 

5. Motor laufen lassen. Schlauch hochhalten, Stößel am freien 
Schlauchende so lange drücken, bis Wasser kommt. 

6. Fehlendes Wasser und Glysantin ergänzen. 

B. Übertragen. 

1. Motor abstellen, wenn er 60° hat. 

2. Schläuche so anschließen, daß immer ein roter mit einem 
grünen Anschluß verbunden ist. 

3. Am wärmenden Motor wieder Drosseln zu, Lüfter aus, 
Kühlerverschraubung ab. 

4. Motor erst mit 2400, dann mit 2000 U/min laufen lassen, bis 
der andere Motor 50° warm geworden ist. 

5. Motor abstellen. Drosseln auf, Lüfter ein, Kühlerverschrau¬ 
bung zu. 


In den Tropen 

und im Hochsommer wird der Lüfter auf hohe Umdrehungen 
gestellt. 

Sonst kocht der Motor. 


Schalthebel 

des Lüftergetriebes lösen und bei Stellung ,,erhöhte Kühlung“ 
wieder festschrauben. 




Ein bißchen drehn, ein heißer Trunk 
bringt selbst die Eisigste in Schwung. 


224 





Das Öl Ist hier der Feind dei 
dem Tiger Ist es eine Wonne 


öl ist ein Schmiermittel 

Schon wenn Du Deine Hände miteinander reibst, 
werden sie heiß. Du brauchst sie gar nicht schnell oder 
mit viel Kraft bewegen. Tust Du aber ordentlich Hautöl 
dazwischen, dann bleiben sie kühl. 

Deine Maschine macht 3000 Umdrehungen in der 
Minute und 700 PS sitzen dahinter. Sie würde brennend 
heiß werden, alles Bewegliche würde sich festfressen, 
Du kämst keinen Kilometer weit, wenn nicht Öl die 
Hitze aufnähme und hinwegspülte Zu wenig öl m 
gefährlich 


Öl ist ein Brennstoff 

Wenn es aus den Leitungen leckt, durch 
Wellen ausgeworfen wird, aus schad¬ 
haften Dichtungen tropft und sich mit 
Sprit vermischt, brennt es lichterloh 
und steckt Spritlachen und den üb¬ 
lichen Wannensatz an. 


Zuviel Öl ist gefährlich. 


Darum: 


225 



Wo füllen? 

Was füllen? 

Wieviel füllen ? 

1. Motor 

28 Liter Motoröl 

höchstens obere Marke 
mindestens untere Marke 

2 Wechsel - 

30 Liter Getr. Öl 

bis Meßstab gerade eben 

Getriebe 


eintaucht 

3. Vorgelege 
(rechts) 

6 Liter Getr. öl 

kleine Prüfschraube (nicht 
die große Schraube) ab¬ 
schrauben 

4. Vorgelege 

6 Liter Getr. öl 

nachfüllen bis öl über¬ 

(links) 


läuft 

5. lurmantrieb 

5 Liter Getr. öl 

füllen bis Spiegel 1 finger¬ 
breit unter Füllöffnung 
steht 

6. Lüftertrieb 

7 Liter Getr. öl 

nur bis oberste Marke, bei 
stehender Maschine auf¬ 

Ölstand 


füllen. 


Zuviel öl ist genau so schlecht, wie zu wenig! 

Bei laufendem Motor (1000 U/min) und mindestens50° Wärme messen und ergänzen, 
am besten nochmals nach 5 km Fahrt, 

Kein öl verlieren 

Auf tadellose Dichtungen achten, Einfüll* und Ablaßschrauben festziehen, Leitungen 
verfolgen, jedem Ölklecks nachgehen. Auf Ölschaum und Schleuderöl achten, 
Wannenboden durch Bodenluke säubern» 

Ölwechsel 

vor und nach dem Winter, bei der vorgeschriebenen Kilometerzahl und nach 
Reparaturen ordentlich durchführen. 

Im Winter 

kannst Du mit dem Motorenöl der Wehrmacht (Winter) bis —30 # tadellos fahren. 
Unter 30° mußt Du bei handwarmem Motor 4 Liter Motoröl vom vorgeschriebenen 
Ölstand ablassen. Dafür 4 Liter Ottokraftstoff einfüllen und zum Durchmischen den 
Motor bei mittlerer Drehzahl kurze Zeit laufen lassen. 


Sonst passiert was? 

Sonst verölen die Zündkerzen, brauchst Du viel 
öl und Motoren 

Sonst kannst Du weder schalten noch lenken. 

Sonst füllst Du zu viel oder zu wenig. Beides ist 
schlecht. 


Sonst kannst Du den Turm nicht schwenken. 

Sonst wird es auf den Auspuffmantel geschleudert. 
Sonst stimmt die ölmenge nicht. 


Sonst brennt der Tiger. 


Sonst muß ein neuer Motor rein. 


Sonst frierst Du fest. 


Nach 3 Stunden fahrt 

ist der Sprit wieder verdampft, wenn der Motor über —60° warm ist. Du kannst Sonst ist er am Morgen festgefroren, 
zwar ruhig weiter fahren, mußt aber vor dem Abstellen die verdampften 4 Liter 
Ottokraftstoff bei laufendem Motor nachfüllen. Ist nicht alles verdampft, kannst Du 
den Grad der Verdunstung mit dem Luftblasenmesser messen. 

Das Getriebeöl der Wehrmacht 8 E (grün) taugt bis minus 40 # , es braucht also nicht 
verdünnt zu werden. und er verbrennt, wenn du s verlierst. 


Wo* eU Er brennt dir fest, wenn du nicht schmierst 


MiyiUy i Dem rechten Hochdruck seiner Säfte 
verdankt der Tiger erst die Kräfte. 





Die richtige ölmenge allein tut es auch nicht, öl im Sumpf ist genau so unnütz 
wie Bier im Keller, wenn der Druck fehlt, um es nach oben zu den durstigen 
Verbrauchern in die heißen und trockenen Kehlen zu pumpen. Dann erst 
kommt Schwung in den Laden. Dann erst kannst Du rauf- und runterschalten, 
daß es nur so scheppert, lenken, daß es staubt, und den Turm schwenken 
wie einen Wetterhahn. 


Der Öldruckmesser 

muß bei leerlaufendem Motor mindestens einen Druck von 3 at anzeigen. 7 at ist 
beim Fahren das Richtige. Wenn eine Leitung geplatzt oder verstopft ist, oder 
das Lagerspiel zu groß geworden ist, fällt der Druck. Du mußt dann sofort den 
Motor abstellen. „ , „ . , 

Sonst frißt sich der Motor fest. 

Den ölfilterfür das Motoröl mußtDu bei jedem Ölwechsel, besser aberöfter reinigen. 

1. Deckel abschrauben, Filterpaket herausnehmen. 

2. Flügelschraube lösen, Filter- und Spannscheiben einzeln abstreifen. 

3. Scheiben und Gehäuse mit Kraftstoff tadellos saubermachen. 

Achtung! Der Kraftstoff ist verbleit und tut der Haut nicht gut. 

4. Erst eine Filterscheibe, dann abwechselnd Spann- und Filterscheibe aufstreifen 
und mit Endscheibe und Flügelschraube gut festpressen. 

5. Paket einsetzen, Deckel aufschrauben, Druckfeder nicht vergessen! Auch für das Leben gilt die Lehre: 

Der Druck erst macht die Atmosphäre. 



226 



Wwe-ln if 


Vor dem Lauf spurtet der Rennläufer ein paarmal und 
läuft eine halbe Runde, um warm zu werden. Wer kalt 
startet, erzielt Muskelrisse, aber keine Leistungen. 




Vor dem Anfahren läßt der Tigerfahrer seine Maschine 
im Sommer 5. im Winter 15 Minuten laufen, bis das 
Kühlwasser 50°. das Wechsel-Getriebe handwarm und 
der Öldruck auf 3 atü gestiegen ist. 

Dabei etwas Gas geben und den Motor zwischen 1000 
und 1500 U/min laufen lassen. Nicht auf Leerlauf halten. 

Nicht faul die Zeit verwarten, sondern der Tiger warten! 

A. Abschmieren 

fflfoi'lV'i Der Filmstar schmiert meist nur das Fell, 
der Fahrer mehr das Fahrgestell. 

Die sich pflegen, sind andern überlegen. Lieber öfter, 
dafür gründlicher „Tag- und Nachtcreme“ auftragen. 


Sons/ gehn die Lager im Eimer. 


Sonst verrußen die Zündkerzen 


Sonst hast Du Schwierigkeiten 
mit Deinem Schirrmeister. 


Du findest, klebt viel Dreck auch dran, 
die Nippel in dem Absrhmierplan 


"iSWü V- i Die Luft erst gibt — durch ihre Stauung - 
den rechten Knall bei der Verdauung 

Staub ist Dein Feind 

Wenn Du 7 km weit fährst, wirbeln Deine 
breiten Ketten den Staub von 1 Hektar oder 
4 Morgen Boden hoch. 

Du wirst von weitem erkannt und verlierst 
Deine wirksamste Waffe — die Über¬ 
raschung. 


B. Motor 

..i ... " 




Staub ist Dein Todfeind 

Während Du diese 7 km fährst, verbraucht 
Dein Tiger aber 170 000 Liter von derselben 
Dreckluft, in der Du den Atem anhältst. 

Er muß in 15 Minuten so viel Staub schlucken, 
wie Du in 10 Tagen einatmen würdest, wenn 
Du ununterbrochen an der staubigsten Stelle 
am Heck mitfährst. 

Deine zwei Luftfilter müssen das alles ver¬ 
dauen, sie sind Deine einzigen Waffen gegen 
diesen Todfeind. 





Der Luftfilter 


fang* den Staub genau so ein wie der Fliegenfänger die Fliegen. Wenn er aber 
ganz besetzt ist, taugt er nicht mehr. Die Luft kommt dann fast ungefiltert in den 
Zylinder der feine Staub wird zwischen Zylinderwand und Kolben zermahlen und 
schmirgelt unablässig. Mit dem Verschleiß steigt der Sprit- und Ölverbrauch, we.l 
die Kolben in den Zylindern klappern. 

Der Filter läßt außerdem zu wenig Luft durch, drum saugt der Motor mehr Sprit an, 
der dann von den Zylinderwänden das Öl abspült. Zum zweitenmal steigt mit dem 
Spritverbrauch der Verschleiß, diesmal wegen mangelnder Schmierung. 

Die beiden steigern sich wechselseitig in die Höhe, bald bleibst Du liegen. Ein neuer 
Motor muß rein. 

Mit Deinem Maybach fährst Du im Einsatz glatt 5000 km, wenn Du ihm saubere Luft 
zum Atmen gibst. Sonst keine 500 km. 



Darum: 

Nach jederstaubigen FahrtLuftfilter reinigen! 
Flügelschraube lösen, Filter vom Saugrohr 
abheben, herunter vom Panzer, Verschlüsse 
auf, Deckel ab, Einsatz heraus. Einsatz und 
Gehäuse in Kraftstoff (Achtung Gift!) waschen 
und gut trocknen. Gebrauchtes Motoröl 
bis zur roten Marke einfüllen, Einsatz 
einbauen, auf gute Dichtung achten, Deckel 
anklemmen, Filier sauber und dicht auf Saug¬ 
rohr setzen und mit Flügelschraube festziehen, 
... und die Vorfilter nicht vergessen! 




4 , . ionr, e n ^ . . . von Dir' Bohre und bastle nicht mit Nadeln oder Draht an 

Sie speisen zwar treu Deinen Motor, aber sie verlangen y ors j c ^f un d Cefühl 

ihnen herum, sondern arbeile mit Holzspänen und einer kleinen Zange; knalle den Deckel nicht zu fest an. 


Reinige sie off und achte scharf darauf, daß 

der Kraftstoffstand stimmt (Ablassen durch Herausschrauben der 
Hauptdüse); 

der Lufttrichter so eingesetz* ist. daß man von oben 38 oder 40 liest , 


der Zwischenring richtig auf dem Lufttrichter liegt (Mittelzerstäuber 
darf weder zu hoch noch zu tief sitzen); 

die Drosselklappen dicht schließen; 

die Schwimmer nicht verbeult werden, ihre Lagerung gänqig ist; 
die Gestänge zwanglos in die Vergaserhebel eingepaßt sind; 

das seitliche Loch der Leerlaufdüse und sämtliche Kanäle im Ver¬ 
gaser frei sind. 

Sonst muc ^ und knallt der Motor. 

Verhüte Nebenluft durch 

einwandfreie Dichtungen und Dichtungsflächen. 

So nS f spurt der Motor nicht. 



1 Leerlaufdüse 
(Größe 65) 

2 Bremsluftdüse 
(Größe 150—200) 

3 Tauchrohr 

4 Leerlaufluft¬ 
schraube 

5 Schwimmer 

6 Drosselklappe 


Denk an den Leerlauf. 
Luftschrauben paarweise ganz 
mit der Begrenzungsschraube 


hineindrehen und dann so lange zurückschrauben, bis der Motor rund lauft; 
auf dem Saugrohr die Leerlaufdrehzahl festlegen, 

Sq/h /springt der Motor schlecht an. 


228 



Richtiger Krafl'tofhHnd im Schwimmergehäuse 


Nimm den Deckel ab und lege das erste Glied des Zeigefingers an die Kante des Schwimmergehäuses. Dabei muß die Fingerspitie naß 
werden. 


Dein Wachhabender j m Motor ist der Drehzahlregler. 


Sonst $uc hst Du lange nach einem Fehler. 


hilft Dir. wenn der Tiger besser ziehen soll; 

warnt Dich, wenn Du stur fährst und nicht auf den Öldruckmesser siehst; 
bremst Dein Temperament, wenn Du den Motor jagst. 


Denn bis zu 1900 U/min fährst Du mit nur 4 Vergasern 
der Stufe. Sie steckt im vorderen Teil des Doppel¬ 
vergasers und ist durch den Anschlag an der Drossel¬ 
klappe leicht zu erkennen. 

Läuft der Motor schneller, öffnen sich durch Flieh¬ 
kraftregler und Öldruck die 4 übrigen Vergaser 
— 2. Stufe , n e gt zwischen 1900 und 2800 U/min 
Moto rdrehzahl. 

Werden 2800 U/min überschritten, so schließen sie 
sich wieder. 

Hat der Motor zu wenig Öldruck, verhindert ein 
Kurzschließer höhere Tourenzahlen. — Du sollst 
Deinen kranken Tiger nur noch in die Werkstatt 
fahren. 

Düsen-Merkvers: 

’ne falsche Leerlaufdüse rächt sich, 
drum merke stets Dir: fünfundsechzig! 

Zur ersten Stufe lerne fleißig: 
eins—fünf—null, zweifünfunddreißig; 
zur zweiten merke unverwundert: 
zweifünfundzwanzig und zweihundert! 



1 Hauptdüsen 
(Größe 235—225) 

2 Bremsluftdüsen 
(Größe 150 — 200) 

3 Tauchrohre 

4 Lufttrichter 
(Größe 38 — 40) 

5 Mittelzerstäuber 

6 Schwimmer¬ 
gehäuse 

7 Deckel 

8 Drosselklappen 


‘WloifvU: 


Wenn Deifte Mühle muckt und zischt, 
ist’s der Vergasei — weiter nischt! 


i Zur Leistung wird erst dann die Kraft, 
wenn sie zum rechten Ort geschafft. 

Das Wechselgetriebe ist ein hochgezüchtetes edles Reit¬ 
pferd. Ein leichter Druck und es wechselt den Gang mit 
sicherer und schneller Selbstverständlichkeit. Du mußt es 
kunstgerecht pflegen und die Gestänge sauber einstellen, 
sonst bockt es wie ein Vollblüter, dessen Kandare falsch 
eingesteiß und dessen Kinnkette schlecht verpaßt ist. 


C. Triebwerk 



Fahrtrichtung 





'mntbttageruns 
'ungs welle 


c 


229 



Darum : 


230 


Wechselgetriebe : 1. Ölstand öfter überprüfen, Ölfilter reinigen. 

2. Griffmutter so lange nach rechts drehen, bis die Kupplung erst nach einem toten 
Gang von 6 mm gelöst wird. Mach Dir aus Holz ein Stichmaß von 6 mm Breite. 

3. Anschlag für den Fußhebel so einstellen, daß die Griffmutter noch einen Weg von 
10 mm nach oben macht. 


U. Der Winkelhebel zum Steuerkasten muß spielfrei anliegen, wenn der Kupplungs¬ 
fußhebel seinen 6-mm-Leergang zurückgelegt hat. (Siehe ,,2“.) 

5. Den Hebel auf der Gasgeberwelle so einstellen, daß der Motor auf die höchste Dreh¬ 
zahl kommt, wenn man das Gasgestänge von Hand bis zum Anschlag zieht. 

6. Das Gestänge des Wählhebels muß den Gang sicher auslösen. 

7. Die Gestänge ölen und leicht gangbar machen, damit sie schnell und sicher in die 
Ruhelage zurückgehen. 

8. Die Telekinzüge zu den Lenkhebeln müssen stets etwas Spiel haben. 

9. Lenkventil reinigen, wenn Du Lenkstörungen hast. Die Dic^tflächen werden von 
Staubkörnchen befreit, wenn Du den Ventilteller hineindrückst. 


Zwischenwellen 


10. Befestigungsschrauben des Wechselgetriebes nachziehen, 

Sonst kannst Du nicht schalten. 


Flanschmuttern öfters nachziehen, 


Sonst fliegen sie Dir um die Ohren. 


Der Bremsbelag kann nicht erneuert werden, weil er aufgeklebt, nicht aufgenietet ist. Du mußt die ganze 
Scheibe samt Belag tauschen. Dazu: Zwischenwelle und Hebel lösen, Bremse vom Bremsträger abnehmen, 
Schrauben des Deckels mit Bremsgehäuse lösen. Deckel abnehmen. Stelle sie öfters mit dem Sonderschlüssel 
(21 E 2799 U 15) genau nach und erneuere den Simmerring, wenn öl durch den Bremshalter tritt, 

Sonst werden sie warm und qualmen. 

Seitenvorgelege Dichtungen nachsehen. Wenn öl ausgeworfen wird, müssen sie bald erneuert 

werden, 

Wenn Dein Tiger 33 km/Stunde fährt, hat er die gleiche Wucht 
wie Deine Panzergranate 40, die mit einer Geschwindigkeit von 
3300 km/Stunde fliegt. 

Trittst Du die Bremse, dann muß diese Wucht durch den Brems¬ 
belag aufgezehrt werden. DerTigersteht nach einem Bremsweg 
von 12 Metern. 

Trifft die Granate, dann muß die Panzerplatte die ganze Wucht 
verdauen, 20 cm Stahl werden noch durchschlagen. Ein Brems¬ 
weg von 20 cm reicht dazu nicht aus. 

Der Bremsbelag muß also das aushalten, was 20 cm Panzerung 
nicht aushält. Das bedenke bei jedem Bremsen! 

Darum mußt Du bei den Bremsen ein Spiel von 13 mm am Hebel einstellen. Du kannst bei 

gelöster Bremse in das Schauloch einen Spion einführen. Ist das Spiel zu groß, 
dann hängst Du das Gestänge ein Loch weiter ein. 


Sonst muß ein neues Vorgelege rein. 




Bremsweg 12 m 


33 km / Stunde 


Bremsweg 20 cm 


3.300 Um/Stunde 
= 93Ö m /Secunde 




WMU: Man denktsich bei geriss’ner Kette: 

Wenn ich bloß nachgesehen hätte. 



4 Finger breit 



D. Laufwerk 

Kettenspannung ' st außerordentlich wichtig! 

Die Kette läuft oben mit doppelter Wagengeschwindigkeit nach vorn, bei 45 km/Stunde 
also mit 90 Sachen. Wenn Du die Kette nicht ordentlich spannst, knallt sie beim Bremsen 
und Lenken so an das Triebrad wie eine 18-Tonner-Zugmaschine, die aus 4 m Höhe 
drauffällt. 4 Finger breit soll sie über der ersten Laufrolle durchhängen. Beachte beim 
Spannen die Anschläge und überdrehe sie nicht. 

Sonst muß der Motor raus. 

Schrauben und Muttern von Triebrad. Leitrad und Laufrollen prüfen und nachziehen, 
Sicherungsbleche schonen oder wechseln, 

Sonst ,au f en die Räder ab. 

Im Winter müssen sich alle Laufrollen drehen. Taue sie mit der Lötlampe auf. 

Sonst verlierst Du die Bandagen. 

Achte auf gelockerte oder gerissene Bandagen, auf entsicherte Bolzen, gerissene Rad¬ 
scheiben, auf gebrochene Drehstäbe und Kurbeln, tausche sie beizeiten aus, 

Sonst wird der Schaden immer größer. 

Drehstäbe sind die Sprunggelenke des Tigers. Ihre polierte Oberfläche darfst Du mehl 
verletzen. Es ist mit ihnen wie mit einer Liebschaft. Hat sie erst einen winzig kleinen Riß. 
geht sie schnell zu Bruch. Werfe keine Werkzeuge darauf, ziehe keine schweren und 
scharfkantigen Teile darüber, steige nicht mit genagelten Stiefeln darauf herum, 





Sonst mußt Du in die Werkstätte. 

Geländekette aufleaen: Flansche tadellos von Farbe, Rost. Schmutz und Eis säubern und 
hauchdünn fetten, Räder aufsetzen. Schrauben kreuzweise gut festziehen und sichern. 
Verladekette unter dem Leitrad auf einer Seite aufmachen. Panzer Vorfahren, bis Kette 
abgespult ist, Geländekette davor auslegen. Panzer Vorfahren, bis Kettenende dicht vor 
der ersten Laufrolle liegt, Seil 3mal um das Triebrad schlingen, Kette anseilen, das an¬ 
dere Treibrad mit dem Lenkhebel festbremsen, Kette aufziehen. Kette schließen und 
spannen, die andere Seite in gleicher Weise auflegen. 

Die Verladekette wird genau so aufgelegt. Die äußeren Laufrollen können dann leicht 
abgenommen werden, weil sie frei hängen. 

Bolzen und Kettenglieder wechselt man unter dem Leit- oder Triebrad. Neue Glieder 
nicht zusammenhängend einbauen, sondern verteilen. 

Zahnkränze der Triebräder wechseln, wenn die Vorwci tsflanken abgenutzt sind. 


Das ist kein Tatzelwurm 
und auch kein Tausendfüßler , 
sondern Dein Tiger von unten. 



HfU HtvUi 


Hier ist eine Übersicht über die Arbeiten, Schlüssel und Sonderwerkzeuge, die nötig 
sind, um eine Laufrolle, ein Triebrad. Leitrad oder einen Flansch zu wechseln. 


Laufrolle Reihe 

1 | 2 | 3 

4 | 5 

Wie bocke ich 
die Schwing¬ 
arme hoch ? 

Auflaufbock vor innerstes Laufrad des 
zu hebenden Armes legen, Pz auf- 
fahren 1 

Am besten mit 2 soliden Stützplatten. 2 
seite hochbocken 7 

Kette aufmachen. Mit Winden 
eine Pz-Seite über Ketten¬ 
zahnhöhe hochheben 
Ölhebern zu 30 t eine Längs- 

Wieviele Rollen 
müssen ab ? 

1 

3 

4 

8 

13 

Welche Steck¬ 
schlüssel, Son- 
derwerkzeuge 
brauche ich ? 

27 

27 

27 

10(2799/5) 

70 

50 

C 2798 U5 4 
Gew. Zapfen 
M 39 x 1.5 
Schraube 
18x35 

15 (2799/5) 

70 

50 

C 2798 U5 5 
Gew. Zapfen 
M 39 x 1.5 
Schraube 
18x110 

Wieviele Rollen 
müssen ab? 

1 

3 

3 

5 


Außen¬ 

flansch 

Innen¬ 

flansch 

L eitrad 

Triebrad 

Welche Steck¬ 
schlüssel, Son¬ 
derwerkzeuge 
brauche ich ? 

27 

27 

2798 U10 
Schrauben¬ 
zieher 3 

22 

50 

C 2798 U5 
Schrauben 
M 14 x90 
Gew.Zapfen 
M 39 x 1,5 
Rohr mit 
15 mm 
lnnen-0, 

75 mm lang 
6 

Schlüsselweite 50, 46 
Triebrad mittels Abdrück¬ 
schraube abdrücken, Kolben 
mit Feder entfernen, Vorrich¬ 
tung C 2798 U3 mit Spindel 
und Mutter, Steckschlüssel 
27, 46, Kopfschraube 50, 
Mitnehmer abnehmen, ge¬ 
teilten Ring abnehmen. Filz¬ 
ring erneuern 7 


Wenn’s Finster wie in einer Kuh, 
kalt, naß und dreckig noch dazu, 
im Matsch versunken Bock und Winden, 
Hammer und Schlüssel nicht zu finden, 


wenn Stäbe brechen, Arme hängen, 
drei Rollen fehlen, fünfe zwängen — 
dann denkt man sich bei dem Malör: 
..was tät hier wohl der Konstruktor ?“ 


231 






WMiiyi Der Tiger ist, wenn man’s bedenkt, 
ein Wagen, der sich prima lenkt. 


v&Me- Mitt Viwfivai^ 



26 Umdrehungen in einer Minute irri Vt-Takl macht der feine Mann beim Wiener 
Walzer. Dann schmilzt die Musik in Deinem Ohr und vermählt sich mit dem 
Gleichmaß der Bewegung. Langsamer Ist langweilig, drehst Du aber zu rasch, 
dann wirst Du schwindlig und Deine Partnerin geht vor Hitze aus dem Leim 

2600 Umdrehungen in der Minute im 4-Takt liebt der Tiger. Dann leistet er für seinen 
Sprit am meisten. Dein Taktgefühl, Dein Ohr und Dein Drehzahlmesser sagen 
Dir, wann Du Deine Partnerin auf die richtigen Touren gebracht hast. 

Jage sie niemals über 3000 U/min, sonst wird ihr zu heiß. Das Wasser kocht, das 
Ol hört auf zu schmieren, die Lager, Kolben und Ventile brennen fest — aus . . . 

Darum fahre mit dem Kopf, nicht mit dem Hintern! 


beobachte ständig Drehzahl 1 
suche die beste Bahn, 
schleiche Dich an, 
beobachte, 
funke, 


Waserwärme 2 und Öldruck 3 (Bild Seite 40) 

aber halte die Richtung, 

aber komme vom Fleck, 

aber lies das Schaltbrett, 

aber hör auf Motor und Getriebe! 


Beim Marsch 


Kanone auf 6 Uhr drehen und zurren. 


Häuser und Mauern 


fahre lieber nicht um. Die Mauertrümmer machen sich in der Wochenschau 
besser aus als auf Deinem Heck. Durch den Lüfter wird der ganze Schutt ange¬ 
saugt, der Kühler wird eingedeckt und kühlt nicht mehr. Der Motor wird heiß 
und fällt aus. 


232 


Plane, Blätter, Schutt, Gepäck dürfen das Luftgitter nicht verstopfen und die Kanone beim Schwenken nicht 

stören. 


Morast, Sumpf 


Knüppeldamm 

Flüsse 

Brücken 

Graben und Trichter 
Wald 

Minen 

Schnee 

Eis 


dunkle Stellen, hohes Gras meiden. Lieber weite Umwege machen. Boden 
zu Fuß erkunden. Nimm einen Mann huckepack und stell Dich auf ein Bein. 
Wenn der Boden trägt, trägt er auch den Panzer. Zügig durchfahren, nicht 
lenken, nicht schalten. Geht es nicht weiter, halt und sofort zurück. Nicht 
fest mahlen. Ein anderer Tiger zieht Dich heraus. Seil verankern, Haken in 
die Gleiskette, selbst herausziehen! 

Er muß 3,5 m breit, und alle Knüppel 15 cm dick sein, sonst brechen sie durch 
oder reißen sich los. 

Harter Grund, feste Ufer sind nötig. Wo andere Panzer waten, kommt der 
Tiger auch durch. Motor abstellen und U-Fahrt vorbereiten: Bodenventil 
zu, Lenz-Pumpe einschalten. 

Zu Fuß erkunden, Furten vorziehen. Vor Brücke halten, Tiger so einrichten, 
daß sie ohne Lenken überschritten werden kann, kleinen Gang wählen, nicht 
schalten, nicht halten, verkürztes Schrittempo fahren, erst Gas geben, wenn 
Du 5 m drüberweg bist. 

Gerade anfahren, nasse Stellen meiden. 

Tiger wirft Bäume bis 80 cm Durchmesser mit der Bugkante um. Nicht auf- 
fahren. Bei zu schmaler Schneise Zick-Zackfahren, eine Seite fährt frei. 

Spurfahren, auf Spur zurücksloßen, nicht lenken, wenn möglich räumen. 

Trockener Neuschnee bis 70 cm ist unbedenklich. 

Papp und Harsch, Bruchharsch nur bis zur Bodenfreiheit — 50 cm. 

Kettenglied vor die Kette werfen, Schwungfahren, nicht lenken, Kanten senk¬ 
recht anfahren. Eine Kette im Graben oder an Rändern entlangschwindeln. 
Aste und Streuen hat wenig Zweck. 




Anfahren: 

1.—4. Gang 
(5.—8. Gang 
unmöglich) 


4 . Kupplung aurcnrreten 

5 . Richtungshebel vor 

6 . Wähler vor Gangraste 1—4 
Wähler einrücken 


Dies ist Dein Sorgensitz. Du mußt Dich auf 
ihm gut auskennen, damit Du auch im Finstern 
und im Schlaf alle Hebel und Schalter findest, 
wie zu Hause den Lichtschalter oder die Tür¬ 
klinke, oder ... na, Du weißt schon. 

Fahrersehklappe 

gängig halten! Im Winter und bei Beschuß 
klemmt sie manchmal. Löse die 4 versenkten 
Schrauben am Gehäuse, entferne den Deckel 
und drehe die außermittigen Buchsen so weit 
nach links, bis das Räderspiel groß genug ist. 


Ein Gang ist immer drin. 

Wenn er zum Anfahren paßt, 
brauchst Du nicht einzurücken. 


Raufschalten: 

8 Gänge 


7. Gas geben 

Kupplung langsam loslassen 

Wähler vor Gangraste 
Wähler einrücken 


Runter¬ 

schalten: 


8 . Wähler vor Gangraste 
Handbremse nach Gefühl 
Wähier einrücken 


Weder Gas wegnehmen noch Kuppeln nötig. 
1—2 Gänge können bei warmem Wechsel¬ 
getriebe übersprungen werden. Drehzahl! 

Weder Zwischengas noch Kuppeln nötig. 
1—2 Gänge können bei warmem Wechsel¬ 
getriebe übersprungen werden. Drehzahl! 


233 

















Kurven: 


9 


W enden auf der Stelle: 


Hai len : 


Rückwärtsfahren: 
4 Gänge 

4 


Schießbefehl: 


„Stellung“. 

,. Frrrühstück“ : 

.. Mmttag "; 

(siehe ,.Mahlzeiten"); 
(siehe ,.Schätzen"); 


Vor der Kurve runterschalten. Nach Gefühl bis zum großen 
oder kleinen Bogen anziehen. 

Mit jedem Gang kannst Du 1 großen und 1 kleinen Bogen 
fahren. 

Je kleiner die Kurve, desto kleiner muß der Gang sein. 
Wenn es nicht ausgeht — Handbremse — Schalten. 

Auf 1. — 3. Gang runterschalten 

Kupplung treten 

rechts oder Irnks anziehen 

großen Knopf am Wechselgetriebe drücken. 

Auf 4. — 1. Gang runterschalten 
Handbremse 
Kupplung treten 
Richtungshebel auf 0 
Kupplung loslassen. 

Kupplung treten 
Richtungshebel nach hinten 
Wähler vor Gangraste 
Wähler einrücken 
Gas geben 

Kupplung langsam loslassen. 

Kupplung treten 
Handbremse anziehen 

Wähler auf 2. Gang einrücken 
rrrechts anziehen oder 
liiinks anziehen 

Beobachten — Entfernung schätzen — melden — be¬ 
obachten 



Der Richtungshebel kann nicht auf 0 oder nach 
hinten gelegt werden, solange ein höherer als der 
4. Gang drin ist. Hast Du mit 5. — 8. Gang ge¬ 
halten — Kupplung treten — runterschalten. 
Rückwärtsfahrt nur mit 1. — 4. Gang. 


Steilung 10'/» Uhr und I 1 /* Uhr ausprobieren und 
merken. Pz-Führer und Richtschütze weisen durch 
Funk ein. 


Die Stellung der drei Wellenstummel für den ge¬ 
wählten Gang kannst Du auf dem Schild am 
Wechselgetriebe ablesen. 


Notschalten: Richtungshebel auf 0 

mit dem Schlüssel einen Gang einlegen 
Kupplung treten. Richtungshebel vor 
Gas geben 
Kupplung loslassen 


‘WUmmU: 

Wie alles,, was man darf, nicht muß, 
ist Fahren meist ein Hochgenuß. 



OlfrjMliHt' 


&0 "JjimtnerlÄ^I ünk L !’' 

rwL'5 6 7 hn wa,mlo ufenhait 

Do* Iwnnt der Qqlm niditumeffü 
entfleuchen wo er hin gehört 
weil eine Plane gegen Regen' 
den Weg ihm tat allseits verlegen. J 
So schloff allmählich diefer Mief " 

2u lnnozenc£n ( der grad fchlief. 
Noch fünfmal hat er dann gefdmoben, 
bisseine Seele flieg nach oben. 

Er nahm beftimmt;wär er nodimunter, 
die Plane fchneU vom Auspuff runter. 


Kohlensäure (CO 2 ) wirkt belebend 

Was In der Brause sprudelt, im Bier 
perlt, im Sekt prickelt, ist Kohlensäure. 
Sie weckt die Lebensgeister, riecht 
sauer und schmeckt großartig, wie 
jedermann weiß, und macht blau. 




Kohlenoxyd (CO) wirkt tödlich ^ 

Im Auspuffgas ist neben Kohlensäure auch 
Kohlenoxyd, ein ganz gemeiner Stoff. Du 
siehst ihn nicht, schmeckst ihn nicht, riechst 
ihn kaum. Du wirst nur langsam müde, be¬ 
sinnungslos, röchelst noch ein paar Minuten 
und wirst dann blau. 




Manchmal geht’s aber auch schnell . 

Durch ein Leck in der Auspuffleitung sammelt sich 
Kohlenoxyd in der Wanne an. Du denkst an nichts Böses 
und drückst am Morgen auf den Anlasser, schon springt 
er an, der ganze Wagen nämlich und Du springst mit. 
Ein kleiner Funken eines schlecht isolierten Kabels jagt 
den ganzen Wagen hoch. 


Lüften ist das einzige Mittel dagegen. CO ist 
schwerer als Luft und fließt langsam an die 
tiefste Stelle. Das mußt Du ausnützen. 

Darum: 

Beim Abstellen beide Hutzen auf, Bodenventil 
auf, Luken auf, Fenster auf, Türen auf, beide 
Sprithähne zu, Zündschlüssel abziehen. Bleibt 
er nicht stehen — Vollgas, Sammlerhaupt¬ 
schalter auf 0, Sonst platzt der Tiger. 

Im Winter nicht auf den blanken Boden ab¬ 
stellen. Reisig, Bretter, dick Stroh, Bohlen, 
Holzwände oder Zäune unterlegen; Brocken, 
Eis, Matsch zwischen den Laufrädero hervor¬ 
holen, alle 2 Stunden etwas bewegen, be¬ 
sonders gefährlich ist abwechselnd Wärme 
(tauen) und Frost (frieren), 

Sonst friert er an! 

Öl verdünnen (siehe 6x Ölstand) und 
Sammler ausbauen, wenn Du für lange ab¬ 
stellst (siehe Strom). Lege den Gang ein, mit 
dem Du losfahren willst. Ein kaltes Wechsel¬ 
getriebe läßt sich nicht schalten. Klemme den 
Kupplungsfußhebel so nach unten, daß die 
Kupplung gelöst bleibt und nicht zusammen¬ 
friert, Sonst kannst Du nicht losfahren. 

‘MvhvU’. 

Den eignen Mief verträgt der Panzer 
genau so wenig wie der Landser. 


mUUy i Mit Ru' Umsicht und Bedacht — 
dann , das Bergen bald vollbracht. 

Genau, wie Du Der m Kameraden in jeder Lage hilfst, 
mußt Du auch Dei an stählernen Freund wieder heim¬ 
holen, wenn er lier n blieb. 

Notfalls kann Die ein Tiger-Kamerad flottmachen, aber 
vermeide es. 

Unternimm be? er keine selbständigen Versuche weiter¬ 
zukommen. D quälst Motor und Triebwerk, es nützt 
doch nichts — 




Melde und laß Fachleute sprechen! Bereite inzwischen die Bergung 
vor. und zwar: 


Gustav 

macht Ketten frei oder öffnet sie 
sieht das Laufwerk nach 
bautdieVorgelegewellen aus,setzt 
aber die Schrauben wieder ein. 
Hülsensack und Piepmatz 
beseitigen die Hindernisse vor 
Ketten und Wanne 
Schnellmerker 

hatsich nachVerankerungspunkten 
für die Zugmaschine umgesehen 
und legt gleich das richtige Werk¬ 
zeug zurecht: 

Brech- und Abschleppstangen, S- 
Haken, Seile, Winden 


damit Widerstände beim Schlep¬ 
pen beseitigt sind 
damit das Wechselgetriebe aus¬ 
geschaltet ist, die Bremsen aber 
wirken. 

damit das Bergen erleichtert wird 


falls mit der Seilwinde geborgen 
wird 


Nicht koksen und Stullen streichen, sonst gibt’s eins aufs Dach! 
Unterrichte den Bergezugführer gleich über Schäden und Schlepp¬ 
fähigkeit des Panzers. 

Und dann faßt alles zu! 

Ist der Wagen frei, so wird er im Tandemzug abgeschleppt. 

Paß auf wie ein Schießhund, besonders bei Brücken, Furten odor 
schmalen Wegstrecken 


Halte Verbindung mit den Zugmaschinen, hilf eifrig mit beim Einweisen. 
Sonst rammst Du Kameraden, oder der Panzer sitzt wieder fest. 


‘ßUnevd: 


Die Bergung ist zwar sehr beschwerlich, 
indessen leider unentbehrlich. 


235 



WMUs Selbst General Guderian 

fährt manchmal auf der Eisenbahn. 




Das Verladen geht glatt und schnell, wenn Du alles gewissen¬ 
haft vorbereitest: 


Den Waggon(SSyms) bremse fest und stützedieWagenenden ab, 

Dem Tiger lege die Verladekette auf, verstaue die Zusatz¬ 
laufrollen und klappe aber die Kettenabdeckung hoch, 

Bevorzuge beim Verladen des Tigers Kopframpen, lege beide 
Gelandeketten nebeneinander aus, fahre den Tiger darüber 
mache die Ketten vorn fest und schleppe sie so auf den Wagen! 
Die überstehenden Enden werden umgeschlagen. 

Steht der Panzer auf dem Waggon, vergiß nicht 
festzubremsen und zu verkeilen. 



Sons/ landet der Tiger auf den Schienen 
Sonst gefährdet er den Eisenbahnverkehr 


Prüfe öfters während der Fahrt, ob 
die Bremsen fest sind, 
die Holzkeile noch vernagelt sind 
der Panzer in Wagenmitte steht. 


Verladen ist für den, der viel 
Erfahrung hat, ein Kinderspiel. 


Piepmatz, der Entstörte 


Dein Gerat reicht weiter als die Stimme, 
das Ohr. das Auge. Es legt die Ent¬ 
fernungen schneller zuruck als der 
Panzer oder das Geschoß. In Deinen 
Händen liegt die Verantwortung, ob 
eine mächtige und gefährliche Waffe 
daraus wird oder ein gemeiner Ver¬ 



räter 









Oft gibt die rechte Rundfunksendung 
dem Angriff erst die gute Wendung. 

Die richtige Stimmung und Lautstärke sind oft für Deine Zukunft 
entscheidend. Indessen kann aber die lächerliche Ursache, falsche 
Einstellung, fehlender Anschluß oder ein Wackelkontakt alles ver¬ 
derben. Sei auf Draht! 


Stets 



cM) CfrlUtvM 


1 Kabel zum Umformer und zur Antenne in ihre Rasten stecken, 

2 darauf achten, daß die Schalter auf ,,Aus‘‘ stehen, 

wenn die Geräte nicht benutzt werden. > 

3 Anschlüsse von der Batterie (+ an +. — an —) über den Anschlußkasten 23. die Sicherung in der Grundplatte und Umformer 
zum Gerät auf strammen Sitz prüfen. Achte auf Wackelkontakte und durchgescheuerte Stellen. 


Vor dem Betrieb 

stecke alle Verbindungskabel so. wie Du es auf der Zeichnung rot eingezeichnet siehst. 


Zum Betrieb des Empfängers 

Stelle 2 auf große Lautstärke. 

Prüfe bei 4, ob die Skala leuchtet, 

und bei 5. ob die Prüflampe brennt. 

Stelle 6 auf ,.0“. 

Drehe 7 auf die befohlene Frequenz und raste ein. 
Stelle 8 auf ..Fern". 

Drehe 6 auf größte Lautstärke. 

Stelle 8 auf „Nah“, wenn es zu laut wird. 

Drehe 2 zurück, wenn es noch zu laut ist. 

Nach dem Betrieb 

2 drehe die Schalter auf „0“ 

1 und stecke die Kabel in die Rasten. 


Zum Betrieb des Senders 

Stelle 2 auf „Tn“. 

Prüfe be 4. ob die Skala leuchtet, 

und bei 5, ob die Prüflampe brennt, 
drehe 7 auf die Betriebsfrequenz 
drücke 9 

drehe 10 so lange, 

bis 11 am weitesten nach rechts ausschlägt. 

Pendelt 11 wenn Du das Mikrofon besprichst? 

Stelle 2 auf „Tg tönend“, wenn Du morsen willst. 


fyftiHMM&i Wer klug ist, rastet stets in sein 
Gerät |e 2 Frequenzen ein. 



237 








m»iw 


Es dienen Telephon und Funk 
der schnelleren Verständigung 


/1 






Das ist der Bordsprechkasten mit semfctv^ Schaltern. Mit dem oberen 
kannst Du beim Bordsprechen 2 verschiedene Schaltungen erreichen 
Der untere kann stehen wie er will. Der Empfänger ist einge¬ 
schaltet, der Sender nicht. Wenn Du keinen Empfänger hast, 
schließt Du das 5fach-Kabel vom Umformer an dek Bordsprech¬ 
kasten. x 

1. Fall: .iBord“ 

Panzerführer! Du kannst hören und sprechen ohne Deine 
Taste zu drücken. Du mußt deshalb besonders aufpassen, 
weil alles, was Du sagst, gehört wird. Willst Du einmal 
ordentlich fluchen oder Dich mit dem Grenadier unter¬ 
halten, dann mußt Du entweder das Mikrophon abnehmen, 
oder den Mikrophonstecker herausziehen.oder vom Funker 
die ganze Anlage abschalten lassen. 

Willst Du dem Funker etwas sagen, dann mußt Du Deine 
Taste drücken. 

Richtschütze und Fahrer! Ihr hört ständig mit. Wenn Ihr sprechen wollt, müßt Ihr 
Eure Tasten drücken. 

Funker !Du kannst mit dem Pz. Führer erst sprechen, wenn Du DeineTaste drückst. 


2. Fall: ..Funk und Bord“ 

Funker! Wenn Du ständig ins Bordgespräch eingeschaltet sein willst, legst Du den 
oberen Hebel nach links auf „Funk und Bord“. Wie der Pz. Führer hörst Du dann 
alles und kannst sprechen, ohne Deine Taste zu drücken 


Die 4 Bordsprecher sind als Kreise einge¬ 
zeichnet, Senden und Empfangen als Pfeile. 
Geht der Sendepfeil durch die Mikrophon¬ 
taste, dann muß sie beim Sprechen gedrückt 
werden. 


WUhhhI'. 


Beim Bordfunk klappt’s manchmal beinah 
so gut wie in der „Femina“! 


Der Funkverkehr wär’ unbeschreiblich 
mit einem Funker, welcher weiblich. 


Wifi < fyiiffixw%nfi' 




Hier sind 2x2 Fälle möglich, weil der untere 
Hebel jetzt mitspielt. Wir lassen ihn zunächst 
rechts liegen auf: 

A. „Pz-Führer-F Funker Empf. 1 und 2" 


1. Fall „Bord“ 


Funker! Du kannst senden und empfangen, 
indem Du den Betriebsartenschalter auf ,,Tn“ 
oder ,,Empfang“ legst, während Pz. Führer 
Richtschütze, Fahrer ungestört bordsprechen. 

Soll der Panzerführer mithören, was an¬ 
kommt oder will er senden, dann mußt Du 
oder er die Taste drücken. Du hörst dann 
auch, was ankommt oder gesendet wird. Der 
Panzerführer ist solange vom Bordsprechen 
abgeschaltet. 



Hier ist der Bordverkehr schwarz, 
der Funkverkehr rot eingezeichnet. 













p§p 


2. Fall „Funk und Bord" 

Wenn die ganze Besatzung empfangen soll, legst Du den 
Hebel nach links auf „Funk und Bord“. 

Alle 4 sind Jetzt untereinander verbunden, alle 4 können 
jetzt senden. Richtschütze und Fahrer müssen dabei ihre 
Tasten drücken. Jetzt heißt es ganz besonders aufpassen 
und den Schnabel halten. 


ß. „Pz.Führer Empf. 1, Funker Empf. 2" 

I.Fall: Der obere Hebel liegt rechts auf ,,Bord" 

Bei Wagen mit Fu 2 und Fu 5 mußt Du beide Empfänger 
abhören. Das ist auch keine Kunst. 


Kommen aber 2 Sprüche gleichzeitig an, dann schnell dte 
Taste drücken und den unteren Hebel nach links legen auf 
„Pz.Führer Empf. 1, Funker Empf. 2" 

Du behältst dann nur Empf. 2, während Empf. 1 an den 
Pz. Führer weitergeht, oder 

2. Fall: an die ganze Besatzung, wenn der obere Hebel links 
auf ,,Funk und Bord“ steht. 


Drum denke schnell, schalt wie der Blitz, 
sonst kriegt die Blitzmaid Deinen Sitz. 


Hülsensack, der Hemmungslose 


60 Tonnen Stahl und 700 PS haben nur 
die eine Aufgabe, die Waffen zu 
schützen und fortzubewegen, die Du 
bedienst. Versagst Du. dann ist das 
alles umsonst. Bewahrst Du Dich, dann 
hilfst Du ein Vielfaches an feindlichen 
Tonnen und PS vernichten. 




239 













1fti}44V'i Oft kommt mqn nicht so recht rum Schuß 
weil sie nicht, wie Du willst, auch muß. 





Nicht zu früh auspacken! 

Nicht stellen, sondern liebevoll auf eine Decke legen. 

Nicht das Packmaterial verheizen, sondern abliefern. 

Nicht Nässe, Schmutz, Sonne, Frost drankommen lassen! 

Nicht wie die Maurer werfen und verbeulen. 

Granaten mit Rissen und Beulen raus! 

Granaten mit bestoßenem Führungsring raus! 

Granaten mit nässendem Sprengstoff raus! 

Granaten ohne Bördelring und Abschlußplatte raus! 

Vorsicht! 

Prüfen, sauberrnachen, nicht ölen! 

Lose Zündschrauben von Hand anziehen! 

Zündschrauben dürfen nicht hervorstehen! 

Kopfzünder von Hand anziehen! 

Kopfzünder nicht auseinandernehmen! 

Lose und drehbare Geschosse geraderichten! 

Munition mit Schlagzündschraube gibt Kurzschluß! 

Achtung! 

Granaten fest in die Halterungen klemmen! 

Beizeiten umlagern! 

Beim Laden Führungsrirg nicht bestoßen! 

Panzergranate 39 ist schwarz mit weißer Spitze! 

Panzergranate 40 ist schwarz! 

HL-Granate ist grau! 

Sprenggranate ist gelb! 

Verzögerung nur mit dem Schlüssel einstellen! 

Nach dem Entladen wieder zurück auf O. V. . . .sonst versagt sie! 

Versager und Hülsen abgeben! 





Ob blond, ob schwarz, weiß und ergraut, umhege sie wie Deine Braut. 

Die Wi-kung ist dann ungeheuer: „Ein Fingerdruck, schon fängt sie Feuer!“ 




Hemmung im Kanonenrohr 
kommt, Gott sei Dank, nur selten vor. 


VHiUfnUUyn ÄonMHf* 


Vorweg 


Prüfe Deine Leitung, pflege die Munition, reinige den Verschluß, 

mach alles Bewegliche gängig, reinige und entöle das Rohr vor 

dem Schießen und öle es hinterher dick, wenn es wieder hano* 

warm ist. 

Achtung 

Mündungskappe ab, bei Eis auch die durchschießbare. 

Tarnmittel und Zweige weg von der Mündung. 

In Feuerpausen durchs Rohr gucken. 

Nachts mit der Taschenlampe reinleuchten. 

Sprengstücke und Rückstände raus. 

Heißgeschossene Rohre in Feuerpausen entladen. 

Nicht schießen 

wenn die Mündungsbremse locker oder abgeschossen ist — 

sie wirkt wie ein Segel und bremst 70°/o des Rückstoßes ab, 

wenn die Rohrbremse öl verliert, 

sie wirkt wie ein Stoßdämpfer und bremst 25®/» des Rück¬ 
stoßes ab 

wenn der Luftvorholer Luft verliert oder nicht arbeitet. 

er wirkt wie ein Türschließer und bremst 5%> des Rück¬ 
stoßes ab, 

wenn der Rücklaufmesser auf „Feuerpause“ steht. 

Schiebe ihn nach jedem Schuß nach vorne 

wenn der Splint am Öffnerhebel fehlt oder locker ist. 

Indessen: 

Bei geübten Schützen und auch. 


Sonst schießt die 
Kanone überhaupt 



sonst schießt die 
Kanone nach vorn. 


QftffUMut ‘ Nur un 9 ern glaubt der Panzermann, 
¥FrvR # statt was zu treffen, selber dran! 



mUUy t Die 8,8 zündet wie ein Licht. 


Bei manchem zündet’s niemals nicht. 


cfa*' < £nUiiMity j 


Hemmung an: 

Patronenlager 

Zündschraube 

Schlagbolzen 

Brücke 

Blöckchen 

Druckknopfstecker 

Signallampen 

Ölsicherung 

Boschstecker 

15-Amp.-Sicherung 
40-Amp.-Sicherung 

Sammler 

Hilfe bei Störungen 
bis 15-Amp.-Sicherung 
bis Boschstecker 


Ursache: 


Grünspan oder Schmutz an der Patrone 
Unbrauchbar (kann etwas versenkt sein) 

Zu kurz, stumpf oder abgebrochen 

Feder gebrochen 

Wird von Brücke nicht erreicht 

Kabelschuh lose 

Du kannst feuern, auch wenn die Lampe aus¬ 
gebrannt oder aus den Klemmfedern gefallen ist 

Rohrbremse verliert öl (Inhalt 5.1 Liter) 

Kabel klemmt, Stecker nicht ganz eingesteckt 

Erst Kurzschluß suchen, Kabel eingeklemmt 
Flakmunition, durchgescheuerte Leitung 

Klemme lose oder verschmutzt 

Lampe am Abzug brennt nicht, Signallampe brennt 
Lampe am Abzug brennt, Signallampe brennt nicht 



Luft auf 55 at nachfüllen 


Abhilfe: 

Neu laden. 

Neue Schraube. 

Neuer Schlagbolzen. 

Neue Brücke. 

Kanone vordrücken, 

(4,4 Liter öl). 

Stecker instandsetzen. 

Neue Lampe 
Feder zurechtbiegen. 

Dichtung nachsehen, Schrauben nachziehen, öl 
nachfüllen, 

Dose und Stecker prüfen, neues Kabel, Feder 
zurechtbiegen. 

Neue Sicherung vom Fahrer. 

Schlagzündschraube durch Glühzündschraube er¬ 
setzen. 

Säubern, anziehen, fetten. 

Notbatterie mit Notschalter einschalten. 

Kabel in don Stecker der Turmbeleuchtungstecken, 
mit Ladeschützensicherung abziehen. 


Prüfen: Kanone entladen, Abzug gezogen halten. Prüflampe mit einem Pol an blanke Masse legen, mit dem anderen Ende an die blanke 
Leitung. 


Vorsicht! Keinen Kurzschluß machen! Leitung gegen die Kanone zu so lange prüfen, bis die Lampe erlischt. Kurz davor liegt der Fehler! 
Achtung! Wenn die Olsicherung ausgeschaltet hat, darf nicht geschossen werden. 


< tfU>evtl: 


Gar mancher biß ins grüne Gras, 
weil er den Leitungsweg vergaß. 


Elektr Sicherheitsschalter 


A bfeuer ström kreis 


Hydr. Sicherheitsschalter 



Mau »Verbindung 
Zur Stromquelle 






die Hemmung um den Hochgen uß. Ium Schuß _ cöto 5 WUUnt vyiuftw 


Patronen 

Mit Beulen, Rissen, Rost und eingedrückten Geschossen raus! 

Nur deutsche Munition unmittelbar aus der Packung gurten, nicht ver¬ 
dächtige russische Abwurfmunition (Sprengmunition). Jede Patrone über¬ 
prüfen, sauber machen, nicht ölen 


Gurte 


mit zertretenen, verbogenen oder verrosteten Taschen raus 

mit txbgebrochenen und verbogenen Krallen raus 

mit abgerissenen oder zertretenen Verbindungen raus 

mit abgenutzten Verbindungslaschen raus 

Mach es wie die Skiläufer! 


Gurte in kochendes Paraffin tauchen, gut abschütteln, trocknen lassen! Hält 
einen mittelgroßen Feldzug aus. Sauber gurten, Kralle muß in der Rille 
sitzen. Sauber zusammensetzen, Nase muß haargenau im Fenster sitzen. 


MC 

richtig zusammensetzen. 

Schließfederlänge prüfen (vorderer bis mittlerer Einschub). Schlagbolzen¬ 
federlänge prüfen (3 Windungen über Bolzenende). Schlagbolzenmutter 
muß hörbar einrasten. Zuführeroberteil nicht verkehrt einlegen. 


0 / 

nur an beweglicheTeile und Verriegelungskämme Ordentlich Schwefelblüte 
oder besser etwas Motoröl dran. Lauf entölen,Verriegelungskämme säubern. 


Einbauen 



sonst hast Du Hemmungen! 


ohne das MG zu verspannen. Gabelstück muß zwanglos über die Zapfen am Gehäuse greifen. Abzugsgestänge mit Gegenmutter so ein¬ 
stellen, daß das MG Dauerfeuer schießt. Spannschieber vor. damit der Mitnehmer nicht bricht, Hülsensack lee.en 


Vor dem Einbau aber 


Lege die Hand aufs Herz und frage 5 Fragen: 

Frage 1: Sind Mantel und Lauf verbogen, arbeitet die Vorholstange? 

Probe 1: MG spannen, Mündungsfeuerdämpfer ab. Der Lauf muß sich 
mit dem Finger leicht bis zum Anschlag zurückdrücken lassen 
und muß sofort wieder nach vorne kommen. 

Frage 2: Schießt das MG Dauerfeuer7 

Probe 2: Abzug treten. Schloß anziehen und vorschnellen lassen. Es 
darf erst beim Loslassen des Abzuges gefangen werden, dann 
aber sofort. 

Frage 3: Ist das Schloß gängig? 

Probe 3: Bodenstück mit Schließfeder ab. Schloß muß sich mit Spann¬ 
schieber federleicht bewegen lassen. 

Frage 4. Verriegelt das Schloß vollständig? 

Probe 4: Schloß vorschnellen lassen. Deckel auf. Stirnfläche des Schlo߬ 
gehäuses muß mit der Kante des Zuführerunterteiles ab¬ 
schneiden. 

Frage 5: Klappt das Zuführen, Ausstößen, Ausziehen und Ausv»erfen? 

Probe 5: Ein paar Hülsen mit aufgesetztem Geschoß gurten. Schloß 
vorschnellen lassen und zurückziehen. Hülse muß scharf 
ausgeworfen werden. 


Neu - Schnelle Feuerbereitschaft 

Beim Laden bleibt das Schloß vorne! 

Du kannst in aller Gemütsruhe laden. 

Wenn die Sicherung versagt, kann kein Schuß fallen. 
Gurt so einlegen daß nur eine Patrone zugeführt wird 
Deckel nicht zuworgen. 

Willst Du schießen, dann brauchst Du nur durchzuladcr 





Drum prüfe nebst Patronengurt, 
ob auch die Spritze sauber spurt 


242 






;el merkt am Wackelsteiß, 
laß, ob’s windig oder heiß, 
feiß des L. MG entdeckt 
andser, wo die Hemmung steckt. 

j; (' 
/ 


i 

Aj 

Wenn Schwanz trocken und nicht wacki 
Wenn Schwanz trocken und wackelt 
Wenn Schwanz naß und nicht wackelt. 
Wenn Schwanz naß und wackelt . . . 
Wenn Schwanz nicht zu sehen .... 



Gurt nachziehe 


Hülsensack leer 


Laufwechsel 


Laufwechsel 






Verschleiß 


neues Teil aus 


dem Ersatz 


teilkasten od 


affenmeist.' 



























Lllinks — Illangsam, 
rrrechts — rrrasch! 




Außen: Me torluke dicht, Riegel umlegen 
Fa hrerluke dicht 
Fu nkerluke dicht 
La mpen ab 
fia hn frei 

Innen; Richtschütze: entzurren 

Fahrer: Motor anlassen 

1 Ladeschütze: Schwenkgang einlegei 

lllinks — Illangsam, 
rrrechts — rrrasch 

3 Funker: Wählhebel auf Turm 

stellen 

3 Ladeschütze: Nothebel am Getriebe 

nach oben 

4 Richtschütze: Schwenken, durch Treten 

der Wippe 

hiiinten — liiinks, 
vorrrne — rrrechts 

Richtschütze: anrichten mit beiden Richt¬ 
maschinen 

Fahrer: Gas geben, wenn’s ganz 

schnell gehen soll. 



vorrrne — rrrechts! 


‘XfMi's: 


Bei manchem rastet schon zu Haus 
der Turm mit dem Verstände aus. 




Hemmung: Ursache: Abhilfe: 

Turm läßt sich vom Fuß nicht Kupplung sitzt fest 5 Motor laufen lassen, Kupplung abklopfen! 

schwenken 

Kupplungsgestänge zu kurz oder 4 Mutter am Kupplungsgestänge lösen und Gabel ver- 
zu lang stellen! 

Gestänge an Kugelpfanne aus- j Kugelpfanne einklinken und umrandein! 

gesprungen 

Mitnehmer über Schleifring- g Glocke abnehmen und Mitnehmerklauen einrasten! 

Übertrager ausgehoben 

Kein Öldruck öl nachfüllen! 

Wippengestänge gelöst 9 Gestänge einhängen, neuer Sicherungssplint! 

Turm bleibt auf 4 Uhr oder 8 Uhr Turm klemmt an Motorluke Turm von Hand auf 12 Uhr drehen, dabei mit Seil an 

stehen Kanone ziehen! Luke dicht! 

Turm schwenkt vom Fuß nur rechts Feder unter Wippe zu lang 4 Feder verstellen oder Wippe waagrecht richten! 

Turm schwenkt vom Fuß nach einer Wippengestänge zu kurzoder zu lang 9 Wippengestänge kürzen oder längen! 

Seite schneller als nach der anderen 

Turm schwenkt ununterbrochen Kupplung und Gestänge sitzen fest 4 Motor abstellen und Gestänge lösen! 

Widerlager der Druckfeder sitzt g Antriebswelle anflanschen, Druckmutter des .Wider¬ 
schräg lagers abschrauben, Kupplung abziehen, dabei Nadel¬ 

lager nicht beschädigen, Federwiderlager gerade ein- 
setzen, Kupplung einbauen! 

Nothebel dreht sich auf Welle, 3 Neuer Sicherungsstift! 

Sicherungsstift abgedreht 


Wer Köppchen hat, schwenkt elegant — 
Wer keines hat, würgt mit der Hand 




244 









Dis Spitzen von 2 Stacheln sind qenau 4 Strich auseinander. 

Wenn Du über sie hinwegpeilst, dann ist das genau so, als würdest Du an den Kanten 
Deines Tortenstückes entlanggucken. 


Wenn also dahinten auf 2000 m ein Haus genau zwischen 2 Spitzen paßt, dann 
weißt Du: ,,Aha!“ 

1 Stachelzwischenraum ist 4 Strich 

1 Strich (auf 2000 m) ist 2 m 4 Strich x 2 = 8 n\, 

das Haus ist 8 m breit Ist das nicht eine Mordssache? 

Frage: 1 Panzer steht 500 m weit, er reicht, wie auf dem Bild z. B., über 3 Stachel¬ 
zwischenräume hinweg. Wie breit ist er? 

Du rechnest: 3 Stachelzwischenräume zu je 4 Strich = 12 Strich 

1 Strich (auf 500 m) = 0,5 m 12 Strich X 0,5 = 6 m. 

Antwort: Der Panzer ist 6 m breit. 


Genau so kannst Du auch die Zielhöhe ausrechnen, weil Du weißt, 

der Hauptstachel ist 4 Strich hoch und jeder Nebenstachel 2 Strich. 

Das mußt Du dir genau merken, Du Brauchst es stets beim Nabelvisier. 

Frage: Wie hoch ist der Panzer? 

Du rechnest: angenommen, er ist 3mal so hoch wie ein Nebenstachel. 

3mal Nebenstachelhöhe zu je 2 Strich . . . 

Na jetzt kannst Du schon allein weiter. 

Die ganz Schlauen wissen, daß auch im Fernglas eine Stricheinteilung ist, mit der man 
genau so arbeiten kann! Aber auch in Deinem Daumen! Strecke ihn ordentlich 
weg, dann ist er haargenau 40 Strich breit. Ein Daumensprung mißt 100 Strich 
(Einmal das eine und dann das andere Ausfe zukneifen, und immer über die gleiche 
Daumenkante anvisieren.) 

Dann kannst Du mit bloßem Auge die Zielgrößen und Zwischenräume auf 5 Strich 
genau angeben, daß jeder staunt. Probier’s mal! 


STRICH 

*•— 4—*«-4 -4 



‘MlvevUi 


Also: 

Wenn Du die Entfernung kennst, kannst Du ausrechnen, wie groß Dein Ziel ist. 


Bist Du um einen Strich gescheiter? 
Wenn nicht, lies lieber gar nicht weiter! 


‘WUyUiyi Beim Schatz hat man die Nähe gerne, 
Beirr. Schätzen teilt man nah und ferne. 

Die Entfernung genau schätzen — kann niemand. 

Das ..Messen" — lernen viele. 

Das Visier richtig stellen — lernt aber jeder! 


cM) WtfvUpn f ^ 


Du mußt lernen, Dich bis 1200 m höchstens um 200 m rauf und 200 m runter zu verschätzen. 
Wenn 500 die richtige Entfernung ist, muß Deine Schätzung zwischen 300 m und 700 m 
liegen. Das ist nun wirklich keine Kunst. Über 1200 m wird aus dem Schätzen schon mehr 
ein Raten. 


Schätze kürzer! 

Bei dunklen Zielen, 
wenn's trüb und unklar ist, 
bei unruhiger, dunstiger Luft, 
bei dunklem Untergrund. 

wenn Dir Sonne und Reflexe 
in die Augen funkeln. 


Schätze weiter! 

Bei hellen Zielen, 
wenn’s frisch und heiter ist. 
bei stiller, reiner Luft, 
bei hellem Hintergrund, 
mit der Sonne, über Ebenen. 

Durch das Zielfernrohr, 

wenn Du nicht sehen kannst, 
was zwischen Dir und dem Ziel liegt. 


Schätze 2mal: 1. Das Ziel ist bestimmt näher als X m (z. B. 900 m) 

2. Das Ziel ist bestimmt weiter als Y m (z. B. 500 m) 
und nimm dann das Mittel zwischen beiden Schätzungen (z. B. 700 m). 

. Die Entfernung können nur der Fahrer und der Pz. Führer richtig schätze weil sie 
unmittelbar mit dem blanken Auge sehen können. Durch das Zielfernrohr geht es 
nämlich schlecht. 

1. weil das Zielfernrohr alles 2 1 /* mal vergrößert und 

2. weil Du mit einem Auge gar nicht richtig schätzen kannst. 

Halte Dir ein Auge zu und laß Dir von einem Kameraden einen Finger ’/* m vor 
die Nase halten. Jetzt versuche, ihn mit Deinem Zeigefinger von der Seite schnell 
auszustoßen. 

Achtung: Nicht selbst den Finger hochhalten und nicht vorher mit beiden Augen 
hinsehen. 


IDter Richtschütze und der Pz. Führer können aber ,, Messen" 
der Optik nämlich, Du wirst das auch gleich lernen! 


mit dem Zielfernrohr und 



zu wenn 


die Mittelste ist goldrichtig! 


246 





Wenn Ihr Zelt habt, macht es so 


dPtMfr 


mißt oder schätzt seine Entfernung 


ebne- 


(er braucht etwas länger) 
meldet seine Entfernung 


dhwt- *pmtfiHefnfm# 

rechnet das ..Mittel" aus 

(hat inzwischen gemessen oder geschätzt) 
meldet seine Entfernung 

i 

dPlHfr 

rechnet wieder das ..Mittel" aus 
und befiehlt die richtige Entfernung 

cfiine- VUfi 

(die Entfernung ist nicht das richtige Visier) — 
stellt das Visier ein 


siehe „Messen" 


siehe 

,,Schätzen" 


siehe 1. Klasse 
Volksschule 


siehe „Messen" 


siehe 

„Schießbefehl" 


siehe 

„Nabelvisier" 


Ihr habt aber immer Zeit 

denn wenn Ihr ins Blaue schießt, kostet das viel mehr Zeit, 
kostet das viel mehr Granaten, verratet Ihr Euch, bevor Ihr 
wirken könnt. 











Spar' Munition, es reicht bereits 
ein Wagen voll zum Ritterkreuz. 




Pistole: 

MPi: 

Eier: 

Werfer: 



aus den Luken auf Gäste auf dem Heck 

aus den Luken auf Grabenstücke und Nester im toten Raum 
aus den Luken auf Erdlöcher und versteckte Ziele, 
wenn's brennt, wenn Du Hemmung hast, wenn Du Dich takt¬ 
voll zurückziehen mußt, wenn’s brenzlig wird und stinkt 
bis 200 m auf Mann und Roß und Wagen 

bis 400 m auf Mann und Roß und Wagen (und wenn's meh¬ 
rere sind, auch weiter), Häuser anstecken, für den Grenadier 
den Gegner an den Boden nageln 
Sprenggranate: 

ohne Verzögerung (o. V.); Gibt Splitter 20 m nach beiden Seiten 
und 10 m vorwärts. Drum lieber daneben schießen, als da¬ 
hinter. Altbewährt gegen Pak. Geschütze. Massenziele, Nester. 
Zerschlägt Schutzschilder. zerreißt Räder. Raupen, Sehschlitze. 
Zündet alles an und kippt Fahrzeuge um. 






» Es kommt dem alten Panzermann 
sehr auf den Sitz des Schusses an. 


Die Kancne schießt Fleck. Der Schuß geht deshalb gerade nur bis zum ein 
gestellten Visier und nicht weiter. 


UnuHHtl 


Wenn Du die Entfernung genau kennst und schießt mit Visier gleich Entfernung, 
dann triffst Du den Haltepunkt. 

Du kennst aber die Entfernung nie ganz genau. Schätzt Du auch nur um 25 m 
zu kurz, dann geht der Schuß 25 m davor in den Dreck, wie beim FahrerGustav. 


Die Flugbahn der 8,8 ist wundervoll gestreckt. Du brauchst also das Rohr nur 
ganz wenig höher zu kurbeln, um viel weiter zu schießen. Du triffst dann mit 
dem weiten Visier immer noch Dein nahes Ziel, wenn es nur genügend hoch ist. 
Mit Visier 1000 triffst Du z. 8. alle Ziele zwischen 0 und 1000 m, die 2 m hoch sind. 
Ist das nicht wundervoll? 


Auf Elvira mit Visier 1000 zu schießen, ist allerdings auch nicht gqnz sicher, denn 
wenn sie nur ein paar Zentimeter kleiner wäre, ging der Schuß drüber, wie 
beim Kommandanten Schnellmerker. 


Du hast für ein Ziel mehrere brauchbare Visiere." Das kleinste davon ist die Ent¬ 
fernung, alle anderen liegen höher. Elvira kannst Du mit 6 verschiedenen Visieren 
treffen. 500 — 600 — 700 — 800 — 900 — 1000. 

Nicht Visier gleich Entfernung stellen! Denn, wenn Du nur um 25 m zu kurz 
schätzt, schießt Du 25 m zu kurz. Mach ’s wie Hülsensack, nimm das mittelste, 
dann triffst Du Zielmitte, den Nabel. 


U 


Er kann sich dann beim Entfernungsschätzen um 200 m runter und 200 m rauf ver¬ 
geben und trifft trotzdem. Hülsensack trifft immer, denn größere Fehler macht er 
ja beim Schätzen nicht. 

* Die Optik stellen alte Knaben, 
meist weiter, als geschätzt sie haben. 



o) 


'JJWfio-: v.. = e + 

Nabel 


H 

2 • 100 
E 

1000 

Das ist das einzige, was Du Dir nicht zu 
merken brauchst. 


A Wäre Elvira doppelt so groß, dann wären 
doppelt so viele Visiere brauchbar. 

Nabelvisier ist dann 1000. 

Du kannst Dich rauf wie runter um 500 m 
verschätzen! 

B Ist das Ziel ganz klein, z. B. die Zehen¬ 
spitzen, dann taugt nur ein Visier (500), 

die genaue Entfernung: Entfernung 

Paknester, Panzer in Hinterhang¬ 
stellung, Scharten, schwache Stellen 
an Panzern z. B. Turm (damit der Schuß 
senkrecht auftrifft) mußt Du so bekämpfen. 

Du darfst Dich nicht verschätzen. 

C Entfernt sich Elvira, 

dann taugen immer weniger Visiere. 

D Schließlich bleibt nur noch eines übrig: 

Visier gleich Entfernung. 


Cforf typ 


f 

,000 





2000 n 


lOOOrw 


500 m. 


Ist das Ziel ganz klein, oder erscheint es nur klein weil 
es weit weg ist, dann ist die Zahl der brauchbaren 
Visiere auch klein, weil das Ziel nur wenige oder gar 
kein Strich hoch ist. 

Nur kleine Schätzfehler sind erlaubt. 

Ist das Ziel groß oder sieht es groß aus, weil es nahe ist, 
dann ist die Zahl der brauchbaren Visiere auch groß. 
Große Schätzfehler sind erlaubt. 


249 




W/'e finde ich das richtige Visier? 

1. Schätze die Entfernung 

2. Schätze die Höhe des halben Zieles (Nabel) In 
Strich durch Vergleich mit dem Stachel (oder die 
Höhe des ganzen Zieles und nimm die Hälfte). 

3. Das halbe Ziel in Strich mal Hundert Meter 

zähle zur Entfernung dazu, 
dann hast Du das Nabelvisier 
und triffst den Nabel. 

Um wieviel darf ich mich verschätzen? 

Strich mal Hundert Meter 

darfst Du zu weit und auch zu kurz schätzen 

und triffst trotzdem. 



Beispiel: 

1. weniger als 600 m 

mehr als 400 m. 

2. Zielhöhe ist 4 Strich 
Nabelhöhe somit 2 Strich 

3. 2 mal 100 m. 

Nabelvisier. 


Mittel = 500 m 


— -|- 200 m 
= 700 m 


Erlaubter Schätzfehler 

2 mal 100 m. 

es taugen somit alle Schätzungen 


zwischen 500 m + 200 m. = 700 m 

und 500 m — 200 m. = 300 m 


Mit der Stachelhöhe vergleicht 
sich die Nabelhöhe leicht. 

Zur Entfernung rechnest Du 
Strich mal Hundert noch hinzu. 

100 Meter für den Strich 
höchstens nur verschätze Dich. 





Wie Schmeling Maxe seine Rechte. 
>par’ die Granaten im Gefechte. 


Das Ziel immer und überall von unten her anrichfen, bis es aufsitzt. 


Wffwßlt'H', ViSlM WtH&flmift 


Achtung! 

Die Kanone schielst immer '/* m, das MG 1 m rechts daneoen, 

weil die Kanone '/* m. das MG 1 m rechts neben der Optik sitzt. 
Darum immer mit der Kanone »/■ m. 

mit dem MG 1 m links daneben halfen! 

Unter 1200 m 

kannst Du gar nicht daneben schießen, wenn Du sauber mit dem Nabelvisier 


über 1200 m 

mußt Du meist das Visier auf die genaue Entfernung stellen. Da Du sie nie genai 
errätst, schießt Du 

zu kurz oder zu weit. 

Du mußt dann Dein Visier verstellen, denn es war falsch, selbst wenn es nur ua 
50 oder 25 mist. Nicht den Hallepunkt verändern, denn das macht ab 1 200 n 
weniger aus. Nur wenn der Schuß 


links oder rechts 

daneben geht, darfst Du den Haltepunkt seitlich verschieben, ist das mehr als 
Z Strich, dann nimm den Nebenstachel, auf den das Ziel zu sitzen kommt. 

Wenn Du mit dem ersten Schuß nicht triffst, hast Du Dich entweder verschätzt 
oder die Waffe nicht justiert. ’ 


Du bist schuld, nicht die Kanone. 

Bis 2000 m schießt die 8.8 nämlich Fleck. Erst auf 3000 m schießt s, 
von 3 Schüssen 1 daneben. Auf 4000 m trifft nur jeder 4 Schuf 
(Streuung.) 1 ' 



Bedenke drum stets, ob das Schießen auf große Entfernungen lohnt. 


Nach jedem heftigen Schießen — Rohr hoch. Verschluß 
kühlen, im Winter Mündungskappe auf. 


auf, Lüften und Ab- 


Feuchte den Boden vor der Mündung an, sonst staubt’s. 
Im Winter tarne diesen Fleck, denn er wird schwarz. 


# Hab Sonne im Rücken, 
den Wind von der Seif, 
schieß nur aus dem Halten, 
dann triffst, was Dich freut. 
Holladiria, holladiro . . . 


250 










^SSLisJLLi^ • Messer oder Gabel richtig? 

r,frv ^ rv * Fressen mußt Du ’s! Das ist wich 



Der eine ißt mit der Gabel. 




der andere ißt mit dem Mes'tr. 


Du mußt mit beiden arbeiten können! Ab 1200 m haut’s nicht immer gleich hin, besonders bei 
den Sprenggranaten. Jetzt muß die Kanone helfen.- Sie schießt Dir einen Maßstab ins Ge¬ 
lände, den Du wie einen Zollstock an Dein Ziel legen kannst. 

Paß auf: Schieße zuerst, immer Ziel aufsitzend, einen Schuß mit Visier gleich 100 m weniger 
als erratene Entfernung. Der geht bestimmt zu kurz. 



Kannst Du das Gelände hinter dem Ziel beobachten, dann schieße 
eine Gabel: 

beim 2. Schuß 4 00 m zulegen. Er geht hinter das Ziel. 
\ j.\ Zwischen beiden Einschlägen liegt jetzt eine genau ab- 

i)'7\ gemessene Strecke von 400 m. Du muß» sie in 4 Teile 
j teilen und kannst genau abmessen, wieviel Meter 

' vom 1- Schuß bis zum Ziel noch fehlen. 


Kannst Du das Gelände nur vor dem Ziel beobachten, dann schieße 
ein Messer: 

Beim 2. Schuß darfst Du nur so viel zulegen, daß der Einschlag vor 
dem Ziel bleibt. Du hast zwischen beiden Einschlägen wieder eine 
Strecke, mit der Du messen kannst, wieviel Meter noch bis zum 
Ziel fehlen. Das Essen mit dem Messer will gekonnt sein. 


1. Schuld 


Der 3. Schuß muß sitzen! Der 3. oder 4. Schuß muß sitzen! 




y&O .7 Hier mußt Du 

f zum 1. Schuß 

*?9o 300 m zulegen. 

Richtiges Visier 


2.Schu&« 


?r 

Rtcmiges Visier 


1.Schu|b4fc> 





Hier mußt Du 
zum 2. Schuß 
noch 100 m zu¬ 
legen. 


Bis zwölf mal hundert schießen Nabel, 
darüber Messer oder Gabel. 


Leicht ist zu jagen, das was rennt, r&tlAä* 

wenn man die Vorhaltmaße kennt. /W » jVrrr 

Die fünf Männer vom Tiger hatten Kirschen organisiert, als der Fronturlauber hielt 
und begannen nun mit den Kernen auf die Telegraphenstangen zu spucken. Das 
ging prima. Langsam fuhr der Zug an. Zunächst trafen sie noch, dann auf einmal, 
ging alles hinter der Stange vorbei. 

Alles staunte. Da machte der Ladeschütze Hülsensack aus seiner Zunge ein Hau¬ 
bitzenrohr, kniff ein Auge zu, peilte mit dem anderep über die Nasenspitze ein gutes 
Stück vor die Stange, drückte gewaltig und — rumrns — ging der Schuß los, genau 
auf die Stange. Je schneller der Zug fuhr, desto mehr hielt er vor. 

Ist Dein Ziel unter 200 m — drauf halten! 

Will Dir einer auer vor der 
Nase zwischen 200 und 1200 m 
vorbeifahren — Vorhalten! 

Denn wenn Du genau anrichtest, ist der Bursche schon ein paar Meter weiter ge¬ 
fahren, während Deine Granate hinfliegt. Sit trifft den Fleck, wo er war, nicht wo er ist. 


Erst mußt Du schätzen, wie er fährt: l< 

und dann mit dem Hauptstachel Vorhalten, 
bei Panzergranaten 39 und 40 
bei Sprenggranaten 


langsam 
10 km 


9 Strich 
12 Strich. 


Beispiel: Lkw fährt mit mittlerer Geschwindigkeit quer. 

,,MG 20 Schuß — 10 Uhr — 600 — Lkw — 8 Strich Vorhalten"! 

Dabei immer mit dem Nebenstachel arbeiten, auf den das Ziel zu sitzen kommt. 
Dazu sind sie nämlich da, und immer in den großen Stachel hineinlaufen lassen. 
Fährt er nicht quer, sondern halb auf Dich zu, dann nimm den halben Vorhalt. 
Beispiel: Panzer fährt mit mittlerer Geschwindigkeit schräg. 

„Panzer 39 — 1 Uhr — 600 — Panzer — 3 Strich Vorhalten !** 

Ist Dem Ziel über 1200 m — aufhören, denn dann verschießt Du auf fahrende 
Ziele zu viel Munition. 

Die Vorhaltemaße merkst Du Dir leicht mit der . . . 

9 und 6 und 3— 12 und 8 und 4 — 

für die Panzerei, 






A £ 


8STRICH 


12 und 8 und 4 — 
damit sprengen wir. 


A A 



Af 




JJWÜV'# Benutzt am Okular Du zwecks 
Justieren einen Fliegenklecks 
und zielst dann sauber und verbissen, 
wirst Du trotzdem danebenschießen. 




Beim Marsch immer Waffen zurren. Trotzdem wandern sie durch die Erschütterung aus. 
Selber justieren, dann kennst Du Deine Waffe! 

erst Kanone: Hierzu brauchst Du Bindfaden und Isolierband oder Fett. 

1. Klebe ein Fadenkreuz über die Mündung. 

2. Nimm den Schlagbolzen heraus. 

3. Visiere ein Fernziel durch das Rohr an. 

dann Rechtes Fernrohr: Hierzu brauchst Du einen Vierkant für die Optik. 

1. Stelle die richtige Sehschärfe ein. 

2. Stelle das Kanonenvisier auf O. 

3. Nimm die Schutzkappen am Optikkopf ab. 

4. Justiere den Hauptstachel nach der Seite auf das Ziel. 

5. Justiere den Hauotstachel nach der Höhe auf das Ziel. 

dann Linkes Fernrohr: Hierzu brauchst Du einen Vierkant für die Optik. 

1. Stelle das Kanonenvisier auf 1000 m. 

2. Richte mit dem rechten Fernrohr das Ziel an. 

3. Schwenke den Stachel nach links. 

4. Stelle links die richtige Sehschärfe ein. 

5. Verstelle den Augenabstand, bis die Sichtkreise zusammenfallen. 

6. Justiere den Hilfsstachel nach der Seite auf das Ziel. 

7. Justiere den Hilfsstachel nach der Höhe auf das Ziel. 

Das Notvisier ist jetzt auf 1000 m starr justiert. Du kannst damit aufsitzend alle 2 m hohen 
Ziele zwischen 0 und 1000 m treffen. Über 1000 m mußt Du ins Ziel gehen, oder Ziel ver¬ 
schwinden lassen. 

zuletzt Turm-MG: Hierzu brauchst Du eine gelochte Hülse. Hülsensack trägt sie stets bei sich. 

1. Bodenstück ab, Schloß heraus, Hülse in den Lauf. 

2. Stelle das MG-Visier auf die Justiermarke zwischen 200 und 300 m. 

3. Richte mit dem rechten Fernrohr über Hauptstachel das Ziel an. 

4. Justiere das MG über den gelochten Hülsenboden und Mündung auf das Ziel. 

5. Überprüfe durch Anschießen. 

Bug-MG: Überprüfe durch Anschießen. 



Wwnnl: 


Justiere öfters die Kanone, 

dann schießt Du mit Erfolg, sonst ohne. 




252 








UMUi 


Seit Anno Tobak bis annitzt, 
befiehlt dem Schuß man, daß er sitzt. 



1. Stellt das Gewehr schräg vor den Leib 

2. Kolben zu dem linken Fuß 

3. Patrone aus der Tasch’ 

4. Patrone auf den Lauf 

5. Ladstock heraus 

6. Verkürzt den Ladstock vor der Brust 

7. Stoßt zu 1 — 2 — 3 

ß. Pfropfenstange aus der Tasch’ 

9. Pfropfenstange in das Maul 

10. Beißt den Pfropfen ab 

11. Pfropfen auf den Lauf 

12. Ladstock drauf 

13. Stoßt zu 1 —2 —3 

14. Feder von dem Hut 

15. Das Gewehr in die Schwebe 

16. Putzt das Zündloch aus 

17. Feder auf den Hut 

18. Pulverhorn heraus 

19. 'Pulver auf die Pfann* 

20. Pulverhorn an Ort 

21. Macht ein grimmiges Gesicht * 

22. Spannt den Hahn 

23. Legt an 

24. Zielt gut 

25. Gebt Feuer 

26. Herr hilf 

27. Feuer 

27 Kommandos waren im Dreißigjährigen Krieg nötig, um einen 
Schuß zu schießen. Deshalb hat er äuch so lang gedauert. Indessen 
wurde der Schießbefehl in den Regimentern noch verschieden 
gehandhabt. Manche taten es nicht unter 90 Kommandos! 

Fasse Dich kurz! Presse Deinen Willen in einen Befehl 
von 8 Kommandos! 



Die Worte in Anführungszeichen beziehen 
sich auf die entsprechenden Kapitel. 


Panzer — weiß — dicht bei Kaffee 
1050 — Gen’ral Lee 
6 Strich Vorhalt — rechts ein zweiter 
fertig — Schuß — die fahr'n nicht weiter. 


253 









WMU: 


Die Mahlzeit hält nicht nur den Landser 
am Leben, sondern auch den Panzer. 


Dem Panzer ist an der Blende 12 cm, 
vorn 10 cm, 

seitlich und hinten 8 cm dick. Das hat noch keiner! 


Du kannst ihn aber selber noch viel dicker machen! 





Wenn Mutter die Wurst senkrecht schneidet, dann gibt das ein Blatt, genau so breit, 
wie die Wurst dick ist. 

Schneidet sie aber schräg, dann wird das Blatt doppelt so breit! 

Hier geht’s um die Wurst! 

Läßt Du Deinen Panzer senkrecht beschießen, dann ist er 10 cm dick und hä | t a( | e 
Kaliber bis 7.5 cm einschließlich aus. 

Stellst Du Dich aber über Eck ün d | äB t Dich schräg beschießen, dann ist er 13 cm 
d,Ck ' Ein Schuß, der schräg auftrifft, durchschlägt aber viel weniger als einer, der 
senkrecht auftrifft. Gegen das schräge Auftreffen des Schusses schützen drum diese 
13 cm so wie ein Panzer von 1« cm Dicke bei senkrechtem Beschuß (wenn Du die 
Wurst schräg schneiden willst, brauchst Du ein schärferes Messer). 

Dein Panzerschutz ist somit über Eck in Wirklichkeit 18 cm dick und hält aJ|e 
Kaliber bis 15,2 cm einschließlich aus. 

Du kannst dann überhaupt nicht durchschlagen werden! 

Du siehst, schon wenn Du Deinen Panzer von 12 Uhr auf 1 Uhr drehst, wird er um 
2 cm dicker. 

Um diese 2 cm zu durchschlagen, muß Dein Gegner um 1000 m näher ran. 
f cm Panzerung wiegt soviel wie 500 m Kampfentfernung! 

Stellst Du Dich über Eck. dann wirkt das so. als hättest Du Deinen Gegner mit einem 
Schlag 4 km weiter weg versetzt. 

Von dort aus kann er schießen, soviel er will. 



Die günstigsten Stellungen zum Feind liegen bei 

10V, I 1 /, 4V 2 und 7 1 /, Uhr. 

Sie heißen nach den passenden Stunden Mahlzeiten. 

Die 2. Silbe wird zwecks guter Verständigung immer lang 

gezogen — (Mittaaag) —. 

Sie sind leicht zu merken nach dem Malzeichen. 

Fahrer! Bei Stellung immer links oder rechts anziehen, 

bis Feind auf Frühstück oder Mittag steht. (Richtung 
ausprobieren und merken.) 

Richtschütze! Gefährliche Ziele immer in Richtung Mahlzeiten 
bekämpfen. (Stellung des Turmes am Zifferblatt 
ablesen, Fahrer verbessern.) 

Pz-Führer! Gefährlichen Feind schräg anfahren. Stellung über 
Eck befehlen, so daß Feind in Richtung der Mahl¬ 
zeiten steht. (Stellung des Zieles am Zifferblatt ab¬ 
lesen, Fahrer verbessern.) 



Auf ,,Mahlzeit“ — selbst mit 15,2 — 
bringt man Dir höchstens Schrammen bei. 
Der Gegner findet das abscheulich, 
für Dich, mein Freund, ist es erfreulich. 


254 






fyfiiyi'ii}'* Tritt Feind in dieses Kleeblatt rein, 
so kann’s für Dich gefährlich sein. 


Auf welche Entfernung durchschlägt mich derT-34 mit der 7,62 cm lang? 
Aus Richtung 12 Uhr unter 500 m 
Aus Richtung 12’/* Uhr unter 300 m 
Aus Richtung 1 Uhr bin ich sicher 
Aus Richtung ,,Mittag“ bin ich am sichersten 
Aus Richtung 2 Uhr unter 500 m 
2’/* Uhr unter 130p m 

3 Uhr unter 1500 m 
37* Uhr unter 1300 m 

4 Uhr unter 500 m 


Aus Richtung 
Aus Richtung 
Aus Richtung 
Aus Richtung 
Aus Richtung „Kaffee“ bin ich sicher usw. 


Steht der Gegner im Kleeblatt, dann werde ich durchschlagen. 
Steht er draußen, dann bin ich sicher. 

An den ,,Mahlzeiten“ kann der Tiger nicht geknackt werden. 
Männer vom Tiger! 


Wir sehen uns den Tiger 
von oben an, 


legen unsere Uhr drum 


und tragen diese 
Entfernungen ein. 


Wenn wir das für alle 
Stunden machen und 
die Endpunkte dieser 
Sicherheitsabstände 
verbinden, dann 
gibt das ein Klee¬ 
blatt. 


ü 


Ihr selbst habt es in der Hand, ob der Tiger sicher ist, oder nicht. Prost Mahlzeit! 


Steht der Feind wirklich im Kleeblatt, dann mach Dir nicht gleich in die Hosen, 
sondern dreh den Tiger auf „Mahlzeit". Dann istder Kerl gleich wiederdraußen. 
Beschießen Dich zwei gleichzeitig, dann dreh den einen auf „Mahlzeit“, und 
klotze auf den anderen. 




Das Kleeblatt ist für einen Gegner mit längerer Kanone größer. 

Bei Feindwaffen, die weniger durchschlagen, hat es nur drei Blätter, 
weil Deine Front dann auf jede Entfernung sicher ist. 

Eine einzige Zahl 

mußt Du Dir für jeden Feindpanzer merken, dann weißt 
Du genau, wie groß Dein Kleeblatt ist! 

Für den 7-34 mit der 7,62 cm lang ist sie 13. 

1500m sind die drei großen Blätter lang! 

(weil der Tiger seitlich und hinten gleich dick ist). 

Immer 1000 m kürzer als die großen Blätter, hier also 
500 m, ist das kleine Blatt lang 

(weil vorn der Tiger 2 cm dicker ist). 

Die ganz Schlauen 

können außerdem noch für 2, 4, 5, 7, 8 und 10 Uhr aus¬ 
rechnen, wie weit sie den Gegner heranlassen dürfen, ohne 
durchschlagen zu werden. 

Diese Entfernung ist ebenfalls 
1000 m kürzer als die großen Blätter 

(weil dort der Panzer 2 cm dicker ist). 

Die Überschlauen 

machen das auch noch für 11 und 1 Uhr 
Die Entfernung ist 
1000 m kürzer als das kleine Blatt 

(weil der Tiger dort 2 cm dicker ist als vorn). 



■WTUm mtl: Steht so ein Kerl in Deinem Klee, 

Dann schmeiß ihn raus durch einen Dreh. 


255 








Der Mäßige verschießt gar viel, 
der Meister schießt mit Maß und Ziel. 




Vi /vfrTpW«. Der Bildhauer vergleicht sein Model! mit seiner Arbeit! Wenn die Plastik genau zwischen 
v ) plÄi F H die Zwei Spitzen der Rach enlehre paßt, weiß er. daß sie das richtige Maß hat. 

W&1 Ln Der Panzermar.n vergleicht den Feind mit dem Stachelmaß! Wenn der T-34 (Front) 
II | genau zwischen die zwei Spitzen der Stacheln paßt, dann hat er zum Abschuß das 
^ MW richtige Maß. Du weißt dann 

1 1 daß Du ihn jelzl durchschlagen kannst und 

^ 2. welche Entfernung das ist. 

Durch Seite und Heck kannst Du alle Feindpanzer unter 2000 m knacken. Das ist leicht zu merken. 
Die Front ist bei allen dicker. Du mußt dann näher heran, oder sie näher herankommen lassen, den T-34 
z. B. auf 800 m. Diese Entfernung ist bei allen Panzern verschieden. Studiere die Panzerbeschußtafel in 
der Deckeltasche! 

Das Stachelmaß sagt Dir, wann Du auf Abschußentfernung heran bist. Es ist für den T-34 z. B. 43. 

4= Stachelmaß-Front: 4 Strich muß der T-34 breit sein, damit Du ihn durch die Front abschießen kannst 
(oder er muß zwischen zwei Stachelspitzen passen). Er ist dann 800 m weit. 

3 = Stachelmaß-Seite: 3 Strich muß der T-34 breit sein, damit Du an der Seite durchkommst Er ist dann 
2000 m weit. 

Stachelmaß-Heck ist immer die Hälfte von Stachelmaß-Seite, hier also 1 'h Strich. Er ist dann 2000 m weit. 
Für ganz Schlaue: 

Dreht sich ein Feindpanzer von ,,Seite“ o0 J 0vj a J c T 

seinerseits auf „Mahlzeit“, dann wird * ; * 0;,0#0, “ 0 

er als Ziel höchstens 10°/o breiter. Diese V STRICH 3 STRICH IfcSTRirH 

10°/o Fehler sind eingerechnet. Du mußt 
dann Turm-Mitte schießen, damit Dein 

Schuß senkrecht auftrifft. , _.«®F A 

‘WvvvU: -/\ Ä ZS /\ ZS /X Ä ”Ä 

Das Maß der Stacheln zeigt Dir an, / \ \ L — ' / —^ ^- 

daß Du ihn knacken kannst, und wann. _\ / \ / \ 





Der Steckbrief sei Dir so vertraut, 
wie Bild und Fernruf Deiner Braut. 




Jeder Pimpf kennt die Spitfire und die He 111. 

Jeder Junge kann auf 500 m einen Ford V 8 von einem Opel-Kapitän 
unterscheiden. Die alten Füchse erkennen die DKW-250 am Klang. 

Dann wirst Du wohl auch die Feindpanzer unterscheiden und erkennen 
lernen! Hock Dich schleunigst über die Pz-6rkennungstafel in der 
Deckeltasche. 


Merk Dir das Aussehen und folgende 5 Steckbriefe: 


T 34 

15 

8 

43 

KW 1 

9 

4 

84 

Churchill III 

7 

15 

24 

Lee 

8 

20 

13 

Sherman 

8 

8 

43 


Steckbrief: 

Theo XXXIV., genannt T-34 
Gesucht und bei Auftreten 
sofort zu erschießen. 

Besondere 

Kennzeichen: 


Du beherrschst dann im Schlaf das Panzerduell mit allen Gegnern. 


15 Laufrollen j 

1 Schräge I 

I runde Kanten I 

1 jriiqant J 

A Zweckdienliche Angaben 

I X.W T - 34 15 8 « 


Dein armer Seite 


15 

Kleeblatt 

Ich werde durchschlagen: 


Entfernung 
Ich durchschlage: 


Stachelmaß Front: 
4 Strich 


Stachelmaß Seite: 


ol!?!'* U _ nd , i*t d.r T-34 ouf 800 m ist der T-34 auf 2000 m breit 


1500 m, Front immer auf 1000 m Heck bei allen Panzern auf breit 
weniger, hier also ab 500, an den 2000 m, 

Mahlzeiten nie! 


Heck ist immer das halbe Stachel¬ 
maß Seite, hier also V/* Strich. 


Oft ist genau die gleiche Zahl 
erfreulich oder auch fatal. 

Stehst Du im Haben oder Soll? 

Wer haut wann wem die Hucke voll? 


256 








'MVÜO-; Wer weiter reicht, der haut gemach 
dem anderen eins auf sein Dach! 

Mit Deiner eisernen Faust hältst Du Deinen Gegner auf 
Distanz und schlägst ihn k. o„ ohne daß er an Dir über- 
haupt nur naschen könnte. 

Du bist weiter weg vom anderen als er von Dir! 

Der Anti-Götz ist der Raum 

zwischen Deinem Kleeblatt und Deiner Reichweite. 

Paß auf! 

Du kannst den T-34 Front auf 800 m abschießen 
uer r-34 Dich Front aber erst auf 500 m! 

Anti-Götz: Zwischen 500 m und 800 m 

kannst Du ihn, aber er Dich nicht 
abschießen! Diese Kampfentfernung mußt Du 
anstreben! 

hm^! DU J Uf " M , a h 1 z e 1 ‘ “ - dann ist die Runde über- 
haupt nicht zu verlieren! 

Du bringst mehr Gewicht und mehr Reichweite in den Ring. 

Du schlägst ihn immer! 

Ist das nicht eine Mordssache? 

Die 5 Tafeln in der Deckeltasche zeigen DirDeine Aussichten beim 
anzerduell Sie enthalten für Deine gefährlichen Gegner Klee- 
b.a t, Stachelmaß, Steckbrief und Antigötz. Guck sie D^r solange 
an und l.es die Kapitel so oft, bis jede Tafel vor Deinen Augen 
scheint, wenn Du nur den Steckbrief murmelst, so wie Du das 
Bild in Deiner Brusttasche gleich siehst, wenn Du an „Sie“ denkst. 


oinU-yty 



Und die Moral von der Geschieht’: 
Ich kann Dich, doch Du mich nicht! 




Für jede Granate, die Du verschießt, 

hat Dein Vater 100 RM Steuern bezahlt 

hat Deine Mutter eine Woche in der Fabrik 

gearbeitet, 

ist die Eisenbahn 10 000 km weit gefahren! 
Das bedenke vor jedem Schuß! 


Sprenggranaten auf nicht erkannte Ziele, aufVer 
dacht“ verschossen, auf Ziele, die mit MG erledig 
werden können, sind ein Verbrechen 


Panzergranaten auf unbrauchbare Entfernung, ai 
erledigte Panzer, oder schlecht gezielt verschosser 
geben nur Kerbschnitzarbeiten im Stahl! 

Männer vom Tiger! Sparen! 

Nützt den dicken Panzer aus! Ran! 

Walzen ist billiger als MG! 

MG ist billiger als Kanone! 

Hülsen und Packgefäße abliefern! 


Der Tiger säuft den Sprit kanisterweise. 

Jeder Liter muß 3000 km weit gekarrt werden: 


Männer vom Tiger! Sparen! 

Geizt mit jedem Liter! 

Laßt den Motor nicht unnütz laufen! 

Weißt Du, wann der nächste Sprit kommt? 



uer nger Kostet mit allem Drum und Dran 800 000 RM 
und 300 000 Arbeitsstunden. 30 000 Menschen müssen 
einen ganzen Wochenlohn geben. 6000 Menschen 
eine Woche schuften, damit Du einen Tiger be- 
kommst. Sie arbeiten alle für Dich. 

Männer vom Tiger! 


Bedenkt, was Ihr in den Händen habt’ 
Haltet ihn in Schuß! 

Panzerklau geht um! 

Schlagt ihn, wo Ihr ihn trefft! 


257 


Literaturverzeichnis 


Erwin Aders 

Memoiren (unveröffentlicht) 

Willi A. Boelcke 

Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg 

Otto Carius 
Tiger im Schlamm 

Peter Chamberlain und Chris Ellis 
Profile: Panzerkampfwagen VI Tiger 1 (H) 

Duncan Crow und Robert J. Icks 
Encyclopedia of Tanks 

Uwe Feist 
Tigers in Action 

Will Fey 

Panzer im Brennpunkt der Fronten 

Heinz Guderian 
Erinnerungen eines Soldaten 

Franz Haider 
Kriegstagebuch 

Robert J. Icks 

Tanks and armored vehicles 

Janusz Magnuski 
Wozy Bojowe 

Oskar Munzel 

Die deutschen gepanzerten Truppen bis 1945 

F. W. von Mellenthin 
Panzer Battles 


Walther K. Nehring 

Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916-1945 

R. M. Ogorkiewicz 
Armour 

Werner Oswald 

Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehr¬ 
macht und Bundeswehr 

Norbert Schausberger 
Rüstung in Österreich 1939-1945 

H. Scheibert und C. Wagener 

Die deutsche Panzertruppe 1939-1945 

F. M. von Senger und Etterlin 
Die deutschen Panzer 1926-1945 

Walter J. Spielberger - Uwe Feist 
Panzerkampfwagen VI Tiger I and II Königstiger 

Walter J. Spielberger 

Der Panzerkampfwagen VI and its variations 

Walter J. Spielberger 

Profile: Panzerjäger Tiger (P) Elefant 

Walter J. Spielberger 

Die Kraftfahrzeuge und Panzer des österreichischen 
Heeres 

Rolf Stoves 

Die 1. Panzerdivision 

Tiger-Fibel 

Generalinspekteur der Panzertruppen 1.8. 1943 
(Dienstvorschrift D 656/27) 


258 



Erläuterungen der gebräuchlichen Abkürzungen 


a/A 
A (2) 

A (4) 

A (5) 

A 7 V 
AD (2) 

AD (4) 

AD (5) 

AHA/Ag K 


AK 

AKK 

ALkW 

ALZ 

AOK 

APK 

ARW 

A-Typen 

BAK 

Bekraft 

BMW 

Chefkraft 

(DB) 

DMG 

Dtschr. Krprz. 

E-Fahrgestell 

E-Pkw 

E-Lkw 

Fa 

FAMO 

Fgst 

FF-Kabel 

FH 

FK 

Flak 

F. T. 

Fu 

Fu Ger 
Fu Spr Ger 
9 

Gen. St. d. H. 
Gengas 

G. I. d. MV 
g. Kdos 
9P 

g RS 

gi 

GPD 

Gw 

(H) 

Hanomag 

HK 

H Techn. V Bl 

HWA 

I. D. 

I. G. 

In. 

In. 6 
Ikraft 
ILuk 
K 

KD 
K. D. 

KdF 
K. d. K. 

K. Flak 
Kfz. 

K 

KM 

KP 

(Kp) 

Kogenluft 
Krad 
Kr. Zgm. 

KS 

Kw 

KrKW 

KOM 


alte Art, alte Ausführung 
Infanterieabteilung des Kriegsministeriums 
Feldartillerieabteilung des Kriegsministeriums 
Fußartillerieabteilung des Kriegsministeriums 
Verkehrsabteilung des Kriegsministeriums 
Allgemeines Kriegsdepartment, 

Abteilung 2 (Infanterie) 

Allgemeines Kriegsdepartment, 

Abteilung 4 (Feldartillerie) 

Allgemeines Kriegsdepartment, 

Abteilung 5 (Fußartillerie) 

Allgemeines Heeresamt, 

Amtsgruppe Kraftfahrwesen 

Artillerie-Konstruktionsbüro 

Armeekraftwagenkolonne 

Armee-Lastkraftwagen 

Armee-Lastzug 

Armee-Oberkommando 

Artillerieprüfungskommission 

Achtradwagen 

mit Allradantrieb (Schell-Typ) 

Ballon-Abwehr-Kanone 

Betriebsstoffabteilung des Feldkraftfahrwesens 
Bayerische Motoren Werke 
Chef des Feldkraftfahrwesens 
Daimler-Benz 

Daimler-Motoren-Gesellschaft 

Deutscher Kronprinz 

Einheitsfahrgestell 

Einheits-Personenkraftwagen 

Einheits-Lastkraftwagen 

Feldartillerie 

Fahrzeug- und Motorenbau GmbH 

Fahrgestell 

Feldfernkabel 

Feldhaubitze 

Feldkanone 

Flugabwehrkanone 

Funk/Telegraph 

Funk 

Funkgerät 

Funksprechgerät 

geheim 

Generalstab des Heeres 
Generatorgas 

Generalinspektion des Militärverkehrswesens 

geheime Kommandosache 

gepanzert 

geheime Reichssache 

geiändegängig 

Gewehrprüfungskommission 

Geschützwagen 

Heckmotoranordnung 

Hannoversche Maschinenbau AG 

Halbkette, Halbkettenfahrzeug 

Heerestechnisches Verordnungsblatt 

Heereswaffenamt 

Infanteriedivision 

Infanteriegeschütz 

Inspektion 

Inspektion des Kraftfahrwesens 

Inspektion des Feldkraftfahrwesens 

Inspektion des Luft- und Kraftfahrwesens 

Kanone 

Krupp-Daimler 

Kavalleriedivision 

Kraft durch Freude (NS-Organisation) 

Kommandeur der Kraftfahrtruppen 

Kraftwagen-Flugabwehrkanone 

Kraftfahrzeug 

klein, -ner, kleines 

Kriegsministerium 

Kraftprotze 

Krupp 

Kommandierender General der Luftstreitkräfte 
Kraftrad 

Kraftzugmaschine 

Kraftspritze 

Kraftwagen, auch Kampfwagen 

Krankenkraftwagen 

Kraftomnibus 


KwK 

I 

U 

le 

le FH 
le FK 
I. F. H. 
le. I. G. 
le. W. S. 
LHB 
I. I. G. 

Lkw 

LWS 

m 

MAN 

MG 

MP 

MTW 

Mun.Pz 

n 

n/A 

NAG 

(o) 

Ob. d. H. 

O. H. L. 

O. K. H. 

O. K. W. 
Pak 

P. D. 

Pf 

Pakw 
Pz. F. 

Pz. Kpfwg. 
Pz. Spwg. 
Pz. Jg 
Pz. Bef. Wg 


(RhB) 

RS 

RSG 

RSO 

RV 

Sankra 

s 

sFH 

schg. 

Schlp. 

schf. 

Sd. Kfz. 
Sfl. 

Sf 

S-Typen 

SmK 

SPW 

SSW-Zug 

s. W. S. 

StuG 

StuK 

StuH 

Tak 

Takraft 

TF 

Tp 

Vakraft 


ve 

v/max 

V 

VPK 
Vs. Kfz. 

VKz 

ZF 

ZRW 

Zgkw 

WaPrüf/WaPrw 

Wumba 

wg 


Kampfwagenkanone 

leicht 

Kaliberlänge 

leicht 

leichte Feldhaubitze 
leichte Feldkanone 
leichte Feldhaubitze 
leichtes Infanteriegeschütz 
leichter Wehrmachtsschlepper 
Linke-Hoffman-Busch 
leichtes Infanteriegeschütz 
Lastkraftwagen 
Land-Wasser-Schlepper 
mittel, mittlerer 

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG 

Maschinengewehr 

Maschinenpistole 

Mannschaftstransportwagen 

Munitionspanzer 

Umdrehungen pro Minute 

neue Art/neue Ausführung 

Nationale Automobilgesellschaft 

handelsüblich 

Oberbefehlshaber des Heeres 

Oberste Heeresleitung 

Oberkommando des Heeres 

Oberkommando der Wehrmacht 

Panzerabwehrkanone 

Panzerdivision 

Pionierfahrzeug 

Personenkraftwagen 

Panzerfähre 

Panzerkampfwagen 

Panzerspähwagen 

Panzerjäger 

Panzerbefehlswagen 

Raupen 

Räder/Raupenantrieb 

Rheinmetall Borsig 

Raupenschlepper 

Gebirgsraupenschlepper 

Raupenschlepper Ost (Radschlepper Ost) 

Richtverbindung 

Sanitätskraftwagen 

schwer 

schwere Feldhaubitze 

schienengängig 

Schlepper 

schwimmfähig 

Sonderkraftfahrzeug 

Selbstfahrlafette 

Selbstfahrlafette 

mit Hinterradantrieb (Schell-Typ) 

Spitzgeschoß mit Kern 

Schützenpanzerwagen 

Siemens-Schuckert-Werke-Zug 

schwerer Wehrmachtsschlepper 

Sturmgeschütz 

Sturmkanone 

Sturmhaubitze 

Tankabwehrkanone 

Technische Abteilung der Inspektion des Kraftfahrwesens 
Tragefrequenz (funktechnisch) 

Tropenausführung 

Versuchsabteilung des Feldkraftfahrwesens 

(Erster Weltkrieg), Versuchsabteilung der 

Inspektion des Kraftfahrwesens 

(Reichswehr und Wehrmacht) 

voll entstört 

Höchstgeschwindigkeit 

Mündungsgeschwindigkeit 

Verkehrstechnische Prüfungskommission 

Versuchsfahrzeug 

Versuchsfahrzeug 

Zahnradfabrik Friedrichshafen 

Zahnradwagen 

Zugkraftwagen 

Waffenprüfungsamt 

Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt 
wassergängig 


259 




Bte Panzer - Kampfwagen 

IS«) «rt JS(t) vnd «re Marten 


Band 9: Spielberger 

Der Panzer-Kampf¬ 
wagen Panther 
und seine Abarten 

288 Seiten, 468 Bilder, 
davon 14 in Farbe 

Bestell-Nr. 10527 

DM 69,- 


Band 10: Spielberger 

Rad- + Vollketten-Zug- 
masch. des deutschen 
Heeres 1871-1945 

216 Seiten, 348 Bilder, 
davon 5 in Farbe 

Bestell-Nr. 10528 

DM 69- 


Band 11: Spielberger 

Die Panzer-Kampf¬ 
wagen 35 (t) 
und 38 (t) und ihre 
Abarten 1920-1945 

408 Seiten, 720 Bilder 

Bestell-Nr. 10708 

DM 78- 


Die 

»Spielberger 

Reihe 




Begleitwagen 
Panzerhampfwagen IV 


SPEZIAL¬ 

RANZERFAHRZEUGE 


Band 12: Spielberger 

Beute-Kraftfahrzeuge 
und -Panzer der deut¬ 
schen Wehrmacht 

Rad- und Kettenfahrzeuge. 
326 Seiten, 698 Bilder 

Bestell-Nr. 01255 

DM 69,- 


Neuer Band 5: Spielberger/Doyle/Jentz 
Begleitwagen Panzerkampfwagen IV 

Dieses Werk ersetzt den bisherigen Band 5 der Reihe und 
präsentiert den exakten chronologischen Ablauf der Ent¬ 
wicklung von 1925 bis 1945. Dazu eine Reihe bisher unbe¬ 
kannter und richtungsweisender Versuchsfahrzeuge. Eigene 
Kapitel widmen sich der Bewaffnung und den Einsätzen. 


Bi« 9 cpanzerteii 
ftedfahrzeuge 


Waffensysteme 
Leopard l und Leopard 1 


ÄBÄBTEH 


Band 7: Spielberger 

Der Panzer-Kampf¬ 
wagen Tiger 
und seine Abarten 

220 Seiten, 628 Bilder, 
davon 6 in Farbe 

Bestell-Nr. 10456 


Wifter 1. Spielberger/ 

Hilary L. Doyle/Thomas L. Jentz 

Neuer Band 5 der Serie 

Hilitärfahrzeuge 


Bi« Pamer-Kampfwagen 1 
1 und II und ihr« Abarten j 


Band 1: Spielberger 

Waffensysteme Leo¬ 
pard 1 und Leopard 2 

400 Seiten, 510 Bilder, 
davon 37 in Farbe, 

60 Zeichnungen 

Bestell-Nr. 01655 

DM 78,- 


Walter J. Spielberger 
ist der international 
anerkannte Fachmann 
auf den Gebieten der 
deutschen Panzer- 
entwicklung und der 
Heeresmotorisierung. 
Seine bis heute 16 
Bände umfassende 
Dokumentations-Reihe 
»Militärfahrzeuge« 
zeichnet sich durch 
genau recherchierte 
Texte aus. Die Fülle 
seltener, teils farbiger 
Fotos sowie exakte 
Riß- und Detailzeich¬ 
nungen bieten bestes 
Anschauungsmaterial. 


Band 2: Spielberger 

Die Panzer-Kampf¬ 
wagen I und II 
und ihre Abarten 

Reichswehr und Wehrmacht. 
164 Seiten, 212 Bilder 

Bestell-Nr. 10335 

DM 59,- 


pHÄLBKETTEN- 

FAHRZEUGE 

BK KUTSCHE* HUBS MMMG 


Band 3: Spielberger 

Der Panzer-Kampf¬ 
wagen III 
und seine Abarten 

168 Seiten, 215 Bilder, 
davon 9 in Farbe 

Bestell-Nr. 10336 

DM 59,- 


Band 8: Spielberger/ 
Doyle 

Spezial-Panzerfahrz. 
des deutschen Heeres 

156 Seiten, 280 Bilder, 
davon 5 in Farbe 

Bestell-Nr. 10457 


Band 6: Spielberger 

Die Halbketten-Fahr- 
zeuge des deutschen 
Heeres 1909-1945 


172 Seiten, 383 Bilder, 
davon 8 in Farbe 

Bestell-Nr. 10403 

nM - 


Band 4: Spielberger 

Die gepanzerten Rad- 
fahrz. des deutschen 
Heeres 1905-1945 

168 Seiten, 224 Bilder, 
davon 7 in Farbe 

Bestell-Nr. 10337 

DM 69,- 



Sfarmgeaehütie 


Leichte Jagdpanzer 


Schwere Jagdpanier 


Entwicklung - Fertigung - Einsatz 


Entwicklung - Fertigung - Einsatz 




IHR VERLAG FÜR 


EasEsza 


240 Seiten, 250 Abbildungen 

Bestell-Nr. 01903 DM 69 - 


Band 13: Spielberger Band 14: Spielberger 

Sturmgeschütze Leichte Jagdpanzer 

Entwicklung und Fertigung Der leichte Jagdpanzer IV 

der »sPak«. ab Ende 1942, der Jagd- 


Band 15: Spielberger Band 16: Spielberger/ 

Schwere Jagdpanzer Siegert/Hanske 

Jagdpanther und Jagdtiger, Die Kampfpanzer 

Panzerjäger »Ferdinand« der NVA 


256 Seiten, 245 Bilder, panzers 38 »Hetzer«. und »Elefant«. 

160 Zeichnungen 200 Seiten, 305 Bilder 204 Seiten, 241 Bilder 

Bestell-Nr. 01356 Bestell-Nr. 01428 Bestell-Nr. 01517 

DM 69,- DM 69,- DM 69,- 


208 Seiten, 75 Bilder, 
140 Zeichnungen 

Bestell-Nr. 01759 


DM 69- 


ZEITGESCHICHTE 

Postfach 10 37 43 • 70032 Stuttgart 
Telefon (0711) 2108065 
Telefax (0711) 2108070 


Stand Juli 1998 - Änderungen in Preis und Lieferfähigkeit Vorbehalten 



















Selten hat ein Panzerfahrzeug die Gemüter ven Fachleuten und Laien 
In einer selchen Welse erregt« wie der »Tiger« der Deutschen Wehr¬ 
macht. Wie schwierig es wirklich Ist« die Leistung des Kampfwagens 
objektiv zu erfassen« hat auch der verantwortliche Entwicklungschef« 
Dr. Erwin Aders« erfahren: »Noch Im Oktober 1941 wurde der Tiger 
von maßgebender Stelle ein «lahmer Karren 1 genannt und der ...Turm 
mit einer Konservendose verglichen. Dazu gab ein erster verkehrter 
Einsatz Veranlassung. Nach einigen Monaten setzte... jene Verherrli¬ 
chung in der Presse ein« die uns ebenso unangenehm berühren mu߬ 
te... wie die frühere Geringschätzung.« 

Diese Auseinandersetzung hält Immer noch an. Die nur noch wenigen 
»echten« Tigerleute« denen das Fahrzeug eine wirkliche Überlebens- 
Chance gegeben hatte« sind heute noch überzeugt« daß der »Tiger« 
das einzige brauchbare Panzerfahrzeug überhaupt war. Doch der 
»Tiger« hatte auch seine Schwächen« vor allem im Bereich der 
Motorisierung. 

Wälter I. Spielberger« führender Experte auf dem Gebiet deutscher 
Militärfahrzeuge des Zweiten Weltkriegs« und Hilary L. Doyle« der die 
maßstabsgerechten Zeichnungen schuf« stellen in dieser reich bebil¬ 
derten technischen Dokumentation die verschiedenen »Tiger«-Aus- 
führungen von allen Seiten vor. Über 10 Jahre intensiver Forschung 
finden in diesem Werk ihren Niederschlag. 


Motor 

buch 

Verlag 


ISBN 3-87943-456-6 



83879 



434565